cinderella Ja, so richtig ideal ist es mit angeleintem Hund am Pferd sicher nicht. Aber ich sehe ehrlich gesagt in meinem Ausreitgelände (Straßen, Ortschaften, und selbst im Wald ist ja nunmal über 3 Monate im Jahr Brut- und Setzzeit) und mit meinen "hundetrainerischen Möglichkeiten" (Columbus ist mein erster Hund) keine Möglichkeit, den Hund wirklich immer komplett im Freilauf mitlaufen zu haben. Zumindest für gewisse Strecken wird mein Hund sein Leben lang an der Leine am Pferd laufen müssen. Wer nicht gerade ein straßenfreies Super-Ausreitgelände direkt vom Hof weg hat, wird wohl ähnliche Probleme haben.
Da ich auf Ausritte mit Hund aber nicht verzichten will, nehme ich ein gewisses Risiko in Kauf und bemühe mich, dass ich das durch Ausbildung aller Beteiligten minimiere. Mein Pferd ist zwar ein Quatschkopp, aber ein durchaus solide ausgebildetes, routiniertes Geländepferd, und auch schon an Hundebegleitung gewöhnt (der Langhaarcollie einer Freundin läuft öfters bei gemeinsamen Ausritten mit, und ich lasse den auch gezielt mal bei mir am Steigbügel hochspringen um "Anleinen vom Pferd aus" schon mal mit meinem Pferd und einem routinierten Hund zu üben). Da mein Hund ja sowieso noch sehr jung ist (6 Monate alt), nutze ich die Zeit, bis er reif für längere Strecken ist, jetzt eben für eine gründliche Gewöhnung vom Boden aus, bevor ich den Hund das erste Mal (angeleint) vom Pferd führe. Daher sind wir bisher immer vor und nach dem Reiten ein paar Schrittrunden zu dritt um den Hof gelaufen (und dann kommt der Hund ins Auto, während ich in der Halle oder auf dem Reitplatz reite), und jetzt werde ich diese Schritt-Touren eben ausdehnen, und dann auch irgendwann dabei mal aufsteigen.
Ich hoffe mal, dass das auch so klappt, und wir eben keinen der doofen Unfälle haben, die man sich dabei ja durchaus so vorstellen kann, und die für den Hund dann auch schnell mal tödlich enden können.
Aber es ist natürlich schon eine Grundsatzfrage, was man an Risiko seinen Tieren "zumutet", und ob da nur der eigene Spaß oder auch das Tierwohl im Vordergrund steht. Ich denke schon, dass auch mein Pferd und mein Hund "etwas davon haben", zusammen durchs Gelände zu streifen. In meinem Umfeld meine ich zu sehen, dass die Reitbegleithunde gerne draußen mit dabei sind, weil Ausritte ja auch für den Hund eine nette Abwechslung aus Schnüffeln (im Schritt) und flottem Tempo bieten, dass Pferd und Hund irgendwann gut "als Team" interagieren und dass das durchaus ein Gewinn für alle Beteiligten ist. Hier im Forum wurde damals eher mit Entsetzen reagiert, als ich "Reitbegleithund" als angedachten Verwendungszweck angegeben habe, hier sieht man ja eher nur in "voll auf den Hund ausgerichtetem Sport" einen Mehrwert, und alles andere gilt eher als "Zumutung" für einen Hund (und beim Reitbegleithund ist's ja auch noch eine Zumutung mit hohem Verletzungsrisiko).
Wo ich in 4-5 Jahren in dieser Diskussion stehen werde, weiß ich auch noch nicht - derzeit habe ich ja noch gar keinen Reitbegleithund. Grundsätzlich "nutze" ich meine Tiere aber schon eben auch für meine sportlichen Zwecke und nehme da ein gewisses Risiko in Kauf - mein Pferd wird z.B. auch über Geländesprünge geritten. Meine Grenze wäre daher gar nicht so sehr das objektive Risiko, sondern eher, ob das Tier auch Freude am gemeinsamen Tun hat. Da kann ich Hunde generell noch zu schlecht einschätzen, und werde wohl schauen müssen, wie es meinem Hund dann mal mit dem Reitbegleiterjob geht.