Isländer sind schon toll - und verglichen mit den laufenden Kosten für ein Pferd, sind ein paar Tausender mehr oder weniger beim Kaufpreis echt pillepalle. Da würde ich dann lieber noch ein halbes Jahr warten und die "gesparten" Unterhaltskosten zur Seite legen und mir dann mein Traumpferd kaufen, anstatt da nur wegen des Kaufpreises Kompromisse einzugehen. So ein Isländer, wie Du suchst (ruhig, gelassen, entspannt), ist ja oft auch eher günstig zu haben, weil die meisten Isländer-Fans eher die spritzigen kleinen Granaten haben wollen.
Es gibt aber natürlich auch andere tolle Pony- und Kleinpferderassen - Connemaras und New Forests kommen vom Temperament und Charakter her meiner Erfahrung nach recht nah an Isländer ran, oder wenn es auch etwas kräftiger und eher gemütlicher sein darf, würde ich mir auch mal Fjords anschauen. Bei Haflingern muss man mit dem recht eigenständigen Charakter umgehen können, dann sind es tolle kleine Pferde. Aber wenn man Isländer gewohnt sind, die auf Fingerzeig weichen, ist so ein kerniger Hafi schon erstmal eine Umstellung.
Ein neues Pferd in eingespielte, kleine Gruppe zu integrieren ist meiner Erfahrung nach immer erstmal recht stressig, aber ob das dann klappt oder nicht hängt nicht so sehr an der Rasse bzw dem Pferdetyp, sondern eher an den einzelnen Charakteren. Da würde ich einen Plan B im Hinterkopf haben, d.h. die Möglichkeit, Offenstall und Auslauf irgendwie zu unterteilen und notfalls zwei Gruppen zu bilden.
Was mir aber bei Deinen Wunschvorstellungen etwas Bauchschmerzen macht, ist die Kombi "ungeübter Reiter ohne große Ambitionen" und dann nur 1-3mal pro Woche reiten zu wollen. Das führt schlimmstenfalls zu einem Pferd, das mangels Training sowieso schon weder die Muskulatur noch die Kraft/Ausdauer/Fitness hat, einen Reiter unbeschadet zu tragen, und dann auch noch in dem bisschen Zeit, wo es dann mal geritten wird, auch noch nichtmal gut gymnastiziert wird. Klar, es gibt auch Pferde, die mit so einem Programm klarkommen und dabei gesund bleiben, aber so richtig ideal ist das meiner Meinung nach nicht. (Offenstall/Weidehaltung ersetzt meiner Ansicht nach für ein Reitpferd nicht das gezielte Training.) Wenn Du nur so wenig reiten willst, würdest Du an den anderen Tagen wenigstens Bodenarbeit oder Longieren schaffen, das wäre dann fürs Pferd (wenn es gut gemacht ist) ein konstanteres Training? Oder Du suchst Dir lieber eine Reitbeteiligung, bis Du mehr Zeit für ein eigenes Pferd hast?