Beiträge von EmilyinWonderland

    Ich meine, wie findet man überhaupt heraus ob man geeignet ist oder nicht?

    Normalerweise durch das Kennenlernen der Rasse, nicht nur am Platz, sondern auch im Alltag. Durch viele Fragen, durch Recherche, Besuchen bei Züchtern und ganz wichtig, Selbstreflektion. Es hat alles keinen Sinn, wenn man sich und seine eigenen Fähigkeiten überschätzt/falsch einschätzt. Für mich klingt es so, als hättest du gerne einen eher unkomplizierten Begleiter, der halt auch Lust auf deinen Sport hat.

    Zum Thema Verträglichkeit mit anderen Hunden: Wie sieht es denn aus wenn der Hund schon von klein auf Kontakt zu diesen Hunden hat? Dann sollte es doch möglich sein, da ein gutes Verhältnis zu schaffen, oder? Es wäre nur sehr schade, wenn ich meinen zukünftigen Hund immer zuhause lassen müsste wenn ich meine Familie oder Freunde besuche, nur weil die selbst Hunde halten.

    Das ist keine Garantie. Es kann eine Zeit lang gut gehen, aber man muss trotzdem immer genau hinsehen und managen. Es kann auch beim Erwachsenwerden komplett umschlagen und die besten Kumpels können sich plötzlich nicht mehr riechen. Darauf verlassen darfst du dich auf keinen Fall.

    In dem Verein in dem ich war waren die die ganz vorne dabei waren einfach immer die Belgier. Ich möchte ein richtig arbeitsgeiles Tier.

    Du musst halt auch immer dein eigenes Können mit einberechnen. Es hilft dir nichts, wenn du einen Ferrari kaufst, aber keinen Führerschein hast. Will heißen: nur weil du einen absolut arbeitsgeilen Mali hast, den du aber nicht führen kannst, heißt das nicht, dass du damit automatisch im Sport ganz vorne dabei bist. Ich kenne natürlich dein Level nicht, aber gerade wenn man sich doch unsicher ist, schon bei der Rassewahl und nicht sagen kann ob man einen Mali im Alltag gewuppt bekommt, muss man wirklich ernsthaft in sich gehen und sich fragen ob es denn überhaupt was werden kann oder ob man sich nicht doch überschätzt.


    Das soll keinesfalls böse gemeint sein. Aber der Mali hat in den letzten Jahren einiges an Popularität gewonnen und mir bricht es jedes Mal das Herz, wenn ich sehe wie viele davon in falschen Händen sind und aus den falschen Gründen angeschafft wurden.


    Der Hund ist kein Arbeitsgerät. Wenn du in der Freizeit lieber einen weniger ernsten Hund möchtest, der mehr verzeiht und dich weniger fordert, dann würde ich dir von Mali abraten. Es gibt nun mal keinen Ausknopf den du drücken kannst und dann hast du einen anderen Hund abseits vom Verein.


    Der Groenendael könnte passen, aber da musst du wirklich, wirklich gut auf die Linie achten, sonst wird das nichts mit dem IGP.


    Wenn du aber sagst, dass du wirklich ernsthaft den Sport betreiben möchtest und auch im Alltag bereit bist einen super klugen, schnellen, ernsten Hund zu führen, kann man eigentlich nur zum Mali raten.


    Aber ist schwer, weil wir dich nicht kennen. Vielleicht fragst du mal in deinem Verein die Kollegen wie sie dich einschätzen? Das kann gut helfen, weil Fremdeinschätzung oft anders ist als die Selbsteinschätzung.

    Beim Groeni und beim Terv gibt's wohl Probleme mit Epilepsie. Hab da irgendwann mal ne Zahl von "bis zu 20 Prozent" aufgeschnappt. Kann mir da jemand sagen wie es da genau aussieht?

    Beim Groeni sind es, soweit ich weiß, um die 10%. Also ja, das ist eine hohe Zahl. Ich hatte bis jetzt 4 Groenis in meinem Leben und einer, aus meiner Kindheit, hatte Epilepsie. Das ist natürlich kein Richtwert, aber man sollte es im Hinterkopf behalten.

    Ich glaube, EmilyinWonderland hat einen Groenendal und einen Malinois, vielleicht kann sie einen direkten Vergleich ziehen?

    Ja, hier, ich habe beides.


    Für mich ist der Unterschied riesig. Es kommt natürlich immer auf die Linie und die Zucht an. Aber im Grunde genommen ist der Groenendael wesentlich weicher als der Mali. Er verzeiht etwas mehr und ist umgänglicher. Jedoch muss ich auch deutlich sagen, dass der Groenendael ein schwächeres Nervenkostüm hat als der Mali. Da ist die Chance wesentlich höher ein Nervenbündel zu erwischen, wenn man nicht aufpasst.


    Das Problem daran ist, dass der Groenendael eben doch ein Belgier ist und dazu neigt die Dinge nach vorne lösen zu wollen. Wenn du dann einen hast der keine Nerven hat, kann das schnell anstrengend werden.


    Ich mache mit Loki, dem Groenendael, IGP. Für mich kein Vergleich zu Chaos, dem Mali. Loki ist zwar motiviert, das sind die Belgier meistens, aber er hat wesentlich weniger Trieb als der Mali. Er will schon arbeiten, aber am liebsten zu seinen Konditionen. Chaos hingegen brennt für den Sport, da gibt es auch keinen eingebauten Stoppknopf, man muss selbst wissen und kommunizieren wann genug ist.


    Loki ist außerdem mein verträglichster Hund, aber trotzdem sind es keine Hundewiesenhunde und ich würde nicht darauf setzen, dass du einen bekommst der später mit anderen verträglich ist. Zu Menschen ist er distanziert bis freundlich, wenn ich dabei bin. Der Mali hingegen wird langsam richtig erwachsen und fängt an andere Hunde so richtig blöd zu finden, was normal für die Rasse ist. Da muss man rechtzeitig gegenlenken, wenn man keinen Pöbler an der Leine will. Zu Menschen ist Chaos sehr distanziert. Er mag es nur von wenigern Auserwählten angefasst zu werden.


    Beim Besitzer erlebe ich die Belgier generell als sehr schmusig. Ich bin mit Groenendael und Malis groß geworden und die waren, so wie meine jetzigen Hunde, alle total verschmust und hielten sich oft für Schoßhündchen :lol:


    Was man auch bedenken muss, weil du schreibst du bist unsicher, hast Hemmungen zwecks Mali. Sowas spüren die sehr extrem. Es sind sensible Hunde, die die Emotionen des Halters sehr gut wahrnehmen. Es ist wichtig souverän und sicher zu sein, sonst tanzen sie einen auf der Nase herum, was beim Mali gerne mal in ungute Richtungen umschlägt. Wie schon erwähnt, der Groenendael verzeiht da deutlich mehr. Zwar auch sensibel, lässt aber mehr durchgehen.


    Anfängerfreundlicher ist in meinen Augen der Groenendael. Quasi Belgischer Schäferhund "light".


    Zum Tervueren kann ich nicht so viel sagen. Da kommt es extrem auf die Zucht an. Sind entweder Showhunde oder Malis mit langem Fell. Da können andere bestimmt mehr zu sagen.


    Falls du noch Fragen hast, gerne her damit :)

    Ich würde da auch nicht groß selbst dran rumdoktern, schon gar nicht als Anfänger und wenn du (noch) nicht einschätzen kannst was genau ihre Motivation ist.


    Ein guter Verein oder ein Gebrauchshundeerfahrener Trainer sind hier bestimmt die beste Wahl.


    Es wurde ja schon alles gesagt. Maulkorbtraining (ist meiner Meinung nach eine Basis, die sich für jeden Hund lohnt), kein Freilauf solange sie nicht hört und andere Menschen und Hunde belästigt, egal aus welcher Motivation heraus. Denn du musst auch an die anderen denken. Selbst wenn deine Hündin keine Beschädigungsabsichten hat, weißt du nie ob der Hund auf den sie trifft diese nicht hat. Das ist auch zum Schutz deiner Hündin wichtig.


    Vernünftige Auslastung (Hier wäre der Verein wieder von Vorteil). Wenn du wirklich gar keinen Bock auf Verein hast bietet sich ZOS sehr gut an. Das macht Spaß und kann man sich gut selbst beibringen mithilfe von Büchern.


    Sinnlose Wurfspiele ala Ball oder Stock hinterherballern komplett streichen.


    Und lass sie bitte von Fremden nicht mehr streicheln, nicht mal nur wegen der Gefahr, dass du sie falsch einschätzt und sie doch mal zulangt, sondern vor Allem damit sie lernt, dass sie in Ruhe gelassen wird, dass Menschen total uninteressant sind und man sich keine Gedanken darüber machen muss.


    Das ist der Grund warum ich meine Hunde als Welpen nur von ausgewählten Freunden und Bekannten anfassen lasse und niemals von Wildfremden, die gerne Welpen kuscheln würden. Mir ist sehr wichtig, dass meine Hunde Menschen gegenüber ignorant sind und gar nicht auf die Idee kommen, dass Fremde auch nur irgendwie spannend sein könnten. ICH bin die einzig spannende und interessante Person während Spaziergängen/Training/Spielen. Alles drumherum kann gelassen ignoriert werden, weil Hund nichts versäumt.

    Lernen muss er ja, Kommandos sind uns sehr wichtig, wir wollen einen gut erzogenen Hund, was bei großen Hunden wichtig ist. Wäre es ein kleiner Hund wäre es ja egal, aber ein unerzogener Bernhardiner ist kein Spaß.

    Das kann ich verstehen. Mir sind gewisse Kommandos auch sehr wichtig und man kann in dem Alter ja schon langsam damit anfangen. Aber keine 10+ Minuten am Tag. Mal 2-3 Minuten, ganz locker, ohne Stress. Ich führe Sporthunde und die können in dem Alter noch kaum ein Kommando. Das lernen die später noch genau so gut.

    Ich werde versuchen das Chaos wenn die Kinder kommen und gehen zu reduzieren und dem Kleinen noch einen eigenen Ruhebereich außer der Box einrichten. Aber ich weiß nicht ob das klappt, da er wirklich nur schläft wenn er nicht anders kann, was eben durch die geschlossene Box der Fall ist.

    Das ist sehr gut, dass du das machen willst. Bitte auch jedem klar machen, dass der NIEMALS auf seinem Ruheplatz gestört werden darf, von niemandem.

    Die Spaziergänge sind, bis auf den großen zu Mittag alle an der Leine. Leinenführigkeit üben wir von Tag 1, das ist das aller aller wichtigste bei sehr großen und schweren Hunden. Stellt euch vor, der kann nicht richtig an der Leine laufen?

    Natürlich ist die Leinenführigkeit wichtig. Aber wenn du das so krampfhaft von Tag 1 an machst kann das auch nach hinten losgehen. Das kleine Hirn kann das alles gar nicht verarbeiten. Auch hier, höchstens ein paar Minuten Leinenführigkeit üben und sonst lange Schlepp dran und die Welt entdecken lassen.

    Die ganz Kleine Tochter spielt nur unter Aufsicht mit Simba, die anderen beiden sind vernünftig genug auch mal alleine mit ihm zu spielen. Die wissen schon wie man sich verhalten muss.

    Bitte keines der Kinder alleine mit dem Hund spielen lassen! Das kann wirklich gefährlich ausgehen. Da braucht es nur einmal ein Missverständnis und einen Zwicker von so einem Riesen und schon ist das Drama groß.

    Ich bin schon allein vom Lesen überfordert und ich bin kein Welpe. Das ist meiner Meinung nach viel, viel zu viel. Wann genau soll der Kleine denn Ruhe finden? Sein Tag ist ja praktisch ausgebucht.


    Ich würde drastisch reduzieren.


    Sind die Spaziergänge immer an der Leine, also so richtig mit Leinenführigkeit etc.? Denn das käme dann auch noch als zusätzliche Einwirkung auf das Welpenhirn hinzu.


    Lässt du die Kinder alleine mit ihm spielen, oder gibt es da eine Überwachung?


    Streich die vielen Spielzeiten, den Trubel beim Verlassen/Heimkommen. Sieh zu, dass der Kleinen einen Ort bekommt wo er zur Ruhe finden KANN und darf.

    Das tut mir sehr leid, aber gut, dass es rechtzeitig entdeckt wurde. Ich werde das in der Klinik auf alle Fälle ansprechen, da dieser Verdacht bei den Tierärzten definitiv noch gar nicht gefallen ist.