Moin Moin Forum,
bei uns ist kürzlich mal wieder ein Welpe eingezogen, der wir meine anderen Hunde bisher auch, gebarft wird. Ich habe den Einzug zum Anlass genommen, mal mein Fütterungsschema nach vielen Jahren zu überprüfen. Also habe ich mir ein paar aktuelle Bücher geholt und auch im Internet gesucht.
Im Wesentlichen passt meine Fütterungsmethode immer noch. Bisher habe ich jedoch keine Supplemente gegeben (außer in der Welpenphase Calcium etc.). In eigentlich alle Büchern und Seiten werden jedoch die Gabe von Spirulina, Chlorella und Grünlipp-Muschel empfohlen (interessanterweise durchaus mit unterschiedlichen Effekten). Leider wird nie eine wissenschaftliche Quelle angegebe (naja fast nie. Siehe unten PS:)
Also habe ich mich selbst mal auf die Suche nach wissenschaftlichen Studien begeben und die einschlägigen akademischen Suchmaschinen (auf deutsch und englisch) hierfür befragt. Mit überwiegend sehr ernüchtenem Ergebnis.
- Allgemein: Ich habe in 2 deutschsprachigen Fachzeitschriften Artikel gefunden („Die Zusatz-Krux“! Ergänzungsfuttermittel beim Hund – Sinn oder Unsinn?" von Julia Fritz und Fütterungstipps zum BARFen – So vermeiden Sie Fehlernährungen von
Natalie Dillitzer
,
Sylvia von Rosenberg) Leider sind beide Artikel hinter eine Paywall und kosten jeweils $21.
- Chlorella: Ich habe keine einzige Studie gefunden, die die Wirksamkeit belegt
- Spirulina: Ich habe keine einzige Studie gefunden, die die Wirksamkeit belegt
- Grünlipp-Muschel: Hier konnte ich 2 Studien finden ("Improvement of Arthritic Signs in Dogs Fed Green-Lipped Mussel (2002)" und "Clinical efficacy and tolerance of an extract of green-lipped mussel (
Perna canaliculus
) in dogs presumptively diagnosed with degenerative joint disease (2006)" => beide Studien zeigen eine Verbesserung des Zustandes bei erkrankten Hunden
Daher frage ich mich, ob jemand eine wissenschaftliche Studie (placebokontrolliert, randomisiert, doppelt verblindet) kennt, die zeigt, dass es sinnvoll ist die 3 o. g. Supplemente vorbeugend zu geben.
PS: Meine "Lieblingsseite", die mir bei den Recherchen begegnet ist, lautet: hundepfote.org Hier werden schön 4 Studien aufgeführt, die die ganzen Behauptungen untermauern sollen. Man hat wohl nicht damit gerechnet, dass jemals jemand in die Studien reinschaut. Die untersuchten Objekte sind nämlich Menschen und nicht Hunde.