Hallo liebe Forengemeinde,
ich habe einen Labradorrüden, 9 Monate alt.
Eher der AL zuzuordnen, sehr agil, schnell beim Arbeiten, aufmerksam, schlanker Typ.
Er spielt eher wenig mit uns, eher mit sich selber und zeigt auch keinen Willen zum Apportieren.
Ich glaube, beides hängt zusammen, daher beschreibe ich einfach mal beide Situationen und entschuldige mich schon mal vorweg für den langen Text.
Gleich vorweg - es geht mir beim Apportieren nicht um Ball oder Stöckchen werfen, sondern um Dummytraining als rassetypischste Auslastung.
Ich bin mit ihm seit 3 Monaten in einer OG eines SVs, (davor waren wir in einer "klassischen" Hundeschule und ich hab meinen Spaß am Hundesport gefunden) Ziel ist erstmal die BH. Bei UO und Fährten ist er mit Begeisterung dabei, ob wir in Zukunft auch Schutzdienst machen, weiß ich noch nicht, das muss sich entwickeln und vielleicht ist er auch nicht der Hundetyp dafür.
Er arbeitet auf dem Hundeplatz für Futter, Beute (Spieli, Ball) zieht bei ihm nicht genug.
Wenn er nicht Apportieren möchte und das einfach nicht seins ist, dann soll es so sein, aber die unten beschriebene Situation mit "Jackpotbeute" möchte ich aber händeln können.
Ich beschreibe einmal die Spielsituation:
Zergelspiele klappen gut, nur wenn man zu lange spielt und er "drüber" ist, bellt er einen an, springt einen an, will einen in den Arm beißen. Wir ignorieren das und gehen kommentarlos weg, versuchen allerdings natürlich das Spiel rechtzeitig zu beenden, so dass die Situation gar nicht erst entsteht.
Einmal hatten wir ihn kurz für den Schutzdienst getestet, Spieli in der Hand, motiviert mit "was ist das denn feines, schau schau, willst dus haben, ja guck". Hund heiß, sitzt vor, bellt. Spieli freigegeben, Hund freut sich wie bolle und tobt mit seiner Beute ab.
Was zum nächsten Problem führt:
Hat er aus seiner Sicht "Jackpotbeute" (Äpfel aus dem Garten, gefundene Äste) dann tobt er damit quer durch den Garten, Ohren auf Durchzug. Rückruf und Abbruchsignal funktioniert nicht. Beim Auf ihn zugehen oder Versuche ihn einzufangen denkt er sich "Mega, jetzt spielen wir jetzt ein Fang mich doch du Eierloch Spiel" deshalb ignorieren wir ihn in solchen Fällen und gehen kommentarlos rein. Interessiert ihn aber in den wenigsten Fällen, dann beschäftigt er sich halt alleine.
Das alles war schon immer, nicht erst seit einiger Zeit.
Wenn er ne Schleppleine im Garten dran hat, dann macht ers natürlich nicht...
Generell tritt das nur draußen auf, drinnen kann ich immer an ihn ran und ihm alles aus dem Fang nehmen bzw Tauschen. Er läuft nicht vor uns weg.
Was wir bis jetzt probiert haben in Richtung Apportieren:
1. Mit ihm und Spielzeug nur spielen, wenn er selber damit zu uns kommt.
Ist ihm egal, dann spielt er halt alleine mit sich selber, er brauch uns nicht, um zu Spielen und um Spaß zu haben. Es sollte anders sein, ich weiß.
2. "Nimm" und "gib" mit einem extra dafür besorgten Spielzeug und danach einen Keks.
Das üben wir drinnen im Flur in Ruhe, ansonsten wird immer nur draußen gespielt und getobt.
Das erste Mal "nimm" und "gib" klappt gut, danach gibt es einen Keks und natürlich immer verbales Lob.
Und bei der zweiten Runde ist er dann so gierig nach dem Keks, er nimmt das Spielzeug nicht mehr richtig in den Mund, noch nicht mal halbherzig, guckt mich an so nach dem Motto "was willst du von mir". Wenn ich bis zur erwünschten Reaktion warte, sitze ich Weihnachten noch hier.
In der Welpenzeit und auch jetzt haben wir oft Tauschgeschäfte gemacht, aber wenn grad kein Keks da war, dann wurde das halt auch einfach mal so aus dem Hundemaul genommen, dann war das so.
Gerne nehme ich Ratschläge entgegen, was wir noch probieren können, oder was wir wie ändern sollten oder wie ihr es angehen würdet.
Lieben Dank für eure Mühe!