Beiträge von Luphan

    Das Unterordnungstraining hat uns mein Stiefvater beigebracht, der selbst Hundetrainer ist. Er hat uns seine Hilfe von Anfang an nicht angeboten, da er uns einfach machen lassen wollte. Wir sollten unsere eigenen Erfahrungen machen und er wollte uns nicht reinreden. Da wir gemeinsam in unserer Firma arbeiten und er Murphy dort täglich sieht, hat er uns doch auf unsere Fehler aufmerksam gemacht. Er sagte uns, dass er aus seinen Beobachtungen sehen kann, dass Murphy keinerlei Unterordnung gelernt hat. Das war ungefähr vor zwei Monaten. Spazieren mit Murphy war wirklich schlimm. Normale Leine, Schleppleine, er hat immer mit vollem Gewicht bis ans Ende gezogen. Alles was uns unsere Trainerin gezeigt hatte, hatte einen fast verschwindenden Lerneffekt gezeigt. Die Arbeit mit Leckerlies und alle Ratschläge von ihr, dann würde Murphy wahrscheinlich noch 2 Jahre brauchen. Seit dem mein Steifvater uns sein Training gezeigt hat, ist Murphy wie ausgewechselt. Er zieht absolut nicht mehr an der Leine oder Schleppleine und befindet sich fast immer in unserem Radius. Für uns ein voller Erfolg!


    Nix mit Leckerlies, nix gut Zureden, sondern ein tägliches konsequentes Training, dass immer positiv beendet wird. Wir konnten es ja selbst nicht glauben, wenn wir die riesigen Erfolge nicht sehen würden. Vielleicht sind diese 30 Minuten aber doch zu viel und wir sollten die Zeit reduzieren. Das Training wird demnächst ausgeweitet, bzw. wird es nicht mehr auf reizarmen Flächen wie unserem bepflasterten Garten stattfinden. Wie gesagt, dass Training war bisher ein vollen Erfolg, was die Leinenführigkeit betrifft. Und hier lernte und lernt Murphy Unterordnung. Es geht eben nicht nach seiner Nase lang, sondern da lang wo wir lang wollen.


    Wir werden die Zeit aber reduzieren. Schließlich beißt er sich bei diesem Training manchmal auch fest. Aber warum nach vorherigen völlig reizarmen Situationen, wenn wir das Haus betretenen? Ein Beispiel wäre der Einkauf. Murphy liegt im Kofferraum. Er liegt dort sehr gerne... . Parken wir auf unserem Grundstück, müssen wir ihn manchmal überzeugen aus dem Kofferraum zu springen :)


    Er wird dann angeleint, muss vor der Haustür sitzenbleiben bis wir die Haustür öffnen. Wir gehen immer vor. Drin muss er sich zum Ableinen wieder hinsetzen und dann geht es manchmal mit der geschilderten Situation los.

    Hallo,


    unsere Trainerin findet die Lösung mit der Sprühflasche OK. Im Schäferhund-Verein werden wir diesen Samstag das Problem ansprechen. Deshalb dachte ich mir, ich frage vorab hier in der großen Hundehaltermasse nach.


    Ja, aus der Ferne wird das sicherlich schwer sein eine Antwort abzugeben. Stress und Langweile können wir uns eigentlich nicht vorstellen. Übersprunghandlungen dann schon eher, wenn es das ist, was ich mir darunter vorstelle.


    Tagesablauf:

    • Gegen halb Sieben 30-40 Minuten spazieren
    • Danach schläft Murphy bis circa 12 oder 13 Uhr
    • Dann kommen entweder 30 Minuten Unterordnung-Training an der Leide, oder 45 Minuten spazieren (frei Laufen)
    • Gegen 16 Uhr variieren wir dann. Hatte Murphy vorher Training, dann 45 Minuten spazieren, war er vorher spazieren, dann Training
    • Abends gegen 20 Uhr darf er im Garten spielen
    • Natürlich kann er tagsüber auch in den Garten, um sich zu lösen und wir üben in normalen Alltagssituationen

    In den Zeiten dazwischen liegt er auf seiner Decke, schläft oder döst. Insgesamt haben wir viel Ruhe in den Alltag gebracht, da Dobermänner - auch unser Murphy - ganz schöne "Flummibälle" sein können. Die Ruhe muss für ihn sein, da wir ihn mittlerweile gut genug kennen. Ohne entsprechende Ruhe wird er zusehends nervöser und das von dir geschilderte "drüber" sein trifft dann ein. Das haben wir in den letzten Monaten mit Murphy lernen dürfen, bzw. unseren Hund so kennenlernen und verstehen können, dass Murphy diese Ruhe wirklich braucht.

    Kennt er denn einen vernünftigen Abbruch? Wurde das trainiert und klappt es in anderen Situationen zuverlässig? Funktioniert es, wenn ihr ihm ein Alternativverhalten anbietet? Ihr müsstet das Beißen verhindern, bevor es überhaupt geschieht. Könnt ihr die Zeichen lesen, kurz bevor es passiert?

    Eigentlich klappt der Abbruch recht gut. Klaut Murphy zum Beispiel auf dem Bad eine Socke, dann lässt er sie auf das Kommando Aus oder Pfui fallen. Das wäre eine Situation für ein erfolgreichen Abbruch. Bei seinem Festbeißen klappt das aber nicht. Ich gebe dir Recht. Das Verhalten vorher Abbrechen wäre der richtige Weg. Wir wissen ja mittlerweile, wann dieses Verhalten vorkommen kann. Nur sehen wir leider keine Zeichen dafür. Es sind eher grundlegende Situationen, wie das Betreten des Hauses, meine Frau kommt aufs Grundstück oder ins Haus, oder beim genannten Leinentraining. Klar, wir können den erfolgreichen Weg mit der Sprühflasche weiterhin nutzen. Aber wir wollen viel eher wissen, warum unser Murphy das macht und dem entgegensteuern. Den Tipp mit dem Alternativverhalten werden wir heute ausprobieren. Wenn er beißt, dann bieten wir ihm ein Spielzeug an. Vielleicht klappt das.

    Hallo liebe Community,


    vor einiger Zeit habe ich mich, meine Frau und unseren Dobermann Murphy vorgestellt, aber auch einige Fragen gestellt. Murphy ist mittlerweile 8 Monate alt und entwickelt sich gut. In den letzten Monaten haben wir mit ihm Unterordnungsbereitschaft geübt, und klare Regeln sowohl wie zu Hause und draußen gesetzt. Das funktioniert so weit sehr gut. Murphy ist sehr lernfähig, ist seit 3 Wochen Mitglied in einem Schäferhund-Verein und wir erhalten alle zwei Wochen Privattraining. Eigentlich läuft alles ehr gut, nur ein Problem bekommen wir einfach nicht in den Griff!


    Murphy beißt in bestimmten Situationen in Hosenbeine, Jacke oder Wade. Er beißt nicht wirklich doll, meiner Frau tut es aber weh. Murphy greift beispielsweise mit einer Pfote das Bein und beißt dann ins Hosenbein. Teilweise lässt er auch nicht los. Da hilft dann auch kein Kommando wie "Aus oder Pfui", kein ich verlasse den Raum und ignoriere Murphy eine Zeit lang. Knie vor, oder einer von uns zieht Murphy am Halsband aus der Situation raus hilft nur bedingt. Auch Alternativen zum Kauen bringen nichts. Er lässt dann nicht los und klammert mit seiner Pfote. Er macht das zu 80% bei meiner Frau, bei mir kommt das eher selten vor. Bei anderen Menschen hat er das noch nie getan. Er macht auf uns den Eindruck, als ob er das selbst nicht will, aber auch nicht aus diesem Verhalten raus kann. Als Welpe war das fast täglich, dann nach und nach wurde dieses Verhalten immer weniger. Bis heute, wo es gefühlt ein Mal am Tag passiert.


    Wann passiert es?

    • Nach dem Spazierengehen. Wir gehen rein, Murphy muss sich hinsetzen und wird abgeleint.
    • Beim Training an der Schleppleine, oder normalen Leine. Murphy geht neben uns innerhalb eines von uns gedanklich abgesteckten Rechtecks. Wir wechseln die Richtung und laufen in ihn rein.
    • Wir sind im Garten und meine Frau fährt mit dem Auto für eine kurze Zeit weg. Ich bin mit Murphy im Garten, vermeide jegliche Spiele die dieses verhalten fördern könnten. Ich mache quasi nichts. Meine Frau kommt wieder und steigt aus dem Auto.
    • Früher wenn wir uns im Wald hinter einem Baum versteckt haben. Seitdem verstecken wir uns nicht mehr ;)

    Wie schon geschrieben, passiert das eben nicht immer in den geschilderten Situationen. Manchmal ja und manchmal passiert nichts. Aus diesem Grund ist es für uns auch schwierig den Auslöser für dieses Verhalten herauszufinden. Irgendetwas müssen wir doch falsch machen? Wir beobachten uns auch gegenseitig und konnten noch keinen Auslöser feststellen. Innerlich haben wir gelernt ruhig zu sein. Diese Ruhe überträgt sich auch auf Murphy. Hat er sich aber festgebissen, dann ist es schwierig ruhig zu bleiben und wir wissen auch nicht wirklich weiter. Diese Hilfslosigkeit ist natürlich nicht gut. Klar, wir könnten Murphy auch anleinen, oder in die Box bringen, nur ist der Weg einfach zu lang mit einem Hund am Bein oder Jacke.


    Einzig sofort wirksames Mittel: Sprühflasche!


    Er hört dann sofort damit auf und ist danach wie ausgewechselt. Wie aus seinem Verhalten befreit, oder erwacht. So wirkt das auf uns. Wir haben jetzt immer - wirklich immer - eine Sprühflasche dabei. Das kann aber keine Dauerlösung sein. Habt ihr evtl. Rat für uns? Vielleicht könnt ihr auch etwas rauslesen, was wir übersehen haben, oder kennt ähnliche Sitautionen.


    LG


    Luphan

    Danke für die Hinweise. Ich habe vergessen zu schreiben, dass Murphy sonst immer springen kann. Halte ich einen Stock, springt er hoch, Leckerli in die Baumrinde, er springt hoch. Nur beim Bett das sieht das anders aus. Ist auch 2 Meter breit. Er geht erst den Kopf rauf und Kulleraugen gehen, dann drückt er sich mit den Hinterpfoten so weit hoch wie er kann und die steht qausi auf den Zehen. Also kann er eigentlich springen. Sollten wir das dann trotzdem untersuchen lassen?

    Wir werden nochmal mit unserer Tierärztin sprechen, ob nicht evtl. doch eine weitere Untersuchung gemacht werden sollte. Bisher sehen wir keinerlei Anzeichen - Bis das auf das Bett hüpfen - im Alltag. Unser Bett ist aber auch zugegebenermaßen recht hoch. Dennoch gebe ich dich absolut Recht, dass es halt nicht sichtbare Folgen geben könnte.

    Zum Bei Fuß. Ich hab den Thread nur überflogen, kann es also falsch verstanden haben, aber: äh, ist der Plan, dass der Hund an der kurzen Leine quasi immer im Fuß ist? Bzw. Leinenführig = bei Fuß?


    Bei Fuß ist ja ansich ein Kommando, das man tendentiell nicht sonderlich lange nutzt, is ja auch sehr anstrengend, vorallem das Hundeplatz-Fuß mit Anschauen (das übrigens gern verspannte Hunde macht, wenn recht exzessiv betrieben).

    Er soll nicht den gesamten Spaziergang bei Fuß laufen, abgesehen davon das es kein richtiger Spaziergang wäre, sondern die ersten und letzte paar Meter beim Spaziergang und das ohne ziehen. Dazwischen haben wir ihn frei laufen lassen, was sich aber nach dem ersten und letzten Weglaufen vorerst erübrigt hat. Ich gebe dir aber Recht missverstanden zu haben, dass ich bei Fuß mit dem Hundeplatz-Fuß verbunden habe. Jetzt glaube ich, dass es viel wichtiger sein wird, dass er am Ende der Schleppleine nicht zieht. Das werden wir jetzt üben.

    Vielen Dank für den Hinweis. Tatsächlich, ohne das ich das mit meiner Frau ausprobiert habe, ich würde Ewigkeiten brauchen, um ein Gefühl für das Ende der Leine zu bekommen. Und unser Murphy erst Recht nicht so schnell.


    Bei der Schleppleine kann ich mir das gut vorstellen, bei der normal Leine eher nicht, da sie einfach zu kurz ist. Wie bauen wir das denn genau auf? Wir streifen mit der Hand über die Leine entlang, wird Murphy dieses Signal überhaupt deuten können?


    LG


    Luphan

    Guten Morgen alle zusammen,


    vielen Dank für die hilfreichen Antworten vorab.

    Oben ist entspanntes leg dich, mit seitlich weggeklappter Hinterhand.

    Unten ist platz

    Danke für die beiden anschaulichen Bilder. Jetzt verstehe ich was genau gemeint ist und kann sowohl Platz als Kommando zum Training und "Decke" zum Entspannen nachvollziehen.

    Es ist gerade sehr schwierig für mich, so präzise auf deinem geschriebenen Sachen zu antworten, da mein Zusammenleben mit Unseren Hunden einfach anders aufgebaut ist. Es passiert viel mehr interaktiv, im normalen Leben, als jetzt Sachen aktiv zu üben. Das ist so schwer zu erklären, weil der Trainingsprozess im Prinzip unser ganzer Alltag miteinander ist.

    Ja, es ist nicht in Wort und Schrift alles detailliert zu beschreiben. Ich finde, du hast das super beschrieben!


    Ich gebe dir vorkommen Recht. Das Training findet tatsächlich viel mehr interaktiv und quasi "nebenbei" statt und das ist eigentlich auch bei uns so. Nur streuen wir zwischendurch immer wieder kurze Trainingseinheiten mit ein, wenn Murphy eine gute Aufmerksamkeitsspanne hat und nicht all zu sehr mit irgendwas anderem beschäftigt ist, wie das Kauen auf einem Stock im Garten. Dann verzichte ich schon auf Training und allgemeine Kommandos, da er in dem Moment eh nicht wirklich zuhört.

    Welche Kommandos ihr am Ende behalten wollt oder die benutzt, ist eigentlich relativ egal, wenn ihr genau wisst was die Kommandos bedeuten sollen. Es klingt ein bisschen so, als ob ihr euch selber noch etwas sortieren müsst, was der Hund wann tun soll.

    Ganz genau. Wir müssen uns tatsächlich neu sortieren und ganz genau überlegen, was wir wirklich wollen, was nötig ist und das alles insgesamt nicht zu viel für Murphy wird.


    Zu den wichtigsten Sachen gehören für uns: Deckentraining (Ruhe), Warten in Platzhaltung, Leinenführigkeit und das Abrufen. Wie schon geschrieben, werden wir die Kommandos nochmal überdenken, in uns gehen und mit unserer Trainerin am Donnerstag den richtigen Aufbau besprechen. Ich bin eher der Mensch, der sich das alles strukturiert aufschreiben und verinnerlichen muss, bevor ich überhaupt beginne. Auf jeden Fall stimme ich der Sortierung zu.

    Bezogen auf das Decken Training zum Beispiel, kann man das nicht ohne ein Auflösekommando trainieren. Sonst würde der Hund ja von selber wieder aufstehen und man hätte das falsche belohnt. Bzw.Könnte man dem Hund nicht beibringen, was es bedeutet nicht aufzustehen.

    Verstanden.

    Das würde im Training einfach die Spannung nehmen, dass der Hund wie eine Sprungfeder sitzt und wartet, dass er los rennen darf. Und gleichzeitig weiß er, dass du total wichtig für ihn bist, Weil du ihn immer wieder abholst und er danach frei laufen darf wenn du ihn mitnimmst.

    Klingt wirklich gut. Wir versuchen das ab Heute umzusetzen.

    Generell finde ich im Training total wichtig, wie die Stimmung des Hundes ist. Und das Training und lernen erst dann stattfinden kann, Wenn der Hund ruhig und fokussiert ist. Deshalb besteht bei mir vier Training einfach nur daraus zu warten, bis sich die Stimmung des Hundes ändert, um sinnvoll zu arbeiten.

    Genau. Wir merken immer wieder Mal, dass Murphy eben nicht wirklich bei der Sache ist und hören dann auch auf, bzw. fangen erst gar nicht an. Das mit dem erst gar nicht anfangen gestaltet sich etwas schwerer, da ich nicht persönlich nicht genau weiß, wann Murphy aufnahmebereit ist und wann nicht. Auf jeden Fall kenne ich mittlerweile zwei Zeitspannen am Tag, an denen ich schon weiß das es keinen Sinn macht. Wir versuchen gezieltes Training auf 20 Uhr zu setzten, kurz bevor wir ins Bett gehen und uns dort entspannen.

    Genau so aufregend für ihn ist das Laufkommando beim spazieren gehen. Im Prinzip wartet er während der Übung oder des bei Fuß laufens Ja nur darauf, dass er los darf.

    Bis vor dem Vorfall mit den zwei Terriern und dem Jäger, als Murphy ohne Leine losgelaufen ist und weg war, haben wir "Lauf" immer nach dem Ableinen als Signalwort benutzt. Danach lief er sofort voller Freude los. Er hat sich natürlich auch an die Freiheit ohne Leine zu laufen gewöhnt.


    Das bei Fuß-Laufen gestaltet sich allgemein und recht lange recht schwierig. Murphy zieht immer die ersten Meter am Anfang des Spazierengehens und dann die Letzten am Ende, einige Meter bevor wir am Auto angekommen sind. Dazwischen ging es eigentlich ganz, kam aber recht selten vor, da wir Murphy bis dato ja ohne Leinen laufen ließen. Wir wollten ihm seinen freien Auslauf gewähren, haben aber die Gefahr tatsächlich unterschätzt.


    Seit gestern haben wir unsere Schleppleine und er wird nicht mehr abgeleint. Egal ob die normale- oder die Schleppleine, Murphy reizt die Länge immer voll aus und zieht.


    An der normalen Leine sieht das ungefähr so aus:


    Murphy läuft auf Kommando einige wenige Meter bei Fuß, hat aber vorher den Leckerli in meiner Hand wahrgenommen. So lange ich den Leckerli Murphy nicht gebe, so lange läuft er auch bei Fuß. Sobald er den Leckerli hat, fängt er fast immer an nach vorne zu Laufen und zu zieht. Ich sehe hier eine falsche Verhaltenskette, oder wir erwarten in dem Alter noch viel zu viel. Auf jeden Fall üben wir trotzdem das bei Fuß-Laufen weiter. Was machen wir wenn er an der normalen Leine zieht?


    Es kommt auch recht oft vor, dass ihn ein Leckerli überhaupt nicht interessiert und er gleich loszieht. Klar, er will frei laufen und die Welt erkunden, was wir gut nachvollziehen können. Vor den Spaziergängen bekommt Murphy auch nie sein Fressen. Für uns wirkt dieses Verhalten sehr unvorhersehbar. Mal ist das Leckerli wichtig, dann wiederum überhaupt nicht.


    Insgesamt haben drei Varianten beim Ziehen ausprobiert:


    1. Nachdem Murphy gezogen hat, bleiben wir stumpf stehen und warten bis Murphy sich beruhigt, hinsetzt oder Blickkontakt zu uns aufbaut. Dann gehen wir weiter, mit dem Kommando bei Fuß. Entweder zieht er dann gleich, oder nimmt das Leckerli wahr, bringt aber wieder die Leine auf Spannung Dieses Vorgehen beginnt das immer wieder neu.


    2. Murphy zieht, wir wechseln die Gehrichtung und gehen einige Meter. Dann drehen wir wieder um, mit dem Kommando bei Fuß, Murphy läuft einige Meter neben uns, Mal mit Leckerli und Mal ohne im Fokus und zieht dann wieder.


    3. Wir bleiben einfach so lange stehen, bis Murphy merkt, so geht es einfach nicht weiter. Wir warten bis er von alleine an unsere Seite kommt und gehen dann erst weiter. Auch hier wiederholt sich Punkt 1 und 2.


    Am besten hat sich die dritte Variante etabliert, da Murphy sowohl an der kurzen wie auch aktuell an der neuen Schleppleine fast immer an unsere Seite zurückkommt, sobald er den Widerstand spürt und merkt, dass es nicht weitergeht. Scheinbar hat er die dritte Variante gut angenommen und verinnerlicht. Danach geht es erst wieder weiter. Aber auch hier wiederholt sich immer wieder das gleiche Verhalten. Er geht einige Meter bei Fuß, wird schneller und kommt immer wieder ans Ende der Leine. Diese Spirale wiederholt sich ständig.


    Verlangen wir einfach zu viel? Es handelt sich ja schließlich um eine der Königsdisziplinen, die wahrscheinlich in diesem Alter nicht optimal sitzen wird. Trotzdem müssen wir ja mit ihm weitertrainieren und dürfen hier nicht aufgeben bzw. einknicken. Wir werden die Leinenführigkeit mit unserer Trainerin thematisieren, vielleicht sieht ihr aber unsere Fehler - Betonung liegt auf UNS - da Murphy ja eigentlich bei Fuß laufen kann, irgendwie aber nicht nachvollziehen kann, warum er das eben nicht nur die weinigen Meter machen soll.


    Übrigens ein großes Lob von meiner Frau und mir für das tolle Forum. Ich werden bei der großen Informationsfülle für Monate versinken.


    LG


    Luphan

    Gute Morgen alle zusammen,


    und vielen Dank für die hilfreichen Antworten.


    Exakt genau deshalb ist es so wichtig, dass dein Training gut, sinnvoll und klar aufgebaut ist, dass du weißt was du tust, nicht zu viel forderst, einschätzen kannst, wann der Fehler bei dir liegt, und wann der Hund sich verweigert (was vermutlich in weniger als 5% der Fälle das Problem sein wird).

    Ja, wir gehen auch davon aus, dass Fehler an und und nicht Murphy liegen. Wir werden unser bisheriges Training nochmal komplett überdenken und uns am besten gemeinsam mit unserer Trainerin die Abläufe anschauen. Weniger ist mehr, dafür ein klarer und sicherer Ablauf als neues Motto.

    Konsequenz heisst nicht, seinen Willen durchzusetzen. Es heisst, absolut klar, verständlich, vorhersehbar und verlässlich für den Hund zu sein. Und das ist sehr sehr schwer. Dazu braucht man Erfahrung. (ich persönlich weiß genug, um zu wissen, dass ich mir keinen Gebrauchshund holen würde, ich würde das nicht hinkriegen).

    Danke für den Hinweis. Leider habe das wirklich mit unserem Willen durchsetzen verstanden. Natürlich nicht ohne Gewalteinwirkung, aber halt das Murphy einen Befehl konsequent befolgen muss, quasi ohne "Wenn und Aber". Verständlich, vorhersehbar und verlässlich finde ich aus deiner Erklärung sehr gut. Darauf müssen wir hinarbeiten, da uns hier die Erfahrungen fehlen. Ich habe diese Souveränität mit dem Karatetraining verglichen. Dafür braucht es für den Menschen auch tausende an Wiederholungen bis alles sitzt. So sehe ich das mit dem sicheren Umgang mit dem Hund. Wie schon darüber geschrieben, werden wir nochmal in uns gehen und alles überdenken.

    Ich würde weniger drauflos machen, mehr unter gezielter Anleitung arbeiten.

    Diesen Donnerstag kommt unsere Trainerin zum Privattraining. Wir werden mit ihr darüber sprechen.

    Ich finde es etwas unpraktisch, wenn der Hund am Körbchen eine bestimmte Position einnehmen muss, in der dort verbleibt.

    Zum einen, ist es nach einer Weile unbequem, wenn der Hund mehrere Stunden ruhen soll nur im Platz zu sein.

    Und zum anderen, finde ich es sinnvoll das Kommando Platz wirklich nur für das richtig gerade hinlegen zu benutzen, da man dies eventuell für Hunde Sport noch braucht. Mir wäre die Gefahr zu groß, dass sie sich im Kommando Platz, dann doch seitlich hinlegen, oder mit der Hinterhand wegkippen.

    Murphy hat im Wohnzimmer und im Büro mehrere Möglichkeit zum Ruhen. Er soll auch nicht auf einem der Plätze mehrere Stunden verharren. Das habe ich evtl. falsch beschrieben. In den ersten Wochen und Monaten kam Murphy schlecht zur Ruhe. Er fand immer einen Grund sich mit irgendwas zu beschäftigen. Das ist mittlerweile nicht mehr so. Jetzt grade liegt er ganz freiwillig neben dem Schreibtisch auf der Decke und schnarcht vor sich hin. Er hat sich seine Ruhepause selbst und freiwillig verordnet. Das war auch unser Ziel mit dem Deckentraining. Wir merken, dass Murphy über seine Zeit hinaus ist und anfangen wird zu "überdrehen". Deshalb wollten wir ihn mit dem Kommando "Decke" die Ruhe verordnen.


    Dank deiner Erklärung kann ich aber gut nachvollziehen, dass "Platz" eher als ein Trainingskommando für andere Situationen als Ruhepause eingesetzt werden sollte. Was meinst du mit "seitlich hinlegen" oder mit der "Hinterhand wegkippen" genau? Das habe ich nicht verstanden.

    Ich hab das bei meinen Hunden unterteilt in das Kommandoplatz und „leg dich hin“. Bei „leg dich hin“ Ist einfach nur gefordert, dass sie sich irgendwie an den von mir gezeigten Ort legen, Und dort auch bleiben.

    Das klingt sehr gut. "Platz" für Training und in unserem Falle - da es ja schon recht gut funktioniert - "Decke" als Ruhe-, Schlaf- oder Dösepause. Wobei "Decke" sich auf einen bestimmten Ort bezieht und nicht verschieden Orte.

    Ein echtes Kommando wie „Bleib“ Haben meine Hunde nicht so wirklich gelernt, da ich möchte dass jedes andere Kommando so lange ausgeführt wird, bis ich etwas anderes sage.

    Murphy hat "Lauf" und "Warte" bereits gelernt. Mehr oder weniger... . Die beiden Kommandos würde ich jetzt ungerne wieder fallenlassen. "Lauf" bezieht sich auch beim spazieren, wenn er frei Laufen darf und nicht an unserer Seite sein soll, oder von der Decke gehen soll oder darf. Unser Kommando "Warte" ist eigentlich dann das Gleiche wie "Bleib". "Warte" nutzen wir beim Deckentraining, und entfernen uns immer weiter. Aber auch mit Futter und Leckerlies. Er muss dann erst warten und bei "Nimm" darf er sein Futter essen oder Leckerli von Boden fressen. Insgesamt müssen wir nochmal ganz genau in uns gehen und alle Kommandos überdenken. Wir wollen einfach nicht zu viele Kommandos haben und uns auf weniger beschränken, die für verschiedene Situationen die gleiche Bedeutung haben.

    Das Körbchen Training Würde ich auch noch mal überdenken, da auch hier der Hund immer die Erwartung hat, dass er endlich wieder losgeschickt wird mit dem Laufkommando.

    OK, das Argument klingt wirklich einleuchtend. Er warten Quasi auf "Lauf", der Befehl kommt nicht und er steht einfach von selbst auf und das Training geht dadurch nach Hinten los.

    Mir wäre wichtig, dass der Platz schöner ist als das loslaufen in dem Moment. Ich würde wohl den Hund an den Platz schicken, er soll dableiben kurz, dann ganz ruhig das Auflösekommando geben und sofort ein super leckerli zurück ins Körbchen werfen. Nach ein paar Mal wird der Hund schon merken, dass es sich mehr lohnt in der Nähe vom Platz zu bleiben, anstatt wie von der Tarantel geschossen los zu laufen.

    Also doch ein Auflösekommado geben? Habe verstanden, dass es sinnvoller wäre ohne zu Arbeiten. Oder habe ich was falsch verstanden?


    Ja, ich werde ab heute auch dafür sorgen, dass Murphy immer wieder ganz zufällig auf seiner Decke Leckerlies vorfinden wird. Aber auch nach dem Murphy aufsteht, wieder etwas auf seine Decke werfen. Klingt wirklich gut.


    LG


    Luphan

    Hallo Claudia,


    dort habe ich bereits gestern angefangen zu lesen und habe für die nächsten Tage genug Lesestoff.

    Und ja, ich führe meinen auch kommentarlos wieder zurück an seinen Platz, wenn er aufsteht.

    Darauf wollte ich hinaus.


    Es ist offensichtlich alles nicht so klar und strukturiert, was du machst (das ist es bei mir auch nicht immer...) Aber dann ist es nicht fair, den Fehler beim Hund zu suchen. Lass dir das von einem Trainer zeigen, wie man sauber was trainiert.


    Erst wenn du SICHER weißt, dass der Hund

    - verstanden hat, was du willst und

    - das auch umsetzen kann (Impulskontrolle!)

    kannst du dich auch sowas wie "konsequent durchsetzen" konzentrieren.

    Ich würde niemals einen Fehler bei Murphy suchen. Uns ist ganz klar, dass wir Fehler machen könnten. Ja, an der Struktur kann es liegen. Viel wichtig ist das von dir hier geschriebene:

    Bei so einem jungen Hund fährst du besser, wenn du die Ansprüche anpasst und dafür sorgst, dass es Erfolge gibt.

    Exakt die Worte unserer Trainerin. Auf jeden Fall hat sich mich dazu gebracht insgesamt meine Ansprüche herunterzufahren. Nur beißt sich das für mich persönlich mit dem, was ich über Dobermänner so gelesen habe.


    Immer wieder habe ich u.a. gelesen, wie wichtig von Anfang an konsequentes Vorgehen beim Dobermann ist, der ja sein ganzen Leben immer wieder Befehle neu hinterfragt. Und genau hier liegt unsere Unsicherheit. Ja, wir vermeiden bereits Kommandos in Situationen, in denen wir strak davon ausgehen, dass Murphy sie eh nicht einhalten wird oder einhalten kann. Hat er aber aufmerksame Phasen und er bekommt ein Kommando, dann gehen wir davon aus, dass er auch darauf hören muss. Und genau hier wollte anhand des Beispiels mit "Platz" wissen, ob wir ihn bei Nichteinhaltung direkt auf den Platz zurückbringen und das Platz einfordern. Konsequent sein und ein gesundes Maß einhalten, da er ein sensibler Hund ist. Und ja, sehe ich, dass er bereits anhand der Körperhaltung aufstehen wird, nutze ich das Kommando "Lauf", damit ich ihm zuvorkomme und er dieses Kommando auch nebenbei erlernt. "Lauf" mag er mittlerweile mehr als "Decke". Kann ich auch gut nachvollziehen.

    Platz machen neben deinem Schreibtisch, was soll das? Im Haus würde ich den Ruheplatz auftrainieren (der aber nicht unter Kommando stehen sollte, finde ich), aber nicht erwarten, dass der Hund im "Platz" bleibt.

    Seine Ruheplätze sind im Wohnzimmer eine Box und seine zwei Decken. Die Box mussten wir anfangs als quasi "Ruhezwangsverordnung" anwenden, da Murphy nur sehr schlecht zur Ruhe kommen konnte. Heute entscheiden wir je nach Bedarf, ob er in die Box kommt, oder ob er sich selbst auf die Decke legt und ruht. Das gilt sowohl im Haus wie auch im Büro. Murphy kann manchmal sehr schlecht runterkommen, auch wenn wir nach bzw. noch beim Spazieren am Ende eine Ruhephase zum Runterkommen eingeführt haben.


    Zu Letzt möchte ich hier noch auf unsere Tagesablauf eingehen. Wir möchten uns vergewissern, ob der einem sechsmonatigem Welpen/Junghund entsprechend gestaltet ist. Die einzige tägliche , ich nenne das Mal "Flummiball-Phase", unruhige Phase ist morgens von 6 Uhr bis 7:25. Er kommt dort nur schlecht zur Ruhe, falls er das überhaupt muss.


    Montag - Freitag

    06:00 - 06:10 Aufstehen mit Murphy in den Garten zum Lösen


    Bis gestern habe wir ihn alleine in den Garten gelassen. Jetzt gehen wir mit und Murphy bellt auch nicht mehr. Danach machen meine Frau und ich uns einen Kaffee.


    06:20 - 06:50 Meine Frau geht Duschen, ich sitze am PC, lese "Zeitung" und trinke meinen zweiten Kaffee


    In dieser Zeit versuche ich Murphy so gut es geht zu ignorieren. Warum? Weil er nach dem Duschen mit meiner Frau rausgeht und ich meine morgendliche Zeit für mich so gut es geht einfordere. Murphy spielt mit seinem Knochen, bellt diesen an, geht manchmal zum Badezimmer und kratzt an der Tür. Ich hole Murphy zurück ins Wohnzimmer und er soll sich auf die Decke legen. Dann bekommt er einen Leckerli und steht meistens wieder auf. Zwischendurch geht er wieder zur Terassentür und bellt. Ich stehe auf und hole ihn wieder zu mir, oder lasse ihn mit seinem Knochen spielen. Irgendwann ist meine Frau im Bad fertig, was Murphy, der manchmal tatsächlich auf der Decke döst sofort wahrnimmt und zu ihr geht. Insgesamt scheint er für mich Aufmerksamkeit einzufordern.


    07:00 - 07:20 Mein Frau geht mit ihm Spazieren

    07:25 - Murphy bekommt sein Futter

    07:35 - Wir fahren gemeinsam mit Murphy zur Firma / Im Auto döst er immer sehr gut

    08:00 - Murphy ist bei der Übergabe draußen dabei / Leine unterm Fuß meiner Frau, damit er lernt nicht alle begrüßen zu müssen

    08:30 - 11:30 Murphy ist bei mir im Büro, schläft, macht sich bemerkbar wenn er raus zum Lösen muss, darf dann auch 10 Minuten verbleiben

    11:40 - 12:20 Ich gehe mit Murphy in den Wald spazieren, spiele und trainiere etwas mit ihm

    12:20 - Murphy bekommt sein Futter im Büro

    12:30 - 14:00 Murphy schläft in der Box

    14:00 - 14:10 ist Murphy im angrenzenden Garten uns spielt mit den anderen Hunden

    14:10 - 15:20 ist Murphy wieder bei mit im Büro und döst

    15:30 - Wir machen Feierabend und fahren mit Murphy in den Wald

    15:45 - 16:30 Spazieren im Wald

    17:00 - 19:00 Wir sind zu Hause und Murphy schläft in seiner Box, oder auf seiner Decke

    19:00 - 20:00 Murph beschäftigt sich im Wohnzimmer selbst mit Spielsachen

    20:00 - 20:15 Wir Trainieren mit Murphy max. 10 Minuten und er spielt im Garten

    20:00 - 06:00 Murphy schläft bei uns im Schlafzimmer


    Aktuell schläft er noch bei uns im Bett. Krankheitsbedingt diese Woche, wollten wir uns das noch nicht antun, dass er wieder in der offenen Box oder Decke schlafen muss. Die Kraft das Bellen und Jaulen zu ertragen, dass werden wir nächste Woche in Angriff nehmen. So ungefähr sieht unser Ablauf in der Woche aus. Insgesamt kommen wir auf ungefähr 16,5 Stunden Schlaf und Dösen. Also nicht auf die 18-20 Stunden die gefordert werden. Unruhig ist Murphy morgens und vor der Schlafenszeit, die entweder auf Unterforderung oder Überforderung resultieren. Meiner Frau und mir ist auch bewusst, dass er irgendwann auch sinnvoll beschäftigt werden muss. Was sagt ihr dazu? Sieht ihr im Tagesablauf Schwachstellen, habt Anregungen und Kritik?


    LG


    Luphan