Beiträge von Luphan

    Bisher hatten wir zwei Kennenlernrunden im Verein. Das Training beginnt diesen Samstag. Nun ja, wir sind in den privaten Stunden mit unserer Trainerin vier Mal auf der Wiese gewesen. Egal was wir gemacht haben, Murphy hat gezogen. Dann meinte sie, er müsse in den nächsten Wochen an der kurzen Leine laufen, was für ihn anstrengend sein wird. Das war es für uns alle. Leberwurst, Käse, Stehenbleiben und Richtungsänderung, all diese Methoden haben keine Wirkung gezeigt, auch nicht nach den sechs Wochen. Und glaubt mir, wir hätten das auch noch deutlich länger so geübt.


    "Allein schon das Wort Unterordnung ist nicht mehr zeitgemäß.. Ziemer und Falke nannten mal einen anderen Begriff dafür.. wenn mir der jetzt mal einfiele.. :denker:"


    Den Begriff habe ich von meinem Stiefvater so übernommen. Wir hatten ja recht viele Gespräche vor dem Training geführt und erzählt, dass Murphy zu Hause super lieb ist. Draußen jedoch jeder Spaziergang ein Horror ist. Das er jeden anspringt und überall hinzieht. Er macht draußen eben das was er will. Und da hat mein Steifvater gesagt, dass Murphy sich uns in dieser Situation unterordnen muss, sonst wird das in der Zukunft irgendwann schiefgehen. Bis er dann jemand anspringt und verletzt. Grade im Dorf wo wir wohnen, sind die Menschen Dobermännern eher skeptisch gegenüber und ob wir das wirklich wollen. Ein Vorfall und das Dorf ist gegen uns. Irgendwo gebe ich ihm da ja auch Recht. Murphy soll ja kein Roboter sein und das ist er ja auch nicht. Nur muss sein sehr starker Wille zu unser aller Sicherheit etwas eingeschränkt werden.


    "Bei so einem Jungspund verwächst sich so eine Macke. Man soll nicht alles überbewerten. Nobody is perfect."


    Das hat unsere Trainerin auch gesagt. Ich habe ja bereits geschrieben, dass Murphy bereits als Welpe recht oft am Hosenbein hing. Bis heute kommt diese Situation im Vergleich zu früher extrem selten vor. Vielleicht geht es von alleine noch ganz weg, aber vielleicht auch nicht... . Meine Frau war schon sehr verzweifelt und während unsere Trainerin hier war, hat Murphy sie nie gebissen. Sie konnte die Situation nur in der Theorie hören und in der Praxis nicht sehen. Diese "Macke" - auch wenn sie sicherlich ihre Ursache hat - ist für meine Frau kein Spaß mehr. Vom Garten bis ins Haus, dann noch die Haustür öffnen und Murphy am Hosenbein, dann ins Wohnzimmer bis zur Sprühflasche ist ein langer Weg. Wir wussten uns bisher ohne die Sprühflasche nicht zu helfen. Unsere Trainerin hatte außer den Raum zu wechseln keine Alternativen. Meiner Frau kam es auch so vor, als ob sie das Ganze nicht so ernst nimmt. Wir haben im Welpenalter aus Unwissenheit unsere Hände eingesetzt, Murphy weggeschuppst, beim Springen das Knie vor und das alles machte es nur noch schlimmer. Heute setzten wir nichts davon ein, das Murphy dann gar nicht mehr aus dem Verhalten rauskommt. Das sind Mal 20 Sekunden und manchmal dann auch 1 Minute bis zur Sprühflasche. Ich hoffe, ihr könnt unser Verhalten wenigstens etwas nachvollziehen. Es passiert zum Glück recht selten, aber auch einmal am Tag muss ja nicht sein. Da es mit der Sprühflasche so gut funktioniert, haben wir das so beibehalten. Sie kommt auch bei nichts anderem zum Einsatz. Wir werden jetzt dank eurer Tipps andere Wege ausprobieren. Bis aber etwas fruchtet, wird sich Murphy zwischendurch weiter am Hosenbein verbeißen. Das ist aber sehr unangenehm und die Sprühflasche ist leider die Rettung.


    "Ich frage mich hier die ganze Zeit eins: Nach Deinen Schilderungen ist es vorwiegend oder gar fast nur Deine Frau, bei der er das problematische Verhalten zeigt. Wenn das so ist, warum meldet sich Deine Frau nicht hier an und tauscht sich aus? Es ist viel sinnvoller, wenn die hauptsächlich Betroffene direkt die Situationen schildert, in denen das Verhalten auftritt und wie sie reagiert. Über einen „Mittelsmann“, der ganz logisch auch eigene Vorstellungen hat, geht doch gerne mal was verloren."


    Meine Frau sitzt neben mir am Schreibtisch und liest immer mit. Die Antworten die ich hier schreibe, stammen auch von uns beiden.


    "Wer von Euch führt den Hund im Alltag denn üblicherweise? Teilt Ihr Euch das, macht Ihr das zusammen oder ist da überwiegend einer mit befasst? Geht Ihr die gleiche Linie? Macht vorwiegend einer von Euch Training/Ausbildung mit Trainer oder wie läuft das?"


    Morgens immer meine Frau, in der Firma gehe ich, bzw. Training mit mir, dann am Nachmittag wir immer zusammen Spazieren oder Training. Abends die fünf Minuten im Garten sind wir auch immer zusammen draußen. Und ja, wir nutzen beide die gleichen Signale. Bitte nicht meckern! Ich schreibe grade ehrlich wie es bis gestern noch war. Wir werden jetzt alles deutlich reduzieren und das Training überdenken.


    "Ich denke eher, man glaubt das sei der einfachere Weg. Der andere Weg, mit positiver Bestärkung und vernünftigen Aufbau ohne tierschutzrelevante Elemente, der dauert schlicht zu lang und ist anstrengend."


    Vielleicht klang mein Geschriebenes so. Lang und anstrengen ist das gemeinsame Zusammenleben mit Murphy. Er ist aber ein toller Hund und wir werden niemals aufgeben. Hätten wir nicht die Zeit, den Platz in Form einen großen Hausen mit sehr großen Garten, aber vor allem die Zeit mit ihm was zu machen, dann hättenwir uns keinen Dobermann geholt. Wir investieren viel Zeit und scheuen auch vor keinen Anstrengungen. Wir wussten und wissen letztendlich nicht, was wirklich der richtige Weg ist. Haben wir diesen, dann gehen wir den auch, so lange wie es nötig ist.


    "Du stehst zwischen ganz verschiedenenTrainingskonzepten. Das ist für Ersthundehalter sehr verwirrend. Da dir die eigenen Erfahrungen noch fehlen, kannst du zwar einige schnell sichtbare Wirkungen sehen oder auch das Fehlen von schnellen Erfolgen, aber die Nebenwirkungen kannst du in ihrem Ausmaß noch nicht erfassen."


    Deshalb sind wir auch für Kritik offen, auch wenn das gestern evtl. anders klang.


    "Was ist eigentlich das Ziel von eurem UO Training? Fußarbeit für den Sport oder Leinführigkeit im Alltag? Im schlimmsten Fall versaut ihr euch so beides."


    Als Laie lass ich jetzt den Begriff einfach mal weg. Wir wollen mit Murphy spazieren gehen, ohne das meine Frau hinfällt oder sich wieder den Knöchel verstaucht. Also Leinenführigkeit. Sonst darf er eigentlich so viel Hund sein wie er will.


    "Sabine Winkler: "So lernt mein Hund: der Schlüssel für die erfolgreiche Erziehung und Ausbildung"


    Ist bestellt. Aktuell lese ich das vierte Buch von Cisar Millan.


    "Zwischen etwas gut finden und machen wollen und etwas wirklich glaubhaft ausstrahlen, liegen Welten.

    Der Hund kauft Ihnen das Getue nicht ab und da liegt das Problem.

    Das haben wir aus den Büchern von Cisar Millan gelernt und wir arbeiten sehr viel an innerer Ruhe und Souveränität. Ist aber nicht einfach ;)"


    Der Hund als unser Spiegelbild, da ist was Wahres dran.


    "Empfindest du eure beschriebene Trainingsmethode als fair, Luphan ?

    Hast du das Gefühl, euer Hund versteht, was ihr möchtet und tut diese Dinge gerne für euch?

    Ergibt es für dich instinktiv Sinn, ohne Belohnung zu arbeiten?"


    Gute Frage!


    Bisher empfanden wir es nicht unfair und Murphy hat bei dem Training super mitgemacht. Schon nach einigen Tagen wusste er recht schnell was wir von ihm verlangen. Klar, es gab auch Tage da hat er sich draußen auf den Rücken gelegt und die Leine gebissen. Da haben wir aber niemals mit einem Ruck gearbeitet. Wir haben gewartet bis er aufgehört hat, oder ihn mit Ablenkung zum Aufstehen motiviert. Danach hat er wieder mitgemacht. Ob er das wirklich gerne tat? Das weiß ich wirklich nicht. Das Arbeiten mit Belohnung haben wir bei diesem Training weggelassen, da es vorher mit Belohnungen nie geklappt hat. Sobald die Belohnung gegeben wurde, preschte er wieder nach vorne. Ach ja, an der Schleppleine immer mit Geschirr!


    In allen anderen Bereichen gibt es Leckerlies. Das funktioniert das auch so gut wie immer. Deshalb haben wir das immer ganz bewusst getrennt. Das eine ohne Leckerlies und das andere mit. Nachdem ich einige der Bücher von Cisar Millan gelesen habe, konnte ich auch gut nachvollziehen warum Leckerlies nicht immer zum Erfolg führen. Wir werden das Training verkürzen und ab sofort Leckerlies und mehr Lob einstreuen.


    "Also bereitet euch auf diese Situation vor. Deine Frau kommt nach Hause, stellt das Auto ab. Und in dem Moment schon sagst du dem Hund, was er zu tun hat. Du kannst ihm in dem Moment was zum Kauen geben. Du kannst ihn ins Körbchen schicken und dort anbinden, sollte er noch nicht selbstständig dort bleiben können. Das ist etwas, das er tut, anstatt zu beißen."


    Werden wir ausprobieren.


    "Das meine ich überhaupt nicht provokant, sondern es würde mich wirklich interessieren! Ich lese aus den Beiträgen bisher zwar raus, dass ihr sehr bemüht seid, den richtigen Weg zu finden (toll!). Dass ihr probiert und auf gewisse Weise reflektiert. Aber bei der Bewertung der Methoden lese ich bis jetzt immer nur das Kriterium, ob es 'funktioniert' oder nicht."


    Ich gebe dir vollkommen Recht und nehme auch nichts provokant auf. Danke!


    Ja, die Bewertung lag tatsächlich auf dem Erfolg. Vor allem aber auch, weil dieses Training komischerweise auch Auswirkungen auf den Alltag hatte. Murphy war viel ruhiger, lief nicht mehr ständig im Haus rum, legte sich von alleine auf die Decke und wirkte auch uns viel ausgeglichener als vorher. Keine Ahnung warum... . Irgendwie haben wir dann gedacht, dass er sich durch das Training allgemein mehr unterordnet und weniger Aufmerksamkeit im Alltag einfordert. Deshalb ergab unsere persönliche Reflektion, dass es mit dem Training zusammenhängen muss. Quasi ein voller Erfolg auf ganzer Linie. Nun wissen wir, dass es komplett falsch war.

    Ich wünsche allen einen schönen guten Morgen und möchte mich für die zahlreichen Kommentare bedanken!


    Weiterhin möchte ich mich bei allen entschuldigen falls einige meiner Antworten patzig ausgefallen sind. Das war gestern eine Lawine an Antworten und ich kam mit der Kritik nicht wirklich hinterher. Heute habe ich mir hier nochmal alles in Ruhe durchgelesen und wichtige Sachen abgespeichert.

    Gebt den Neuusern/Anfängern doch auch mal etwas Zeit über Geschriebenes nachzudenken. Eine anfängliche Abwehrhaltung ist völlig menschlich und sagt gar nichts über eine Beratungsresistenz aus.

    Das sind wir tatsächlich nicht. Bisher haben wir unseren Rat von der Hundeschule, dem privaten Training und von meinem Steifvater. Mein Stiefvater und meine Mutter haben schon immer Hunde und verschiedene Hunderassen gehabt. Aktuell haben sie vier Hunde. Meine Frau und ich haben immer die Tipps von unserer Trainerin umgesetzt, bis Murphy circa 6 Monate alt wurde. Wir haben Murphy auch in der Firma mit und mein Stiefvater beobachtete zwischendurch sein Verhalten, bis er uns das Training angeboten hat. Er meinte, dass so nicht jeder Hund trainiert werden sollte und das Training eigentlich 3 Wochen andauern sollte. Danach fällt das Kettenhalsband weg. Durch seine Beobachtungen sah er, dass Murphy eigentlich macht was er will. Das er beispielsweise bei der Übergabe unsere Mitarbeiter anspringt und nicht zur Ruhe kommt. Er hat uns erklärt, dass Murphy in dieser Zeit nicht der Mittelpunkt ist, sondern neben uns sein muss, bis er lernt sich währen der Übergabe ruhig zu verhalten. Tatsächlich tut er das mittlerweile. Er konnte auch aus seinem Bürofenster sehen, wenn Murphy anfing sich in meine Frau festzubeißen. Das war auch der Zeitpunkt, an dem er uns gefragt hat, ob wir seine Unterstützung haben möchten. Wir haben bejaht. Erst hat er uns richtig lange zu Murphy befragt, was den Tagesablauf betrifft, wie er sich zu Hause oder draußen verhält und uns dann einige Tage für 20 Minuten im Garten mit Murphy beobachtet. Erst dann hat er uns gesagt, Murphy hat keine UO gelernt. Der Begriff war uns vorher mehr oder weniger fremd. Zusätzlich hat er uns den Impuls gegeben, Murphy im Verein anzumelden und unserer Trainerin für immer abzusagen. Wir haben uns dann beim Verein angemeldet und hatten zwei Kennenlerntreffen. Daher wissen wir noch nicht viel und wie das Training dort insgesamt aussehen wird.


    Anmerken muss ich noch, dass mein Stiefvater äußerte, wir würden Murphy so kaputt machen, bzw. werden wir massiv Probleme bekommen und dann wäre einer der Dobies in der Zeitung: "Wegen Zeitmangel abzugeben"


    Bis dahin haben wir auch immer gedacht, er ist ja in der Pubertät und hat Knete im Kopf. Das wird schon und geht vorbei. Nach der Aussage haben wir aber Angst bekommen, da wir Murphy sehr lieb haben. Wir können und wollen ihn niemals weggeben, vor allem da wir ja durch unser Unwissen daran schuldig wären. Niemals! Ab da haben wir dann mit Murphy trainiert und tatsächlich Erfolge erzielt. Das 3 Wochen Programm haben wir so durchgezogen. Jetzt, zwei Monate später sieht das Training komplett anders aus. Deutlich lockerer, Leckerlies wenn sein Kopf neben unserem Bein ist und Lob. Dennoch habt ihr uns hier viel zum Nachdenken hinterlasse und wir werden das Training komplett ändern. Wir sind auch schon auf das Training im Verein gespannt. Aus diesem Grund sind wir aber nicht Beratungsresistent. Wir haben uns immer Rat gesucht, evtl. dann auch falschen Rat erhalten.

    Okay, nur dann sollte man offen für Ratschläge sein und das sehe ich bei dem TS nicht.

    Dazu habe ich mich grade geäußert.

    Ich an seiner Stelle würde jetzt auch nur lesen, darüber nachdenken, den Gebrauchshundverein wie geplant besuchen und mir die Einschätzung dort in Ruhe anhören. Das wird sich ja mit einigen Beiträgen hier überschneiden. So kristallisiert sich dann auch ein klareres Bild heraus.

    Genau. Ich kam gestern kaum mit dem Antworten hinterher, da kamen schon die nächsten Kommentare. Wir müssen das alles sacken lassen.

    Ich habe nicht alles gelesen. Vermutlich erwartet und verlangt ihr zu viel von dem Jungspund. Gewöhnt ihn ganz vorsichtig an den neuen Platz und die anderen Hunde. Gut Ding...

    Das hat unsere Trainerin auch gesagt. Weniger ist mehr. Leider, vielleicht aber auch richtig ist, dass wir nach dem Murphy bei uns war viel über Dobermänner gelesen haben. Dort stand so gut wie immer liebevolle Konsequenz, der Dobermann nutzt jeden Fehler des Halters aus. Deshalb haben wir jegliches Training immer sehr ernst genommen. Vielleicht doch zu ernst?

    Ja, jetzt besprüht ihr den Hund immer mit Wasser und der Hund wird sich dran gewöhnen.. bis.. ihr dann einen Eimer über den Hund kippen könnt und es ihn nicht mehr juckt.. Da kann man vlt doch sich die Mühe machen ihn anzuleinen sodass er im Körbchen zur Ruhe kommt.. allgemein Deckentrainig.

    Das Sprühen ist im Moment das einzig wirksame Instrument. Mein Stiefvater sagt auch, dass wir das weglassen müssen. Das Deckentraining funktionier recht gut. Murphy legt sich jeden Morgen auf seine Decke und wartet bis meine Frau mit ihm spazieren geht. Mittlerweile darf er auch nicht mehr ins Badezimmer, bzw. nur, wenn wir ihm das erlauben. Er liegt dann vor der Tür und wartet dort. Aber auch nach dem Spazierengehen am Nachmittag, legt er sich von alleine auf seine Decke. Aktuell bauen wir das Deckentraining weiter aus. Er soll sich auf Kommando dort hinlegen. Mit einem Leckerli klappt das ganz gut, ohne überhaupt nicht. Wir bleiben aber dran.


    Du schreibst er läuft Fuss Du schreibst davon dass er das im Alltag tut, du schreibst ihr seid in einem Hundesportverein. Warum wurde euch da bisher nicht erklärt dass Fussarbeit so super anstrengend ist dass dass selbst für die jungen Hunde in der Begleithundeprüfung mit 15 Monaten in der Regel zu viel ist und man danach wieder zurückschreibt

    Der Effekt der Sprühflasche beruht auf einem unangenehmen Schreckreiz - das wird nicht lange vorhalten. Insbesondere wenn es eine Übersprungshandlung ist gilt hier das Gleiche wie auch bei der Leinenführigkeit - ihr sagt dem Hund war ihr nicht wollt aber nicht was er statt dessen machen soll. Ein Spielzeug anbieten, ein Alternativkommando was der Hund mag (vielleicht Pfötchen geben?) ausführen und dafür ruhig gelobt werden könnten Alternativen sein. Ob es allerdings eine Übersprungshandlung ist, das kann euch nur jemand vor Ort sagen. Am besten jemand der sich mit modernen Erziehungsmethoden auskennt ....

    Vielen Dank für die Erklärung. Die Alternativen werden wir ausprobieren. Es ist einfach nur in der beschrieben Situation sehr schwer. Meine Frau kommt vom Einkauf wieder, Murphy freut sich sichtbar und läuft auf sie zu. Meine Frau weiß dann auch nicht mehr was richtig oder falsch ist. Begrüßen, oder lieber doch ignorieren? Er freut sich - springt mittlerweile nicht mehr an - wedelt mir dem Schwanz und schwupp - geht sehr schnell - ist er am Hosenbein. Im Garten hat meine Frau dann keine Möglichkeit etwas zu tun, bis sie im Haus angekommen ist. Wegdrücken, am Halsband wegziehen, was beides nicht wirklich gut ist, Abbruchsignal, einfach stehenbleiben und innerlich ruhig bleiben... . Leider kein Erfolg. Ich hatte ja auch schon erwähnt, dass Murphy seit Welpenalter dieses verhalten mehrfach an den Tag gelegt hatte. Jetzt ist es ja schon deutlich weniger geworden. Scheinbar machen wir irgendwas richtig, oder? Vielleicht geht es ja noch ganz weg. Dieses Verhalten passierte und passiert jetzt ja nicht nur beim Training. Nun ja, wir werden das Thema im Verein ansprechen.

    Nehmen wir zum Beispiel die Sache mit dem gedachten Rechteck... woher weiß der Hund, wie groß das Rechteck ist, in dem er sich aufhalten darf? Wir hast du ihm das vermittelt?


    Und dass er anfängt, sich gegen diese ganze Gängelei zu wehren, wundert mich irgendwo auch nicht. Wann, außer wenn er schläft, darf er eigentlich mal Hund sein und Hundedinge tun?

    Außerhalb des Trainings den ganzen Tag. Im Training ist Konzentration angesagt.

    Junghundtypischen Dampf ablassen, mit flatternden Ohren über Wiesen fetzen?

    Habe ich auch schon geschrieben. Er darf über die Felder frei laufen. Evtl. alles vorher lesen?

    Das gedachte Quadrat laufen ist eine Methode für Aufmerksamkeit beim Hund zu schaffen. Da Tut nix weh,

    Sehen wir auch so.

    Wenn er ihn in reinläuft und sich der Hund drauf umdreht und zufasst wohl schon. Täte es nicht weh, würde der Hund nicht reagieren (müssen)

    Nein, Reinlaufen habt ihr falsch verstanden. Murphy läuft neben mir und ich mache eine Kurve, dabei drücke ich ihn in die gewünschte Richtung. Wird auch in Hundeschulen so trainiert.

    Den Hund warnen, dass die Leine gleich zuende ist ("langsam"), denn dann kann er sein Tempo entsprechend drosseln ohne was unangenehmes zu erleben. Ruhiges verbales Lob sowie die weiterhin lockere Leine sollten dem Hund die Richtugn weisen, was gemeint ist.

    Wir hatten an der Schleppleine und Geschirr das Signalwort "Stopp" eigeführt. Das hat leider nicht geklappt.

    Wieso werden diese Unterordnungsgeschichten eigentlich extra geübt und nicht in den Alltag/Spaziergang integriert? Da soll es doch auch angewendet werden, wenn ich es richtig verstanden habe. Klappt denn die Übertragung vom täglichen UO-Training in die Spaziergangssituation?

    Ja, es klappt. Sagen wir Sitz, dann macht Murphy das auch. Sogar bei Hundekontakten. Mit der gesonderten UO, bzw. dem extra Üben ist gemeint, dass er vorerst ohne äußeren unwiderstehlichen Reize lernt. Deshalb die Trennung. Jedoch überträgt sich das Ganze schon auf die Spaziergänge im positiven Sinne.

    Schau doch auf deinen Hund - der meidet aus freiem Willen das "Training" und das bei dieser intelligenten, arbeitsfreudigen Rasse...

    Obendrein zeigt er seine Überforderung und seinen Stress - hört eurem Tier doch mal zu.

    Wie gesagt, ich habe mich hier etwas unglücklich mit "er hat keine Lust" ausgedrückt. Er hat Lust auf das Training, er lässt sich auch problemlos das Halsband anlegen und läuft willig neben und / oder dem Leinenradius, was neben auf uns aufmerksamer sein und achten, eines der Trainingsziele war. Nur ist Murphy oft auch ein kleiner Sturkopf , nicht nur bei diesem Training. Es gibt Dinge, die möchte er einfach nicht machen, bzw. ist etwas anderes interessanter für ihn.


    Eulili, fast nur bei meiner Frau und manchmal will er "rammeln", bzw. macht den Ansatz den wir aber unterbinden können.

    Was mich zum nachdenken anregen würde ist, dass du schreibst er hat keinen Spaß am Training, er hat keine Lust. Das finde ich nicht normal. Wenn man es richtig angeht macht Training dem Hund sehr viel Spaß. Meine freuen sich immer wenn wir trainieren, egal was. Ob jetzt UO, Alltagskram oder Tricksereien. Sie wissen, dass es geil ist mit Frauchen zu üben, weil sie von klein auf gelernt haben, dass Zusammenarbeit Spaß macht

    Auf die anderen Beiträge gehe ich später nochmal ein.


    Sorry, so verständlich zu Schreiben ist nicht meine Stärke. Murphy hat schon Lust auf das Training. Es kommt aber zwischendurch vor, dass er sich hinlegt und anfängt mit der Leine zu spielen. Nachdem ich jetzt von euch ziemlich viel Input erhalten habe, gehe ich stark davon aus, dass hier die Grenze einfach erreicht ist. Sonst macht ihm das Training sichtlich Spaß.

    Vielleicht magst du ja mal genau schildern, wie die Methode eurer Trainerin war, die bei euch nicht funktioniert? Also was waren ihre Ansätze und welche davon hat Murphy angenommen und welche nicht?


    Ich finde es aber sehr toll, dass ihr euch hier noch weitere Meinungen einholt! :bindafür:

    Danke! Kritik ist auch erwünscht und wir nehmen sie sehr ernst.


    Dase Training mit unserer Trainerin war, einfach stumpf stehenzubleiben, sobald Murphy anfängt zu ziehen. Oder Richtungswechsel. Das haben wir auch recht lange so gemacht. Nur hat es keinerlei Wirkung gezeigt. Abrufen war auch an der Schleppleine, dann aber mit einer Belohnung. Und natürlich wollen wir ein gesundes Vertrauensverhältnis zu Murphy haben. Einen Fehler sehen wir ja jetzt auch ein. Murphy ist bei zu langem Training überfordert und "drüber". Was das Betreten des Hause betrifft und dem darauf folgendem Beißen, werden wir auch hier eine Alternative anbieten.


    Versteht uns bitte nicht falsch. Murphy ist auch nicht aggressiv oder ähnliches. Dieses Verhalten sieht nach Spielen aus, tut meiner Frau aber leider weh. Und wir wollen diesem Verhalten definitiv nicht mit UO entgegnen.


    lisa_do für deinen guten Beitrag.

    Ihr arbeitet soweit ich das den Ausführungen entnehmen kann lediglich über "positive" (im Sinne von Hinzufügen) Strafe. Lerntheoretisch ist das aber nur eine von 4 Möglichkeiten den Hund auf erwünschtes Verhalten zu konditionieren.
    Kann man so probieren, aber dadurch macht man sich das Leben halt deutlich schwerer als es sein müsste. Erwünschtes Verhalten zu bestätigen und Konsequenz schließen sich zumindest in meiner Welt auch überhaupt nicht aus.

    Nun ja, mit unserer Hundetrainerin und ihren Methoden, dazu gehörten eben immer viele Worte, Leckerlies und positive Verstärker dazu, hat es nicht funktioniert. Ich beziehe mich hierbei aber nur auf das Thema Leinenführigkeit und UO. Nichts anderes.


    Mit der Trainingsmethode meines Stiefvaters läuft Murphy mittlerweile problemlos bei Fuß. Vor einigen Wochen war jeder Spaziergang ein blanker Horror. Meine Frau wiegt 55 Kilo und hatte große Schwierigkeiten gehabt. Jeder Hund, jeder Fahrradfahrer, Mensch, ein Geruch und Murphy hat gezogen. Er ist mit einer so großen Kraft in die Leine rein, dass meine Frau ihn kaum halten konnte.


    Wir haben ja noch immer private Trainingseinheiten mit unserer Trainerin und erzielen in anderen Bereiche Step by Step Erfolge.

    Das klingt echt gruselig, Erziehung nur über Gerucke an der Leine, und nicht gestraft ist Lob genug...

    Mag sein, dass das vor 100 Jahren noch die gängige Art war, Hunde zu erziehen, aber zum Glück ist man mittlerweile schon weiter, was die Erforschung von Lernverhalten betrifft.

    Wie wird denn im Verein trainiert, ist man da auch noch mit Methoden von anno dazumal unterwegs?

    Es ist ein leichter Ruck mit der Leine. Kein Ziehen und keine Gewalt. Vor allem aber nicht nur über Gerucke an der Leine, wie du das schilderst.


    Im Verein sind fast nur große Hunde angemeldet. Einer der Trainer ist Hundetrainer bei der Bundeswehr gewesen und arbeitet auch mit einem leichten Ruck. Es geht hierbei ja nicht darum ihm wehzutun, sondern um die Konzentration bzw. Aufmerksamkeit auf den Halter.


    Ein leichter Leinenruck entsteht schon bei einer nicht gespannten Leine, wenn die Gehrichtung gewechselt wird und Murphy dabei nicht aufmerksam ist. Schaut er in eine andere Richtung, dann spannt sich die Leine beim Gehen und ein Ruck entsteht. Die einzelnen Schritte habe ich mir in meinen Worten so aufgeschrieben. Auf Papier klingt das in meinen Worten schlimmer, als es wirklich in der Praxis ist.

    Ich würde dir raten dir einen 24h Zeitplan zu erstellen und dann wahrheitsgetreu einzutragen in welchem Takt der Hund aktiv auf allen vieren ist, in welchem Takt ihr etwas von ihm verlangt, wie lange ihr das tut und wie lange er döst / schläft / ruht. Nur so kannst du sehen, ob ihr nicht zu viel macht.

    Das haben wir bereits getan. 3 Wochen lang. Wir wollten unbedingt wissen, ob Murphy auf seine Ruhepausen kommt. Bis auf das Spazieren morgens und Nachmittags, dann das Training ruht Murphy mehr oder weniger. Das sind bisher die aktiven Zeiten. Nachdem er morgens spazieren war, schläft er bei mir im Büro bis ca. 13 Uhr, dann nach dem Training oder Spazieren wieder 2 Stunden Schlaf oder dösen im Büro. Das sind ungefähr 7 Stunden. Nachts schläft er 9 Stunden und nachmittags bis abends liegt er und döst. Damit hat er auf jeden Fall 18 Stunden in denen er ruht.


    Ich habe ja bereits geschrieben, dass er ohne diese Ruhepausen einfach sehr nervös wird und wir deshalb auf die Ruhephasen sehr achten. Anfangs haben wir das falsch gemacht und mussten so unsere eigenen Erfahrungen machen.


    Wir kommen also mit Spazieren und dem Training auf 2 Sunden aktive Zeit. Das die 30 Minuten Training zu lang sind, sehe ich ein. Wird deutlich gekürzt!

    Der ist vom täglichen Programm einfach überfordert. Für mich liest es sich so als bestände sein Tag aus lautem:"Murphy mach dies, Murphy mach das, Murphy mach jenes, Murphy sitz, Murphy warte, Murphy NEIN WIR ÜBEN JETZT!"

    Absolut falsch!


    Ich sehe ja ein, dass die 30 Minuten zu viel sind. Wir werden sie reduzieren. Sonst liest du unseren Alltag aber komplett falsch raus. Das Training wird gekürzt und wir versuchen in den geschilderten Situationen eine Alternative zur Hand zu haben.

    Unter der Art des Trainings kann ich mir nicht wirklich was vorstellen. Würde aber auch hier überdenken, ob das dem Hund gegenüber alles fair und verständlich abläuft, denn schon im Eingangsbeitrag machte es mich ein wenig "stutzig", dass eine Art Richtungswechsel beschrieben wird, in der ihr scheinbar in den Hund "hineinläuft". Die Länge des Trainings ist eindeutig zu hoch angesetzt, aber das "Wie" kann natürlich ebenfalls eine Rolle spielen.

    Zum Training:


    Murphy hat ein etwas engeres Kettenhalsband um, so dass aber noch 1-2 Finger durchpassen. Das Training baut auf vier Einheiten auf. Ich habe das Training bei mir auf dem Desktop. Ich füge es hier einfach per Copy&Paste ein:


    1. Übung - Aufmerksamkeit + Nähe + Kopf am Knie

    - Schleppleine kurz halten (ca. 0,5-1,0 Meter)

    - Viereck denken und gehen

    - Weg gehen, ohne Murphy anzuschauen

    - Widerstand an der Leine, dann leichter Leinenruck

    - Unaufmerksamkeit, dann Leinenruck

    - Murphy muss an unserer Seite, hinter oder neben uns gehen

    - Wenn am Knie, dann ist ein ruhiges kurzes Loben zwischendurch

    Wichtig: Nicht Reden + nicht in die Augen sehen beim Leinenruck


    Anmerkung: Wir haben vorher Murphy viel zu überschwänglich gelobt. Das macht Murphy unruhig!


    2. Übung - Abrufen ohne Leckerli

    - Schleppleine ganze Länge

    - Aufmerksamkeitssignal "Murphy"

    - Dann Abrufsignal "Komm"

    - Kommt Murphy nicht, dann leichter Leinenruck

    - Murphy muss an unsere Seite kommen

    - Kommt er nach Leinenruck nicht, dann zu uns ziehen

    - Wenn am Knie, dann Lob zwischendurch OK


    3. Übung - Aufmerksamkeit + in unserer Nähe sein

    - Kurze Leine

    - Murphy ist nicht in unserer Nähe

    - Murphy schaut in andere Richtung (Fahrradfahrer) und ist unaufmerksam

    - Leichter Leinenknall mit Lederleine

    - Sofort in entgegengesetzte Richtung gehen

    - Murphy soll in unserer Nähe sein, Aufmerksamkeit auf uns

    Sehr wichtig: Nicht Reden + nicht in die Augen sehen


    4. Übung - Ruheübung + Sitzt an unserer Seite

    - Murphy sitz an der linken Seite

    - Mit linken Fuß beginnend drei Schritte

    - Kommando Sitz

    - Sitz Murphy nicht, dann senkrecht nach oben leichter Leinenruck

    Wichtig: Für Murphy sehr schwere Übung

    - Nicht überfordern / Nicht zu oft / weniger ist mehr

    - Leckerli ist OK


    Dieses Tranig haben wir immer auf Reizarmen Flächen ausgeführt. Feuerwehplatz, Parkplatz Einkaufslade (Sonntags) und bei uns im Garten, der zum großen Teil gepflastert ist. Bisher ein voller Erfolg. Murphy ist viel konzentrierter, immer in unserer Nähe und zieht vor allem nicht und springt in die Leine. Vor allem aber macht er das außerhalb des Trainings beim Spazierengehen auch nicht mehr. Laut meinem Stiefvater lernt er hierdurch Unterordnung. Im Januar geht das Training weiter, wir wissen aber nicht wie. Das will er uns noch nicht verraten.

    Boah, das heißt, an Tagen ohne Training seid ihr mit Junghund über 2 Stunden lang unterwegs? Für einen 8 Monaten alten Hund einer "Spätzünder"-Rasse ist das eventuell etwas zu viel des Guten...


    Und auch 30 Minuten Training am Stück - noch dazu eingegrenzt durch die Leine - finde ich viel, viel zu viel für einen so jungen Hund. Der bringt doch nie und nimmer so lange die nötige Aufmerksamkeit und Konzentration auf.

    Auf dem Hundeplatz/in der HuSchu ist man ja im Training normalerweise auch nicht die komplette Stunde über aktiv, sondern jeder Hund trainiert meist minutenweise. Alles andere wäre ja auch zu viel.

    Also morgens und nachmittags 45 Minuten, also ungefähr 1,5 Sunden. Ist das wirklich zu viel?


    Morgens geht er an der Schleppleine und nachmittags darf er auf einer riesigen Wiese frei laufen. Das Laufen tut ihm sichtlich gut, da er danach den ganzen restlich Tag entspannt ist. Das war vorher noch nicht so, als wir ihn nicht frei Laufen lassen konnten.


    Das mit den 30 Minuten Training sehe ich langsam ein. Könnte wirklich zu viel für ihn sein. Jetzt fällt mir aber auf, dass er dieses Verhalten nicht am Ende, also nach 30 Minuten, zeigt. Das passiert eher schon am Anfang in den ersten paar Minuten. Klar, er hat keine Lust auf das Training. Beißt er sich fest und wir sprühen ihn an, dann ist alles wieder soweit OK und er trainiert mit. Also ob nichts gewesen wäre.


    Ja, im Schäferhof-Verein waren das die letzte beiden Male 10 Minuten Training.