Beiträge von zitronengelb

    In Niedersachsen ist es so, dass schon aus Gründen der Verkehrssicherheit die Jagden an ansprechenden Wegen ausgeschildert sein müssen und, dass man von solchen Wegen wegtreibt.

    Das gilt aber wahrscheinlich nur für Bundesstraßen und ähnliches? Außer sehr vereinzelt an viel befahrenen Straßen habe ich hier (auch Niedersachsen) noch gar keine Beschilderung gesehen, trotz eindeutig stattfindender Treibjagd. Wahrscheinlich geht es da vorrangig um Verkehrssicherheit und nicht um die Information von z.B. Spaziergängern?

    Vermutlich hast du Recht und es würde sich lohnen, mal bei den zuständigen Stellen nachzuhaken.

    Wie man sich im Wald verhält, ist mir sehr klar. Ich habe nur bis auf kurze Gespräche kaum Berührungspunkte mit Jägern.

    Hilft jetzt nur so semi, aber November/Dezember, an einem Samstag morgen zwischen 9 und 12, ist so die Zeit wann am wahrscheinlichsten damit zu rechenn ist.

    Danke dafür! Bei uns scheinen spätere Uhrzeiten, so um 13-15 Uhr, üblicher zu sein. Ist jetzt im Januar eigentlich die "Hauptsaison" für größere Jagden vorbei? Und werden einzelne Gebiete wiederholt großflächig bejagt oder kann ich davon ausgehen, dass nach einer Treibjagd in einem Gebiet erstmal keine weitere stattfinden wird?

    Warum sollen denn Kinder nicht im Garten spielen? Das verstehe ich nicht ganz. Da herrscht doch kein Krieg draußen und es Jagd doch auch keiner im Garten.

    Weil sich beispielsweise hieran:

    In die Richtung von Wohnhäusern darf sowieso nicht geschossen werden.

    bei uns offenbar nicht immer gehalten wird. Hier wurde aus ca. 100m Entfernung in Richtung der Häuser/Gärten geschossen. Ich selbst kann doch als Laie nicht einschätzen, ob das gefährlich oder in Ordnung ist. Aber jetzt hab ich zumindest eine grobe Vorstellung davon, weshalb betreffende Jäger direkt das Weite gesucht haben, nachdem sie angesprochen wurden.
    Ich persönlich würde mir mehr Transparenz wünschen, mir würde da einfach ein Schild an großen Zufahrtswegen reichen, das auf eine (baldige) Treibjagd hinweist. Dass Unfälle passieren, ist mir klar und eine absolute Sicherheit ist gar nicht, was ich möchte. Mich würde es einfach entspannen, zu wissen, wann ich in eine Gruppe von Menschen mit Waffen und Jagdhunden hineingeraten könnte - eben um dem aus dem Weg gehen zu können wo es möglich ist.


    Ehrlichen Dank an alle, die hier so offen erzählen. Ich finde es sehr hilfreich, mir dadurch ein breiteres und teilweise realistischeres Bild des Jagdwesens und der Jagdhundeausbildung machen zu können.

    Hier wird leider gar nichts angekündigt oder ausgeschildert, trotz viel frequentiertem Spaziergebiet. Hier wären die Kinder sonst auch im Haus - letztes Jahr wurde flüchtenden Hasen hinterher in Richtung unserer Gärten geschossen. Ich bin da sonst recht unaufgeregt und dreh einfach um, sobald ich entsprechende Warnwesten sehe. Aber wenn man das so liest, wird einem schon mulmig.

    Ich wollte mit tierschutzrelevant garnix wertendes sagen.

    Das hat mich grade kurz erschrocken, aber ich vermute, dass die Aussage gar nicht so gemeint war, wie ich sie gelesen habe? Ich zumindest bewerte Ausbildungsmethoden, die tierschutzrelevant sind oder daran angrenzen durchaus negativ - diplomatisch ausgedrückt. Und insbesondere wenn diese systematisch vorkommen, ist es doch wichtig, sie offen zu legen und gezielt dagegen vorzugehen, anstatt reflexartig gegen andere Missstände zu schießen?
    Ich kann schon nachvollziehen, dass man zunächst in eine Verteidigungsposition gerät, sobald eine Gruppe, mit der man sich identifiziert, kritisiert wird. Gleichzeitig finde ich grade nicht vertrauensfördernd wie schnell auf Nachfragen und Kritik hier mit Abwehr und Ablenken reagiert wird.

    Ich war mal in Trainingsgruppen einer IHK-Trainerin, allerdings ohne konkretes Problem. Sie hat im Training rein positiv gearbeitet und das fachlich gut begründet und aufgebaut, soweit ich das als Laie beurteilen kann.

    Den Blick auf die Hunde als eigenständige, soziale Lebewesen mit denen man normal kommunizieren kann und die keine nur konditionierbaren Objekte sind, fand ich ganz angenehm. Das ist häufig der Eindruck den ich von manchen rein positiven Trainingsansätzen habe, der bei ihr aber nicht aufkam.

    Mit einem ernsthaften Problem wäre ich zu einem anderen bestimmten Trainer gegangen (der auch rein belohnungsbasiert arbeitet), dafür fühlten sich die Methoden zu wenig flexibel an. Aber ob sich das mit der Ausbildung begründen lässt, oder mit persönlichen Faktoren, kann ich nicht sagen.

    … wobei ich mir tatsächlich auch aus heutiger Sicht nicht vorstellen kann, dass mein Terrier mir auch im Tausch gegen ein Leckerlie seinen Schinkenknochen gebracht hätte …

    Jetzt wird’s wirklich OT, aber das hat auch wirklich nichts mit einem ordentlichen Aufbau von Abgeben von Beute zu tun.


    Gerade bei einem Hund, dem Ressourcen wichtig sind, würde ich persönlich das nicht über Strafe aufbauen. „Der muss das abgeben können“ klingt so schön, aber was mache ich wenn der Hund mit jeder negativen Erfahrung vehementer wird und irgendwann sein „nein“ nicht mehr knurrt, sondern mit Zähnen unterstreicht? Fester draufhauen? :ka:

    Bei meinem ersten Hund lief das auch noch über Strafe, wir wussten es nicht besser. Hat 9 Jahre perfekt funktioniert. Nach einer Kastration wurde ihm Futter wichtiger und er wusste ganz genau, er muss alles sofort runterschlingen, bevor es ihm weggenommen werden kann.

    Meine jetzige Hündin war grade zwei Tage hier, da hat der kleine Plüschball schon alles mit Zähnen verteidigt. Draußen arbeite ich jetzt über Anzeige von Fressbarem und im Haus bringt sie mir ihre Kauteile auf Kommando (so wie bei euch Montagsmodell :herzen1:) und für uns ist das der entspannteste Weg. Ich kenne mich nicht gut genug aus, um mir allgemeingültige Aussagen zuzutrauen, aber ich halte es erstmal für unnötig, solche Konflikte anzuzetteln, solange ich Alternativen kenne.


    In dem Video auf das ich mich bezogen habe, spielen die Trainerin und der Welpe mit einem Spielzeug. Sie unterbricht das Spiel, hält den Welpen am Halsband und belegt den Moment in dem er das Spieli ausspuckt mit einem Kommando.

    Dem Hund wird da nichts schlimmes angetan und ich schätze, dass eine nicht allzu fragile Bindung dadurch nicht gefährdet wird. Mir ging es ursprünglich um ihre Argumentation. Und ich frage mich nebenbei, wie man bei dem Ansatz vorgeht, sobald der Hund unterscheidet, wann der Mensch weit genug weg ist um keinen Zugriff zu haben.

    Am Ende ist es doch wie mit allem: es muss zum Mensch und zum Hund passen, es muss nachvollziehbar sein, es muss lerntheoretisch Sinn machen und es muss vom Halter umsetzbar sein.


    Dafür braucht es keine Dogmen, keine Gurus und keine super duper Namen. Sondern Menschen, die einem das gut beibringen können. (Das sind nicht zwingend immer die, die am lautesten Werbung machen)

    Das finde ich auch! Abschreckend finde ich insbesondere, wenn Methoden von Trainern als die einzig richtige (gerne auch "natürliche") Herangehensweise angepriesen werden. Ich vermute, dass das leider teilweise notwendig ist, um seine Dienstleistungen zu verkaufen?

    Ich muss dann bei mir aufpassen, dass ich nicht zu vorschnell abgeneigt bin und direkt die komplette Trainingsphilosophie aburteile, ohne mir die Anteile anzugucken, die ich sicherlich total sinnvoll und hilfreich finde.

    Wobei mir die HTS nach kurzer Auseinandersetzung insgesamt zu sehr nach einer esoterischen Umschreibung des Dominanzgedankens klingt mit ihrem "Naturgesetze" und "Schwingungen und Energie" - Konzept, aber das ist wahrscheinlich so mein Ding |)



    War grade neugierig und habe nach ihr gesucht, da ist mir aufgefallen, dass ich ihre Videos auch schon mal in der Timeline hatte.

    Ich finde richtig gut, dass sie so ausführliche Videos mit ihrem Welpen hochlädt. Dabei fällt es direkt leichter einzuschätzen, wie ihr Training (bzw. Teile davon) in der praktischen Ausführung aussieht und ob es für einen selbst passend ist.


    Mir persönlich gefällt die Argumentation, mit der sie ihr Vorgehen teilweise begründet, nicht. Auf die Nachfrage, weshalb sie das "Aus" ohne Tauschen trainiert, heißt es beispielsweise, Hunde würden auch nicht tauschen. Mein erster Gedanke dazu ist immer, dass Hunde voneinander aber auch nicht erwarten, Beute auf Kommando auszuspucken oder andere lustige Tricks zu machen. Diese vermeintliche Imitation von Hundeverhalten funktioniert für mich argumentativ nicht. In ihren Videos sieht man außerdem einen sehr weichen und konfliktvermeidenden Welpen. Mich würde interessieren, wie sie mit einem Hund umgehen würde, der bei ihren Korrekturen (ich musste ein bisschen lachen, als sie die Leckerlies auf ihrem Küchenboden so verdroschen hat...) nicht direkt gehemmt reagiert.


    In Bezug auf Bindung zum Halter ist mir zumindest in den Videos, die ich so überflogen habe, eins aufgefallen: sie zeigt ihren Welpen in der Freifolge und jedes Mal, wenn sie sich zu ihm umdreht und (ich vermute) ihn ansieht, reagiert er absolut gehemmt und vermeidend. Ich bin da vielleicht überempfindlich, aber mir tut das irgendwie im Herzen weh. Ich persönlich will, dass so ein kleiner Dötz beim Erkunden der Welt mit mir gemeinsam fröhlich unterwegs ist, mich mal übermütig anhüpft, frei exploriert und vor allem will ich niemals, dass mein Hund davor zurückschreckt, in meine Nähe zu kommen und mit mir Kontakt aufzunehmen. Ein verunsichert hinter mir hertrottender 12 oder 13 Wochen alter Welpe, der mich bei jedem Blick meidet, wäre zumindest für mich nichts erstrebenswertes und ich finde solche Ansätze vor allem bei einem Typ Hund mit so viel Zurückhaltung und WTP unnötig und einer vertrauensvollen Bindung nicht zuträglich.