Hallo zusammen. Erst einmal danke für die vielen konstruktiven Antworten. Manche mehr, manche weniger. Ich möchte zunächst einmal noch etwas zu unserem persönlichen Hintergrund sagen, vielleicht haben dann manche mehr Verständnis. Meine Frau und ich waren in den letzten Wochen massiv überlastet, durch die Renovierung (wir haben seit Februar einen Altbau zusammen in Eigenarbeit komplett saniert), durch die Arbeit und durch andere persönliche Schwierigkeiten. Hatten auch kurzzeitig eine kleine Krise. Da kamen die Probleme mit dem Hund erschwerend dazu. Inzwischen haben wir beide uns wieder gefangen (meine Frau und ich sind beide sehr emotional und liebevoll, also der Hund leidet nicht unter Streitereien oder sonstigem, falls das jemand befürchtet. Streit gibt es bei uns eigentlich nicht, wir reden über alles in Ruhe). Ich hatte hier einfach alles runtergeschrieben, was uns in den letzten 1,5 Wochen beschäftigt hat.
Jetzt nochmal zum Hund. Also ich liebe Leila und will sie trainieren und erziehen. Ich gebe zu, dass ich Fehler gemacht habe. Ich hätte mich vorher besser über die Erziehung eines Welpen informieren müssen. Das mit den 5 Minuten pro Monat Lebensalter wusste ich, habe aber gedacht Hunde sind auch individuell und Labradore sind ja sowieso aufgedreht. Daher bin ich davon ausgegangen, dass sie mehr ausgelastet werden muss. Ich bin euch sehr dankbar für die Info, dass sie viel mehr Ruhephasen braucht und das werde ich auch mit ihr trainieren, sowohl im Büro als auch zuhause. Mir war nicht klar, dass ein Welpe 20 Stunden Ruhe am Tag braucht.
Wir waren auch anfangs bei einem Hundetrainer, davon hat er uns aber nichts gesagt. Sie meinte eben nur, dass Labradore viel Energie haben und Auslastung brauchen. In welchem Umfang wurde leider nicht gesagt. Auf sie will ich es aber nicht schieben, ich hätte das selber in Erfahrung bringen müssen.
Das "Katzenjagen" hatten wir von Anfang an "versucht" zu unterbinden, aber wahrscheinlich auch mit der falschen Methodik (unsere Hundetrainerin würde jetzt sagen: es gibt kein "versuchen", man muss es richtig machen). Da werde ich mich auf jeden Fall auch schlau machen, wie man das besser unter Kontrolle bekommt. Vielleicht habt ihr auch noch ein paar Tipps. Also es ist so, dass die Näpfe der Katzen seitdem Leila da ist in der Küche auf einer Insel stehen (wie eine Kochinsel, nur mit reiner, großer Arbeitsplatte mit viel Platz, ohne Herd) stehen, da kommt Leila nicht dran. Wenn wir die Katzen füttern lauert Leila schon und springt immer an der Erhöhung hoch, steht dann da und bellt die Katzen manchmal an. Ich versuche Leila zu beruhigen, selber weg zu gehen, Leila zu rufen. Wenn sie nicht kommt versuche ich Leila abzulenken, Sitz, Pfötchen, Platz. Die Kommandos klappen an sich ganz gut, aber die Aufmerksamkeit ist größtenteils dann immer noch bei den Katzen, man kann sie nur kurzzeitig daran hindern wieder an die Insel zu springen und dort zu stehen. Wenn wir auf der Couch mit Leila liegen und eine Katze durch die Katzenklappe reinkommt, ist Leila sofort aufmerksam und schaut dort hin. Wenn die Katze dann vorbeiläuft oder sogar rennt, rennt Leila sofort hinterher und bellt sie an. Ich versuche schon immer sie abzulenken, sobald ich merke, dass sie eine Katze gehört oder gesehen hat und sie fixiert, aber in den meisten Fällen kann ich ihre Aufmerksamkeit nicht umlenken.
Also das Verhältnis zwischen Leila und den Katzen ist auch etwas besser geworden, inzwischen trauen sich die Katzen auch manchmal mit aufs Bett, auch wenn Leila mit drauf ist. Von daher ist auch ein Hoffnungsschimmer vorhanden.
Das mit dem Dreck, den sie macht kriegt man schon irgendwie unter Kontrolle. Momentan ist es natürlich auch eine blöde Jahreszeit für sowas. Wir haben auch einen Saug-/Wischroboter, der das Erdgeschoss immer reinigt, während wir bei der Arbeit sind. Es war vielleicht auch einfach unsere gestresste Situation, die bewirkt hat, dass wir alles negative direkt so stark aufgenommen haben.
Noch ein neues Thema: Ich bin mir manchmal nicht sicher mit dem Füttern. Ich gebe ihr morgens direkt eine gute Portion Futter, aber morgens isst sie nicht gut. Danach bin ich mir nie sicher, ob ich ihr im Büro jetzt den Napf mit dem Rest hinstellen soll, damit sie das irgendwann aufisst oder ob ich bis Mittag warten soll. Wenn sie dann wieder unruhig wird bin ich mir nicht sicher, ob sie Hunger hat oder einfach müde ist und/oder nur Aufmerksamkeit will. Die ersten Monate hatte das mit dem Füttern super geklappt, sie hatte feste Zeiten morgens, mittags, abends, an denen sie das abgewogene Essen verputzt hat. Seit ca. 1 Monat isst sie eben morgens nicht viel, mittags manchmal auch nicht wirklich und abends verschlingt sie gefühlt alles, was sie am Tag verpasst hat. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass sie gestresst und überanstrengt war bzw. noch ist?
Als Nebeninfo, da einige das angesprochen hatten: Leila ist 100% ein reinrassiger Labrador, wir haben sie von einem seriösen Züchter mit allen Papieren und wir sind regelmäßig mit ihr beim Tierarzt. Anfangs für die Impfungen, letzte Woche waren wir noch dort weil ein Milchzahn gezogen werden musste, da darunter kein fester Zahn ist und der laut Tierarzt raus musste.
Also wir lieben den Hund und kümmern uns auch um sie. Es war leider alles in letzter Zeit zu viel für meine Frau und mich, aber es kommen ja auch wieder bessere Zeiten.
(Edit:) Und Leila war auch kein reines Überraschungsgeschenk, wie es hier jemand geschrieben hat. Meine Frau hat den Züchter mehrmals besucht, sie hatten Fotos von unserem Haus und Garten. Mein Vater, der selbst einen Hund hat und auch früher immer Hunde hatte, war mit meiner Frau dort. Sie hat generell viel mit den Züchtern kommuniziert und die Züchter haben auch danach noch Videos von uns bekommen und wir haben uns mit weiter ihnen unterhalten. Ich wünsche mir einen Hund seit dem unser Hund 2014 verstorben ist und das weiß meine Frau natürlich! Und sowohl sie als auch mein Vater, der dabei war, wissen, dass ich mich um sie kümmere.
Ich hoffe ihr könnt mich/uns verstehen, aber hier waren ja schon viele verständnisvolle und konstruktive Antworten, obwohl das aus meinem ersten Text nicht einmal richtig ersichtlich war.
Vielen Dank auch, dass ihr so schnell antwortet. Ich glaube hier her zu kommen war schon mal ein richtiger Schritt, auch wenn des Thema vielleicht die falsche Überschrift hatte.
Freue mich auf weitere Antworten.
Liebe Grüße
Eugen