Beiträge von Luphan

    Hallo liebe Community,


    unser lieber Murphy wurde am Montag entweder angefahren, oder er muss in einem Bodenloch mit der linken Hinterpfote hängengeblieben sein. Auf jeden Fall kam er aus dem an der Straße angrenzendem Wald stark hinkend zurück. Wir sind sofort in eine Tierklinik gleich in der Nähe. Das Röntgen ergab einen glatten komplizierten Bruch an der Wachstumsfuge.


    Fachbegriff: Distale Femur-Kondylus-Fraktur links


    Hier ein Bild mit der rot gekennzeichnete Bruchstelle:



    Diese Tierklinik wollte diese Operation nicht durchführen. Bei einem Hund dieser Größe müssten da Platten ran, die sie nicht vor Ort hatten und die nette Ärztin rief in einer anderen Klinik an. Sie hat die Röntgenbilder an die Klinik gemailt und nachgefragt, ob sie die Platten vor Ort hätten. Hat alles gepasst und wir sind mit Murphy in die Klinik gefahren. Dort wurde er sofort operiert und im Anschluss hat ein Gespräch mit dem Chirurgen stattgefunden. Er hat mit Nägeln bzw. vielen Pins gearbeitet und hat mir meine Frage, warum nicht die Platten verbaut wurden beantwortet, nur habe ich davon leider nichts verstanden. Am nächsten Tag konnten wir Murphy wieder abholen.


    Vorgestern in der Nacht hat Murphy trotz der Schmertabletten viel gejault und wollte auch nicht aufstehen. Wir haben sicherheitshalber in der Klinik angerufen und sollten nochmal zum Röntgen vorbeikommen. Die Nägel bzw. Pins haben nicht gehalten und einer davon ist so verrutscht, dass er Murphy Schmerzen verursacht hat. Der arme Kerl musste nochmal operiert werden und diesmal mit Platten. Es war auch ein anderer Chirurg beim Vorgespräch der dann auch operierte.


    Was mich jetzt natürlich sehr wundert ist, dass die erste Tierklinik ja gleich die Platten bei der Größe von Murphy empfohlen hat und der erste Chirurg aber diese Nägel in den Knochen verbaute. Eigentlich hätte Murphy eine Operation erspart geblieben, wenn sie sich an den Rat mit den Platten gehalten hätten. Meiner Frau und mir geht es jetzt nicht um das Geld. Die erste OP hat 1550 EURO gekosten, die zweite - so hat das die eine Krankenschwester gesagt - kostet uns nur die Materialkosten in Höhe von 600 EURO. Das ist doch seitens der Klinik ein Eigeständnis, dass sie etwas falsch gemacht haben, oder? Bei größeren Hunden halten diese Nägel nicht so gut, deshalb werden die Platten eingebaut. Hätte der erste Chirurg das auch gleich so umgesetzt, dann hätte Murphy eine OP weniger ertragen müssen. Ist das mit den 600 EURO für die zweite OP ein guter Kompromiss für den Fehler? Was sagt ihr dazu?


    Wir kennen uns rechtlich nicht aus und sind einfach nur überglücklich, wenn Murphy morgen wieder bei uns ist. Der arme muss danach 6 Wochen extrem viel ruhe, was bei einem 9 Monate junge Dobermann nicht einfach sein wird.


    Luphan

    Was hattest du denn für ein Bauchgefühl dabei? Geht ihr nächsten Samstag wieder hin?

    Wir hatten ein recht gutes Gefühl und werden wieder hingehen. Schon alleine auch wegen den vielen Kontakten zu den anderen Hunden. Der Trainer hat aber auch mit einem Ruck gearbeitet, der aber etwas anders als bei uns aussieht. Ist die Leine auf Spannung, dann zieht er eigentlich statt zu rucken etwas an der Leine. Er zieht Murphy immer wieder zu sich zurück und belohnt jedes freiwillige stehenbleiben an seiner Seite. Jeder Blick in die Augen wird belohnt, jede Unaufmerksamkeit oder Ziehen wird korrigiert. Das alles aber kurz und knackig und nicht wie wir vorher 30 Minuten.

    Wenn ich ganz ehrlich bin, dann sehr ähnlich was mein Stiefvater propagiert hatte. Insgesamt waren es 15 Minuten Training! Deckt sich also mit euren Ratschlägen, ein intensives Training kurz zu halten. Eigentlich war es auch recht unspektakulär. Die einzige Aufgabe die Murphy hatte war, im Leinenradius an unserer Seite zu bleiben und nicht zu überdrehen. Falls doch, keine Aufmerksamkeit, kein Tätscheln, kein Loben, nichts... . Bis er ruhig wurde, sich hinlegte und diesen hier im Forum so auf immer andere Arten und Weisen - mal negativ u. mal positiv - getauften Begriff UO ernst nahm und ruhig wurde. Er konnte an der Leine ziehen, er durfte in sie reinpreschen, er durfte so gut wie alles, nur ging es so nicht für ihn weiter.

    Also die Bücher sind bestellt und wir freuen uns schon darauf. Seit vorgestern haben wir das Training seinlassen. Heute findet das erste Training im Verein statt. Mein Frau und ich haben mal eine ganz andere Frage, bzw. verstehen das Verhalten von Murphy nicht. Beispielsituation:


    Wir gehen mit Murphy angeleint spazieren und begegnen einem anderen angeleinten Hund. Wir weichen etwas aus, der andere Halter mit seinem Hund auch. Wir wollen keinen Kontakt an der Leine und jeder geht seinen Weg weiter. Murphy bellt einige Male, wir bringen ihn ins Sitz bis er sich beruhigt. Und jetzt kommt unsere Frage. Der Halter mit seinem Hund geht ja seinen Weg weiter und wir unseren. Normalerweise könnte ich es nachvollziehen, wenn Murphy in die Richtung des Hundes zieht. Aber hier ist es oft genau andersrum und Murphy zieht nach einigen Begegnung in die entgegengesetzte Richtung, was dann ziemlich heftig ausfallen kann. Warum? Hat er Angst und will weg? Bei anderen Begegnungen zieht er nämlich zu den Hunden, hört aber recht schnell auf da er nicht weiterkommt.


    LG


    Luphan

    Beziehungsarbeit: Bau Vertrauen zwischen Deinem Hund und Dir auf. Führe ihn vorausschauend, ruhig und souverän durch Deine Welt. Du hast ihn Dir ausgesucht und er nicht Dich.

    Danke für die Erklärung. Wir werde und dazu Gedanken machen.


    Puh, ok... so etwas wie Familienhundlinien bei Arbeitsrassen gibt es nicht. Deshalb kauft man solche Hunde seriös nur beim Verbandszüchter.

    Der Drops ist zwar schon gerutscht, aber für die Zukunft erwartet bitte nicht, dass sich das "Familienhund Dobermann Gen" noch einschaltet. Nur weil ein Gebrauchshund nicht mehr auf Tauglichkeit gezüchtet, sondern nach privaten Vorlieben vermehrt wird, verschwindet das Gebrauchshunderbe nicht.

    Es kann sein bzw ist ziemlich sicher nicht mehr alles vorhanden, aber welche Teile verschwunden sind und welche plötzlich wieder auftauchen.

    So ähnlich hat er uns das auch gesagt. Er kann uns keine 100% Sicherheit geben, was noch tief in ihm verankert sein könnte und was eben nicht. Er wirkte auf jeden Fall seriös und sehr besorgt, wen er den Hund gibt und wen nicht. Sollten mit Murphy nicht zurechtkommen, dann sollen wir ihn jederzeit anrufen und er würden ihn sofort, ohne Wenn und aber Zurücknehmen. Das tun wir natürlich nicht :)

    Zudem würd ich mich schon mal vorab informieren, wo man ab kommenden Jahr die Holter Untersuchungen durchführen lassen kann.

    Das werden wir. Unsere Tierärztin hat uns dazu schon einiges erzählt. 50% der Dobis sterben an Herzkrankheit.

    Ich hab jetzt nur die paar zusätzlichen Seiten überflogen und es hat auf mich so gewirkt, als ob sich alle nur auf diesen einen Punkt drauf stürzen und es wirkt ein bisschen so als ob alle denken, dass der TE den Hund total misshandelt und das der TE alles falsch gemacht hat. Das ist aus meiner Sicht einfach sehr verunsichernd, vor allem für jemanden der es offenbar richtig machen möchte und dann noch so eine Rasse hat.

    Das entspricht auch nicht den Tatsachen. Murphy hat es bei uns recht gut und muss auch nie alleine sei. Wären wir beide nicht da, dann kann er auch zu meiner Mutter. Wir haben einen sehr liebevollen und respektvollen Umgang mit ihm. Bis auf das Training, dass in meinen Worten härter klang als es ist.


    Hmm, für mich sind da gerade auch nach der Lektüre von den gesamten Beiträgen von Luphan noch einige Fragen offen:


    1. wer ist die Hauptbezugsperson für den Hund?

    2. warum wurde als erster Hund dieser Hund angeschafft?

    3. wohin soll die Reise gehen?

    1. Wir beide.

    2. Weil meine Frau in der Familie Dobermänner und ich Rottweiler hatten. Eine der beiden Rassen sollte es werden. Und ja, wir wussten nicht wie anstrengend ein Welpe sein kann, da wir in unseren Familien nicht die Verantwortung tragen musste und beide auch noch sehr jung waren. Wir werden uns nach Murphy auch keinen Dobermann mehr holen. Uns fehlen tatsächlich die Vergleiche zu anderen Haltern. Trotzdem ist er eine Herausforderung, auch wenn alle anderen sagen, dass wir riesiges Glück hatten, da er wirklich ein ruhiges Wesen hat.

    3. Samstag in den Verein und für Murphy eine zukünftig (wenn er ausgewachsen ist) sinnvolle körperliche wie auch geistige Beschäftigung herausfiltern. Was liegt ihm, was nicht... .

    Für mich generell ziehen gewisse Dinge sich wie ein roter Faden durch die Beiträge. Zum einen die Dominanz, dann der Hund muss auf Biegen und Brechen perfekt gehorchen- möglichst von hier auf jetzt.

    Nein. Wir dominieren Murphy nicht. Vieles beruht auf Vertrauen und einem respektvollen Umgang. Es geht auch nicht um das perfekte gehorchen, dass tut er nämlich nicht und muss es auch nicht. Meine Frau wollte einfach nur normal Spazierengehen können, ohne die Gefahr sich zu verletzten. Nicht mehr und nicht weniger.

    Der Hund wird eher als Feind und Bedrohung im Sinne von sind wir zu weich reißt der die Weltherrschaft an sich als denn als Familienmitglied und Sportpartner.

    Nein. Auch das stimmt nicht und als Feind sehen wir ihn ganz sicherlich nicht. Egal wie anstrengend er sein kann, auch wenn ich geschrieben haben das in Zukunft kein Dobermann mehr ins Haus kommt, egal was kommt, wir sind für Murphy da und investieren viel Zeit in ihn. Das werden wir auch in Zukunft so beibehalten. Für uns ist er an erster stelle ein Hund, an zweiter Stelle aber auch ein Familienmitglied. Denke ich an die Welpenzeit zurück, dann war die sehr anstrengend gewesen. Wir waren oft verzweifelt, wurde aber auch sehr belohnt. Murphy hat ein sehr liebes Wesen.

    Ich will nicht für den TE sprechen, aber gem. den Beiträgen ist für mich eigentlich klar, wer die Bezugsperson ist. Und warum man sich als ersten Hund so einen anschafft, spielt das wirklich eine Rolle für diesen Thread? Ich find TE macht schon vieles Richtig. Trainer, Verein etc. Ich habe das Gefühl, der TE ist weit aus mehr engagierter als manche Anfänger Gebrauchshundler, die wir hier im DF hatten, die erst nach 30 Seiten überzeugt waren mal einen Verein zu beschnuppern.

    Ob wir engagierter sind kann ich nicht beurteilen. Wir tut aber wirklich sehr viel. Uns war von Anfang an bewusst, dass unser Leben sich sehr verändern würde. Das wollten wir auch so. Raus aus den vier Wänden und Verantwortung übernehmen. Wir bereuen auch absolut nichts. Wer ist denn eurer Meinung nach die Bezugsperson? Ich schätze mal meine Frau, oder? Ich persönlich hätte damit überhaupt kein Problem, auch keine negativen Gedanken und Eifersucht. Warum auch?

    Stimme ich dir zu! Aber als HH Anfänger ist "Beziehungsarbeit" ein richtiges Fremdwort, da zwar alle davon reden aber keiner so wirklich erklären kann oder will, was das heisst. Das ist für viele mega lang einfach nur ein Wort, das sie immer wieder hören.

    Das stimmt. So richtig kann ich Beziehungsarbeit noch nicht einordnen.


    LG


    Luphan

    Ich frag mich ja einfach was euch lieber ist, ein Dobermann ausser Kontrolle oder einer, der halt von klein auf lernt was ok ist und was nicht. Klar kann man jetzt sagen, dass das auch mit ausschliesslich positiver Erziehung klappt. Das will ich ja nicht leugnen.

    Aus diesem Grund waren wir auch so verunsichert und haben das Training so durchgezogen. Aus Angst, dass er uns irgendwann entgleitet. Außerdem habe ich ja geschrieben, das meine Frau schon hingefallen ist und sich einmal den Fuß verstaucht hat. So konnte es einfach nicht weitergehen.

    Hier im DF muss man immer vorsichtig sein wie man etwas formuliert, weil man sonst von der Community verrissen wird wie ein Blatt im Wind, da es für 90% dieser Community nur DIE eine Erziehungsmethode gibt. (Und nein, ich bin definitiv kein Scht-Scht-Scht-Millan-Fan oder so).

    Das habe ich hier schon in anderen Forenbereichen gemerkt und ich habe hier sehr viel gelesen. Vor allem werden Menschen zerrissen, die sich einen Gebrauchshund zugelegt haben. Wobei ich das bei manchen Beiträgen nachvollziehen kann.

    Ich hab schon mal gefragt, keine Ahnung ob ich die Antwort überlesen hab, aber stammt der Hund aus seriöser Zucht, sprich wurde er in einem IDC Verein gezüchtet (hier in D wär das der DV)?

    Nein, der Züchter gehört nicht zum Dobermannverein, kommt auf jeden Fall aus Deutschland. Er hält selbst mehrere Dobermänner und hat schon mehrere Würfe über die letzte vielen Jahre gehabt. Allesamt waren sehr ruhig und ausgeglichen. Wir waren dort vier Mal, bevor wir Murphy abgeholt haben. Er hat uns unzählige Fragen gestellt, fast wie ein Bewerbungsgespräch und uns auch Auflagen gegeben. Er hat uns viele Bilder von seinen aktuellen und auch früheren Dobermännern gezeigt. Er meint auch, dass seine Zucht zu den ruhigen familiären Dobis gehört, nicht auf Show und andere möglichen Bereiche bezogen ist.

    Nämlich dass der HF sich nicht so recht durchzusetzen weiß und das ist an diesem Punkt das große Thema.

    Das könnte tatsächlich das Problem sein. Das richtige Durchsetzungsvermögen.


    Und für ein gemeinsames erfolgreiches Training zur Begleithundeprüfung nehmt Euch 'Gemeinsam erfolgreich' von Scherk und Knabl zu Herzen.


    https://cpscherk.de/products/g…eisterhaften-unterordnung

    Wird auch bestellt. Danke für den Tipp.


    Die Methode klingt für mich nach ziemlicher Gängelei. Es wird ständig am Hals geruckelt, der Hund darf mit der Aufmerksamkeit nur beim Halter sein, aber dieser gibt kein direktes Feedback ("nicht ansehen!") und es wird nicht in direkte Kommunikation mit dem Hund getreten.

    Das nicht in die Augen blicken bezog sich nur auf den Ruck. Sonst war Augenkontakt vorhanden.


    Viele Gebrauchshunde lassen sich so ein unberechenbares und für sie unfaires Verhalten nicht gefallen. Spätestens wenn sie erwachsen werden, fangen sie an sich zu wehren. Und dann hat man keinen Spaß dabei (ich habe so ein Exemplar zuhause sitzen). Ich hoffe es wird mein Gedankengang ein bisschen klar :see_no_evil_monkey:

    Kann ich alles nachvollziehen. Aus diesem Grund haben wir irgendwann angefangen und Sorgen zu machen. Dobermann ist eine schwer händelbare Rasse, keine Anfängerrasse und alles was wir gelesen haben. Diese Gedanken haben wir uns vorher nicht so gemacht. Deshalb wollen wir vieles rechtzeitig richtig machen, haben dabei aber den falschen Weg / Methode gewählt.


    Gleich geht's wieder weiter...

    Da bin ich wieder ;)


    Wir waren grade mit Murphy spazieren und jetzt liegt selig wirkend neben mir auf seiner Decke und schläft, während meine frau für unseren Besuch heute Abend kocht. Warum schreibe ich das? Weil das vor Wochen noch schier nicht möglich war. Warum? Wir wissen es ehrlich gesagt nicht so genau. Deckentraining? Das Laufen angeleint auf dem Feld? Ist er einfach von selbst ruhiger geworden? Einzige Verbindung die wir wegen der zeitlichen Nähe herstellen können ist, dass sich etwas am Alltag geändert hat und zwar seit diesem Training. Und ja, wir habe es seit gestern vorerst komplett abgebrochen!


    Ich würde alles von Milan schnell wegpacken. Der Man dürfte in Deutschland nichtmal als Hundetrainer arbeiten.

    Was mir noch auffällt, evtl habe ich es einfach überlesen, was macht ihr schönes mit dem Hund?

    Wenn ich ganz ehrlich bin, kommen in einigen der Bücher kaum praktische Tipps vor und er erzählt mehr von seinem Leben, wie er sein Center aufgemacht hat und Erfahrungsberichte mit verschiedenen Hundehaltern. Was meinst du aber genau mit schönes mit dem Hund machen?


    Wir gehen mit ihm Spazieren, so oft wie möglich auch mal an unbekannte und neue Gebiete. Wir waren mit ihm als er noch kleiner war im Wald Pilze suchen. Er trifft sich regelmäßig mit anderen Hunden, wir spielen mit Murphy Verstecken, oder verstecken Leckerlies und vieles mehr.

    Finde es gut, wie du auf die Beiträge eingegangen bist!

    Danke! Ich konnte nicht auf alle eingehen, habe aber mein Bestes gegeben.

    Nur kurz von mir: Bin auch dafür: Die Bücher von Cesar Millan am Besten vergessen. Dass du dir das empfohlene Buch von Sabine Winkler bestellt hast ist super, warte lieber auf das Buch und schmeiß Millan weg.

    Wir haben beide hier empfohlene Bücher bestellt. Wir lesen die sehr gerne. Videos schauen mögen wir nicht so gerne.


    Er wird für sein schlechtes Verhalten korrigiert und für sein Gutes, wahrscheinlich noch etwas zu wenig, gelobt.

    Das stimmt bei der Trainingsform die wir bis gestern gemacht haben. Im Haus bekommt er Murphy immer und sehr viel lob. Immer wenn er ruhig ist, immer wenn er uns anschaut, immer wenn er von selbst auf die Decke geht. Nur bei dem hier beschrieben Training haben wir alles anders gemacht. Wird sich in Zukunft ändern. Wir warten den nächsten Termin im Verein ab und schauen was die uns dort raten werden. Wobei ich jetzt schon anmerken muss, dass der Trainer selbst äußerte, dass er eher mit einer "starken Hand" arbeitet als nur Kuschelkurs.


    Gleich geht's weiter. Muss auf die10.000 Wörter aufpassen. Leider kann ich nicht sehen, wie viele ich hier schon habe... .

    Sorry... . Ich habe so viel zitiert, geschrieben und erst als ich das hier reinstellen wollte bemerkt, dass nur 10.000 Wörter möglich sind. Ich habe das in drei Teilen reinstellen müssen, dabei sind leider die Zitate nicht wie sie sein sollten.

    "Dobermänner mögen nicht mehr so hart und aggressionsbereit wie DSH und Mali sein, aber sie sind Meister der Manipulation und wenn der mal rausgefunden hat, wie er seine Leute stramm stehen lassen kann, tanzt der spätestens in der Pubertät so richtig die Arschkrampenpolka."


    Er ist ja mitten drin in der Pubertät. Dafür ist er aber zu unserem Glück ein sehr ruhig pubertierender Junghund. Sagt zumindest unsere Trainerin. Das er halt Knete im Kopf hat kommt von ihr. Das nicht alles auf Anhieb funktionieren wird auch. Nur mein Stiefvater hat uns etwas Angst gemacht und wir haben das auch sehr ernst genommen. In gewisser Maßen gebe ich ihm ja auch Recht. Lernt immer seinen Willen durchzusetzen, dann haben wir mit einem ausgewachsenen Dobermann später Probleme. Die Methodik war aber falsch. Jetzt ist es zu spät und wir überdenken das Ganze nochmal. trotzdem hat sich ein Erfolg eingestellt, den wir jetzt aber weiter mit positiven Verstärkern ausbauen werden.


    "Luphan : Für mich liest sich das Verhalten nach Übersprungshandlung und Massregelung deiner Frau. Ich möchte fast wetten, daß die nächste Stufe ein Aufreiten (Rammeln) ist.

    Das, was du als Freude beim Wiedersehen interpretierst, ist höchstwahrscheinlich Stress."


    Heute morgen konnten wir das gut beobachten. Murphy war vor dem rausgehen zum Spazieren völlig aufgedreht und fing wieder an sich festzubeißen. Das war dann wohl keine Freunde, sondern Stress. Wisst ihr was geholfen hat? Diese quietschenden Dinger aus den Stofftieren. Ich habe ein paar Mal gequietscht und er hat sofort aufgehört. War danach wie ausgewechselt und ruhig. Was meinst du aber mit Maßregelung genau? Was will er den korrigieren oder ihr damit sagen?


    "Er WILL ja lernen, sonst hätte er sich nicht angemeldet und sich "nackig gemacht". Dass er Pech mit den Trainern hatte, ist ihm nicht vorzuwerfen. Wichtig ist doch jetzt, ihm das Rüstzeug zu vermitteln, seinen Hund besser einzuschätzen und toxische/unbrauchbare Methoden abzustellen. Bei einem Gebrauchshundverein sollte ihm am Sa. angesichts der Reaktionen seines Hundes schon geraten werden können."


    Deshalb sind wir schon sehr neugierig auf das Training im Verein. Aber auch die Trainingseinheiten von max. 15 Minuten dort, spiegeln ja auch eure Worte wieder.


    "Dann würde ich nach Vorzeichen suchen, die anzeigen, jetzt gleich packt der Hund zu. Das kann eine Veränderung im Ausdruck der Augen sein, ein Senken des Kopfes. Die Situationen, wo das Festbeißen stattfindet, würde ich genauestens untersuchen. Was passiert direkt davor? Kann man den Hund vorher verbal wegschicken? Und zwar nicht körperlich, sondern man kann einem Hund beibringen, auf Fingerzeig wegzugehen. Kann man dem Hund ein Kommando geben, zum Beispiel ein Sitz oder Platz auf Distanz? Das muss man vorher natürlich üben, und dann bitte in kurzen Einheiten, ein oder zwei mal und bestätigen mit Leckerli oder wenigstens Stimme, direkt bevor man wieder auflöst."


    Meine Frau und ich haben dazu nochmal nachgedacht. Es passiert tatsächlich nur im Garten oder Flur bzw. Küche. Sonst nirgends. Vor dem Spazierengehen wie heute morgen und nachdem Spazierengehen beim betreten des Gartens oder Hauses. Das sind die häufigsten Situationen. Wahrscheinlich ist er zu überdreht?


    "Ich würde alles bestätigen und loben, wo der Hund freiwillig oder auf freundliche Anweisung weggeht von der Frau. Ich würde auch im Umgang aufpassen, dass er die Frau nicht begrenzt oder kontrolliert, also ihr ständig auf den Füße liegt, auf der Couch an sie heranwanzt oder ihr im Weg herumwuselt"

    .

    Genau das hatten wir eine Zeit lang gehabt. Er folgte ihr überall hin. Beispielsweise konnte ich nachts aufstehen und zur Toilette gehen, ohne das Murphy sich überhaupt bewegt hat. Stand meine Frau auf, stand auch Murphy auf. Ich schreibe das bewusst in der Vergangenheitsform, da wir angefangen haben das zu unterbinden. Ins Badezimmer darf er beispielsweise jetzt nur noch, wenn wir ihm das erlauben. Das klappt auch gut und er liegt dann vor der Tür. Er ist insgesamt ruhiger im Haus geworden und bleibt auf seiner Decke liegen. Mittlerweile sogar, wenn meine Frau ihm das Essen fertig macht. Er bleibt ruhig liegen und wartet. Vor einigen Wochen sah das noch ganz anders aus. Und wir sahen darin tatsächlich eine Kontrolle seitens des Hundes. Mittlerweile schenkt er uns im Haus weniger Beachtung und bleibt ruhig lieben, folgt uns auch mal, aber ruhig und entspannt.


    Wisst ihr, wir haben uns vor dem Kauf recht viel zum Thema Dobermann gelesen. Das war aber reine Theorie und die Praxis fällt deutlich schwieriger aus. Das theoretische Wissen holen wir jetzt quasi nach. Und wir wollen nur das Beste für unseren Murphy, den wir nicht als Mensch sehen, sondern ihn ein Leben nach seinem Charakter, Persönlichkeit und rassebedingten Eigenschaften zukommen lassen. Selbstverständlich wollen wir möglichst Fehler vermeiden und keine falschen Methoden anwenden. Deshalb ist es auch so schön, dass es dieses Forum hier gibt. Wir haben mit Murphy schon viel erreicht und konnten viele kleine Erfolge feiern. Wir sehen wie er heranwächst, was er mag und was nicht, was wirkt und was nicht, was insgesamt ein wunderschönes Geschenk für uns ist. Letztendlich ist er für uns auch kein Kinderersatz oder unser Baby. Er ist Murphy der einzigartig ist, der wirklich eine tolle Persönlichkeit hat, die wir auch nicht unterdrücken wollen. Wir hatten einfach nur das ungute Gefühl, dass es so nicht weitergehen kann, bezogen auf das Spazieren gehen. Wir fahren fast jeden Tag 25 Minuten zu einer riesigen Wiesen mit vielen Bäumen hin und zurück, damit er nicht ständig angeleint neben uns angeleint durch die Gegend läuft. Er soll Hund sein, rennen, schnuppern und Spaß haben. Nachdem was wir gelesen haben, brauchen Dobermänner körperliche und geistige Auslastung. Vom Gefühl her ist er aktuell recht ausgeglichen. Morgens 45 Minuten und nachmittags ohne Leine 45 Minuten tun ihm gut. Bzw. wirkt das so auf uns, da er die restliche Zeit mehr oder weniger ruht. Vor zwei Monaten waren die Spaziergänge noch ungefähr 20 Minuten und er wirkte dazwischen unausgeglichen, unruhig und nicht zufrieden. Er fing dann zum Beispiel an Sachen im Haus zu klauen und lief hin und her. Aktuell ist das deutlich besser geworden. Scheinbar ist die körperliche Auslastung genau richtig? Für die Kopfarbeit sind wir dem verein beigetreten. Worauf ich damit hinaus will ist, dass wir uns bei Murphy herantasten mussten, unsere Erfahrungen sammeln und eigene Entscheidungen trafen, die hoffentlich einigermaßen verantwortungsvoll waren.


    Das Training gehört aber nicht dazu. Wir sehen ein, dass die Methode falsch war, trotz den immensen und sehr schnellen Erfolg.