Okay super danke euch, ich probier die Sachen mal, und ja wir sind jetzt in einer Hundeschule. Also nächste Woche ist das erste Training, da schau ich mal, ob die das auch trainieren. :)
Man kann sich da auch oft was wünschen ;-)
Um schreiben oder kommentieren zu können, benötigst du ein Benutzerkonto.
Du hast schon ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.
Jetzt anmeldenHier kannst du ein neues Benutzerkonto erstellen.
Neues Benutzerkonto erstellenOkay super danke euch, ich probier die Sachen mal, und ja wir sind jetzt in einer Hundeschule. Also nächste Woche ist das erste Training, da schau ich mal, ob die das auch trainieren. :)
Man kann sich da auch oft was wünschen ;-)
Geht Ihr in eine Hundeschule?
In unseren Kursen üben wir jede Woche genau solche Szenarien. Selbst wenn das natürlich immer alles etwas gestellt ist, lernt man den Umgang.
Übrigens ist es oft keine pure Freude, sondern Unsicherheit. Es sieht nur oft so lustig aus, wenn ein Hund ausflippt, wenn er einen Menschen sieht.
Ich würde öfter mal wohin gehen, wo ab und zu Menschen in gewissem Abstand vorbei gehen und mit ihm üben, z.B. auf das Kommando "weiter" ganz normal an Deiner Seite weiter zu gehen. Und das dann natürlich loben und belohnen.
Eine gute Leinenführigkeit hilft in solchen Situationen auch. Natürlich schafft es ein Hund nicht gleich, wenn die Situation für ihn zu schwierig ist, aber es lohnt sich, die Leinenführigkeit in reizarmer Situation gut zu üben und die Reize langsam zu steigern.
Ich kann zum eigentlichen Problem nichts beitragen, aber zum Thema "kranker Hund".
Meiner war leider auch über ein Jahr dauerkrank und ich musste ihn deswegen recht viel abschirmen und "behüten", weil jeglicher Stress seine Symptomatik gleich verschlechtert hat.
Nachdem wir seine Erkrankung in den Griff bekommen haben, haben wir - allerdings auch mit Trainerunterstützung - begonnen, ihn wie einen normalen Hund zu behandeln. Also keine ständige Aufmerksamkeit, auch mal eine Korrektur, auch mal etwas Stress aushalten lassen usw.
Wir haben das nicht mit dem Brecheisen von heute auf morgen gemacht, aber eben langsam umgestellt.
Und es hat super geklappt und ist genau richtig für ihn.
Dinge, die er damals auch noch nicht konnte (ich würde ihn in manchen Belangen tatsächlich als etwas "entwicklungsverzögert" beschreiben) hat er nachholen können, sodass er mittlerweile ein wirklich normaler Hund geworden ist ;-)
Es hilft, wenn ein Experte drauf schaut, der den Hund eben nicht als "früher kranken Hund" sieht, sondern als das, was er aktuell ist und einen kompetent dabei unterstützt, richtig mit ihm umzugehen.
Das schafft Ihr bestimmt!!! Ihr habt ja echt schon viel durchgemacht, schaut positiv nach vorne.
Ich finde die Frage des Threads irgendwie etwas schräg, weil es ja auch Steigerungen ins Unermessliche gibt. Wo ist der Punkt, an dem ein Hund es einfach nicht mehr tolerieren kann?
Ich bin z.B. mal mit meinem Ersthund (ein wahres Lamm Menschen gegenüber) in eine Horde Kinder hineingeraten, die sich regelrecht auf ihn gestürzt haben. Da ist mir echt der Schweiß den Rücken runter gelaufen, weil ich dachte "das kann er nun nicht mehr aushalten".
Hat er. Aber was wäre gewesen, wenn doch etwas passiert wäre?
Das kam so plötzlich. Die Schulklasse ist vorbei gelaufen, plötzlich kreischte ein Kind, lief zu ihm hin und schon waren wir umzingelt und 20 Hände waren auf ihm, bevor ich überhaupt was sagen konnte.
Man kann das nicht so pauschal sagen, ohne einzelne Situationen zu betrachten.
Ich hatte das aber so verstanden, dass es im Ausgangspost eben nicht um Hunde ging, die nur auf einem hohen Erregungslevel sind und deshalb bellen, sondern um Hunde, die auf einem (für sie) zu hohen Erregungslevel sind und deswegen nicht mehr runterkommen/hohl drehen/dauerkläffen. Oder war das anders gemeint Ben_auch_mal_hier ?
Ja so ungefähr.
Also mir ging es überhaupt nicht um Hunde, die z.B. "während der Arbeit" oder beim Sport vokalisieren, oder kurz bevor es losgeht.
Mal ein Beispiel, allerdings aus einem normalen Hundeschulkurs: Da hatten wir zwei Hunde (nahezu erwachsen), von denen einer eigentlich die ganze Stunde über gebellt hat, v.a. wenn eben nichts passiert ist (er keine konkrete Aufgabe hatte) und der zweite dauergefiept hat, also so richtig laut.
Das ist auch nie besser geworden.
Irgendwie ja auch schade, weil das ja Stress für alle ist, ggf. auch für die anderen Hunde.
Die Trainerin hat da nie irgendwas an Tipps gegeben, deswegen habe ich eben überlegt, ob sowas überhaupt veränderbar ist.
Nachtrag: Wenn er gut aufs Klickern reagiert, schau Dich doch mal bei Youtube um.
Es gibt z.B. das sogenannte "Freie Formen" bzw. "Free Shaping". Das ist nicht sooo banal, man muss schon ein wenig dazu lesen, aber es ist für unsichere Hunde eine super Sache.
Der Grundgedanke ist der, dass sich der Hundehalter etwas überlegt, was der Hund machen soll, er aber selbst herausfinden soll. Man lenkt ihn nur mit dem Klicker. Also dass er z.B. die Pfote auf einen Untersetzer stellt. Man legt eine Decke auf den Boden, legt sich alles zurecht, was man braucht (Klicker, Leckerli, Untersetzer), ruft den Hund und motiviert ihn, aktiv zu werden.
Sobald er irgendwas macht, was in Richtung des Ziels geht, klickert man.
Also erst mal, wenn er z.B. den Untersetzer anschaut, in die Richtung geht, ggf. kurz mit der Pfote berührt.
In kleinen Schritten wird er sich - bestätigt durch den Klicker - dem Ziel nähern.
(Ist jetzt sehr knapp erklärt, sorry).
Google doch mal nach "Free Shaping für Anfänger" oder so. Das macht wirklich Spaß!
Ich habe meinem z.B. beigebracht, Flipflops anzuziehen ;-)
Leider weiß ich jetzt nicht genau, ab welchem Alter das klappt, aber mit meinem habe ich ähnliche Sachen ab einem Alter von ca. 12 Wochen gemacht.
Also wenn ich meinem Junghund, der auch sehr sensibel ist, den Po runterdrücken würde, dann wäre das ein Sargnagel für unsere gute Beziehung
Ich habe leider lange gebraucht, bis ich die richtige Art an Umgang und Beschäftigung herausgefunden habe, aber seit ich da einen Plan habe, läuft es tippitoppi und viele Probleme haben sich in Luft aufgelöst.
Da er ein Begleithund und kein Gebrauchshund ist, will ich keine konkreten Tipps geben. Nur so viel: Ich bin mit ihm nach dne üblichen Junghundekursen dann in verschiedene Kurse gegangen (Mantrailing, Agility, Rally Obedience, Dogdancing), habe selbst viel ausprobiert (auch Klickern).
Was sich herauskristallisiert ist, dass er generell schnell lernt, aber Abwechslung braucht. Und dass er für sein Leben gerne sucht. Da blüht er auf, vergisst jede Angst, ist super konzentriert und powert sich mental und teils auch körperlich so richtig aus.
Das ging aber bei ihm erst so mit ca. einem Jahr los, vorher hat er seine Nase nur zum Atmen benutzt ;-)
Korrekturen nutze ich auch, die sind bei ihm aber sehr fein und niemals (NIE!) körperlich. Das triebe ihn in starkes Misstrauen und Meideverhalten. Er reagiert schon auf ein deutlich ausgesprochenes "Jetzt", wenn er z.B. auf ein Kommando nicht reagiert.
Auch wenn er sensibel und manchmal auch ängstlich ist: Konsequent war und bin ich immer, allerdings altersgerecht. So habe ich erst mit einem Jahr angefangen, ein richtiges Körbchenkommando aufzubauen, weil ich wollte, dass er auch mental schon in der Lage ist, länger als 30 Sekunden dort zu bleiben. (Kann jeder anders handhaben, für uns war es die richtige Entscheidung, weil er einfach reif genug war, sich sehr schnell und dauerhaft im Körbchen zu entspannen).
Ich habe bei allen Kommandos, wenn ich sie neu eingeführt habe, immer darauf geachtet, dass er es (theoretisch) schaffen kann, was ich von ihm verlange. Das ist für beide motivierend, und auch so kann man sich langsam steigern.
Zudem habe ich im Alltag und auf Spaziergängen auf Struktur geachtet, das hilft einem unsicheren Hund auch sehr. Also so Kleinigkeiten wie: Wir gehen erst los, wenn wir alle bereit sind und ich es sage. Wir bleiben auf den Wegen. Nach dem Lösen gibt es eine kleine Trainingseinheit. Danach gibt es was Unterhaltsames (Spiel, eine Schnüffelsuche, etc.). Danach laufen wir zufrieden und gechillt zum Auto usw.
Wir haben hier von kleinauf im Alltag ein Signal zum Runterfahren. Für uns ist es wahnsinnig wichtig, dass ich Milos Erregungslage steuern kann - nicht nur im normalen Zusammenleben, sondern eben auch als Bedingung dafür, dass Sport überhaupt möglich bzw. sinnvoll ist. Einem Hund, der beim Sport so hochdreht, dass ich ihn nicht mehr runtergefahren kriege, dem tue ich mit der ganzen Aktion doch keinen Gefallen. Dann würde ich den Sport tatsächlich erstmal zurückschrauben und im Alltag daran arbeiten ODER mir ein Umfeld/eine Sportart suchen, bei der die Erregung noch kontrollierbar ist. Ziel von Hundesport ist ja nicht, dass der Hund sich regelmäßig komplett abschießt.
Also ja, grundsätzlich funktioniert das schon, die Erregungslage auf Signal zu kontrollieren - aber das muss klein angefangen werden und es braucht lange, bis sowas sitzt und auch bei wirklich hoher Erregungslage zuverlässig funktioniert. Aber ob es so gut funktioniert, das Pferd von hinten aufzuzäumen, indem man erst nachträglich an der Erregungskontrolle arbeitet und trotzdem wie zuvor weiterarbeitet, bezweifle ich ehrlich gesagt...
Super. Genau so habe ich es mit meinem zweiten Hund auch gemacht, von Anfang an.
Er kannte als Welpe schon das Signal "Pause". Das war nach "Sitz" das zweite, was ich ihm beigebracht habe.
Bei meinem Ersthund (mit dem ich aber keinen Hundesport mache, insofern egal), hat das nicht mehr geklappt, ihm "Pause" beizubringen. Er kam schon als erwachsener, etwas "verpfuschter" Hund zu uns. Also es läuft gut über Gehorsam, dass er dann z.B. auf seinem Platz bleibt, aber die Erregung bleibt relativ hoch. Der Junghund hingegen hat es quasi nie wirklich erlebt, wie es ist, richtig hohl zu drehen und sich abzuschießen.
Ich bin mal gespannt, wie es mit den Hunden, wegen derer ich den Thread eröffnet habe, weiter geht. Also ob sich da nachträglich noch etwas machen lässt. Nicht den ganzen Hund "verbiegen", aber die Erregung vielleicht ein wenig kanalisieren.
Dass es grundsätzlich auch nicht schlecht ist, wenn ein Hund erregt ist und das in seine "Arbeit" einfließt, dass konnte ich anhand der vielen Beispiele hier im Thread gut nachvollziehen.
Danke für Deine hilfreichen und ausführlichen Erläuterungen!
Ich kann das alles nachvollziehen.
Eine Nachfrage habe ich aber noch: Wenn Dein Hund Dich allerdings sehr lange ohne Pause auffordernd anbellt (z.B. bei einer Sportart, wo es eben viele Pausen gibt, weil die anderen Teilnehmer dran sind): Was würdest Du da machen? Hilft es da, mit Ritualen zu arbeiten? Ihn z.B. gezielt mit Hilfe eines Signals hoch- und wenn er dran war wieder runter zu fahren? (Klar, ein Hund ist keine Maschine, aber er verknüpft sicherlich schon, dass nach dem Endsignal erst mal nichts mehr los ist).
(Ist irgendwie lustig. Ich habe ja leider das gegenteilige Problem, also dass mein Junghund zu ruhig ist, aber wenn ich das Start- und Endsignal nutze, kann ich ihn wirklich besser aktivieren als ohne.)
Ich bin froh, dass man mich mit dem quietschenden Hund nicht vom Platz geschickt hat, denn ich hatte zunächst auch keine Idee, wie ich das abseits trainieren sollte. Bei uns hat nämlich Abstand zum Geschehen nicht automatisch geholfen.
Mir war das natürlich auch manchmal unangenehm, dass mein Hund zu Beginn nicht gesittet arbeiten konnte, aber ich war ehrlich dankbar, dass mir da praktisch und vor Ort geholfen wurde. Andererseits war für uns auch klar, dass das auch ein Alltagsthema ist, das nicht ausschließlich auf dem Hundeplatz bearbeitet werden kann.
Und wie habt Ihr das Problem dann gelöst?