Ein Bekannter von mir hat immerzu Windhunde aus dem Auslandstierschutz aufgenommen. Teilweise auch mehrere. Dann hatte er mal zwei Jahre keinen mehr und sich an eine alte Podencohündin gewagt, die u.a. auch als Gebärmaschine missbraucht wurde.
Was du da beschreibst, waren unter anderem ihre Probleme. Er ist wirklich ein Typ mit extrem viel Wissen und absolut positiv veranlagt, hat ein riesieges Areal, aber selbst aus dem ist sie abgehauen und eine tagelange Suchaktion folgte. Mit diesen Tipps bezüglich arbeiten lassen und frei laufen lassen wäre ich daher extrem vorsichtig, wenn sie sowieso schon zur Angst neigt. Dann nur mit doppelter und dreifacher Absicherung mit Hüftgurt, wenn man es denn ausprobieren will.
Der IST-Zustand kann ja nicht mehr wirklich schlimmer werden, da ist ja schon ziemlich das nonplus-ultra erreicht. Deine Freundin ist trotzdem dabei immer noch nach einer Lösung zu suchen, damit der Hund nicht zurück nach Spanien muss. Man kommt an diesem Punkt aber unweigerlich nicht mehr an der Frage herum, wie viel Geld noch vorhanden ist, um Hilfe zu leisten. Denn das was jetzt noch offen ist, die großen Diagnosen, Verhaltenstherapie und Medikamentengabe kosten echt Asche.
Was mich interessieren würde: Was gibt es positives mit diesem Hund in ihrem Leben? Gab es je einen Zustand der für sie händelbar war, oder war das von Anfang an so? Wenn es letzteres ist, muss man sich ja selbst auch damit konfrontieren, dass ein normales Leben mit diesem Hund nie wirklich möglich sein wird. Und im Regelfall muss man ja auch ein Ziel haben auf das man selbst hinarbeiten kann und will. Eine Motivation, sonst geht das ganz schnell an die Substanz.
Mein Bekannter hat die Hündin letzten Endes abgegeben. Sie ging auch zurück nach Spanien und wurde da schlussendlich eingeschläfert. An der Stelle ist es wirklich wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, dass Hunde, die zurück nach Spanien kommen, meistens ein Ende erwartet, weil sie offensichtlich nicht vermittelbar sind und einem anderen hund den Platz weg nehmen und Geld kosten.
Den Einwand mit dem Einschläfern finde ich hier richtig und wichtig. Wenn also nur noch die Option bleiben sollte, sie nach Spanien zurückzubringen, macht euch gleichzeitig schlau, was dort mit ihr passiert und ob ein Ende hier nicht leichter wäre.