Er würde niemals jemanden verletzen.
Ich finde solche Aussagen immer sehr schwierig, sowas kann man schon nicht für einen Menschen sagen (der zumindest noch eine Vorstellung von sozial angebrachtem Verhalten hat), und erst recht nicht für ein Tier.
Dein Hund mag an sich "nett" sein, eine lange Zündschnur haben, trotzdem ist und bleibt er ein Tier. Mit vielen scharfen Zähnen im Maul, mit Beutetrieb, mit Konfliktlösungsstrategien, die eben nicht nur aus weggehen und beschwichtigen bestehen.
Ich finde, man macht sich das Leben als HH einfacher, wenn man den Hund nicht so durch die rosarote Brille sieht. Wenn einem klar ist, dass jeder Hund irgendwann zubeißen wird, wenn er zu arg bedrängt wird. Dass Hunde mal mit anderen Hunden aneinander geraten oder wenn sie erwachsen sind deutlich machen, dass sie auf fremde Artgenossen verzichten können. Dass Ressourcen verteidigen das Normalste der Welt ist, weil es schlicht und ergreifend das Überleben sichert und das natürlich auch mit Nachdruck getan wird, wenn man subtile Anzeichen übersieht.
Das macht aus dem Hund keine reißende Bestie, aber wenn man sich bewusst ist, dass jeder Hund am Ende ein Raubtier mit den entsprechenden Instinkten ist, kommt man weniger in Versuchung, die Hundehaltung so verklärt zu sehen und erspart sich und dem Hund, erst durch blöde Vorfälle hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden.