Er ist ihm auch schon in die Küche gefolgt, um dort ein Stückchen Käse abzustauben.
Hey!
Leider geht es in Deinem Eröffnungspost mit dem Personalpronomen "Er" etwas durcheinander. Im obigen Zitat ist jetzt der Hund Deinem Mann gefolgt, oder? Bei allen anderen Schilderung stand das "Er" für den Hund, oder?
Der Hund hat eine unbekannte Vergangenheit und zeigt Angst vor Deinem Mann. Ich vermute auch, vor anderen Männern? Schon einmal ausprobiert?
Ich finde, Du hast recht mit Deinem Einwand, dass beim kompletten Ignorieren keine Bindung entstehen kann. Die Frage ist allerdings, wie Dein Mann Kontakt zum Hund aufbaut. Du beschreibst eine Situation, wo sich Dein Mann neben den Hund gesetzt hat. Da bewegt sich Dein Mann auf den Hund zu. Andersrum wäre besser. Das braucht aber Geduld und eine entsprechende Ausstrahlung seitens Deines Mannes. Meiner Meinung ist viel gewonnen, wenn ihr es schafft, dass sich der Hund (neugierig) auf Deinen Mann zubewegt. Denn dann geht die Aktion der Kontaktaufnahme vom Hund aus.
Wenn Dein Mann und der Hund in Kontakt sind (Du fragst nach, ob DU das Anbellen Deinem Mann gegenüber unterbinden solltest), solltest Du Dich meiner Meinung nach raushalten. Zum einen ist Bellen Kommunikation und muss nicht grundsätzlich unterbunden werden und zum anderen würdest Du ja auch den Kontakt in dem Moment blockieren. Die Frage ist, wie Dein Mann mit der Situation umgeht. Wenn ich mit einem bellenden Hund zu tun habe, der Angst vor mir hat, dann lasse ich ihn halt bellen. Der Hund braucht in dem Moment ein Ventil für seine Anspannung und er teilt mir ja auch durch die Art des Bellens seine Stimmung mit.
Das Schöne daran ist doch, dass der Hund nicht in Panik ist. Diese Hund werden steif, verkriechen sich, würden am liebsten im Boden verschwinden und wollen mit der Welt nichts mehr zu tun haben. Ein Hund, der aus Angst bellt, ist nicht so tief in seiner Angst gefangen. Er setzt sich aktiv(er) mit seiner Umgebung auseinander. Häufig konnte ich beobachten, dass wenn man einem solchen Hund Zeit gibt, dass er irgendwann anfängt zu schnüffeln. Vielleicht stoppt das Bellen nur kurz, es wird kurz geschnüffelt und dann wieder verbellt. Aber es ändert sich sein Verhalten. In der Zeit sollte man ruhig und souverän bleiben, sich nach Möglichkeit auch nicht bewegen, nicht dem Hund in die Augen schauen, ihn auch nicht ansprechen oder gar anfassen wollen. Abwarten, ruhig bleiben und dem Hund die Zeit geben, sich über seine Angstgrenze zu wagen. Dabei verführerisch nach Leberwurst o. ä. zu duftem (weil man dies an verschiedenen Stellen bei sich verteilt hat) hilft. Es geht nicht unbedingt darum, den Hund auch sofort füttern zu wollen, sondern sich einfach nur interessant zu machen, damit die Neugier des Hundes seine Angst überwiegen kann. Hat der Hund es dann mal geschafft diese Grenze zu überschreiten - einfach ruhig und kommentarlos weggehen. Nur nicht zu viel wollen. In kleinen Schritten vorgehen. Lasst den Hund die Zeit, damit er "drüber nachdenken" kann.
Das Schnappen solltet ihr tatsächlich unterbinden. So, wie Du es beschreibst, hört es sich doch schon ganz gut an. Jegliche Interaktion wird SOFORT abgebrochen. Sofort ist wichtig, damit der Hund es auch mit dem Schnappen verbinden kann. Bist Du ein paar Sekunden zu spät, verknüpft der Hund es evtl. mit etwas anderem. Mit etwas Glück hat er es einfach als Welpe nicht gelernt, hat es ihm kein Mensch beigebracht und das gilt es nachzuholen. Der befreundete Hund kann ihn ja offensichtlich gut lesen und steuern, das gilt es nachzuahmen. Da scheint ihr einen guten Lehrmeister vor Augen zu haben.