Beiträge von Digirunning

    Nö. Ist ja Verhalten. Keine Übung, kein Kommando.

    So mache ich's.


    Und man muss bei sowas auch eins im Hinterkopf haben. Einige Hunde sind äußerst gewitzt. Die lernen evtl.: ich folge und im Anschluss gibt's beim Begrenzen eine Belohnung. Nennt sich Verhaltenskette.

    Meine Hundetrainierin ist auf der Internetseite "Trainieren statt dominieren" auch nicht zu finden, ich würde sie aber auf jeden Fall als eine Trainerin ansehen, die dieses Prinzip fährt. Will heißen, dass es ja durchaus auch in Deiner Nähe jemand Passendes geben könnte, auch wenn er nicht auf der Seite vorgeschlagen wird.

    Das muss, in meinen Augen, nicht wie ein Kommando trainiert werden. Das ist Verhalten, täglicher Umgang miteinander.


    Ich sehe das so, wie ich Kontakte mit mir völlig unbekannten Hunden erlebe. Leider reiten viele fremde Hunde "gerne" bei meinem auf. Kommentar- und emotionslos splitte ich die von meinem Hund weg. Weder ich noch irgendein Hundehalter, dem ich je begegnet bin, hatte ein Kommando für "nicht aufreiten". Ich vermittele dem fremden Hund klar durch Körpersprache, dass ich damit nicht einverstanden bin. Einige versuchen's dann trotzdem nochmal, lassen bei der Wiederholung aber schon viel früher ab und meist reicht ab da ein strenger Blick oder ein kurzes Aufstampfen mit dem Fuß. Das wird dann verstanden.


    Genauso würde ich es mit Deinem Hund machen, wenn er mich pausenlos verfolgen würde. Ihn körpersprachlich begrenzen, ihn evtl. auch zu seinem Platz begleiten, muss vielleicht aber gar nicht sein. Kein Kommentar, kein Kommando, kein Befehl, der trainiert werden muss. Eindeutiges Verhalten. Hunde untereinander trainieren sich ja auch nicht Kommandos an, sondern kommunizieren körpersprachlich miteinander. Wichtig ist dabei, nicht angespannt/frustriert/unsicher etc zu sein. Ruhig und verlässlich (wie in meiner Signatur).


    Ich weiß nicht, wo ich's schon mal verlinkt habe, aber dieses Video finde ich einfach nur beeindruckend. Wichtig ist vor allem, dass die Hundemama es bis zu Ende durchzieht, sich nicht mit dem ersten Ergebnis nach wenigen Sekunden schon zufrieden gibt, sondern wirklich konsequent bis zu Ende durchzieht. Wir Menschen haben da einfach viel zu wenig Geduld. Mich eingeschlossen.


    Hundemama beruhigt Welpen

    Ich habe den Eindruck, das sie sie nicht ernst nehmen.

    Ich denke, ernst nehmen sie sie schon, aber sie scheinen wohl zu erkennen, dass keine echte Gefahr von ihr ausgeht. Ist vielleicht ein bisschen Haarspalterei. Vermutlich hattet Ihr bisher auch Glück, an vornehmlich soziale Hunde zu geraten, die gelernt haben, sich entsprechend zu verhalten. Das kann sich aber mit einem blöden Kontakt ins Dramatische verändern.

    Dass wir ständig unsere Taktik geändert haben ...

    Hey!

    Das könnte evtl. der Dreh- und Angelpunkt sein.


    Das erste ca. halbe/dreiviertel Jahr ist komplett unbekannt. Was hat sie da gelernt? Jetzt ist sie bei Euch und ihr verhaltet Euch in ihren Augen nicht berechenbar. Somit fällt es schwerer, Vertrauen aufzubauen.


    Du schreibst, dass sie anfänglich ängstlich war, jetzt ABER nach vorne geht. Das eine muss das andere nicht ausschließen. Sie kann auch aus Angst nach vorne gehen.


    Beim Thema "Besuch" schreibst Du, dass sie irgendwann zur Ruhe kommt, sobald aber jemand aufsteht, springt sie auf. Woran misst Du, dass sie vorher in Deinen Augen zur Ruhe gekommen ist? Ich glaube nämlich, dass sie nur still ist, aber nicht ruhig.


    Die kleine Maus braucht einen verlässlichen Partner an ihrer Seite, den berühmten Fels in der Brandung. Bei der geschilderten Problematik sehe ich aber als einzig probates Mittel einen versierten Trainer vor Ort. Deine Schilderung hier in allen Ehren, aber selbst wenn Du die hündischen Kommunikationssignale halbwegs richtig lesen kannst, ist es immer noch Deine Wahrnehmung, subjektiv, die dann hier verschriftlich sind. Da gibt's zu viele Möglichkeiten für das berühmte Stille-Post-Phänomen. Das muss einer live sehen, der davon Ahnung hat.

    Eben das, was man bei den Rütter Serien schon immer als die "großen Probleme" präsentiert hat und was für eine Unterhaltungsshow für den durchschnittlichen Zuschauer auch nicht Hundehalter halbwegs verständlich ist.

    Wunderschön ausgedrückt. In etwa das hatte ich zu Beginn dieses Themas ebenfalls versucht auszudrücken.

    Hey!


    Ihr seid noch Anfänger und ich kann Euch gut nachfühlen. Ist bei mir auch noch gar nicht so lange her, dass ich dastand und mich fragte: was mach' ich denn jetzt? Diese Unsicherheit, was wohl jetzt das Richtige wäre.

    Geduld, das wird schon. Das kommt mit der Zeit.


    Ich denke, das Relevanteste ist jetzt die beginnende Pubertät. Wie heißt es hier immer wieder so schön: da haben die Hunde nur noch bunte Knete im Kopf. Da müsst Ihr durch. Dinge, die bis dahin geklappt haben, klappen dann auf einmal nicht mehr. Wichtig ist, die eigene Souveränität nicht zu verlieren. Das wird mitunter eine (große) Herausforderung sein, wenn man A selber sowieso noch unsicher ist und B dieses Hormontheater noch nicht erlebt hat.


    Ihr solltet im Hinterkopf haben, dass ihr für sie immer der Ruheanker sein solltet. Wenn ihr es schafft, ihr immer zu vermitteln, dass ihr für sie die Sicherheit verkörpert, dass bei Euch Ruhe herrscht, dass Ihr verlässlich seid, dann ist ihr damit schon sehr geholfen. Das kostet aber viel Disziplin und Beherrschung. Viel Spaß und viel Kraft wünsche ich dafür.


    Dieses Schnappen hört man von vielen Pubertieren, bei Euch kommt noch die Rasse hinzu, denke ich. Es ist ein Hütehund und die schnappen beim Hüten gerne nach den Hinterläufen der Hütetiere. Es könnte also sein, dass da auch sein Hüteinstinkt mit durch kommt. Kann natürlich auch sein, dass er einfach nur pöbelig ist. Euer Verhalten bleibt in beiden Fällen aber eh gleich. Ich würde ihn vom Besuch wegsplitten und ihn z. B. auf seinen Platz schicken. Hausleine kann dabei sehr hilfreich sein.


    Das Problem mit dem Kommando "Aus" wurde ja bereits erklärt. Hunde müssen ein Kommando so lange in den unterschiedlichsten Situationen und an den unterschiedlichsten Orten üben, bis sie generalisieren können. Sonst bleibt das Kommando, wie anscheinend in Eurem Fall, mit dem Ort "zu Hause" verknüpft. Wenn es also im Haus klappt, dann langsam unter reizarmen Rahmenbedingungen draußen üben, immer wieder an anderen Orten und irgendwann auch die Außenreize steigern. Gilt eigentlich für alle Kommandos.


    Bei dem Kommando "Decke" hört es sich für mich gerade so an, als würdet Ihr sie mit Körperkraft auf die Decke schieben?! Auf gar keinen Fall! Sie hat sich auf die Decke zu legen. Evtl. seid ihr beim Aufbau nicht kleinschrittig genug gewesen, so dass sie es z. B. mit dem Ort, wo die Decke ungefähr liegt, verknüpft hat, nicht aber mit der Decke als solche. Sprich: sie glaubt evtl., dass "Decke" bedeutet, sich in eine bestimmte Ecke des Raumes zu verkrümeln. An der Stelle stehe ich nämlich gerade selber mit meinem Hund. Lege ich die Decke an eine andere Stelle im Raum, schweben bei meinem Wuffi noch große Fragezeichen über dem Kopf.


    Das Ruckeln an der Leine wurde mir damals von unserer Hundetrainerin auch so erklärt. Keine Gewalt, kein plötzlicher harter Schlag in die Leine, dass fast schon der Kopf des Hundes rumfliegt, sondern so, wie es auch "gerne" Kinder mit ihrem Eltern machen. Die fassen an die Kleidung und zuppeln so lange an Papas Jacke rum (natürlich mit dem permanent wiederholten "Papa, Papa, Papa..."), bis dieser sich dem Kind zuwendet. Wir als Hundeführer können das genauso machen, sollten dann die uns geschenkte Aufmerksamkeit freundlich begrüßen und ihnen dann das Kommando mitteilen, worums gehen soll.


    VG

    Matthias

    Was mir aber gar nicht hilft, sind Antworten à la "Hast du es noch nicht verstanden?"

    Ich möchte mich an dieser Stelle bei Dir entschuldigen.

    Ich wollte Dich nicht verunsichern, oder Dir Deine Fragen verbieten. (Kann ich eh nicht, will ich ja auch nicht.)

    Ich schrieb ja, dass ich damals auch eine Stelle für meine Frage gesucht habe. Bei Dir ist diese Stelle aktuell hier das Forum. Ist ja auch gut so, dafür gibt's solche Foren ja.


    Mit meinen Bemerkungen habe ich hauptsächlich darauf abzielen wollen, dass ich bei all Deinen geschilderten Problemen mehr oder weniger immer nur eine Ursache sehe. Deshalb fallen die Antworten ja auch alle recht ähnlich aus.


    Ich weiß, dass ein "bleib ruhig" locker und schnell dahingesagt werden kann, dieses umzusetzen ist aber ungleich schwieriger. Deshalb habe ich ja den Vergleich zu Deiner Kindererziehung gemacht, in der Hoffnung, dass Du dort an ein Gefühl anknüpfen kannst, um dies auf Deinen Welpen übertragen zu können.


    Also, nochmal: Entschuldigung, wenn Du Dich angegriffen gefühlt hast. Ich hatte in meinen Beiträgen vielleicht 10% Angriff, aber 90% Unterstützung im Hinterkopf. Ein bisschen (diese 10%) Druck finde ich, muss man schon mal aushalten können. Wenn Du aber eher 50 oder 90% Druck empfunden hast, dann ist das nicht mehr förderlich.


    Meine Hundetrainerin damals hatte auch nicht jeden Tag für mich nur liebe Worte übrig, die hat mich auch schon mal in den Hintern getreten, besonders wenn sie mir zum wiederholten Male den selben Ratschlag geben musste. Ce la vie.