Ich denke, da wird eine ordentlicher Schuss Genetik mit reinspielen. In diesen Mixen sind oft auch ernsthafte Wächter drin, die den Job haben aufzupassen, vor allem, wenn man nicht da ist.
Mein Spitz zum Beispiel wird von seinem Wachjob entbunden, wenn ich nicht da bin, indem er in dem hintersten Raum, der am weitesten weg von Eingangstür ist, bleibt. Hat er alles frei zur Verfügung, rennt er immerzu herum und lauscht. Auf Dauer würde er dann wohl auch die Kläfferei anfangen.
Allerdings weiß ich nicht wie er sich in einem Mietshaus verhalten würde. Das wäre für ihn vermutlich ein Wohnort mit dem er enormen Stress hätte. Bei so Wächtern ist ja in der Genetik auch mit drin, dass man einen gewissen Radius "eigenen Grund und eigenes Gut" um sich hat ...
Ja, da ist bestimmt etwas mit Wachinstinkt drinnen. Das merken wir an seinem generellen Verhalten bzw. eben auch an seiner Skepsis Fremden gegenüber. Umso wichtiger ist es uns, hier rechtzeitig und richtig zu trainieren, damit das Problem sich nicht verfestigt. Er mag ja schon keinen Besuch in der Wohnung, also jedenfalls keine Fremden. Heute war ein Handwerker da, da hab ich ihn gleich in die Box gepackt und nach ein paar Minuten Bellerei hat er sich dann beruhigt und es war ok.
Alles anzeigenLäuft das Radio oder Fernseher, wenn du weg bist? Oder generell auch, wenn jemand zu Hause ist?
Wir haben ein paar Jahre mit zwei Hunden quasi im Erdgeschoß eines Mehrparteienhauses gewohnt. Das heißt, da ist wirklich jeder, der reingekommen ist, direkt vor unserer Haustür vorbeigegangen.
Bei uns wars bestimmt auch Gewohnheit, weil sich ja ständig was gerührt hat.
Wenn die Hunde alleine waren, hab ich den Fernseher eingeschaltet (damals waren um die Zeit immer Kochsendungen und Talkshows ). Da war quasi immer Stimmengewirr und somit waren Personen und Stimmen im Stiegenhaus nichts Besonderes.
Hab den beiden im Wohnzimmer Kongs gefüllt und die Türe zum Vorraum nur einen Spalt offen gelassen. So konnten sie immer in die ganze Wohnung, haben sich aber vermutlich die meiste Zeit im Wohnzimmer aufgehalten. Da hat man generell nicht so viel gehört und dazu war ja noch der Fernseher an.
Direkt abtrainieren musste ich ihnen nichts. Ich denke, bei euch wird das schon klappen - es dauert halt eine Zeit.
Evtl. könnt ihr auch bewusst üben, indem Freunde/Nachbarn zu Übungszwecken im Flur unterwegs sind oder sich unterhalten und du belohnst weiterhin das Ruhigsein.
Ja, ich lasse ihm immer den Fernseher laufen, wenn er alleine ist. Aber nicht allzu laut, vielleicht müsste ich mal auf "normale" Lautstärke schalten. Tagsüber rennt der sonst eigentlich nicht, da ich viel im Home Office arbeite. Ich hab schon überlegt, ihn auf Musik zu konditionieren - also beruhigende Playlist als Entspannungssignal. Bisher haben wir das nur mit einem Duft probiert, aber ehrlicherweise wohl nicht konsequent genug, denn ich glaube nicht, dass das Signal so wirklich verfestigt ist.
Das Schlafzimmer als Ruheraum wäre eine Option. Er hält sich dort aber generell sehr wenig auf, maximal, wenn wir schlafen gehen. Nachts schläft er dann manchmal auf seiner Decke im Zimmer, aber meistens wandert er von dort ins Vorzimmer und ins Wohnzimmer. Wie gesagt, er sucht nicht permanent unsere Nähe, sondern ist da eher selbstständig.
Den Tipp mit dem bewussten Ruhigsein belohnen nehme ich mir zu Herzen, da werden wir mal probieren, das so umzusetzen. Meistens reagiert er halt schon, bevor wir überhaupt was wahrnehmen - so ein feines Gehör wie er hab ich offensichtlich nicht