Ich kann diese "Ängste" gut nachvollziehen. Eigentlich bin ich ein Mensch, der das eher nicht hat, oder wenn, nicht unbedingt drauf hört und stumpf weiter geradeaus läuft.
Manchmal schlägt aber auch mein Bauchgefühl "Alarm".
Gruselige Begegnungen mit Quinta zusammen hatte ich leider schon mehrere.
Die erste hat zum Glück auch gleich gezeigt, dass ich mich auf Quinta verlassen kann und mich sicherer fühle.
Sie war noch ein Junghund und wir haben unsere letzte Runde an einem Wochenende gemacht. Da lebte ich noch in der Stadt. Muss irgendwas zwischen 23 und ein Uhr gewesen sein.
Bei uns war ein Park, sehr bewachsen, ein Altenheim und Krankenhaus in der Nähe davon. Dort führte ein Weg entlang, sonst nichts.
Lass diesen Park + Weg etwa 700 Meter lang sein, wahrscheinlich ist das sogar sehr groß zügig, und beleuchtet ist der auch. Zumindest der Weg. Wenn auch in großzügigen Abständen. Eigentlich etwas, wo ich mir nie Gedanken gemacht hätte.
Wir laufen da also lang und ich merke, wie Quinta immer steifer wird. Ich hatte überlegt ob das jetzt wieder ihre unsichere Junghundphase ist, als sie plötzlich komplett stehenbleibt, ich quasi dadurch an ihr vorbei gehe, also ein zwei Schritte mehr mache.
Urplötzlich fängt sie an zu grollen und zu fletschen, starrt aber noch in die Richtung in die wir liefen, bis sie sich schließlich im Sprung umdrehte und wahrlich in die Leine ging.
Ich schwöre, meine Augen klebten vorher am Hund, ich habe in der stille der Nacht nichts gehört, aber als ich dann auf schaute wen oder was sie gerade am liebste in Hackfleisch verwandeln wollte, wurde mir ganz anders.
Da stand ein komplett in schwarz gekleideter Mann, fast schon in Griffweite mit Kapuze, Handschuhen und Co.
Hätte der nichts vor gehabt, hätte der an uns vorbei gehen können, aber der drehte sich schlagartig um und rannte wirklich weg, in die Richtung aus der wir kamen. DAS war scheiße gruselig.
Was wir auch mal mitten am Tag hatten, war ein Auto das einfach auf den Gehweg fuhr und die Scheibe runter ging. Ein Mann mit Sonnenbrille fragte dann: "Beißt der?"
Das hab ich dann lieber bejaht als verneint... Das war nämlich auch echt seltsam.
Und im Wald einen Mann, den ich erst für einen Jäger hielt, auch am Tag, der dann sehr energisch auf mich zu kam und mit einer süffisanten Stimme ein Gespräch anfing.
Er würde Hunde ja so mögen, ob wir was trinken gehen wollen würden. Ob ich öfter hier wäre, an welchen Tagen und Uhrzeiten (danach war ich erstmal ein paar Monate nicht mehr da und tue nen Teufel sowas zu erzählen...). Der wollte mich aus dem Gespräch auch nicht mehr raus lassen.
Unangenehm war daran auch, dass er eine extrem auffällige orangene Fleece Jacke trug und ich diese verdammte Jacke, als ich mich irgendwie aus dem Gespräch gewunden hatte, immer wieder im Dickicht abseits des Weges sah. Das hatte was widerlich Rotkäppchenhaftiges. "Bloß nicht den Weg verlassen...".
Ich habe mein Handy zwar dann und wann dabei, aber die Verbindungen in der Gegend sind echt mies, dass wird wohl jeder potentielle Straftäter wissen, daher bringt auch das eher wenig.
Das waren so die Situationen mit Hund, ohne Hund gibt es auch noch so einige mehr. Bisher konnte ich mich aber immer auf mein Bauchgefühl verlassen. Pauschal Angst kriegen, würde ich eher weniger, denke ich, außer halt mein Bauchgefühl schlägt zu.
Allerdings muss ich dabei auch gestehen, dass ich froh bin, dass mein Geschmack eher die Hunde deckt, die auf Fremde im ersten Moment abschreckend wirken.