Hallo,
ich habe eine Hündin aus Spanien - ganz bewusst.
Ich hatte vorher eine Hündin wo niemand wusste, wo sie herkam. Aber ich wurde oft gefragt, ob sie aus Spanien sei.
Als sie dann über die Regenbogenbrücke ging, suchte ich bewusst wieder einen Hund aus Spanien und fand Sina. Ich ging aber trotzdem vorher in die Tierheime, es machte nirgends klick.
Warum ich einen Hund aus dem Ausland nehme? Ich finde, sie sind irgendwie anders, es ist für mich fast wie eine eigene Rasse. Ich erkenne sie auch alle auf der Straße, ich habe schon oft die Leute angesprochen, dass ihr Hund bestimmt aus dem Süden stammt und sie waren ganz erstaunt, woher ich das wusste.
Zum Thema Auslandstierschutz generell: Wir wissen alle, was da abgeht. Trotzdem kann man nicht jeden Hund retten. Kastrationsprojekte, wie sie manche Tierschutzvereine machen, sind da schon sinnvoller.
Trotzdem sollte es ihn weiter geben, Tierschutz sollte nicht an der Grenze halt machen.
Die Problematik erscheint mir aber eher in den Vereinen zu liegen, die nach dem Motto agieren "Hauptsache raus aus dem Ausland" . Da wird dann alles rübergekarrt, weil sie sonst in der Tötung landen würden. Nur landen trotzdem dafür andere Hunde in der Tötung. Ich kriege die Krise wenn sie nicht ´über die Mittelmeerkrankheiten aufklären und vielleicht sogar noch schreiben, dass Leishmaniose ja mit einer Tablette am Tag zu heilen wäre.
Ich bin in einer Datenbank für Vorkontrollen und habe schon einige Anfragen bekommen. Ich habe immer die Tierschützer gefragt, ob die Leute aufgeklärt worden sind hinsichtlich Mittelmeerkrankheiten usw. - und selbst wenn sie sagten, die wären - sie waren es nicht. Gut, sie hatten die Info dass es die gibt, aber es wurde ein wenig verharmlost.
Ich präsentiere den Leuten immer den Super Gau Hund - und ja es sind deshalb auch schon welche abgesprungen, aber das ist doch besser als wenn sie den Hund später im Tierheim abgeben, weil sie nicht mit den Krankheiten klar kommen.
Auch eine Hündin wie Sina hätte niemals nach Deutschland kommen dürfen. Ein wenig ängstlich stellte sich als fehlgeprägt heraus. Mittelmeerkrankheiten hatte sie auch noch. Aber ich war damals Single und fest entschlossen diesen Hund hinzukriegen, was mir gelang.
In einer Familie wäre dieser Hund vermutlich nicht lange geblieben, denn dort liegen einfach die Prioriäten anders.
Der Verein wird sich natürlich sagen, dass es richtig war, Sina rüberzusenden, weil es hier ja gut geht.
Andererseits, die Dame die das in Sinas Fall in Spanien macht, ist eine Deutsche und ich habe mal sehr lange mit ihr telefoniert.
Und ein wenig konnte ich sie dann auch verstehen. Wenn man da unten ständig mit diesen Hunden konfrontiert wird, da sieht man viele Dinge nicht mehr so eng und jeden Hund, den sie rausschicken können, schafft Platz für einen anderen Hund.
Stellt Euch mal vor, Ihr seht täglich herrenlose Hunde, die krank sind usw. usw. - könntet Ihr an all denen vorbeigehen?
Übrigens holen sich viele deutschte Tierheime mittlerweile Südländer, weil die so leicht zu vermitteln sind und die Leute damit wieder in die Tierheime kommen.
Diskutieren kann man sehr lange über dieses Thema, ändern sehr wenig. Gefragt sind da die Regierungen der Länder, die all diese Dinge zulassen.
Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, ob er sich einen Hund aus dem Ausland holt und bei welcher Orga er sich den Hund holt.
Ändern kann man sehr wenig.
Viele Grüsse
Ingrid