Beiträge von lia lu

    Das war doch kein Vergleich mit dem prügelnden Ehemann. Es ging darum, dass ein stark gegen die eigenen Besitzer gehender Hund als nicht gefährlich beschrieben wurde.

    Unabhängig von der Situation im Artikel, über deren Ablauf man zuwenig weiß.

    Aber ich finde das einfach verharmlosend.

    Ich bin übrigens mit einem Hund aufgewachsen, der aufgrund seiner Ressourcenproblematik für Familienmitglieder weitaus gefährlicher war als für Fremde. Mich stört einfach die meiner Meinung nach verharmlosende Beurteilung von rückwärtsgerichteter Aggression hier im Forum. Wobei man natürlich bei dem Vorfall ohnehin nicht weiß, was wirklich los war.

    Ich könnte ja kaum mit Aggression gegenüber Familienmitgliedern oder Freunden umgehen, daher vermeide ich auch Rassen, die eher zu rückwärtsgerichteter Aggression neigen. Mit Aggression (im Rahmen) gegenüber Unbekannten kann ich leben.

    Man weiß ja nichts zu den Hintergründen bzw Ursachen und wie es wirklich abgelaufen ist.

    Aber das Argument, der Hund der den*die eigene*n Besitzer*in beißt, wäre nicht gefährlich, klingt wie: "Der Mann verprügelt nur seine eigene Frau, ansonsten ist er ein ganz Netter."

    Erstaunlich finde ich auch, dass die Halterin den Hund nie abruft, nie korrigiert. Würde mein Hund eine andere Person angehen, würde ich doch ein deutliches Abbruchsignal geben und den Hund abrufen? Ich würde mich nicht an die fremde Person wenden 🤔 sondern an meinen Hund?

    Mein Vater hatte einen konventionellen Schweinezucht und - mastbetrieb.

    Da gab es damals den Trend mit französischen Linien zu züchten, weil die größere Würfe hatten.

    Man hat ja meistens mehrere Zuchtsäue aus einer Verwandtschaft, weil die gemeinsam umgestallt werden, Genetik besser zu bewerten ist usw.

    Diese miteinander verwandten Jungsauen haben alle im Geburtsstress und den Geburtsschmerzen der ersten Geburt versucht, ihre Jungen zu töten. Da die Säue mit ein paar Tagen versetzt gebaren, konnte man also mit Bangen darauf warten, wie die Schwestern ebensolches Verhalten zeigten.

    Man hat dann natürlich Maßnahmen gesetzt, als man das Muster erkannte.

    Am Tag nach der Geburt versuchten die Sauen nicht mehr, ihre Jungen zu verletzen.

    Ich kann mich auch nicht erinnern, damals Berichte von einer grundsätzlich höheren Aggression dieser Tiere gehört zu haben, auch nicht im weiteren Umgang mit ihren Kindern.

    Sehr wohl glaube ich aber, mich zu erinnern, dass sie teilweise auch beim nächsten Geburtsvorgang noch Intervention benötigten.

    Dann wurden sie wohl aus der Zucht genommen.

    Die Nachzucht waren reine Mastschweine.

    Worauf ich hinaus will, dass situative Aggression scheinbar sehr wohl vererbt ist.

    Ob geklopft wird, kommt total auf die Art der Büros an. Wir haben mehrere Büros mit 3 bis 4 Sitzplätzen und viel Glas, da klopft niemand und die Schiebetüren sind meist offen.

    Dann haben wir ein Büro mit 2 Sitzplätzen, das recht autark arbeitet und wo die Türen meistens geschlossen sind. Hier klopft man kurz am Türrahmen, bevor man eintritt, um niemanden zu erschrecken. Mein eigener Sitzplatz steht Solitär und an 2 Seiten offen, wüsste gar nicht, wo man da klopfen sollte.

    Paketdienste klopfen bei uns nirgends, sondern stellen im Laufschritt zu. Ich hab das Gefühl, dass die echt einen stressigen Arbeitsalltag und gar keine Zeit für achtsame Annäherung haben.


    Wobei ich davon unabhängig im Alltag auch häufig Übergriffigkeiten sowohl von Besitzern als auch Fremden gegenüber Kleinhunden beobachte, die bei größeren Hunden undenkbar wären.

    Mir hat einmal eine wohlmeinende Person gesagt, ich soll mich von beiden alten Katzen und dem alten Hund, mit denen ich zu diesem Zeitpunkt recht häufig zum Tierarzt musste (Krebs, Herz, Niere), trennen. Also sie einschläfern. Und mir dann hübsche neue, junge Tiere holen. 🤷🏻‍♀️

    Zwei der Tiere lebten danach noch mehrere Jahre, eines zumindest ein paar Monate.