Ich unterscheide da im Groben 2 Situationen.
Wenn ich mit meinem Hund z. B. im Wald unterwegs bin und wir schlendern da gemütlich daher, dann kommt es immer wieder vor, dass ich dies und das und jenes kommentiere. Menschen kommunizieren halt hauptsächlich verbal, Körpersprache und Mimik findet zwar auch statt, ist aber nicht der Hauptkanal.
Auch zu Hause kommt es immer wieder vor, dass ich mit meinem Hund rede. Ich erzähle ihm aber jetzt nicht meinen kompletten Arbeitstag, sondern es sind zwischendurch immer mal wieder Kommentare. Z. B.: Hund setzt sich aus dem entspannten Liegen kurz auf, um sich zu kratzen. Kommentar: "Oh je, juckt's Dich?!" Sowas halt.
Was anderes ist's, wenn wichtige Situationen stattfinden. Reh-Sichtung, anderer Hund kommt (zu dem er nicht hin soll), Straßenverkehr, etc etc. Dann halte ich die Klappe, bis auf eventuelle verbale Kommandos, die aber immer mit Körpersprache und evtl. Sichtzeichen kommuniziert werden (je nach Situation auch letztere ausschließlich, ohne Wortkommando), da ich gelernt habe, dass Hunden die menschliche Körpersprache sehr wichtig ist. In solchen Situationen den Hund vollbrabbeln, halte ich für verkehrt. Beispiel: wir sehen ein Reh und ich würde anfangen zu rufen: "Nein, Du sollst das Reh doch nicht jagen. Lass das Reh in Ruhe. Komm zurück. Hier! Bei Fuß! Kommst Du wohl zurück?! etc etc." Was käme davon beim Hund an? Der würde doch nur: "Wuff wuff wuff!", von hinten hören, also einen aufgeregten Menschen, der genauso aufgeregt rum-"bellt".
Ich habe am Wochenende noch einen kleinen Westie gesehen, der von Oma und kleiner Enkeltochter (so 5-6 Jahre alt) spazieren geführt wurde. Wir hatten vielleicht 1 min Kontakt und in dieser kurzen Zeit, hat zum einen IMMER eine von beiden auf den Hund eingequatscht und den Namen des Hundes habe ich in diesen 60 sec wahrscheinlich 50x gehört. Und der Name variierte dann auch noch: "Flo", "Flöchen", "Flölein", ".Flori".
Das hatte ich dann zum Anlass genommen, um die anschließende Viertelstunde kein einziges Wort mehr mit meinem zu reden, ihn nur noch anzulächeln, wenn er Blickkontakt zu mir aufnahm und ihm Entscheidungen (z. B. an einer Kreuzung, wo es weiter geht) durch Körpersprache/Sichtkommanods mitzuteilen.