Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Hi,


    Es kommt natürlich auch immer auf die Umgebungsbedingungen und die Hunde an. Haben die ähnliche Interessen, stimmt die Beziehung untereinander und sind sie viel im Freilauf (und sicher abrufbar), ist es einfacher.

    Oft ist es aber nicht so banal, wie wir auch erfahren mussten.

    Überhaupt muss man echt viel Neues beachten, wenn man zwei Hunde hat ;-)


    Wir haben tatsächlich die Spaziergänge getrennt gemacht, bis Junior ca. 6-7 Monate alt war. Und das würde ich (zumindest bei unserer Konstellation) immer wieder so machen.


    Vorher sind wir höchstens mal zu einer Wiese gefahren und haben sie dort halt "laufen lassen".


    Der Senior läuft an sich ganz gut, hat aber auch mit manchen fremden Hunden Probleme und ist insgesamt sehr nervös. Das sollte nicht auf den Junior abfärben (das war der Hauptgrund fürs Trennen der Spaziergänge).


    Dann kommt noch hinzu, dass die beiden unterschiedliche Interessen haben. Der Senior will voran kommen, Junior will länger schnüffeln.


    Wir haben die Leinenführigkeit noch mal neu mit dem Senior geübt, weil zusätzliche Dinge wichtig sind, wenn man zwei Hunde hat. Z.B., dass jeder auf seiner Seite läuft und dass ein "Weiter" wirklich "weiter" heißt und nicht "vielleicht weiter, wenn Du Lust hast" ;-).

    Das alleine bringt schon viel. Mit dem Junior wurde das von Anfang an auch sehr konsequent geübt.

    Zusätzlich trainieren wir mit dem Markertraining Hundebegegnungen. Da machen wir tolle Fortschritte, Senior tickt nicht mehr aus, aber man muss das Markern natürlich auch koordinieren. Mit einem zusätzlichen Kinderwagen möchte ich mir das (derzeit noch) nicht vorstellen.


    Dennoch: Noch vor ca. zwei Monaten waren gemeinsame und entspannte Spaziergänge unvorstellbar, irgendwann hat es aber "klick" gemacht und jetzt läuft es echt gut. Junior ist jetzt knapp acht Monate.


    Ganz wichtig, nicht nur fürs Gassi gehen: Namenstraining, Namenstraining, Namenstraining! Die Hunde müssten verstehen wer angesprochen ist. Das ist draußen auch sehr hilfreich. Also erst mal Übungen zum Namenstraining machen und IMMER den Namen voranstellen, wenn man kommuniziert und belohnt. Wenn Ihr das noch nicht macht, würde ich Euch das echt empfehlen. Einfach 2-3 mal täglich kurze Einheiten. Kann man z.B. mit dem 10-Leckerli-Spiel verbinden. Man zählt langsam aus einer Schüssel 10 Leckerli in die Hand, die Hunde müssen solange sitz machen oder zumindest Abstand halten und dürfen nicht drängeln. Dann werden die 10 Leckerli im Wechsel verteilt. Immer mit dem Namen. Also: "Eins - Fiffi, zwei - Hasso, drein - Fiffi"...usw.


    Bevor die beiden das sicher verstanden haben, war es draußen Chaos. Wenn z.B. einer stehen blieb und der andere nach vorne ging und man "langsam" sagt, dann bringt das nix, wenn dann BEIDE langsam machen ;-)


    Auch ein "Pause"-Signal ist hilfreich. Also wenn z.B. einer was tun soll oder man mit einem übt oder einen streichelt, dann hat der andere Pause und hält etwas Abstand. Das ist zwar draußen jetzt nicht so oft relevant, war aber auch ein Kommando, das uns weiter gebracht hat, da unsere beiden immer gleichzeitig "dabei" sein wollen und lebhaft sind.


    Das wird besser und besser, wenn man für sich festlegt, was man möchte und gezielt übt - wenn nötig getrennt.


    LG

    Hallo zusammen,

    ich finde, dass man das wirklich vom Hund abhängig machen sollte.

    Warum geht man in eine Hundeschule? Damit irgendwas besser wird.

    Wenn ein Hund solche Probleme hat, und das wohl dauerhaft, verstehe ich den Sinn nicht.


    Mit unserem Senior haben wir ein paar Anläufe gestartet, aber er ist in solchen Situationen generell ultra nervös. Das hängt nicht nur mit den vielen anderen Hunden zusammen, sondern dass er nicht damit fertig wird, dass man "etwas von ihm verlangt". Er will nämlich immer alles richtig machen und fängt sofort an zu beschwichtigen und nervös zu werden. Das Päckchen hat er schon mitgebracht, es ist einfach in ihm drin. Wir mussten das Training mit ihm immer unauffällig in den Alltag integrieren, weil er in jeglicher sichtbaren Übungssituation vor Stress förmlich in sich zusammen fällt.


    Unser Junior hingegen lernt total gerne und blüht auf, aber er hat vor großen Hunden teilweise noch Angst. Dass in der Welpenstunde damals alle quasi auf ihn losgelassen wurden, die das fünffache wogen, war nicht gut!

    Auch mit ihm trainieren wir lieber für uns bzw. mal zusammen mit ausgewählten Hunden aus dem Umfeld.


    Es kommt halt auch darauf an, was man selbst braucht. Wir wohnen ländlich und unsere Hunde sind so gut wie nie "Halligalli" ausgesetzt. Vielleicht alle zwei Jahre mal, wenn überhaupt. Dafür dann wöchentlich solche Spalierübungen machen, finde ich nicht sinnvoll.

    Kann mich nur anschließen: Das kommt sehr auf den Hund und natürlich auch auf den Welpen an. Unserer war 9 und topfit, als der Welpe kam. Er war öfter mal in Fremdunterbringung (im Rudel) und hat ein gutes Sozialverhalten. Man merkt(e) trotzdem, dass es ihn stresst(e), wobei der Junghund für sein Alter und seine Rasse echt ein ruhiger Geselle ist. Aber natürlich will er öfter spielen als der Senior. Natürlich achten wir immer darauf, dass Senior Rückzugsorte hat, die für den Kleinen tabu sind, aber letztendlich ist er einfach da.

    Mit steigendem Alter des Kleinen verändert sich zwar die Beziehung und wird ausgeglichener, sie spielen jetzt auch in derselben Weise zusammen und nicht mehr wie Welpe und erwachsener Hund, der sich zurück nimmt, sondern eher auf Augenhöhe. Sie liegen jetzt auch oft beieinander, inspizieren gemeinsam Haus und Garten. Aber die ersten Wochen waren im Management eher schwierig, um wirklich beiden gerecht zu werden.

    Ich kenne einige andere Hundehalter in ähnlicher Konstellation. Auch da ist es sehr unterschiedlich: In einem Fall ist gibt es zwischen den beiden überhaupt nichts Gemeinsames und es ist sehr anstrengend, in einem anderen Fall ist die Althündin total aufgelebt.

    In einem dritten Fall war die Ersthündin wohl ziemlich "verwöhnt" und die Prinzessin schlechthin - dort waren die beiden vom ersten Tag an unzertrennlich, was ich nie gedacht hätte.


    Bei uns ist es so, dass wir ohnehin die Hunde nicht als Rudel betrachten, sondern nach wie vor als zwei Individuen. Es wird bewusst und gerne viel getrennt gemacht, aber auch Einiges zusammen, aber nur, wenn es sinnvoll für beide ist. Das ist für uns ein guter Weg, frisst aber enorm viel Zeit. Alleine die Spaziergänge kommen auf ca. 3 Stunden pro Tag, weil jeder eine lange "Exklusivrunde" bekommt, die aber auch wichtig ist, weil ja zumindest der Junior etwas mehr Aufmerksamkeit draußen benötigt.

    Klar, wären die beiden von sich aus unzertrennlich, würden wir mehr gemeinsam machen, aber der Senior braucht eben eher ruhige Aktivitäten alleine.

    Huhu,


    geht Ihr eigentlich immer in bebautem Gebiet oder auch mal auf Wiesen und Feldern?


    In den Videos kommt sie mir unsicher vor und sie beschwichtigt auch ein paar mal, wenn sie in Deine Richtung schaut.

    Wenn die Reize für sie gruselig sind, kann ich verstehen, dass sie da auch nicht den Kopf frei hat, sich an Dir zu orientieren, sondern irgendwie versucht, mit dem Ganzen klarzukommen. Da kommen halt dann Strategien zustande wie "schnell weg" oder einfach hinsetzen. Welpen machen das oft, wenn sie sich mit einem Reiz auseinandersetzen.


    Für uns Menschen ist die Umgebung normal, aber vielleicht hat sie 90% dieser Dinge (Autos, etc.) noch nicht gesehen - oder aber schlechte Erfahrungen damit gemacht?


    Die Leine ist auch recht kurz für einen Hund, der das vermutlich noch nicht kennt.

    Es wäre einen Versuch wert, mal in reizärmerer Umgebung an etwas längerer Leine zu laufen, ganz in Ruhe, sie schnüffeln lassen etc.


    Grundsätzlich fände ich aber eine Trainerunterstützung keine schlechte Idee, es muss ja kein Einstieg in ein anstrengendes Training sein, aber er könnte Euch z.B. einfach mal begleiten und Euch Tipps geben, wie Ihr ihr helfen könnt zurecht zukommen.


    Meine Ideen dazu.

    Ich finde so „warte“ oder insbesondere „geh zu Seite“ Kommandos sehr nützlich im Alltag.


    Sagt ja keiner, dass man das ständig macht und dann keine Rücksicht mehr auf andere nimmt.

    Danke. Endlich mal jemand, der versteht, worum es mir geht.


    Ich wurde hier wieder mal falsch verstanden.

    Man muss hier aber auch immer alles bis ins Kleinste zerpflücken.


    Meine beiden sind teilweise gerade mal einen Meter entfernt, aber auch da wäre es halt toll, wenn sie ihren Arsch vom Weg weg bewegen.

    Und wenn ein Nachbar auf dem Fahrrad vorbei kommt, der die beiden kennt, ist die Gefahr, dass er vor Angst vom Rad fällt ja auch gering.

    Oh danke, das klingt gut für den Senior. Werde ich dann mit ihm ausprobieren. Bin gespannt, was besser klappt. Kommt aber natürlich auch auf den Hund an.

    wenn du es ganz klassisch aufbauen willst bring ihnen bei auf Handzeichennach Rechts oder links zu gehen. Damit sie erstmal wissen wohin einfach Targets auslegen und die Ankunft dort immer feiern. Meine können sowas ja aus dem Sport und die haben es gut verknüpft und wissen was das zeigen in eine Richtung von mir bedeutet, die wenden sich dann im Alltag dahin und trotten los und du kannst das echt überall üben. Ein Weg, 2 Bierdeckel und ein Clicker bekommst du in jede Tasche

    ok, das ist auch eine Idee. Vielen Dank! Mit dem Kleinen habe ich das Targettraining schon ein wenig angefangen. Der Große hat leider Angst vorm Clicker und ist in Übungssituationen immer sehr nervös. Bei ihm mache ich fast alles "nebenbei" über Körpersprache, das funktioniert bei ihm sehr gut. Deswegen werde ich es vermutlich beiden getrennt auf unterschiedliche Weise beibringen und dann mal sehen, ob es auch zusammen funktioniert.

    Bei uns heisst es "An den Rand". Aufgebaut habe ich das mit Sichtzeichen - mittels Armbewegung in die gewünschte Richtung zeigen + Lob, wenn das erfolgt. Wobei das Sichtzeichen eher ein Hilfsmittel war, um überhaupt klar zu machen, was ich eigentlich will. "An den Rand" benutze ich mittlerweile aber eher selten.

    Wenn irgendwer kommt rufe ich meine Hunde grundsätzlich zu mir und schicke sie ins "Sitz Warte". Beide (auch der Jungspund) bleiben dann sitzen, bis ich das auflöse (und natürlich belohne). Erscheint mir einfach höflich. So sehen die anderen, dass von meinen Hunden keine Gefahr ausgeht. Hier gibt es auch Leute, die vor Hunden Angst haben und die sind da einfach froh drum, wenn sie sehen, dass meine unter Kontrolle sind.

    Ok, ich denke, mit dieser Armbewegung könnte ich das mal probieren.

    Sowas ist natürlich die Ausnahme, aber dann extrem unerfreulich. Mir wäre tatsächlich generell unwohl, wenn mein Hund bei Begegnungen nicht in Griffweite ist.

    Wie geschrieben: Ich kann sie ja zu mir ranrufen, aber für Situationen, in denen es aus anderen Gründen nicht sinnvoll ist, hätte ich halt gerne dieses "zur Seite" Kommando zusätzlich.

    Kommt bei uns z.B. oft vor, dass bekannte Leute (die sie nicht gleich mit Messern bedrohen oder Stöcken verprügeln) auf dem Rad vorbei fahren. Bei Fremden, die die Hunde schon argwöhnisch anglotzen, rufe ich sie aus eigenem Interesse ab.


    Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, wie man das im Freilauf aufbaut?