Hallo!
Linos wird nun 2 Jahre alt. Wir haben ihn mit ca 4 Monaten aus einem griechischen Tierheim bekommen, seither hat er sich super entwickelt und viele unserer Baustellen sind erledigt. Soll heißen: er ist ausgeglichener, verträglicher mit anderen Hunden, folgsamer, nicht mehr so aufdringlich und generell wirklich positiv verändert. Viel Training, alleine und mit Hundetrainern, Geduld und mMn auch die Kastration haben dazu beigetragen.
Eine Baustelle ist aber noch seine Unsicherheit Fremden gegenüber. In ihm steckt wohl ein HSH, obwohl er nicht so aussieht (eher wie ein groß geratener Parson Jack Russel), aber er bewacht Haus und Garten, verbellt Leute am Zaun und ist gestresst, wenn Fremde kommen - also Postbote und Co. Wir üben grad intensiv das Aushalten von Nähe, beispielsweise beim Chipablesen in der Hundeschule, und das mit viel positiver Bestärkung. Auch Mantrailing machen wir, das hilft auch.
Aber gestern hatten wir eine große Feier und viele Leute bei uns. Die meisten kannte er, das ist auch nie ein Problem. Im Gegenteil, er freut sich über Familie und Freunde. Ein paar für ihn fremde Personen waren aber dabei. Natürlich war die Situation Stress pur, das ist vollkommen klar: Veränderung im Haus und Garten aufgrund von Tischen etc, viele Leute, unsere eigene Hektik beim Herrichten ... Linos war unruhig, aber weitgehend sehr brav und hat auch erstmal alle Leute reingelassen mit der Anweisung, dass diese ihn komplett ignorieren.
Als er sich dann einem unserer Gäste genähert hat, hat dieser ihm die Hand hingestreckt zum Schnuppern. Das hat Linos auch gemacht und dann in der nächsten Sekunde plötzlich zugeschnappt. Er hat ihn ganz leicht an der Hand erwischt, nicht schlimm, aber doch. Zum Glück war er sehr verständnisvoll, hat selbst Hunde und auch schon etwas schwierigere gehabt.
Im Verlauf des Abends hat Linos dann nochmal jemanden ohne Vorwarnung angebellt und eine weitere in die Hose gezwickt, als sie an ihm vorbeigegangen ist.
Er muss gefühlt ständig dabei sein und alles kontrollieren, kam nicht wirklich zur Ruhe. Als wir ihn ins Haus gegeben haben, hat er gebellt, wollte unbedingt zurück zur Feier. So blöd es klingt: Er war alles in allem dennoch brav und hat das angesichts der Ausnahmesituation gut gemeistert. Vor einem Jahr wäre das in der Form nie denkbar gewesen. Mich würde aber interessieren, wieso er scheinbar grundlos zuschnappt und wie ich ihm beibringen kann, einfach wegzugehen oder zu knurren, wenn es ihm zu viel wird?
Liebe Grüße