Beiträge von Schlaemmchen

    @A.m.y Oh, das freut mich sehr, dass das mit dem Schau schon so toll klappt. Das könnt ihr, wie alles, natürlich auch mit Klicker machen, da überlasse ich die Erklärungen aber den Profis :)


    Step 2 wäre dann:

    Ihr könnt das Schau dann (weiterhin drinnen) nach einiger Zeit und wenn es gut sitzt langsam Steigern. Heißt, sie guckt euch immer länger an, wenn das Kommando kommt, bis es die Belohnung gibt (egal ob Leckerli oder klick). Die Herausforderung dabei ist, wirklich langsam, Sekunde für Sekunde (vielleicht jeden Tag eine Sekunde länger, oder je nachdem wie es klappt). Die Aufmerksamkeit soll bei euch bleiben, und nicht zB nach kurzen Momenten auf der Leckerli Dose landen ;) wenn man zu schnell die Dauer steigert, könnte Madame ungeduldig werden ;) und wenn es Mal nicht klappt, wieder Dauer reduzieren.


    Mit Ablenkung, wie anfangs bei der Schau Empfehlung schon gesagt, noch warten, aber ihr könnt drinnen und in Ruhe auf jeden Fall die Intensität steigern.

    Die genannten "Dinge" deines Freundes kann man problemlos ohne Gewalt, auf den Rücken drehen oder Unterdrückung dem Hund beibringen und muss dabei nicht das Vertrauen des Hundes riskieren.


    Finds übrigens schön das sie bei dir langsam auftaut.

    This!


    Er muss seine Pläne doch auch nicht aufgeben. Ein Hund kann Begleiter sein UND einen "Sinn" erfüllen.


    Hört sich nur an, als wolle er quasi von "0 auf 200".


    Seinen, ich bleib Mal bei eurem Wording, Gehorsam, kann er ohne Probleme erreichen. Nur der Weg ist eben bei Akita ein anderer, als bei seinen Vorgänger-Hunden, und vielleicht auch durch ihre Vergangenheit ein wenig länger.

    @A.m.y

    Wenn das Pfötchen geben schon so gut klappt, und du evtl mit kleinen Übungen weitermachen willst, hätte ich eine Idee. Eine Übung, die am Anfang sehr leicht ist, dem Hund Spaß macht - aber der Grundstein für jegliche spätere arbeit sein kann. (Draußen würde ich erst mit Trainer anfangen, aber drinnen, wie gesagt, kann man es als "einfachen Trick" beginnen, den man später in jeglichen Situation einsetzen kann).


    Ich denke da ein ein Marker-Signal. Du wirst unter dem Stichwort "Hund schau beibringen" zB viel finden. Akita lernt dadurch, dich auf Befehl anzuschauen (und nochmal, es geht erstmal darum, es als Trick, in Ruhe, Zuhause, anzuwenden. Du bringst ihr bei, dass es supertoll ist, dich anzuschauen, wenn du den Befehl gibst (ich empfehle auch, ein Wort wie "Schau" zu nutzen, nicht zB ihren Namen, was öfter mal empfohlen wird. Den Hundenamen sagt man so oft, in unterschiedlichsten Situationen, das lutscht sich zu schnell aus.)

    Im Grunde ist es sehr einfach: du sagst das Markerwort, Hund schaut dich an, Belohnung! (Wie gesagt, bitte den Übungsaufbau genau durchlesen)


    Und bitte bitte nicht gleich zu schnell/weit gehen. Aber wenn du jetzt schonmal übst, dass sie auf diesen Befehl hin den Blickkontakt mit dir sucht, könnt ihr später tausend Dinge damit anfangen - ihre Aufmerksamkeit auf euch ziehen, wenn sie Angst hat, wenn sie andere Hunde sieht und an der Leine ist, auch zB den Rückruf. Das, wie gesagt, aber bitte gerne erst mit Trainer-Anleitung.


    Es wäre aber eine sehr wertvolle Vorarbeit für die späteren Übungen.

    Ich könnte mir vorstellen, dass einige denken, dass es zu früh ist, aber hey - es hat - drinnen, in Ruhe - den Schwierigkeitsgrad von Pfötchen geben, und ich glaube, mit den späteren Einsatzmöglichkeiten des Marker-Signals könnte es dem Herrchen auch zeigen, dass "unnötige" (Ironie) Übungen ganz ganz viel für die spätere Zusammenarbeit dienen können.

    Schönes Thema : D

    Also meine Recht ängstliche Hündin hat zwei Spleens. Einen kann ich mir irgendwie erklären, für einen hab ich keine Antwort.


    Nummer 1 ist der Geruch von Lamm. Lamm-Trofu (gab's früher oft), kein Problem. Aber sobald sie gebratenes oder rohes Lamm riecht, rennt sie tatsächlich in den Keller. Auch getrocknete Lammohren - Panik. Anfangs dachten wir, es liegt am Geräusch der Dunstabzugshaube, aber denkste. Einmal hat sie ein sehr guter Freund von uns, den sie wirklich gerne hat, für eine Waldwanderung abgeholt. Sie lief freudig zur Tür, schnüffelte, drehte ABRUPT um und rannte mit eingezogenem Schwanz weg. Und tatsächlich stellte sich nach einiger Überlegung raus, dass er rohes Lammfleisch fürs Mittagessen im Rucksack hatte. 🤨🧐 Sie kam einmal in eine Herde Heidschnucken (es ist nichts passiert, war ihr aber nicht geheuer, und sie hat mit 1/8 Aussie und 1/8 Schäferhund eigentlich auch ein paar "Schafsgene" in sich, aber das ist meine einzige Erklärung.) Obwohl sie auch schon mehrmals in einer Pferdeherde stand und ihr Pferdefleisch trotzdem liebt ¯\_(ツ)_/¯


    Und niesen. Aber nur drinnen. Und nur, wenn Menschen niesen. Hundeniesen? Völlig egal! Draußen niesen? Wurscht. Aber drinnen springt sie auf, setzt sich vor uns und wenn ihr vorwurfsvoller Blick Laser schießen könnte, hätten wir schon lange ein Problem :D und dafür hab ich, trotz viel nachdenken über ihre verschiedenen (Geräusch)ängste, absolut keine Erklärung.

    @all vor allem stellt sich mir die Frage (die ich natürlich auch mit Tierärztin und Klinik besprechen werde), wie ich die späteren Allergieuntersuchungen zur Ursachenfindung gestalten soll. Bluttest? Ausschlussdiät? Aber wie eine Ausschlussdiät gestalten, wenn sich die Allergie nicht in Form von Kratzen, entzündetem Ohr, oder Hautstellen äußert, sondern mit diesen fiesen offenen Wunden, die ja auch nicht sofort kommen.. und die ich Lämmchen auch nie wieder zumuten möchte.


    Wenn hier irgendjemand Tipps hat, wäre ich sehr dankbar. < 3

    @A.m.y ich kann mir gut vorstellen, in welcher Situation du gerade steckst. Es tut mir wirklich leid. Mein Tipp: lass ihn drüber schlafen. Besprecht das nicht im Streit, sondern in einer ruhigen Situation. Er hat doch nichts zu verlieren.


    Zu seiner Einstellung wird vermutlich gleich noch eine Menge hier hereinprasseln, aber ich will hier die lernen im Stress Situation nochmal anbringen: wer wütend, aufgebracht oder im Stress ist, kann nichts lernen und verstehen. Gilt nicht nur für Hunde, sondern auch für Menschen, deren Weltbild grade zerrüttelt wird ;)


    Gib ihm ein wenig Zeit. Sprecht in Ruhe.


    Sprich mit ihm. Er soll zumindest dabeisein, wenn der Trainer da ist. Zuhören, zuschauen. Vllt nimmt er viel mit, ohne, dass er eigentlich will ;)

    Perianalfisteln - "so ein Schäferhund-Ding" - "OP oder nicht" - "Immunsystem muss geblockt werden".


    Ich habe in den letzten fünf, sechs Monaten so ziemlich alles gelesen, was das Netz zu Perianalfisteln hergibt. Und ich habe googeln beruflich gelernt, glaubt mir also, ich habe fast alles gelesen ;)


    Leider ist meine Hündin betroffen, eben seit diesen sechs Monaten. Und wir haben jede Menge durch. Mit massiven Verschlechterung - und einer Besserung seit zwei Wochen. Am Ende des Weges sind wir noch nicht, aber ich möchte gern von unseren Herausforderungen berichten.


    Es ging sehr schnell bei Lämmchen. Am Wochenende platzte eine analdrüse auf dem Spaziergang auf. Noch immer überlege ich, wie ich hätte es schneller bemerken sollen. Sie leckte sich die zwei Tage vorher vermehrt, ja - aber sie war auch läufig zu dieser Zeit, also dachte ich, sie reinigt sich einfach, und hab nicht genau hingesehen, wo sie sich nun genau leckt. Schlittenfahren? Ein, zwei Mal. Das hätte ich ernster nehmen müssen. Ich gebe mir viel Schuld daran, aber leider kann ich die Vergangenheit nicht zurück drehen. Für die Zukunft habe ich jedenfalls viel gelernt.


    Ich bin sofort mit ihr zum nächstliegenden Tierarzt. Es gab eine Packung Standard Antibiotikum, kein säubern, kein spülen.


    Das Antibiotikum vertrug sie nicht, das habe ich sehr schnell gemerkt. Und plötzlich, innerhalb weniger Stunden, schwoll zwei drei Tage später die Drüse auf der anderen Poseite an.


    Zu diesem Tierarzt bin und werde ich nicht mehr gehen. Stattdessen bin ich sofort mit ihr zu meiner alten Praxis gefahren - einmal komplett durch Hamburg, aber wenigstens habe ich dort vertrauen. Sie reinigen die offenen Löcher auf der linken Seite, auf der rechten Seite ging die Fistel beim Tierarzt auf. Es gab Spülungen, Laukasekegel, ein passendes Antibiotika, und ich fuhr alle zwei Tage zum Spülen wieder hin. Wir haben die Wunde nach jedem Spaziergang gereinigt, eine Woche das Antibiotikum gegeben. Und das kleinere Loch auf der rechten Seite ging tatsächlich zu. Links nicht. Es wurde über Wochen immer schlimmer. Wir bekamen immer Antibiotikum für eine Woche, die Entzündung ging weg, kam wieder. Reinigung Zuhause, der Hund hatte immer mehr Schmerzen und hasste plötzlich den Tierarzt, was ich sehr gut verstehe. Atopica wurde bestellt - und kam auch nach zwei Monaten nicht an. Die Fistelgegend wurde größer, entzündeter, die Löcher tiefer. Ich stellte auf Barf Rind um, ich stellte auf Barf Pferd um, sorgte dafür, dass der Stuhl weich bleibt. Ein letzter Versuch bei diesem Tierarzt. Wieder eine Woche Antibiotikum, Schmerzmittel und dazu Apoquel. Entzündung ging leicht weg, dann wieder schlimmer.


    Weiter in die Tierklinik. Ich wusste nicht, was ich machen soll. Lämmchen hatte Schmerzen, ich konnte es kaum noch ertragen und weiß nicht, wie es ihr ging. Wir waren dreimal in der Tierklinik. Bei zwei verschiedene Ärztinnen, sie wurde von zwei Chirurgen begutachtet, alle rieten zur OP. Meine Frage, es doch mit Immunsuppressiva zu versuchen, verneint. Das Risiko sei gering (obwohl die Fistelgegend sehr groß war) Ich ließ mich zur OP überreden. Am Tag, als ich sie dort zur OP ablieferte, klingelte nach vier Stunden das Telefon.


    Eine andere Ärztin aus der Klinik. Sie kannte lämmchen noch von vor zwei Jahren. Als lämmchen auf dem OP Tisch lag und sich der Experte für Weichteil Chirurgie die Fistelgegend angesehen hatte, hat er klar abgeraten. Das Risiko sei groß. Sie würden mir abraten. Sie wollten es mit Immunsuppressiva versuchen. Ich dachte, die ganze Welt will mich verarsch*en. Trotzdem war die Ärztin nett. Und ich habe zugestimmt. Sie hat stundenlang herumtelefoniert und sich mit Input aus mehreren Abteilungen der Tierklinik einen Behandlungsplan erstellt. Als die Narkose soweit abgeklungen war, habe ich lämmchen abgeholt.


    Mit Behandlungsplan. Antibiotika, Kortison, Immunsuppressiva, Magenschutz. Viel Holz, aber besser, als eine OP.


    Genau so einen Behandlungsplan, wie ich ihn mir von Anfang an gewünscht hätte. ZWEI Wochen und die mehrere cm großen Löcher sind beinahe zu. Wir schleichen bereits das Kortison aus und ich teile die Fotos der Fisteln, die ich seit drei Monaten mache, mit der Ärztin. Sie bleibt auch bei genau DIESER Ärztin. Der Ärztin, die sich getraut hat, zweien ihrer Kollegen bzgl. OP zu widersprechen. Die sich informiert hat, stundenlang Zeit genommen hat, und die zum ersten Mal Dinge getan hat, die helfen und wirken.


    Es ist sehr schwer, diese 5 Monate in einen kurzen Text zu packen. Ich weiß auch nicht so Recht, was ich damit sagen will. Vielleicht, dass man in einem solchen Fall aufpassen sollte. Dass jeder Arzt eine andere Meinung haben kann. Sich gefühlt niemand damit richtig auskennt. Aber, dass es besser werden kann. Wenn man endlich an der richtigen Stelle ist. Mit der richtigen Behandlung. Und wir uns hätten fünf Monate leid und mehrere tausend eure sparen können. Was nicht heißen soll, dass es ums Geld geht. Ich tue alles, damit es ihr besser geht. Aber hätte früher jemand die richtige Behandlung vorgeschlagen, wäre vieles anders gewesen.


    Sobald die Fisteln ganz zu sind, werde ich meine ganze Kraft darauf setzen, die Auslöser zu finden. Mit Immunsuppressiva geht das nicht. Und ich hoffe, dass sie diese nicht ihr ganzes Leben nehmen muss, wie einige andere Perianalfistel-Kandidaten.


    Die Medikamente sind hart, das weiß ich. Es geht ihr super. Und es wirkt. Es soll heilen, und dann drückt mir alle Daumen, dass wir die Ursache finden. Und ohne Medikamente weiter machen können.