Nach dem letzten Sommer, in dem ihre Ängste zu meinen Ängsten und anders rum wurden, sind wir zusammen in eine Depression gerasselt und ich habe UNS Hilfe geholt. Ich arbeite nun daran, meine Helikopter-Wesen in sinnvolle Bahnen zu leiten.
Finde ich sehr interessant, magst Du da näheres berichten? Nur wenn Du magst und es ok für dich ist :)
Die kleine Chuwi ist mein erster Hund und kam leider völlig verstört zu mir (extreme Angst vor Menschen). Ich habe mir natürlich grossen Druck gemacht, alles richtig zu machen und ich glaube vieles ist mir auch echt nicht schlecht gelungen. Aber diese extreme Hilfllosigkeit, die sie zu beginn gezeigt hat, hat mich extrem wachsam gemacht. Dann wurde sie ziemlich bald Nierenkrank. Das besserte sich erst, als ich den Druck und den Stress völlig raus genommen hab. Bei uns gabs ab da kein "da muss sie durch" mehr. Einfach weils sie krank gemacht hat (ich pauschalisieren das hier natürlich nicht).
An ihrer wachsenden Kontrollsucht und der Geräusche-Angst, war ich aber bestimmt nicht unschuldig (habe sie z.B. über die Rüttelkiste korrigiert).
Im letzten Jahr erwischte uns dann draussen ein extremes Gewitter und Chuwi rannte schreien Nachhause. Ab da war die Geräusche-Angst ausser Kontrolle. Egal ob Flugzeug, ratterndes Auto oder andere laute Geräusche, Chuwi blockierte und wollte nur noch ins Haus. In den ersten Wochen konnte ich das noch relativ gut wegstecken und habe versucht techniken zu erarbeiten, mit denen ich sie aus ihrem Tunnel raus bekommen konnte. Aber jeden Tag wurde meine Nervenkostüm dünner und meine Angst vor den Nieren grösser. Ich dachte da kommen wir nie wieder raus. Ich bekam also selber bei jedem Geräusch panik. Zuhause bin ich ihr nachgelaufen, um zu sehen, ob sie zur Ruhe kommt (wie soll das gehen mit nem Stalker der sie verfolgt) und bei jedem Geräusch bin ich aufgesessen, um zu sehen, ob sies gehört hat...
Schlafen war für uns beide kaum möglich. Und die schlechten Nierenwerte kamen wie befürchtet.
Geholfen haben uns dann drei Spezialisten. Eine Verhaltenstherapeutin für Hunde, eine Verhaltenstherapeutin für Menschen und eine Ernährungsberaterin. Und die Erfolge haben nicht lange auf sich warten lassen. Wir sind mittlerweile beide wieder stabil und können auf einen ganzen Werkzeugkasten an Hilfsmitteln und Lösungswege zurück greifen, um dem Kontrolletti in uns Einhalt zu gebieten.
Ich werd wohl immer versuchen die Zukunft vorauszusehen und der Wetterradar braucht 50% von meinem Handy-Akku. Aber wir wissen woran wir arbeiten können und suchen weiter nach dem perfekten Zwischenmass