Beiträge von Clover

    Es ist aus der Ferne natürlich immer schwer zu beurteilen, wenn man den Hund nicht sieht, aber es klingt mir jetzt nicht nach einem richtigen Angsthund, sondern eher leicht unsicher, aber neugierig.

    Da würde ich tatsächlich schon mit einem gewissen Zwang arbeiten und nicht zulassen, dass der Hund sich einigelt. Ich hatte bisher 4 Hunde direkt aus dem Ausland (1 eigener und 3 Pflegehunde) und alle waren anfangs erst mal unsicher in der ungewohnten Umgebung. Treppen, Türen, Leine, Geschirr... Beim ersten Hund habe ich da auch noch den Fehler gemacht, alles irgendwie auf freiwilliger Basis, mit locken etc. zu versuchen. Unbeabsichtigt habe ich damit aber vor allem ein großes Thema aus alltäglichen Dingen gemacht, was es dem Hund unnötig schwer gemacht hat. Am besten hat hier tatsächlich funktioniert, gewisse Dinge ruhig aber konsequent durchzusetzen. Sei es jetzt, den Hund nach draußen zu tragen, wenn er nicht selber gehen will, mit der Leine direkt zu verhindern, dass der Hund sich darin hineinsteigert, dass man unmöglich Treppen laufen kann etc. Und nach 2,3 mal war das dann auch gut und der Hund hat gemerkt, dass ihm nichts passiert.


    Natürlich muss man mit Fingerspitzengefühl vorgehen und darf den Hund auch nicht überfordern, aber manche Hunde brauchen einfach einen kleinen Schubs, um ihre Komfortzone zu verlassen. Und merken natürlich auch, ob der Mensch dahinter steht oder selber unsicher ist. Ich würde daher in eurem Fall zumindest auf einer Runde täglich "bestehen". Also ohne viel Aufriss Geschirr an, Leine dran und zu Tür marschieren. Will er gar nicht mit, die ersten paar Meter tragen. Und dann mit ihr gemeinsam die Umgebung erkunden, Dinge anschauen etc. Auch nicht unbedingt nach festgelegtem Zeitplan, sondern so, wie es für den Hund passt (also wenn er neugierig ist und gern weiter möchte, gibt es keinen Grund, nach x Metern wieder umzudrehen).

    Wenn ich den da dafür belohne das er neben mir an der Leine herläuft weiss ich nicht ob er versteht warum er was bekommt.

    Ich glaube tatsächlich nicht, dass der Hund dadurch versteht, dass kein Zug auf die Leine kommen soll. Er wird eher lernen, dass die Leine ein Signal für ein lockeres "Bei Fuß" ist. Was auch kein Problem ist, wenn der Hund nur über kurze Strecken angeleint laufen muss.


    Meiner Meinung nach ist das für einen Hund auch deutlich einfacher zu lernen, als das Prinzip lockere Leine. Das würde ich dann eher so aufbauen, dass ich aktiv Zug aufbaue und den Hund belohne, wenn er diesen selbstständig abbaut (also quasi Hund ist angeleint-ich ziehe leicht, aber konstant an der Leine - macht der Hund einen Schritt in diese Richtung Lob (bzw Click)+Leckerli). Erst im Stehen ohne Ablenkung, dann in Bewegung und mit langsamer Steigerung der Ablenkung.

    Die BH hat einen Teil auf dem Platz und einen Straßenteil, wie der ausfällt, ist aber extrem unterschiedlich (oft genug ist das nur der Feldweg vorm Hundeplatz...).

    Aber ganz allgemein ist die BH die Einstiegsprüfung für den Hundesport. Und da schon sinnfrei genug, wenn man nicht grad IPO machen will, aber mit Alltagserziehung hat das an sich nichts zu tun. Da würde ich mir lieber eine Hundeschule bzw. Trainer suchen, der mir vermittelt, wie ich im Alltag mit meinem Hund klar komme, statt Tricks auf dem Hundeplatz zu üben. Und leider muss man da oft ein paar ausprobieren, bis man was passendes findet.

    Wenn wir hier direkt starten, am liebsten durch die Gartensparte, da ist die Chance groß, dass sie jemanden findet, der ihr ein paar nette Worte sagt und sie streichelt (beides Dinge, die sie von zu Hause ja nicht kennt |)), den Abschluss bildet eine Runde durch den Außenbereich der Gaststätte. Oder in den Wald, Papierkörbe abklappern und den Grillplatz inspizieren (Futter gibt's zu Hause nämlich auch nicht :( :). Pflicht ist außerdem noch ein Stopp an der inoffiziellen Hundewiese, schauen, ob die Gang da ist und man eine Runde zocken und Leckerlis abstauben kann.


    Nachmittags fahren wir raus, da führt sie mich zielsicher zu den Stellen, wo wir häufiger Fasane oder Rehe treffen oder wo sie vor 3 Monaten ein Brötchen gefunden hat.

    Der Bauchgurt liegt da doch mindestens schon auf den "falschen" Rippen, bei Zug wahrscheinlich schon im Bauchraum. Das ist wirklich viel zu lang, auch wenn es mittlerweile leider viele Shops gibt, die aus welchen Gründen auch immer solche Geschirre fertigen.

    Der Bauchgurt muss unbedingt auf den echten Rippen liegen (also vor der tiefsten Stelle des Brustkorbes, man kann gut tasten, wo das Brustbein endet). Bei einem Sicherheitsgeschirr hat man ja aus gutem Grund den zweiten Bauchgurt zusätzlich, angeleint wird aber auch da weiter vorne.

    Von einer Direktvermittlung aus dem Ausland würde ich als Anfänger und mit Kindern auch abraten (und allgemein von Welpen, bei denen man so gar nicht weiß, was da rassemäßig drin steckt).

    Kennst du zergportal.de? Da kannst du nach Hunden aus dem Tierschutz suchen, die bereits in Deutschland sind. Allerdings ist es natürlich idR so, dass unproblematische Hunde meist schnell vermittelt sind, da muss man etwas Geduld haben oder den Suchradius vergrößern, man kann ja z. B. übernachten, wenn die Strecke zu lang ist, um am selben Tag wieder zurückzufahren. Ich würde einen eventuell passenden Hund wohl auch erst mal ohne Kinder anschauen gehen.

    Ich hab auch kleine Hausschweine, gibt nix, was die Damen nicht mögen. Da werden auch völlig hemmungslos Obstbäume, Beerensträucher und das Gewächshaus geplündert...