Beiträge von JD44


    Wir hatten auch mit den Symptomen einer Gastritis zu kämpfen. Ob es wirklich eine war, ist schwer einzuschätzen.. Was oft in akuten Phasen geholfen hat war Ulmenrinden-Sirup (gibt es als Pulver zum anrühren) oder in ganz schlimmen Fällen Buscopan-Tabletten. Würde ich aber mit dem TA abklären.

    Wir hatten lange ähnliche Probleme mit unserer Hündin.

    Ihr war oft schlecht, dann hat sie nichts gegessen und dann wurde ihr noch schlechter.
    Das hat dann zu viel Gras fressen, erbrechen und lauten Bauchgeräuschen geführt. Das war ein richtiger Teufelskreis und wir konnten gefühlt nur tatenlos zusehen.

    Dabei haben uns stets verschiedene TAs gesagt, dass es dem Hund doch gut geht, dass er gesund dasteht usw. Dazu waren Blut- und Kottests stets unauffällig. Eine genaue Diagnose gab es nicht. Wir haben uns natürlich viel informiert und waren dann total unsicher: ist es jetzt eine Gastritis, IBD, IGOR,... :muede:


    Wir haben alles mögliche an Schonkost und Futter ausprobiert und nichts hat wirklich geholfen.


    Der Durchbruch kam dann im Januar auch mit Unterstützung durch dieses Forum. Wir haben auf ein sehr verdauliches, medizinisches Futter gewechselt (Royal Canin Anallergenic). Zusätzlich haben wir ihr in ganz schlimmen Momenten (laute Magengeräusche, starke Unruhe) Medikamente gegeben (Buscopan). Dadurch haben wir Ruhe in das Verdauungssystem reingebracht. Manche sind der Meinung, dass es nicht gut ist wenn ein junger Hund nur so ein Futter bekommt.. Aber das wollten wir auch gar nicht. Es ging erstmal nur um die erwähnte Ruhe.

    Das war so so so wichtig, weil es auch uns Menschen geholfen hat von dem Stress runterzukommen. Davor war wochenlang jeder Tag mit dem Hund von Angst und Stress geprägt ("hat sie schon gegessen; oh mein Gott schon wieder nicht; ihr ist bestimmt schlecht"). Sobald sich der Hund stabilisiert hatte konnten wir viel besser mit dem Problem umgehen. Dann sind wir auf Ursachenforschung gegangen und haben langsam versucht verschiedene Dinge auszutesten.


    Dabei sind uns dann einige Dinge aufgefallen, auf die wir seitdem verstärkt achten:

    Gras fressen bringt dem Hund gar nichts. In unserem Fall wurde es dadurch immer noch schlimmer mit der Übelkeit. Teilweise kamen vorne und hinten die unverdauten Grashalme wieder raus.. :/


    Bei unserer Hündin gibt es eine große Verbindung zwischen Stress und dem Verdauungssystem. Stress schlägt ihr auf den Magen. Außerdem isst sie weniger wenn sie Stress hat. Wenn meine Freundin schlecht drauf sind isst sie gar nicht. Wir stellen uns manchmal vor, dass sie denkt: "vielleicht wollen die schlachtgelaunten Menschen das essen, dass sie danach weniger schlecht drauf sind". Was uns dann geholfen hat: feste Essens-Rituale. Das müssen keine festen Zeiten sein. Bei uns ist es das betont langsame Anrichten von ihrem Essen im Napf. Dann bitten wir sie zu uns auf die Couch und stellen es ihr direkt vor die Nase und wenden uns demonstrativ ab. Dann bleiben wir entspannt sitzen bis sie gegessen hat. Du hast erwähnt, dass die Hündin sensibel ist. Vielleicht gibt es bei euch ähnliche Muster?


    Und sind auch viele kleine Muster aufgefallen, an denen wir dann gezielt gearbeitet haben: Uns ist z.B. aufgefallen, dass ihr oft morgens schlecht ist. Dann haben wir angefangen ihr vorm Spaziergang eine Scheibe Limburger Käse zu geben und das Problem hat sich gelöst.



    Inzwischen geben wir ihr IBDerma Hypsones von Lupovet. Ab und zu gibt es auch mal ein Stück Fleisch, Käse oder Knochen. Manchmal ist ihr schlecht aber meistens verstehen wir jetzt direkt woran es liegt und können gegensteuern..



    Um nochmal zusammenzufassen: Wir haben lange rumgedoktert und es dabei eher schlimmer gemacht. Das wichtigste ist erstmal Ruhe reinzubringen, egal wie. Und zwar sowohl bei Hund als auch Mensch. Dann Ursachenforschung. Ursachen können dabei sehr vielfältig sein...

    Uffff... :shocked: Du erlebst ja richtig heftige Sachen mit deinen Hunden..



    Es erleichtert mich zu hören, dass es auch anderen Menschen ähnlich ergangen ist. Weil eigentlich war ich die letzten Monate super zufrieden mit Ruffi und hatte auch das Gefühl, dass sich unsere Bindung konstant verbessert..

    Die Antwort von dir und lisa_do helfen mir auf jeden Fall jetzt nicht alles in Frage zu stellen ;)

    Danke für die Antwort! Ich würde sehr gerne die Podcast-Folge anhören :)

    Verstehe ich dich richtig, dass sie dann danach in anderen, weniger schlimmen Situationen zu dir gekommen ist?

    Was für eine Rasse ist es eigentlich?


    Ruffi kommt aus dem Tierschutz (Russland) und ist vermutlich eine westsibirische Laika (Mix?). Sie ist sehr selbstständig und hat quasi keinen will to please. Anderen Hunden und Menschen gegenüber ist sie ausgesprochen höflich. Außerdem hat sie scharfe Sinne und ist sehr sensibel. Z.B. zwischenmenschliche Spannungen nimmt sie extrem feinfühlig war. Sie ist deshalb auch recht anfällig für Stress (z.B. wenn wir Menschen Stress haben).
    Meine Freundin hat ein besseres Verhältnis zu ihr, weil sie allgemein ruhiger und bedachter ist. Ich bin oft unüberlegt und hektisch. Das passt dem Hund nicht so..
    Deshalb sind wir gerade auch am grübeln, ob Ruffi auch bei ihr weggerannt wäre oder zu ihr gekommen wäre.. Und wie ich jetzt in Zukunft mit ihr umgehen soll. Anleinen ja nein? usw..

    Danke euch beiden für die Antworten!


    Ich bin eigentlich recht zuversichtlich, dass sie keine Phobie vor Zäunen oderso entwickeln wird.. Ich denke, dass bekommen wir mit Geduld und Training bestimmt hin.

    Aber ich bin mir nicht sicher, ob es Glück war, dass der Hund heimgelaufen ist.. Das ist irgendwie der Knackpunkt an der ganzen Sache.. Es verunsichert mich sehr, dass der Hund anscheinend den Weg nach Hause als sicherer einstuft als zu mir zu kommen..

    Also das gibt mir ein sehr schlechtes Gefühl, was ihr Vertrauen mir gegenüber angeht..

    Hallo liebes Forum,


    ich war vorhin mit meiner Hündin spazieren und es ist etwas schlimmes passiert.


    Kurz zu meiner Hündin: Ruffi ist ca. 4 Jahre, Tierschutzhund und seit knapp 2 Jahren bei meiner Freundin und mir. Sie ist eigentlich ziemlich souverän und hört sehr gut auf mich. Früher hatten wir Probleme mit ihren Jagd-Ambitionen aber das haben wir ganz gut in den Griff bekommen. Sie darf seit ein paar Monaten eigentlich überall außerhalb von Dörfern frei laufen. Wenn bspw. andere Hunde kommen oder wir Rehe sehen rufe ich sie zu mir und sie kommt sehr zuverlässig. Dann schauen wir uns die Sachen gemeinsam an und es geht weiter.


    Vorhin war sie auch ohne Leine unterwegs. Wir waren auf einem schmalen Weg am Rand von einer eingezäunten Wiese. Irgendwann war ich kurz unachtsam, habe sie aus den Augen gelassen und im nächsten Moment sehe ich wie sie in den Stromzaun springt. Vermutlich wollte sie eine Maus fangen (das darf sie. Sie macht dann oft aus dem Nichts einen großen Sprung). Beim Kontakt mit dem Zaun hat sie aufgejault und ist direkt mit höchstem Tempo den Weg den wir gekommen sind zurückgerannt. Ich war total geschockt und habe nach ihr gerufen. Sie hat nicht reagiert und ist mit gleicher Geschwindigkeit weitergerannt. Da sie sehr schnell ist, war sie nach wenigen Sekunden schon echt weit weg und ich habe so laut gerufen wie ich kann. Keine Reaktion.


    Sie trägt einen GPS-Tracker am Halsband und ich habe dann gesehen, dass sie den gleichen Weg zurück nach Hause läuft. Ich bin ihr dann hinterher und habe sie bei uns auf der Terrasse eingesammelt. Sie war noch immer total durch den Wind (hecheln, Zähneklappern, starkes tiefes Wedeln). Sie wollte sehr dringend rein. Das haben wir dann auch gemacht. Sie hat sich neben die Couch gelegt, ich habe mich draufgesetzt. Sie ist dann nochmal aufgestanden um sich bisschen näher zu mir zu legen und war dann so 5-10 Minuten aufgeregt (hecheln, immer wieder rumgeschaut) und hat sich dann aber beruhigt und hingelegt, Augen zu.



    Ich hatte schonmal eine ähnliche Situation, in der sie Angst hatte und nach Hause laufen wollte. Aus einem Gehege sind Hühner ausgebrochen und ich dachte ich kann sie wieder ins Gehege scheuchen indem ich ein lautes Geräusch mache. Im Endeffekt habe ich nur meinen Hund erschreckt. Damals ist sie auch den Weg wieder zurückgelaufen, hat dann aber auf mein wiederholtes Rufen reagiert und ich habe sie angeleint. Rückblickend verstehe ich, dass ich mich in der Situation nicht gut verhalten habe indem ich wiederholt gerufen habe und dann auch lauter wurde als sie nicht kam. Ich hätte lieber ruhig bleiben sollen..


    Danach hatte sie zuerst große Angst an der Stelle. Wir (vor allem meine Freundin) haben dann aber an der Stelle gezielt trainiert (zuerst andere Richtung, mit Leine, dann bei Fuß, betont langsam, irgendwann frei usw.) und inzwischen können wir da ganz normal dran vorbei und auch aufs Klo gehen. Also ich habe das Gefühl das hat sie total abgehakt (3 Monate her).


    Gerade beim Stromzaun hat sie gar nicht mehr auf mich reagiert sondern ist heimgelaufen. Jetzt bin ich mir sehr unsicher, wie ich weitermachen soll. Ich finde es sehr gefährlich wenn der Hund lieber nach Hause rennt anstatt zu mir zu kommen wenn er Angst hat. Daran will ich arbeiten. Hat jemand Ratschläge, wie ich bei meinem Hund das Vertrauen aufbauen kann, dass er auch in so panischen Situationen zu mir kommt? Was denkt ihr, wie sollte ich in Zukunft mit dem Hund unterwegs sein? Ich fühle mich unwohl, sie mit diesem Wissen frei laufen zu lassen. Also den Hund erstmal an die Schleppleine / Flexi? Aber wie lange?


    Und ich/wir würden gerne gezielt an dieser Situation/Stelle arbeiten, dass wir auch in Zukunft dort laufen können und sie die Stelle nicht meidet oder ihre Angst sich ausweitet. Das letzte Mal, bei der Situation die ich oben beschrieben habe, haben wir das ganz gut hinbekommen. Vermutlich werden wir es wieder ähnlich machen. Aber auch hier würde ich mich sehr über Tipps oder Erfahrungswerte freuen!



    Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!