Hey!
Ihr seid noch Anfänger und ich kann Euch gut nachfühlen. Ist bei mir auch noch gar nicht so lange her, dass ich dastand und mich fragte: was mach' ich denn jetzt? Diese Unsicherheit, was wohl jetzt das Richtige wäre.
Geduld, das wird schon. Das kommt mit der Zeit.
Ich denke, das Relevanteste ist jetzt die beginnende Pubertät. Wie heißt es hier immer wieder so schön: da haben die Hunde nur noch bunte Knete im Kopf. Da müsst Ihr durch. Dinge, die bis dahin geklappt haben, klappen dann auf einmal nicht mehr. Wichtig ist, die eigene Souveränität nicht zu verlieren. Das wird mitunter eine (große) Herausforderung sein, wenn man A selber sowieso noch unsicher ist und B dieses Hormontheater noch nicht erlebt hat.
Ihr solltet im Hinterkopf haben, dass ihr für sie immer der Ruheanker sein solltet. Wenn ihr es schafft, ihr immer zu vermitteln, dass ihr für sie die Sicherheit verkörpert, dass bei Euch Ruhe herrscht, dass Ihr verlässlich seid, dann ist ihr damit schon sehr geholfen. Das kostet aber viel Disziplin und Beherrschung. Viel Spaß und viel Kraft wünsche ich dafür.
Dieses Schnappen hört man von vielen Pubertieren, bei Euch kommt noch die Rasse hinzu, denke ich. Es ist ein Hütehund und die schnappen beim Hüten gerne nach den Hinterläufen der Hütetiere. Es könnte also sein, dass da auch sein Hüteinstinkt mit durch kommt. Kann natürlich auch sein, dass er einfach nur pöbelig ist. Euer Verhalten bleibt in beiden Fällen aber eh gleich. Ich würde ihn vom Besuch wegsplitten und ihn z. B. auf seinen Platz schicken. Hausleine kann dabei sehr hilfreich sein.
Das Problem mit dem Kommando "Aus" wurde ja bereits erklärt. Hunde müssen ein Kommando so lange in den unterschiedlichsten Situationen und an den unterschiedlichsten Orten üben, bis sie generalisieren können. Sonst bleibt das Kommando, wie anscheinend in Eurem Fall, mit dem Ort "zu Hause" verknüpft. Wenn es also im Haus klappt, dann langsam unter reizarmen Rahmenbedingungen draußen üben, immer wieder an anderen Orten und irgendwann auch die Außenreize steigern. Gilt eigentlich für alle Kommandos.
Bei dem Kommando "Decke" hört es sich für mich gerade so an, als würdet Ihr sie mit Körperkraft auf die Decke schieben?! Auf gar keinen Fall! Sie hat sich auf die Decke zu legen. Evtl. seid ihr beim Aufbau nicht kleinschrittig genug gewesen, so dass sie es z. B. mit dem Ort, wo die Decke ungefähr liegt, verknüpft hat, nicht aber mit der Decke als solche. Sprich: sie glaubt evtl., dass "Decke" bedeutet, sich in eine bestimmte Ecke des Raumes zu verkrümeln. An der Stelle stehe ich nämlich gerade selber mit meinem Hund. Lege ich die Decke an eine andere Stelle im Raum, schweben bei meinem Wuffi noch große Fragezeichen über dem Kopf.
Das Ruckeln an der Leine wurde mir damals von unserer Hundetrainerin auch so erklärt. Keine Gewalt, kein plötzlicher harter Schlag in die Leine, dass fast schon der Kopf des Hundes rumfliegt, sondern so, wie es auch "gerne" Kinder mit ihrem Eltern machen. Die fassen an die Kleidung und zuppeln so lange an Papas Jacke rum (natürlich mit dem permanent wiederholten "Papa, Papa, Papa..."), bis dieser sich dem Kind zuwendet. Wir als Hundeführer können das genauso machen, sollten dann die uns geschenkte Aufmerksamkeit freundlich begrüßen und ihnen dann das Kommando mitteilen, worums gehen soll.
VG
Matthias