Beiträge von Digirunning

    ... dass die Weiße jetzt nicht megaentspannt ist.

    ... die trotz aller Spielfreude auf eine gewisse Unsicherheit/Respekt gegenüber dem grauen Hund hinweist.

    ???? :thinking_face:

    Ich weiß ja, nicht was ihr da reininterpretiert, aber ich sehe da zwei Hunde, die äußerst entspannt miteinander toben. Leider wurde das Handy typischerweise hochkant gehalten, quer hätte man es noch besser verfolgen können, aber man sieht sehr wohl, dass die Weiße beim Lossprinten den Hintern absenkt und dabei auch die kurz die Rute nach unten absenkt (nicht einklemmt). Beim Spielen hält sie diese dann gerade, bzw. beide haben die Ruten gerade. Und die Weiße ist die etwas Aktivere, die das Spiel am Laufen hält.

    Ich sehe keine Anspannung. Beide sind locker, kalbern sich mit offenem Maul, sie wirken mit ihren Energien auf Augenhöhe. Könnte es sein, dass die Weiße die Jüngere ist?

    So, ich wollte soviel Text dann doch nicht am Tablett tippen und bin an den PC gewechselt.


    Ich habe bei meiner Hundetrainerin mal an einem Kommunikationsworkshop "Hundesprache" teilgenommen. Nach dem langen Theorieteil wurden dann immer 2 Hunde von uns Teilnehmern für ca. 1 - 2 min "in den Ring" geschickt und wir mussten beobachten.


    Bei 2 Kandidaten wurde es recht schnell sehr dynamisch. Sie mochten sich und das Rennspiel wechselte sich zwar ab, aber einer der beiden war deutlich häufiger der Gejagte. Nach Ablauf der Zeit wurden die von uns wahrgenommenen Signale aufgezählt, aber keiner erwähnte den runden Rücken und die fast eingeklemmte Rute des häufiger Gejagten. Ich wies also darauf hin und fragte, ob dies ein Zeichen von Unsicherheit oder gar Angst gewesen wäre, da ja die Rute fast wie eingeklemmt ausgesehen hatte.


    Die Lösung war dann ganz simpel und hatte nichts mit meinen Vermutungen zu tun. Es geht dem Hund dabei nur darum, genügend Druck auf die Hinterläufe zu bekommen, um maximal beschleunigen zu können. Man muss allerdings (wie immer) auf die restliche Körpersprache achten, um dies nicht zu verwechseln.


    In den anschließenden Wochen habe ich dann natürlich bei meinem Hund bei passender Gelegenheit auf dieses Verhalten geachtet und tatsächlich konnte ich dies bei ihm auch beobachten. Und es war mit Hunden, die wir gut kannten und die Spaß miteinander hatten. Fehldeutung ausgeschlossen.


    Aber, wie gesagt: es zählt immer die komplette Körpersprache mit ALLEN Signalen. Ich kann also gut verstehen, wenn man lieber eine solche Situation abbricht, wenn man nicht genau weiß, was da gerade los ist. Sicher ist sicher.

    Phonhaus

    Interessant, wie mein Post hier verstanden wird. Es ging mir nicht um das Thema Kontakt - ja oder nein, sondern um die Panikreaktion der Damen. Ebenfalls bei dem Nachbarn. Aber das scheint hier überlesen zu werden und es wird eine Belehrung gestartet, warum es gute Gründe für unsouveränes Verhalten gibt.

    Natürlich kann man weggehen. Natürlich kann man sich vorausschauend bewegen, um Problemen aus dem Weg zu gehen. Mache ich auch. Täglich. Aber das Ganze geht auch anders, als in Verbindung mit Panik. Souverän. In Ruhe halt.


    Aber danke für die Belehrung. Irgendwie passt diese zum eigentlichen Thema des Threads. :flucht:

    Ich bin zwar in diesem Forum hier neu, aber durch das DSLR-Forum seit 15 Jahren sehr erfahren, zumal ich dort als Moderator tätig bin.


    Warum es als wellenartig empfunden wird? Ich weiß es nicht, kenne diesen Effekt aber von dort. Mal häuft es sich, dann ist eine gewisse Zeit Ruhe. Ich vermute, dass der Kollege Zufall mitwirkt und die Verteilung bestimmt.


    Was aber das Erschütternde daran ist, teilt sich meiner Meinung nach gleich zweifach mit. Zum einen, dass es bestimmten Menschen soooo unfassbar langweilig sein muss, oder sie andere Defizite in ihrem Leben kompensieren müssen, dass sie die Energie dafür finden. Der andere Aspekt ist nicht weniger erschütternd (für mich), dass das Thema, das als Troll-Thema empfunden wird, tatsächlich doch Realität ist. Ja, es gibt da draußen dumme Menschen. Unabhängig vom Thema Hund. In Verbindung mit dem Lebewesen Hund, dass hilflos dem Zugriff dieser Menschen ausgeliefert ist, ist es nur tragisch(er).


    Ein Beispiel:


    Ich war letztens am Möhnesee, mein Rudi hatte seinen Spaß im Wasser und nach einiger Zeit wollte ich dann weiter, war also schon etwas vom Ufer weggegangen und sah somit 2 etwas ältere Frauen auf dem Fuß-/Radweg mit einem großen, entspannt daherdackelnden Hund auf uns zukommen. Sie sahen zuerst nur mich, aber trotzdem blieb die Leinenhalterin stehen, während ihre Freundin näher kam und das Terrain sondierte und als sie meinen vergnügt planschenden Hund entdeckte, rannte sie panisch zu ihrer Freundin zurück: "Da ist ein Hund im Wasser. ZURÜCK!" Auf mein verwundertes Gesicht (ich habe nichts gesagt, nur dumm geguckt) bekam ich direkt die gesamte Peinlichkeit in kurzen Worten geschildert. "Das ist ein Tierheimhund, wir führen ihn regelmäßig aus. Das geht nicht." Damit verzogen sich die beiden in die Richtung, aus der sie gekommen waren, während ich mich fragte, was sie denn wohl machen, wenn da jetzt auch ein Hund auftauchen sollte.


    Meine anschließenden Überlegung wurden, je mehr ich nachdachte, vielschichtiger:

    Ja gut, es mag ja sein, dass dieser Hund Probleme mit Hundekontakt hat. Möglich. Einen Maulkorb trug er aber nicht, also wird die Einschätzung seitens des Tierheims nicht so extrem ausfallen, wie die Reaktion der beiden Frauen. Der Hund jedenfalls (ich glaube, es war ein Goldie), blieb beim Anblick meines Hundes völlig gelassen (mein Rudi kam neugierig zu mir gelaufen, als er die Frauenschreie hörte und da sahen sich beide aus ca. 20 Metern Entfernung).


    Weiterhin fragte ich mich, wieso ein Hund in die Verantwortung von Personen gegeben wird, wenn diese offensichtlich nicht in der Lage dazu sind, sich angemessen zu verhalten. OK, vielleicht hat dieses Tierheim einen Mangel an Gassigängern und müssen nehmen, was da kommt, was es allerdings nicht besser macht. Als ich vor Corona mit dem Gassi gehen von Tierheimhunden bei uns anfing, hatte ich das Gefühl, sehr genau unter die Lupe genommen zu werden, damit man mich einschätzen konnte, um mir keinen "falschen" Hund zu geben. So waren meine ersten beiden Hunde absolute Schlaftabletten. Witzigerweise war der dritte dann gleich ein kleines Problemchen und wie sich im Nachhinein (bei der Rückgabe nach der Gassirunde) herausstellte, einer der vier Hunde der Leiterin, der von ihr aus der Vermittlung genommen worden war, weil er immer wieder zurück kam. Test bestanden.

    Ich unterliege jetzt dem Effekt der Generalisierung (oder nennt es Vorurteil), aber ich vermute, dass unsere Tierheime doch mehr oder weniger ähnlich ticken und vorgehen. Oder bin ich naiv?


    Wieso gehe ich in ein Tierheim und lasse mir dort einen Hund geben, der mir einen solchen Stress bereitet? Wie gesagt, da war Panik im Spiel! Entweder (wenn das mit dem Hund stimmt), dann lasse ich mir einen anderen Hund zuteilen, oder aber (wenn das mit dem Hund nicht stimmt), dann frage ich mich doch nach einer gewissen Zeit mal, ob das, was ich tue, so gesund für mich ist.


    Anderes Beispiel:

    Die Straße runter wohnt ein Pärchen mit einem Aussie. Nicht ganz ohne, der kleine Mann. Allerdings nicht seine Schuld, sondern die seiner Menschen.

    Irgendwann spät abends gehe ich mit meinem Rudi (ohne Leine) die Straße runter für's letzte Geschäft. Ich sehe am Horizont (so knapp 60-70m entfernt) den besagten Aussie mit Herrchen und was ich im nächsten Augenblick mit ansehen muss, ließ mich fassungslos erstarren. Herrchen zerrt in Panik an der Leine, als er meinen Rudi erblickt und rennt (!!!!) weg. Erst als ich nach ihm rufe, bleibt er stehen, kehrt unsicher zurück und als sie dann endlich bei uns sind, entspannt er sich: "Ach ihr seid's!"

    WAS bitte ist das für eine Reaktion? Was vermittele ich da meinem Hund, wenn ich am anderen Ende der Leine so agiere?



    Kurzum: es gibt wahrscheinlich weniger Trolle und Trollthemen, als man glaubt, sondern einfach nur dumme Menschen. 'tschuldigung, aber so sieht's für mich aus.

    Ich will das schon seit 2 Tagen schreiben, bin aber leider noch nicht dazu gekommen. Mein Rudi geht auch immer dazwischen. Aber gestritten habe ich mich mit meiner Ex-Frau nie, zumindestens nichts heftiges/lautes. Aber wir haben mal im Wohnzimmer Tanzschritte geübt, hatten Spaß dabei und er ist aus seinem Körbchen gesprungen, war sehr aufgeregt, bellte, sprang an uns hoch. Als meine Ex-Frau mal meinen Sohn auf der Couch auskitzelte - das Gleiche.


    Ich habe irgendwo mal aufgeschnappt, dass das ein eher typisches Verhalten für Hunde ist. Das kann sogar bis zum Händeschütteln oder einer Umarmung zur Begrüßung gehen. Es wurde mir erklärt, dass Hunde nicht einschätzen können, warum wir uns auf einmal körperlich so nahe kommen und neigen dann zum splitten.


    Ich beobachte das auch häufig auf Hundeplätzen, dass Hunde deutlich reagieren, wenn ihnen unbekannte Hunde dynamisch miteinander umgehen, sprich: spielen/toben. Da sie die Hunde nicht kennen, können sie die Dynamik, zumindestens zu Beginn, nicht so richtig einschätzen. Das legt sich, wenn sie mit der Situation bzw. der menschlichen Gewohnheit vertrauter sind. Mein Rudi bleibt inzwischen in vielen solchen Situationen gelassen, aber wenn plötzlich/gleichzeitig mehrere Leute zu Besuch kommen und sich in größerer Gruppe begrüßt/umarmt wird, dann ist er auch ganz aufgeregt und weiß nicht, wo er zuerst anfangen soll zu splitten. Auch bei Hundebegegnungen mit Dynamik neigt er immer noch zum Sozialarbeiter, aber auch weniger als früher. Er hat dazugelernt.


    Kann daher sein, dass Akita mehr als nur einen Grund für ihr gezeigtes Verhalten hat.

    Wie ist Dein Freund denn so im Alltag? Kann er gut mit Kritik umgehen? Kann er Hilfe einfordern, zugeben wenn er etwas nicht selber kann?


    Ich denke, Akita merkt, dass Du authentisch bist. Sie hatte eh nur die Wahl zwischen Dir und Deinem Freund und als Du Dich geändert hast, ist es ihr wohl nicht schwer gefallen, Dir zu verzeihen, zumal Dein Fehlverhalten ja wohl nicht so gravierend war, wie Du schreibst.


    Das Problem ist, dass Dein Freund jetzt genau durch das Jammertal durch muss, dass Du da beschreibst. Sie meidet ihn, nimmt von ihm keine Kekse, zeigt sich angespannt/misstrauisch in seiner Gegenwart. Aber: das war ja zu erwarten und wurde hier auch beschrieben. Ich selber habe hier schon einmal geschrieben: wir Menschen haben viel zu wenig Geduld! Das Thema hier ist noch keine 2 Wochen im Forum, die Änderungen seitens Deines Freundes vermutlich nochmals einige Tage jünger. Was erwartet er nach vielleicht einer Woche?!


    Ich habe einen Hund in meiner Nachbarschaft, der Probleme mit Männern hat. Obwohl er mir schon Kekse aus der Hand gefressen hat und wir uns inzwischen ca. 2 Jahre kennen (und ich ihm nie etwas getan habe), gibt es Tage, da nähert er sich mir höchstens auf 5 Meter. Wenn ich an den Tagen enttäuscht von ihm wäre und ihn zu mehr Nähe zwingen würde, würde ich ruckzuck die zarte Pflanze des Vertrauens zerstören. Mir bleibt nur eins: es zu akzeptieren. Und entspannt dabei bleiben. Das bildet die Basis für das nächste Treffen.


    In der Psychiatrie gibt es ein Sprichwort: den Patienten da abholen, wo er steht. Trifft hier ebenso zu. Ich kann mir keinen Hund zulegen und eine bestimmte Vorstellung über diesen im Kopf haben, ohne dabei auf das individuelle Wesen Rücksicht zu nehmen. Nur, weil der Hund Rasse XX ist und diese Rasse für jene und welche Eigenschaften bekannt ist, heißt das noch lange nicht, dass der konkrete Hund vor mir auch genau so tickt. Ich habe schon Labradore getroffen, die nicht gerne schwimmen gehen. Ist selten, aber sie gibt's.


    Das Problem ist hier nicht der Hund (Akita), sondern der Mensch (Dein Freund) und dessen Erwartungshaltung. So, wie es hier im Thema anklang, will er einen Hund, der cool (gefährlich?) ist und wie ein Automat funktioniert, was Dein Freund ihm befiehlt. Klingt für mich nach einer seelenlosen Beißmaschine. Sollte ich aber falsch liegen und Dein Freund möchte einen treuen Kumpel, dann soll er sich selber auch so verhalten. Wenn man neue Freunde kennen lernt, dann vertraut man sich ihnen peu a peu an, geht mit ihnen ein Bierchen trinken, besucht ein Konzert, geht mal lecker essen, grillt zusammen etc etc. Genau das braucht's jetzt. Blöderweise ist da jetzt nur eine massive Schlägerei (mehrfach) vorangegangen und da wird's halt extrem schwer, entspannt zum Bierchen zu greifen und dem Schläger über seine Probleme im Job zu erzählen.

    Das einzige Problem ist die Beziehung zwischen meinem Freund und ihr. Wenn mein Freund beim Spaziergang mitkommt ist sie viel gestresster. Sie reagiert extremer ...

    ... sie wirkt unsicher.


    Ich habe das Gefühl als würde sie ihm alles übel nehmen, was er in der Vergangenheit verbockt hat.

    Sollte Dein Freund immer noch einen Beweis dafür brauchen, dass seine Methoden nicht funktionieren?! Mehr Rückmeldung braucht's ja wohl wirklich nicht. Das ist jetzt mit dem Holzhammer, so deutlich.


    Ich denke, er wird weiterhin seine Ausstrahlung haben, auf die sie reagiert, egal was er Dir erzählt.


    Trotzdem sehe ich durchaus eine Chance, dass sie ihr bisher erlerntes Verhalten bezüglich Deinem Freund auch wieder verlernen kann. Dazu braucht's halt eine EHRLICHE Änderung seinerseits, keine gespielte, denn danach sieht es für mich aktuell aus.


    Und: natürlich super schön, dass es zwischen Euch beiden so super gut läuft! Freut mich! Das hat die Kleine verdient!


    LG
    Matthias