Guten Morgen alle zusammen,
vielen Dank für die hilfreichen Antworten vorab.
Oben ist entspanntes leg dich, mit seitlich weggeklappter Hinterhand.
Unten ist platz
Danke für die beiden anschaulichen Bilder. Jetzt verstehe ich was genau gemeint ist und kann sowohl Platz als Kommando zum Training und "Decke" zum Entspannen nachvollziehen.
Es ist gerade sehr schwierig für mich, so präzise auf deinem geschriebenen Sachen zu antworten, da mein Zusammenleben mit Unseren Hunden einfach anders aufgebaut ist. Es passiert viel mehr interaktiv, im normalen Leben, als jetzt Sachen aktiv zu üben. Das ist so schwer zu erklären, weil der Trainingsprozess im Prinzip unser ganzer Alltag miteinander ist.
Ja, es ist nicht in Wort und Schrift alles detailliert zu beschreiben. Ich finde, du hast das super beschrieben!
Ich gebe dir vorkommen Recht. Das Training findet tatsächlich viel mehr interaktiv und quasi "nebenbei" statt und das ist eigentlich auch bei uns so. Nur streuen wir zwischendurch immer wieder kurze Trainingseinheiten mit ein, wenn Murphy eine gute Aufmerksamkeitsspanne hat und nicht all zu sehr mit irgendwas anderem beschäftigt ist, wie das Kauen auf einem Stock im Garten. Dann verzichte ich schon auf Training und allgemeine Kommandos, da er in dem Moment eh nicht wirklich zuhört.
Welche Kommandos ihr am Ende behalten wollt oder die benutzt, ist eigentlich relativ egal, wenn ihr genau wisst was die Kommandos bedeuten sollen. Es klingt ein bisschen so, als ob ihr euch selber noch etwas sortieren müsst, was der Hund wann tun soll.
Ganz genau. Wir müssen uns tatsächlich neu sortieren und ganz genau überlegen, was wir wirklich wollen, was nötig ist und das alles insgesamt nicht zu viel für Murphy wird.
Zu den wichtigsten Sachen gehören für uns: Deckentraining (Ruhe), Warten in Platzhaltung, Leinenführigkeit und das Abrufen. Wie schon geschrieben, werden wir die Kommandos nochmal überdenken, in uns gehen und mit unserer Trainerin am Donnerstag den richtigen Aufbau besprechen. Ich bin eher der Mensch, der sich das alles strukturiert aufschreiben und verinnerlichen muss, bevor ich überhaupt beginne. Auf jeden Fall stimme ich der Sortierung zu.
Bezogen auf das Decken Training zum Beispiel, kann man das nicht ohne ein Auflösekommando trainieren. Sonst würde der Hund ja von selber wieder aufstehen und man hätte das falsche belohnt. Bzw.Könnte man dem Hund nicht beibringen, was es bedeutet nicht aufzustehen.
Verstanden.
Das würde im Training einfach die Spannung nehmen, dass der Hund wie eine Sprungfeder sitzt und wartet, dass er los rennen darf. Und gleichzeitig weiß er, dass du total wichtig für ihn bist, Weil du ihn immer wieder abholst und er danach frei laufen darf wenn du ihn mitnimmst.
Klingt wirklich gut. Wir versuchen das ab Heute umzusetzen.
Generell finde ich im Training total wichtig, wie die Stimmung des Hundes ist. Und das Training und lernen erst dann stattfinden kann, Wenn der Hund ruhig und fokussiert ist. Deshalb besteht bei mir vier Training einfach nur daraus zu warten, bis sich die Stimmung des Hundes ändert, um sinnvoll zu arbeiten.
Genau. Wir merken immer wieder Mal, dass Murphy eben nicht wirklich bei der Sache ist und hören dann auch auf, bzw. fangen erst gar nicht an. Das mit dem erst gar nicht anfangen gestaltet sich etwas schwerer, da ich nicht persönlich nicht genau weiß, wann Murphy aufnahmebereit ist und wann nicht. Auf jeden Fall kenne ich mittlerweile zwei Zeitspannen am Tag, an denen ich schon weiß das es keinen Sinn macht. Wir versuchen gezieltes Training auf 20 Uhr zu setzten, kurz bevor wir ins Bett gehen und uns dort entspannen.
Genau so aufregend für ihn ist das Laufkommando beim spazieren gehen. Im Prinzip wartet er während der Übung oder des bei Fuß laufens Ja nur darauf, dass er los darf.
Bis vor dem Vorfall mit den zwei Terriern und dem Jäger, als Murphy ohne Leine losgelaufen ist und weg war, haben wir "Lauf" immer nach dem Ableinen als Signalwort benutzt. Danach lief er sofort voller Freude los. Er hat sich natürlich auch an die Freiheit ohne Leine zu laufen gewöhnt.
Das bei Fuß-Laufen gestaltet sich allgemein und recht lange recht schwierig. Murphy zieht immer die ersten Meter am Anfang des Spazierengehens und dann die Letzten am Ende, einige Meter bevor wir am Auto angekommen sind. Dazwischen ging es eigentlich ganz, kam aber recht selten vor, da wir Murphy bis dato ja ohne Leinen laufen ließen. Wir wollten ihm seinen freien Auslauf gewähren, haben aber die Gefahr tatsächlich unterschätzt.
Seit gestern haben wir unsere Schleppleine und er wird nicht mehr abgeleint. Egal ob die normale- oder die Schleppleine, Murphy reizt die Länge immer voll aus und zieht.
An der normalen Leine sieht das ungefähr so aus:
Murphy läuft auf Kommando einige wenige Meter bei Fuß, hat aber vorher den Leckerli in meiner Hand wahrgenommen. So lange ich den Leckerli Murphy nicht gebe, so lange läuft er auch bei Fuß. Sobald er den Leckerli hat, fängt er fast immer an nach vorne zu Laufen und zu zieht. Ich sehe hier eine falsche Verhaltenskette, oder wir erwarten in dem Alter noch viel zu viel. Auf jeden Fall üben wir trotzdem das bei Fuß-Laufen weiter. Was machen wir wenn er an der normalen Leine zieht?
Es kommt auch recht oft vor, dass ihn ein Leckerli überhaupt nicht interessiert und er gleich loszieht. Klar, er will frei laufen und die Welt erkunden, was wir gut nachvollziehen können. Vor den Spaziergängen bekommt Murphy auch nie sein Fressen. Für uns wirkt dieses Verhalten sehr unvorhersehbar. Mal ist das Leckerli wichtig, dann wiederum überhaupt nicht.
Insgesamt haben drei Varianten beim Ziehen ausprobiert:
1. Nachdem Murphy gezogen hat, bleiben wir stumpf stehen und warten bis Murphy sich beruhigt, hinsetzt oder Blickkontakt zu uns aufbaut. Dann gehen wir weiter, mit dem Kommando bei Fuß. Entweder zieht er dann gleich, oder nimmt das Leckerli wahr, bringt aber wieder die Leine auf Spannung Dieses Vorgehen beginnt das immer wieder neu.
2. Murphy zieht, wir wechseln die Gehrichtung und gehen einige Meter. Dann drehen wir wieder um, mit dem Kommando bei Fuß, Murphy läuft einige Meter neben uns, Mal mit Leckerli und Mal ohne im Fokus und zieht dann wieder.
3. Wir bleiben einfach so lange stehen, bis Murphy merkt, so geht es einfach nicht weiter. Wir warten bis er von alleine an unsere Seite kommt und gehen dann erst weiter. Auch hier wiederholt sich Punkt 1 und 2.
Am besten hat sich die dritte Variante etabliert, da Murphy sowohl an der kurzen wie auch aktuell an der neuen Schleppleine fast immer an unsere Seite zurückkommt, sobald er den Widerstand spürt und merkt, dass es nicht weitergeht. Scheinbar hat er die dritte Variante gut angenommen und verinnerlicht. Danach geht es erst wieder weiter. Aber auch hier wiederholt sich immer wieder das gleiche Verhalten. Er geht einige Meter bei Fuß, wird schneller und kommt immer wieder ans Ende der Leine. Diese Spirale wiederholt sich ständig.
Verlangen wir einfach zu viel? Es handelt sich ja schließlich um eine der Königsdisziplinen, die wahrscheinlich in diesem Alter nicht optimal sitzen wird. Trotzdem müssen wir ja mit ihm weitertrainieren und dürfen hier nicht aufgeben bzw. einknicken. Wir werden die Leinenführigkeit mit unserer Trainerin thematisieren, vielleicht sieht ihr aber unsere Fehler - Betonung liegt auf UNS - da Murphy ja eigentlich bei Fuß laufen kann, irgendwie aber nicht nachvollziehen kann, warum er das eben nicht nur die weinigen Meter machen soll.
Übrigens ein großes Lob von meiner Frau und mir für das tolle Forum. Ich werden bei der großen Informationsfülle für Monate versinken.
LG
Luphan