Ich spiele mit meinen Hunden in der Wohnung, ich übe mit ihnen, die Hunde spielen miteinander und trotzdem haben die kein Problem damit, zur Ruhe zu kommen. Besuch und Hunde dürfen auch interagieren, allerdings nicht so, dass die Hunde extrem hochgefahren werden. Und es wird grundsätzlich niemals ein Hund angefasst, der auf seinem Platz liegt. Ansonsten finde es jetzt aber nicht dramatisch, wenn die Hunde dann halt ab und zu mal einen Abend lang weniger Ruhe haben als sonst.
Kann ich genau so zu 100% unterschreiben!
Wichtig ist dabei, sehr, SEHR gut auf den eigenem Hund zu achten. Jeder Hund ist anders, beim einen ist dieser Selbstregulierungsmodus quasi ab Werk vorinstalliert, beim anderen gilt "weniger ist mehr" und er tut sich unheimlich schwer damit.
Lieber in kleinen Schritten üben. Z.B Spielzeug mal so nebenbeibei etwas dynamischer in die Hand nehmen und ganz kurz selber spielen damit. Reagiert der Hund? Stürzt er sich drauf oder rührt er sich nicht? Oder weicht er sogar zurück, weil es zu viel für ihn war? Wenn er spielt, ist er mit dem Kopf noch bei mir? Macht es ihm Spaß und ist er entspannt? Steigert er sich hinein? Achtet er noch auf mich? Oder ist er so fixiert, dass es für ihn schon Stress bedeutet?
Das Wichtigste dabei: selber locker bleiben. Klar im Blick haben, was will ich. Wenn ich sage, es ist Schluß, dann ist das so. Darüber wird nicht diskutiert!
Und bloß nichts erzwingen wollen! Jeder Hund, jeder Tag, jede Situation ist anders. Mal klappt es, mal nicht. Dann rafft man sich auf und macht es das nächste Mal besser, spielt mit weniger Energie, bricht früher ab.
Ich zergl drinnen sogar mit der Kleinen (die Große ist alt, krank und froh, wenn sie ihre Ruhe hat). Da geht's dann ab und zu ziemlich wild zu.
Nomi hat, zuerst in kleinen wohldosierten Schritten zu Hause, dann mit immer größerem Aussenradius gelernt, von 0 auf 100 (z.B. am Hundeplatz beim Training und von 100 auf 0 (nach dem Trailen, wenn ich sitzen, trinken, quatschen will) zu fahren.
Als Welpe hab ich mit ihr fangen gespielt oder Zeitungspapier-Schlacht oder "Wem gehört die Küchenrolle" inkl. zerreissen. Und wenn ich das Gefühl hatte, jetzt kommt sie bald in eine Phase, in der es zu viel ist: (sanfter) Abbruch. Da gab's auch etliche Rückschläge, an manchen Tagen war es einfach zu viel und sie war "drüber". An manchen hats dann wieder perfekt funktioniert. Der Hund soll ja lernen, runterzu fahren (und ich auch, vor allem mental) Nach dem Spielen ging es also entweder gleich zum lösen raus oder es wurde noch kurz gekuschelt. Später dann Kauzeug und ruhig beschäftigen, inzwischen kann ich Nomi einfach auf ihren Platz schicken. Eine Steigerung ist immer nur im Rahmen des Möglichen sinnvoll.