Beiträge von Eli1991

    Das Wachverhalten macht seinen größten Schub ab 2,5 Jahren. In dem Alter steigt auch die Bereitschaft Situationen über Aggressionsverhalten zu lösen. Das sollte Euch Euer Trainer eigentlich sagen ... Denn das ist ein ganz normaler zeitlicher Ablauf. Diesbezüglich geht das Training jetzt also erst richtig los. Es ist also keine gute Idee ihn jetzt mit dem Thema so zu überfordern, dass er quasi dazu getrieben wird die Zähne auszupacken.


    Ihr solltet dringend üben, dass er allein bleiben kann um das nutzen zu können.

    Er bleibt ja prinzipiell brav alleine. Aber halt nicht wenn draußen Action ist und er meint, was zu verpassen.


    Gestern war’s noch dazu so, dass wir eben nicht nur auf einem Platz gesessen sind, sondern auch viele Leute durchs Haus gelaufen sind. Dadurch hatte er auch keinen Rückzugsort, das ist mir auch klar.


    Würdest du dann parallel weiter üben, dass Besuch kommt, nur in Kleingruppen?

    Danke für eure Antworten!

    Mir ist klar, dass das ein Risiko gestern war und es für ihn auch wahnsinnig viel war. Gleichzeitig wollten wir auch schauen, wie es mit ihm klappt und wie viel das Training bisher gebracht hat - also Training mit Besuch usw. Und dafür hat er sich ja trotzdem gut gemacht, bis auf diese Vorfälle.


    Und wie ihr sagt: Solche Feiern hat man ja nicht alle Tage. Deshalb werden wir beim nächsten Mal den Maulkorb nehmen oder ihn wirklich im Haus lassen, auch wenn er da dann erstmal protestieren wird.


    LG

    Hallo!


    Linos wird nun 2 Jahre alt. Wir haben ihn mit ca 4 Monaten aus einem griechischen Tierheim bekommen, seither hat er sich super entwickelt und viele unserer Baustellen sind erledigt. Soll heißen: er ist ausgeglichener, verträglicher mit anderen Hunden, folgsamer, nicht mehr so aufdringlich und generell wirklich positiv verändert. Viel Training, alleine und mit Hundetrainern, Geduld und mMn auch die Kastration haben dazu beigetragen.


    Eine Baustelle ist aber noch seine Unsicherheit Fremden gegenüber. In ihm steckt wohl ein HSH, obwohl er nicht so aussieht (eher wie ein groß geratener Parson Jack Russel), aber er bewacht Haus und Garten, verbellt Leute am Zaun und ist gestresst, wenn Fremde kommen - also Postbote und Co. Wir üben grad intensiv das Aushalten von Nähe, beispielsweise beim Chipablesen in der Hundeschule, und das mit viel positiver Bestärkung. Auch Mantrailing machen wir, das hilft auch.


    Aber gestern hatten wir eine große Feier und viele Leute bei uns. Die meisten kannte er, das ist auch nie ein Problem. Im Gegenteil, er freut sich über Familie und Freunde. Ein paar für ihn fremde Personen waren aber dabei. Natürlich war die Situation Stress pur, das ist vollkommen klar: Veränderung im Haus und Garten aufgrund von Tischen etc, viele Leute, unsere eigene Hektik beim Herrichten ... Linos war unruhig, aber weitgehend sehr brav und hat auch erstmal alle Leute reingelassen mit der Anweisung, dass diese ihn komplett ignorieren.


    Als er sich dann einem unserer Gäste genähert hat, hat dieser ihm die Hand hingestreckt zum Schnuppern. Das hat Linos auch gemacht und dann in der nächsten Sekunde plötzlich zugeschnappt. Er hat ihn ganz leicht an der Hand erwischt, nicht schlimm, aber doch. Zum Glück war er sehr verständnisvoll, hat selbst Hunde und auch schon etwas schwierigere gehabt.


    Im Verlauf des Abends hat Linos dann nochmal jemanden ohne Vorwarnung angebellt und eine weitere in die Hose gezwickt, als sie an ihm vorbeigegangen ist.


    Er muss gefühlt ständig dabei sein und alles kontrollieren, kam nicht wirklich zur Ruhe. Als wir ihn ins Haus gegeben haben, hat er gebellt, wollte unbedingt zurück zur Feier. So blöd es klingt: Er war alles in allem dennoch brav und hat das angesichts der Ausnahmesituation gut gemeistert. Vor einem Jahr wäre das in der Form nie denkbar gewesen. Mich würde aber interessieren, wieso er scheinbar grundlos zuschnappt und wie ich ihm beibringen kann, einfach wegzugehen oder zu knurren, wenn es ihm zu viel wird?


    Liebe Grüße

    Ich würde ihn die nächsten Monate recht eng führen. Wie gut ist denn der Grundgehorsam? Zur eigenen Entspannung könntet ihr mal schauen, welche Alternativen ihr zu "Hund kommt überall mit hin" habt.


    Gibt es keine Alternative zum Büro, gäbe es dort bei mir ab sofort sehr klare Regeln. Und ich meine wirklich Regeln für den Hund, nicht für deine Kollegen. Ich würde im Büro (sofern er den nicht bereits hat) einen festen Platz zuweisen - und darauf achten, dass dieser Platz *nicht* dort ist, wo der Hund Eingänge, Türen, Küche etc. beobachten kann. Sondern ein nicht-strategischer Platz.

    Er kommt derzeit ohnehin nicht mit ins Büro, das wäre erst für Mitte nächsten Jahres mal geplant, wenn überhaupt. Mein Chef hat sich grad ohnehin umentschieden und wird dies wohl nicht erlauben. Deshalb bleibt Linos ohnehin immer wieder alleine, sei es, weil wir Besorgungen ohne ihn machen, Einkaufen gehen, Freunde treffen usw.


    Danke für eure Tipps! Wir arbeiten ja bereits mit einer Trainerin und ich hoffe, dass wir da bald Erfolge sehen. Maulkorb kennt er auch bereits und gebe ich ihm mittlerweile in ungewissen, engen Situationen gleich drauf - hilft auch mir, zu entspannen.


    Ach ja, zum Grundgehorsam: Er ist etwas über 1 Jahr, noch immer sehr pubertär und deshalb klappt das noch nicht zuverlässig. Wir trainieren, gehen in die Hundeschule und zur privaten Trainerin, aber das braucht noch Geduld, Zeit und Nervenstärke, bis wir von Gehorsam reden können ;) Derzeit testet er stark aus und ist sein Gehorsam immer eine Frage der Tagesverfassung (von uns beiden). Ich muss auch dazusagen, dass er sehr sensibel ist und auch schnell hochfährt, also er Ruhe lernen muss. Ist er gestresst oder spürt er, dass ich gestresst bin, wirkt sich das sofort auf sein Verhalten aus. Dann schaltet er auf Durchzug, wird hibbelig und erst recht unsicher.

    Also erstmal die Frage: Hat er sich wirklich über fremde Menschen gefreut? Das tun erfahrungsgemäß die wenigsten Hunde. Die meisten fiddeln sich eher einen ab und die Menschen denken nur sie freuen sich.

    Es passiert eher nicht dass ein Hund immer freundlich Menschen gegenüber ist und dann ohne Vorfall das Gegenteil der Fall ist.

    Jetzt wird dein Hund erwachsen und hat eventuell eine Portion Schutztrieb. Wenn er die ganze Zeit gelernt hat dass ihm keiner hilft wenn Fremde was von ihm wollen dann versucht er eben das jetzt vehementer zu regeln.

    Hm, kann sein, dass wir das falsch interpretiert haben. Er ist eigentlich zu jedem direkt hin, hat gewedelt und prinzipiell freundlich gewirkt, da er sich streicheln lies und sich auch "rangeschmissen" hat. Aber gut möglich, dass das die ersten Symptome waren und er jetzt eben richtig nach vorne geht mit der Intention der Abwehr.


    Wir haben damals eigentlich versucht, ihn nicht zu Leuten hinzulassen, vor allem natürlich auf der Straße zu Fremden. Mag ja auch nicht jeder Hunde und ich wollte auch, dass er gar sich das gar nicht erst angewöhnt. Deshalb habe ich da auch mal die Leine kürzer genommen und ihn abgelenkt oder bin ausgewichen. Vielleicht hat er auch dadurch Fremde negativ verknüpft?


    "Schau" lernt er auch gerade bzw. sind wir dabei, das zu festigen. "Hinten" ebenso. Ich übe auch, dass er lernt, bei Begrüßungsformeln wie "Hallo" direkt zu mir zu schauen anstatt zum Gegenüber.


    Danke für deinen Erfahrungsbericht und deine Tipps!

    Ich hatte das noch bei keinem Hund, und stand erstmal im Wald. Was mir dann echt weitergeholfen hat, war das Buch "Betreten verboten". Zum einen wird erklärt, was bei territorial veranlagten Hunden (unserer war auch noch unsicher dazu) im Köpfchen so vergeht, und es werden Vorschläge gemacht, wie man managen kann.

    Danke für deinen Beitrag, das baut sehr auf und motiviert. Dieses Buch hab ich tatsächlich schon bestellt und kam die Tage an - habe es nur noch nicht begonnen.


    Ich erwarte von ihm keinesfalls, dass er auf Messen und Jahrmärkte mitgeht (das wär auch für mich nur unentspannt), aber wenn zumindest alltägliche Dinge ohne Furcht klappen, ist das schon ideal. Insofern hast du mir wirklich Mut gemacht und wir werden das Buch gleich mal inhalieren haha.

    Hallo zusammen!


    Ich melde mich mal wieder wegen unserem Linos. Im Dezember ist er ein Jahr bei uns, nachdem er über eine Tierschutzorganisation aus Griechenland vermittelt wurde. Er ist nun ca. 14 Monate alt und während einige Baustellen schon besser werden - wie etwa sein permanenter Drang nach Aufmerksamkeit und sein forderndes, pöbelndes Verhalten - tun sich neue auf.


    Konkret hat Linos recht "plötzlich" eine Unsicherheit gegenüber Fremden entwickeln. Als wir ihn bekommen haben ist er noch zu allen freundlich hin, hat jeden begrüßt und wirkte nicht unsicher oder verschreckt. Nun ist es so, dass er Menschen, die ihn zu lange ansehen oder ansprechen anbellt und knurrt. Neulich, als wir abends unterwegs waren, haben wir eine Nachbarin getroffen und die kam recht nahe auf mich zu (also so, dass sie auch meine Individualdistanz unterschritten hat), da ist Linos gleich in die Leine gesprungen und hat richtig aggressiv gebellt. Ich denke, er hätte geschnappt, hätte er sie erwischt. Er hat auch schon Kellner angeknurrt, die im Gasthaus an den Tisch gekommen sind - da haben wir Erfolge erzielt, indem wir ihn jedes Mal mit Leckerchen vollstopfen, wenn sich jemand dem Tisch nähert.


    Wie gesagt kam das recht plötzlich und ohne uns bekannten Anlass. Wir haben gehört, dass seine Geschwister ähnlich ticken bzw. es bei einigen auch zu solchen Szenen kam - anknurren, anbellen, auch Besucher stellen oder nicht hineinlassen. Insofern denke ich, dass es entweder an einem Ereignis in Griechenland lag oder wohl eher an der Genetik.


    Linos sieht aus wie ein großer Jack Russell Terrier, hat aktuell 24kg und ist struppig. Seine Mama sieht ähnlich aus, etwas kleiner und wie eine rauhaarige Bracke. Irgendwo hat aber dann vielleicht doch ein HSH mitgemischt, das würde irgendwie sein Fremdeln erklären, oder?


    Was ich nun eigentlich fragen wollte: Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und mit Training Erfolge erzielt? Wir arbeiten bereits mit einer Hundetrainerin zusammen, aber ich frage mich einfach, ob das etwas ist, das wir aus ihm rauskriegen (oder zumindest soweit in den Griff kriegen, dass wir ihn bedenkenlos auch überall hin mitnehmen könnten - etwa ins Büro), oder ob er da auf ewig eine tickende Zeitbombe bleibt? Für Tipps bin ich natürlich ebenfalls sehr dankbar!


    Liebe Grüße

    Als hätte ich’s geahnt … gestern Abend stand eine Nachbarin vor der Haustüre. Ich war nicht zuhause, aber mein Freund hat mir davon berichtet. Sie ist erst vor ca 4 Wochen eingezogen und unser Hund würde den ganzen Tag bellen. Er sei arm, denn offensichtlich sei er 10 Stunden am Tag alleine und das sagen auch die Nachbarn :exploding_head:


    Ich arbeite wie gesagt im HO, das stimmt also definitiv nicht. Und wenn er alleine ist, maximal 3-4 Stunden, dann haben wir eine Kamera zur Kontrolle. Er bellt definitiv nicht stundenlang. Er meldet halt, und das momentan viel. Das alleine Sein fällt ihm auch derzeit wieder schwerer, er weint an manchen Tagen kurz, wenn wir gehen.


    Aber das beste ist, dass ich die Dame noch nie zuvor gesehen habe, also frage ich mich, woher sie unseren Tagesablauf kennt. Noch dazu wohne ich seit vielen Jahren in dem Haus und kenne alle anderen Nachbarn, bisher hat sich keiner direkt beschert …


    Frustrierend sowas. Wir fangen also bei allem kleinschrittig von vorne an und ich hoffe, es ist nur eine sehr unruhige Pubertätsphase …

    Ich finde übrigens das er was von einem Kromfohrländer hat oder vllt auch einem Danski.

    Ja, das finde ich auch. Wir wurden auch schon 2x gefragt, ob er denn ein Kromfohrländer sei.

    Seht ihr die Fotos eingebunden? Bei mir werden sie nicht korrekt angezeigt, hab aber alles ausprobiert und wüsste nicht, woran es liegt ...

    Ich würde versuchen das Schlafzimmer als Ruhezone aufzutrainieren.


    Nur, damit Du einen Ausblick bekommst: Das "Freuen" war die Vorstufe davon, dass er sich mit Fremden nicht wohlfühlte. Da Wachen reift bis zum dritten Lebensjahr aus. Typischerweise fängt das in dem Alter an, in dem der Hund jetzt ist und reift dann erst richtig aus die nächsten Jahre.

    Danke! Das ist zwar ein anderes Thema, als das ursprüngliche, aber hast du hier einen Rat, wie wir entsprechend vorgehen können, um das Wachen in den Griff zu bekommen bzw. damit sich keine Aggressionen gegen Fremde verfestigen?