Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Bei mir heißt das Signal "Rüba" (also schlampig gesprochenes "rüber"). Beigebracht hab ich das körpersprachlich - also Hund latscht vor mir, ich geh Richtung Rand und sag "rüba" nehm dabei die am Rand befindliche Schulter nach hinten und die in der Wegmitte befindliche Schulter vor - mache also sozusagen die Wegmitte zu und den Rand auf. Wenn die Flexi am Hund ist, halte ich diese auch in die Richtung, in die der Hund soll (ohne festzustellen), womit der leichte Zug auch die richtige Richtung weißt.


    Ich sag auch extra "nur" Signal und nicht Kommando, weil ich hierbei die Ausführung sehr "weich" betrachte, also Jin muss weder prompt reagieren noch unbedingt ganz an den Rand. Mit mehr Konsequenz und Genauigkeit ginge das sicher noch viel besser. Aber für uns reicht das.


    Edit: ich persönlich nutze das Kommando auch nur für Spaziergänger, Jogger und plötzliche Radler, die zu blöd zum Klingeln sind. Und nur, wenn das Gegenüber auch einen entspannten Eindruck macht. Niemals nutze ich es, wenn der Passant ein andres Tier bei sich führt - da ist mir die Gefahr zu groß, wenn entweder der Hund doch mal nicht gehorcht (er ist ja nunmal ein Lebewesen und keine Maschine) oder das andre Tier unvorhergesehen reagiert.

    Stimmt, "rüber" kennen sie eigentlich schon (mit mir zusammen, z.B. wenn wir die Straßenseite wechseln). Muss mal überlegen, ob ich das für solche Situationen auch verwenden kann, ohne das Kommando zu "verwässern".


    Ich denke aber langsam, dass es fast besser wäre, das mal mit einem Menschen (Jogger etc.) zu üben, damit sie es in der Konstellation / Situation verstehen.


    Dadurch dass sie diesen Reizen gegenüber so gleichgültig sind, haben sie irgendwie nicht den "Reflex" auszuweichen. Jogger und Radfahrer sind für sie irgendwie Luft.

    Ich würde es mir und den anderen einfacher machen und die Hunde immer und ausnahmslos ranrufen und erstmal toll belohnen. Dann hast du eine ziemlich gute Chance, dass sie das bald generalisieren, also bei Sichtungen selbständig und zügig zu dir kommen, ohne dass du groß was tun musst. Haben unsere Hunde tatsächlich getan, war superpraktisch.


    Alles andere wäre mir eh zu brenzlig: Woher weißt du, dass das Pferd nicht mal scheut und losschießt, der Jogger stolpert, plötzlich die Hunde anschnauzt oder sonstwas Blödes die beiden triggert, während du weit weg bist? Stichwort: Rudeldynamik? Zwei Hunde so zusammen weit weg laufen lassen ,dass sie nicht jederzeit bequem zu dir kommen können, würde ich deshalb in einer sehr belebten Ecke eh nicht riskieren.

    Hm, also super weit weg sind sie ja nicht an diesen Stellen, wo mehr los ist.

    Dass die beiden etwas triggert, kann ich mir auch nicht vorstellen, weil sie diesen "Reizen" gegenüber total gleichgültig sind. Sie schauen Jogger etc. nicht mal an, reagieren auch nicht komisch, wenn einer von hinten kommt. Sie kennen es einfach, weil das bei uns Alltag ist. Daher kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ein Jogger "was Blödes macht", weil er sich von den Hunden "bedroht" fühlt.

    Klar, bei Pferden würde ich sie lieber rufen, nur eben so bei Wanderern, Joggern und so, da reicht es m.M.n. wenn sie halt aus dem Weg gehen.

    Und es gibt eben auch Situationen, wo es nicht günstig ist, wenn sie erst zu mir laufen. Daher hätte ich das Kommando eben gerne zusätzlich.

    Ich finde auch Informationen sind gut aber zu viel Unken und schwarz malen helfen auch nicht. Mir wurde gesagt es wäre schlecht dass mein Welpe in ländlicher Umgebung groß wurde. Ja Skyler hatte erst ziemliche Angst vor unserem Fernseher aber er hat sich dran gewöhnt und ist auch bei Straßenverkehr cool. Etwas gesunder Optimismus hilft manchmal mehr durch schwierige Phasen zu gehen.


    Unser Welpe wurde auch in sehr ländlicher Umgebung geboren.

    Ehrlich gesagt war das für uns einer der Kaufgründe, weil wir hier auch ländlich wohnen, es eben viele Tiere gibt (sehr viele Pferde, Kühe, Katzen, Hühner). Das kannte er alles.

    Wir nehmen unsere Hunde selten in belebte Umgebungen mit, weil wir uns da selbst selten aufhalten. Insofern passt das schon.


    Ich mag mich täuschen, aber ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, dass "Stadtwelpen" schon z.B. mit in die Innenstadt genommen werden oder an die Straßenbahn gewöhnt werden. Vermutlich sind sie mehr drinnen als draußen.

    Dann also lieber ein "Landwelpe", der eben viel draußen war.

    Unser ist dafür von Anfang an über alle Untergründe gelatscht, vor denen unser Senior bis heute Respekt hat.


    Es hat halt alles seine Vor- und Nachteile. Dafür war das mit dem draußen Lösen überhaupt kein Thema und er wurde schnell stubenrein.


    Ich finde den Hinweis auf andere Probleme (nicht souveränes Muttertier oder so) plausibler, nur bringt es natürlich jetzt auch nichts.

    Hallo zusammen,


    ich eröffne auch mal einen kleinen Beitrag.


    Wir haben hier in unserem Wald sehr viele Reiter, Jogger, Walker, Radfahrer.

    Wenn ich mit den Hunden dort bin, hören sie zwar zuverlässig auf das "Stop", bleiben dann aber (logisch) stehen.

    Als ich nur einen Hund hatte, was das kein Thema, weil genug Platz war. Jetzt mit beiden ist dann natürlich der Weg manchmal versperrt.

    Klar kann ich sie auch zu mir ranrufen, aber je nachdem, wie weit sie entfernt sind, ist das auch nicht die Lösung.


    Ideal wäre ein Kommando wie "aus dem Weg" oder "auf die Seite" ("Seite" als Kommando ist allerdings schon anderweitig besetzt).


    Wie würdet Ihr das trainieren? Was könnte ein knackigeres Kommando sein ("weg da" vielleicht?)

    Der Junior kennt den Clicker, der Senior nicht.


    Meine Idee wäre, es vielleicht erst mal mit den Junior und dem Clicker und einer anderen Person zu trainieren, die an ihm vorbei läuft. Ich würde clickern, wenn er mal zufällig an den Wegrand geht und dann nach einigen Wiederholungen das Kommando einführen.


    Oder ohne "Statisten" trainieren und einfach clickern, wenn er eben mal zufällig von der Mitte des Weges an die Seite geht? Kapiert ein Hund den Zusammenhang?

    Beim Stop-Kommando hat das allerdings mit dem Clicker auf diese Weise gut funktioniert.


    Es soll halt unabhängig davon klappen, was ich gerade mache (ob ich mich bewege, näher oder weiter weg bin).


    Freue mich über Ideen!


    Falls das ein gängiges Kommando ist, das ich einfach noch nicht kenne, kann ich auch selbst danach googeln, nur weiß ich halt nicht, wie das heißt.


    LG und einen schönen Samstag!



    Genau so.


    Ich habe das gleich auf einem Tisch gemacht, woran er sich ja auch gewöhnen muss. Rutschfeste Unterlage drauf. Welpe daraufstellen, einfach ein bisschen an ihm rumfummeln, Leckerli / Loben (aber in dem Moment, in dem er still steht), wieder runter, bevor er anfängt sich zu wehren. Das halt jeden Tag mal ein bisschen mehr.

    ok, das klingt natürlich plausibel.


    Ich habe mich nur in dem Thread so wieder gefunden (allerdings nur beim Angst-Thema), weil uns damals auch immer - wie hier in mehreren Antworten - gesagt wurde, unser Welpe sei nicht normal.

    Das finde ich halt aus der Ferne immer etwas sehr aus dem Fenster gelehnt und bringt zudem niemanden weiter.


    Dennoch hoffe ich, dass die (der?) TE mit ihrem / seinem Welpen glücklich wird und dieser sich zu einem ausgeglichenen Hund entwickelt.

    Autofahren kannte unserer z.B. auch überhaupt nicht, und nach der - zugegebenermaßen - etwas aufwändigen Gewöhnungsaktion war es überhaupt kein Problem mehr.

    Nando ist ja nun 7,5 Monate und scheinbar ein ganz cooler. Und weil er so cool ist, hebt er das Bein nicht nur zum Pinkeln, nein, der kackt auch so. :see_no_evil_monkey:


    Ich hoffe das wird auch wieder normal, das ist sowas von dämlich.

    meine machen das beide manchmal, wenn alles ganz schnell gehen soll oder beides zu sehr drückt und zwickt. Da wird dann beim Pinklen gleichzeitig schon das Würstchen rausgedrückt.

    Also, zum Thema "Angst" gebe ich gerne mal unsere Erfahrungen weiter.


    Unserer hat, bevor er zu uns kam, schon viel kennen gelernt (Menschen, Kinder, viele verschiedene Tiere, laute Maschinen, viele Untergründe). Wir haben sehr viele Videos bekommen, wo man ich gesehen hat, wie toll sich die Züchter gekümmert haben und wie "normal" und neugierig die Welpen wirkten.


    Dennoch hatte er Angst, auch vor Dingen, die er wirklich erwiesenermaßen kannte. Z.B. an Putzeimern vorbei gehen oder durch nur halb geöffnete Türen zu gehen.

    Er wollte, bis er ca. 14 Wochen alt war, auch wirklich nicht unser Grundstück verlassen. Wir wohnen ländlich, bei uns auf der Straße hat er nicht wirklich sooo viele krasse Dinge erleben müssen ;-)


    Uns wurde auch oft gesagt, das sei nicht normal - nur was soll man tun? Ihn zurück bringen?

    Es hat uns in Panik versetzt, bis wir eine Frau mit einer wirklich tollen Terrierhündin trafen (9 Monate) und die Frau erzählt hat, dass ihre Hündin bis zum Alter von 6 (!) Monaten nur sehr ungern raus wollte. Da haben wir uns entspannt.


    Insgesamt lief es so ab:

    Nach einigen Tagen Eingewöhnung wurde er auf dem Arm nach draußen getragen. Dort hat sich einer mit ihm auf eine kleine Mauer etc. hingesetzt und ihn nur beobachten lassen. Autos, Baufahrzeuge, Radfahrer, Fußgänger, etc. durfte er auf dem Schoß einfach nur aus sicherer Entfernung beobachten.

    Alle ca. zwei Tage fuhren wir dann z.B. zu einer anderen Wiese, haben ihn dort erkunden lassen, aber nur, so lange es ihm keine sichtbare Angst mache.

    Besuch wurde dann auch mal eingeladen, mit dem Hinweis, ihn kommen zu lassen und nicht zu bedrängen, etc.

    Nach und nach gab es dann irgendwann Besuche in der Tierhandlung (beim ersten Mal auf dem Arm), in einem ruhigen Café, in Restaurants.

    Irgendwann ging es in die Stadt (Kleinstadt) und mal zu einem kleinen Bahnhof (witzigerweise fand er Züge (!) total interessant!).

    Zwischen diesen Ausflügen war dann aber immer mind. ein Ruhetag!


    Anfangs hatte er eine Phase, da hat er bei Fußgängern leise "wuff!" gemacht ("Komm bloß nicht näher!"). Also wurde generell der Abstand vergrößert, damit es nicht seine Strategie wird, Leute zu verbellen. Daraufhin hat das komplett aufgehört.

    Er geht, seit er ca. 4 Monate alt ist, unbeeindruckt weiter, wenn Jogger, Reiter, Rollerfahrer, Radfahrer, laute Kinder, etc. vorbei gehen.

    Wir haben auch immer jeden Blick zu uns gelobt und belohnt, woraufhin er immer öfter in gruseligen Situationen zu uns geschaut hat, gelobt wurde und dadurch irgendwie abgelenkt wurde.


    Irgendwie wurde es schlagartig besser, als er anfing, sich für Duftmarken zu interessieren und er auch sein Bein gehoben hat. Vielleicht Zufall, vielleicht aber auch einfach die normale Reifung. Das war so zwischen 4 und 5 Monate.


    Er ist jetzt etwas über ein halbes Jahr, und Dinge, die selbst vor ein paar Wochen noch etwas schwierig waren (Tierarztbesuch, Besuch in einem Laden, Aufzüge, elektrische Schiebetüren), meistert er jetzt so, als wäre es nie ein Problem gewesen.


    Er ist sicherlich dennoch kein "Haudrauf", er ist einfach ein ruhiger Kerl, aber selbst als die oft zitierte sensible Phase vorbei war, hat sich noch so viel getan (eigentlich sogar mehr als in der Phase selbst).


    Ich kenne Junghundbesitzer, die auch Schisser haben und eine andere Strategie wählten ("Da muss er durch!" - "Wir fahren jetzt nach München mit ihm" - "Er muss täglich möglichst viele Menschen sehen".) Ich kann nicht feststellen, dass das besser war, denn dort gibt es leider jetzt noch große Probleme (Angstbellen bei Tieren und Menschen).


    Mit anderen Worten:

    Lasst ihm noch ein paar Tage Zeit, dann lasst ihn die Umgebung auf dem Arm kennen lernen und geht mit seinem Tempo mit.


    Noch ein Edit: Ich weiß nicht, ob man die Gewöhnung an draußen groß beschleunigen kann. Sicherlich kann mal vieles richtig oder falsch machen und den Hund unterstützen. Aber rückblickend denke ich echt, dass es eher der Reifungsprozess ist, der viel bewirkt.

    Ich würde ihn jedenfalls zu nichts zwingen, also nicht "weiter schleifen", wenn er eh schon wimmert.

    Vielleicht gibt es Tageszeiten, in denen es nicht so schwierig für ihn ist. Dann würde ich lieber dann raus gehen.

    Bei uns war das interessanterweise bei Dunkelheit. Da ging er am ehesten mit raus. Vielleicht waren ihm die "Tagesreize" einfach zu viel? Wer weiß das schon.

    Nachdem Senior jetzt endlich im Freilauf ist, ein kleines Resümee:

    Es klappt prima! Außer dass er einmal auf eine Wiese abgebogen ist und sich gewälzt hat. Da war er wieder in seinem Tunnel, kam aber immerhin sofort und auf schnellstem Wege, als er sein ekeliges Werk vollendet hatte. Nun gut. Ansonsten ist er gut an mir orientiert und profitiert sehr von seiner Freiheit.

    Dadurch, dass er das so toll macht, kann ich auch endlich mit beiden zusammen gehen. Mr. Junghund ist an einer Schlepp, Senior frei. Es klappt super und ich spare mir zwei Stunden am Tag im Vergleich zum separaten Gassigehen.