Beiträge von Schlaemmchen

    Also das ist ja aber ganz unabhängig vom Wort "Mohr" kein schönes Wort und wäre auch als "Schwarzenkopf" nicht plötzlich total in Ordnung. Wir würdet ihr das sehen, wenn jetzt eine Firma Lakritzschnüre "Asiatenhaare" nennen würde? Oder man bei weißen Schokoküssen "Blondinenköpfe" sagen würde (und das ist ja verhältnismäßig harmlos). Das ist doch einfach seltsam entwürdigend bis entmenschlichend. Und gerade als Körperteil und sogar Kopf... einfach sehr morbide.


    Wenn ein Freund von mir ein Gebäck erfinden und es "Marenbeine" nennen würde, fände ich das auch weder neutral noch wertschätzend.

    Da gibt's allerdings viele ähnliche Namen: Tote Oma, Nonnenfürzle, Strammer Max, Kalter Hund, Arme Ritter, Hackepeter oder aus Italien "Minne Di Sant'Agata" zu Deutsch "Die Brüste der Heiligen Agatha" im Volksmund auch "Nonnenbrüstchen" genannt.

    Ich habe bislang von keinem Peter oder Max Beschwerden darüber gehört.

    Warum sollte Max sich beschweren, dass er ein "strammer Typ" ist? Warum sollte die Petersilie sich beschweren, dass ihr Name abgekürzt ist?


    Ich würde dir dazu gern diesen Artikel empfehlen, der ganz gut erklärt, warum das nicht vergleichbar ist: https://www.quarks.de/gesellsc…s-rassismus-gegen-weisse/

    Ich finde den Austausch zu solchen Worten und der Herkunft super wichtig und richtig.


    Ein weiteres Beispiel wäre "Lumumba" - Kakao mit Schuss. Benannt nach einem kongolesischen Unabhängigkeitskämpfer, der erschossen wurde. Für mich maximal fragwürdig und unbedingt ersetzbar.


    Noch spannender finde ich, wenn man beobachtet, wie Menschen, auch hier zB, sehr spezialisiert auf Fachbegriffe aus der Hundewelt sind und da sehr aufmerksam bzgl der korrekten Nutzung sind - bei anderen Themen aber manchmal kein Verständnis aufbringen können. Dies zeigt finde ich sehr gut, dass die Nutzung der korrekten Worte wichtig ist. Oft allerdings nur in Bereichen, die einen persönlich betreffen und die einem am Herzen liegen. Aber eventuell ist das auch ein schöner Denkanstoß , über seine eigenen Grenzen im Kopf hinauszublicken :)

    44. Lies ein dystopisches Buch


    Metro 2033 - Dmitry Glukhovsky (Buch 1)

    Ich hab eine ganze Weile gebraucht, reinzukommen. Kurze, abgehackte, bissige Sätze, übersetzt aus dem Russischen. Ich bin ja persönlich eher Team ausschweifend und schwafelnd. Die unzähligen russischen Namen und Stationen haben es nicht viel besser gemacht und ich hab genauso viel Zeit auf der Metro-Karte, wie auf den zu lesenden Seiten verbracht. Trotzdem war die Geschichte nach diesen Anfangsschwierigkeiten wirklich ok und ich werde auch die anderen beiden Bücher lesen. Der Schreibstil ist nicht meins, aber man gewöhnt sich.


    7. Lies ein Buch, das in deiner Geburtsstadt/Region spielt, alternativ: Autor/in muss aus der Geburtsstadt/Region stammen


    Johanna Sebauer - Nincshof

    (Ausgezeichnet mit dem Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals 2023)

    Wer Dorfleben kennt, liebt, hasst, wer Lust auf Verschwinden aus der Öffentlichkeit hat und einen gesunden, kleinen Menschenhass mit einer Prise Humor in sich trägt, dem lege ich den Roman wärmstens ans Herz. Teilweise m.A.n. ein wenig zu optimistisch, was den Umgang der Menschen untereinander angeht, aber hey, wie soll's besser werden, wenn es niemand vormacht?



    37: Lies ein Buch, auf dessen Cover eine Lichtquelle zu sehen ist ( Sonne, Kerze, Lichtschein, Feuer, usw)

    Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann von Kerstin Gier. Ich mag es, ich mag Jugendbücher überhaupt sehr gerne, gerade, wenn man einfach nicht mehr wirklich im Fluss ist. (Das Buch gab's zum Einschlafen als Hörbuch auf

    Ohren).


    Ich bin grad gedanklich sehr stark bei Gollum hängen geblieben.


    Mein Schaaaaatzzzzzzzz