Beiträge von Digirunning

    Eure Hündin ist total verunsichert. Für sie ist alles neu, wahrscheinlich hat sie in ihrem bisherigen Leben nix kennengelernt. Was sie jetzt braucht ist Eure Sicherheit und Zuwendung.


    Manfred007 hat in einem anderen (ähnlichen) Thema einen super Beitrag verfasst. Gerade den Abschnitt am Ende mit dem zur Tür gehen, wenn der Hund diese angebellt hat, finde ich sehr passend.


    Ich würde zu Beruhigungsmitteln raten. :face_screaming_in_fear:


    Aber nicht für den Hund, sondern für Euch. :smiling_face_with_halo:


    Im Ernst. Ich kann es Euch so gut nachempfinden. Als vor fast 6 Jahren mein erster Hund bei mir und meiner Ex einzog, ging es uns genauso. Und wir hatten über ein Jahr das Problem mit ständigen Durchfällen. Heute weiß ich, dass beides eng zusammen hing. Wir waren ständig angespannt, dadurch kam der Hund nicht zur Ruhe und das zeigte sich bei seiner Verdauung. Dazu kamen die Anfängerfehler an der Leine. Nach einem halben Jahr dachte ich, wir schaffen es nicht und müssen ihn wieder abgeben.


    Ihr müsst die Ruhe, die Ihr vom Hund erwartet vorleben und ihm vermitteln. IMMER (!!!) ruhig bleiben, egal was er anstellt und wie sehr er auch aufdreht. Lasst Ihr Euch anstecken, habt Ihr verloren. Ein Anschiss (ja, muss auch mal sein) muss aber auch aus einer souveränen Haltung heraus geschehen. Mit Frust/Ärger etc im Hintergrundgefühl klappt das nicht.


    Und schmeißt die Box weg. Dazu wurde hier (und im ersten Thema) ja bereits genug gesagt.


    LG Matthias

    Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, eigentlich nur die erste und die vierte Seite und den Rest überflogen, aber hat schon jemand mal die Idee geäußert, dass der Hund gerade seine Menschen erzieht?!


    Die TO hat sich ja erst nach einer gewissen Zeit, in der sich das Verhalten gezeigt hat, hier gemeldet. Also war Zeit dafür, dass sich für den Hund ein Schema ergibt, dass er vielleicht ausnutzt.


    Ich habe meinen kleinen Lümmel auch so im Verdacht, dass er im Wald so manches Mal absichtlich angespannt wirkend ins Unterholz starrt, weil er gelernt hat, dass es für Anzeigen und NICHT reinrennen Leckerchen gibt.


    Vielleicht hat Dein Hund gelernt: ich mach' mal ein bisschen Randale, danach gibt's für dies und das und jenes (Sitz, Platz, etc) Leckerchen.


    Nur so'ne Idee.


    An Dominanz Kontrollverhalten des Hundes würde ich bei den Schilderungen zwar auch denken, nach dem Motto: "Ey, ich will noch nicht zurück!", aber unsere Hunde sind ja nicht blöd. Meiner weiß ganz genau, wie er mir mitteilen muss, dass es jetzt Fütterungszeit ist. Ich werde überhäuft mit Spielzeug oder als Alternative angestarrt. Irgendwann hatte er damit mal Erfolg und zeigt es daher "gerne" wieder. Und da ich, besonders morgens, doch eher feste Zeiten für die Fütterung habe, hat er damit quasi auch Tag täglich Erfolg. Ich find's eher amüsant. Ein Angespringe geht allerdings natürlich gar nicht.


    LG
    Matthias

    Hey!


    Schön, dass ihr einem Hund mit blöder bzw. unbekannter Vorgeschichte eine Chance gebt!


    Es kann an der Art liegen, wie Du schreibst, oder ich fehlinterpretiere, aber irgendwie lese ich auch eine Unsicherheit bei Dir/bei Euch heraus. Ihr scheint doch recht sachkundig zu sein - so zumindestens Deine Schilderung aus Deinem Willkommens-Post. Aber das ist die sachliche Ebene. Wie sieht es mit der emotionalen Ebene aus? Hast Du/habt Ihr Mitleid? Das Wort "Mitleid" umformuliert - leidet Ihr mit?


    Ich komme über die Schilderung hier aus Deinem Startpost auf diese Phantasie, als Du erwähntest, dass Ihr nur so wenige Meter auf der Straße zugelassen habt, als sich Eure Hündin aber neugierig zeigte.

    Auch an anderer Stelle erwähnst Du ihre Neugier. Wir haben hier auf der Arbeit (Psychiatrie) einen Spruch: "Neugier ist gut gegen Angst!" Da würde ich versuchen anzusetzen.


    Und wichtig: auf die eigenen Emotionen achten. Oleniv hat es eigentlich sehr schön beschrieben, wie ich finde. Durch souveränes Auftreten dem Hund helfen, durch seine Blockade durchbrechen zu können, zumal sie es in den ersten ja schon geschafft. Auch wenn das vielleicht aus dem Hintergrund des will-to-please entstanden sein mag. Sie hat es geschafft und hat dabei auch noch neugierig auf Euch gewirkt.


    LG
    Matthias

    Es ist für mich auch einfach Kopf frei kriegen, Entspannung.

    Nach fast 15 Jahren Leistungssport (zwischen 18 und 33 Jahren), ist Laufen inzwischen bei mir auch genau das. Keine Leistung mehr, nur Spaß an der Bewegung.


    Damals hatte ich keinen Hund und habe mich voll darauf konzentriert. Hat auch Spaß gemacht. Ich hatte zu der Zeit auch nur Freundinnen. Dann kam die Ehefrau und das Kind und ich somit in eine andere Lebensphase. Und da sich die Verletzungen häuften, machte ich einen Cut.


    Wenn ich mir vorstellen würde, in meiner jetzigen Situation einen festen Trainingsplan zu haben?! Oh Graus!

    Kann ich gut nachvollziehen.

    Allerdings scheue ich mich einfach noch davor, zu einem Sportcoach zu gehen ...

    Ich freue mich einfach, wenn's gut läuft. Bzw bin überrascht, WIE gut es läuft. :)

    Muss ja auch gar nicht sein. Wenn man sowas, was ich da versucht habe zu erklären, im Hinterkopf hat, dann weiß man einfach schon mal so grob, wie man was gestalten kann. Daraus abgeleitet, wäre es z. B. ungünstig, wenn man sich meinetwegen 3x pro Woche Sport vornimmt, dies an 3 aufeinanderfolgenden Tagen zu machen. Wenn der Reiz nämlich so 2-3 Tage dann ausbleibt, dann greift unser steinzeitliches System der Ökonomie. Was nicht benötigt wird, wird abgebaut. Wozu etwas aufrecht erhalten, was ja doch nicht benötigt wird.

    Das war immer ein unangenehmes Gefühl, wenn ich mir mal'ne Zerrung oder sowas eingefangen hatte, denn ungefähr am 3ten Tag spürte man dann, wie der Körper umschaltete. Fand ich immer doof.

    Zu dem Zeitenthema habe ich auch'ne kleine Geschichte.


    40min auf 10km ist so'ne Schallmauer. Also 4min pro Kilometer. Bei uns im Ort hieß es, dass die besten Handballer eine 5km Runde im Wald in 16min oder knapp drunter schaffen würden. Und diese Runde hat ordentlich Profil.


    Wir Leichtathleten wollten das irgendwie nie glauben. Und es zeigte sich auch, dass das zurecht war. Ich bin die Strecke dann mal mit dem Rad abgefahren. Damit ich auch verlässliche Entfernungswerte maß, bin ich (zum Entzürnen des Platzwartes) erst einen Kilometer auf unserer exakt vermessenen Tartanbahn gefahren.

    Die Strecke im Wald war dann fast auf den Meter genau 4 (in Worten: vier) Kilometer lang. Das sind dann zwar immer noch 4min auf den Kilometer, was aller Ehren wert ist, aber doch weit entfernt von 3:12er Schnitt auf einer stark profilierten Strecke mit angeblichen 5km.


    Ich habe hier, ein paar Seiten zuvor, auch eine Angabe gelesen von 3,9km in 7:09 min. Ich musste doch sehr grinsen. Das wäre ein erdrutschartiger Weltrekord!

    Da bin ich voll bei euch. Sicher ist weniger meist mehr.

    Aber zu wenig ist halt dann auch nix. Und dazu neige ich.

    OK, das war eine Welt, die sich mir verschließt und zu der ich keinen Bezug habe. Ich war immer trainingsgeil. Mir hat die Belastung immer Spaß gemacht.


    Wenn man natürlich immer unterhalb einer gewissen Reizschwelle bleibt, dann wird's da auch so gut wie nix mit einem Trainingseffekt. Wenn man anfängt, ist das estmal eine zusätzliche/ungewohnte Belastung, auf die sich der Körper einstellt. Ein Trainingseffekt stellt sich in irgendeiner Form ein. Bleibt man aber dann auf diesem Niveau, dann bleibt man auch genau auf diesem Niveau. Man macht keine Fortschritte.


    Mit Fortschritten wird es natürlich mit steigender Fitness schwieriger. Ein Unendlich gibt's nicht, die Erfolge werden immer kleiner. Das Alter spielt auch mit hinein. Ein 20jähriger hat ein ganz anderes Entwicklungspotential, als ein 40, 50 oder gar 60jähriger.


    Wenn man grenzwertige Belastungen nicht in irgendeiner Form als angenehm empfinden kann (nicht unbedingt in der Sekunde, in der sie passieren, aber kurz danach als positives Gefühl, zu solch einer Leistung fähig gewesen zu sein), der hat's schwer. Da sitzt der innere Schweinehund gleich 2x im Weg. Einmal, überhaupt mit irgend etwas zu starten und dann nochmal, um durchzuhalten bzw. (auch mal) an die Grenze zu gehen.