Alles anzeigenSowas ist echt blöd, v.a. wenn sich das schon etabliert hat... Aber Du weißt ja: beim nächsten Hund wird alles anders *lach....
Ich würde sowas definitiv über Alternativverhalten üben, weil das am Freundlichsten ist, und dem Hund ne Lösung gibt, was er tun darf. Also, wenn Hund einen begrüßen möchte, noch BEVOR er hochspringt, ein SITZ o.ä. verlagen, was apportieren lassen oder Leckerlies werfen, die er zur Begrüßung aufsammeln darf - danach ist der gröbste Streß schon abgebaut, Nasenarbeit hilft da. Einfach ein Ritual zB beim Heimkommen, das eben KEIN Hochspirngen enthält.
Thema Hochspringen an Andren: da würde ich ihm gar nicht erst die Gelegenheit geben. Der würde nicht mehr frei laufen, wenn andre Leute im Freilauf stehen, damit er nicht hochspringen kann, solange, bis er gelernt hat, der EINZIGE, den er im Freilauf zu kontakten hat, bin ICH. Dann nach und nach nicht nur bei mir selbst, sondern auch bei Übungskollegen aus dem Verein (EINZELN!) üben: Du stehst mit der Person rum, Hund darf laufen. Hund läuft zu Euch, Du verlangst das Alternativverhalten, bevor er springt. Wenn das klappt, dann mal den Abstand vergrößern (also, den vom Übungskollegen zu Dir), und testen, ob das auch funktioniert mit dem Alternativkommando, wenn derjenige etwas (!) weiter weg steht. Wenn ja, kann man laangsam den Abstand immer weiter vergrößern. Oder gleich lassen bzw. verkleinern, und ne dritte Person mit reinnehmen in das Spiel (aber nicht alles an einem Tag, gell...).
Falls es NICHT klappen sollte, war der Schritt halt zu früh, mußt einen Schritt zurückgehen. Für den Fall, daß es nicht klappt, und derjenige angesprungen werden sollte trotz des Alternativkommandos, sag den Leuten vorab, sie sollen sich in dem Moment, wo der Hund hochspringen will, einfach nur wegdrehen, völlig desinteressiert gehen und NICHTS machen. Keine Aufmerksamkeit für das falsche Verhalten, kein Kommentar zum Sprung. Strafe (wie Knie entgegen und so!) würde ich A) niemals von Fremden machen lassen und mir auch auf Deutlichste verbitten, wenn das wer macht (wer weiß, wie der Hund da reagiert! Und WENN hier wer meinen Hund korrigiert, bin ICH das! Dazu hat keiner das Recht, und auch sicher nicht auf Anhieb das Augenmaß, das genau passend zu tun.), und B) nicht machen, wenn ich dem Hund vorher nicht zuverlässig beigebracht habe, was erwünscht ist. Weil: unfair in höchstem Maße. Der freut sich und kriegt ein vorn Latz - ist doof. Oder der finden den Andren blöd und kriegt von dem auch noch eine vorn Latz - freu Dich aufs Echo, spätestens wenns Hundi erwachsen ist.... ERST beibringen, was ich von ihm möchte. Und wenn ich schon strafen möchte, kann ich das danach tun - wenn ich weiß, er weiß, wie er sich zu benehmen hat, macht es aber, z.B. aus Rüpelei, nicht. Ich kann vom Erstkläßler ja auch net verlangen, ne Abiprüfung zu bestehen, und ihn dann zusammenscheißen, weil ers nicht geschafft hat..... *g
Generell: egal, WARUM der Hund hochspringt: mit dem Beibringen eines Alternativverhalten kannst nix verkehrt machen. Das ist das Schöne daran. Egal, ob der Hund aus Rüpelei springt, aus Angst, aus Freude. Völlig wurscht. Weil Du ihm einfach nur zeigst, wie man sich korrekt benimmt. Dann braucht man nämlich auch nicht zu strafen, sodaß der Hund die Strafe mit der andren Person verknüpfen könnte. Oder der Umgebung etc.
Ein Punkt, auf den ich grad bei Faro (der gern nach vorn geht) Wert lege, aber auch definitiv bei künftigen Hunden unbedingt beachten werde: erstmal kein direkter Kontakt des Hundes (auch eines Welpen) zu Fremden, sondern Beziehung zum Hund aufbauen, MICH in den Fokus bringen, um dem Hund zu zeigen, daß Fremde uninteressant ist und neutrales Verhalten gewünscht wird, daß er bei MIR sicher ist, ich ihm IMMER helfen kann und beistehe, daß er mit MIR alles schafft, und mit MIR Spaß hat (ich übertreibe gezielt, um zu verdeutlichen, was ich meine....). Und wenn er das mal gelernt hat, darf er dann lernen, NACH FREIGABE auch zu andren Menschen Kontakt aufzunehmen. zB wenn ich mit jemandem am Quatschen bin, und er kurz schnuppern möchte. Weil mein Bossi zB von Anfang an (der Vorbesitzer hat mir/ihm das eingebrockt) genau dasselbe gemacht hat: zu JEDEM hinrennen, JEDEN begrüßen müssen, JEDEN anspringen. Heute macht er das nur noch, wenn derjenige ihn anschaut oder auffordert. Normal im Freilauf nimmer. Aber ganz weggekriegt hab ich das nie. Und gerade bei großen Hunden braucht man sowas ja net wirklich, weder das Anspringen, noch diesen Fokus nach Außen als Schwerpunkt. Wenn man von Klein auf richtig anfängt, dann muß mans auch hinterher nicht abtrainieren.... *gg Aber das wußte ich damals halt noch net, als ziemlicher Anfänger in Sachen eigener Hund..... Heute würde ich da anders rangehen. Denn auch ein kleiner Hund wird zwar eher nicht verletzen, kann aber Dreckfüße haben oder Feinstrumpfhosen töten, und nicht jeder mag es, angesprungen zu werden. Und Hund darf bei mir gern auch als Kleinformat Benehmen zeigen..... *gg
Und zu dem Knappen: Du hast ja schon erkannt, daß das ne Übersprungshandlung ist. Nimms einfach als Zeichen, daß ihr grad was zu viel ist, quasi als Hilferuf. Das zeigt ihren momentanen Streß. Schau die Situation an und schätz ein, was zu viel ist. Und bring dann den Hund aus der Situation und nächstes Mal nicht wieder in solch eine rein.
Oft sind es tatsächlich zu viel Beschäftigungsaktionen, oder bei der Interaktion ist das Spiel längst in Mobbing gekippt. Richtiges Spiel erkennt man daran, daß die Hunde die Rollen tauschen, mal Pause machen zwischenrein, und nicht ständig nur einer den Andren hetzt ohne Unterlaß. Ein Hochspringen an der nächstbesten Person kann auch ein "hilf mir" sein. Reagier darauf, zeig, daß Du diese Kommunikation wahrnimmst, und ihr dann Ruhe und Sicherheit bei Dir gibst. Beende also auch zu wildes Spiel (dieses kann auch einen Konflikt der Hunde untereinander zeigen!). Wenns meinem Bossi zu viel wird, fängt der zB an, aufzureiten. Spätestens dann nehm ich ihn da raus, und verdonnere die Teilnehmer am Rennspiel zu einer Pause, oder beende das Spiel ruhig und geh mit dem Hundekumpel und dessen Halter einfach noch n paar Schritte, damit sie runterkommen können.
Auch eine gute Methode! Das würde ich mit meiner Bekannten mal üben. Mit der Treff ich mich oft damit unsere Hunde spielen. Alternativverhalten probiere ich gerade "sitz" zu nutzen. Gestern an der Leine hat ging es zwar aber noch ist sie viel zu aufgeregt. Denke das dauert noch eine Zeitlang, aber ich mache weiter jeden Tag