Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Leider sind es meistens in einer Tierhandlung auch nur ganz normale Verkäufer, wenn überhaupt. Ich hätte ganz ohne Ausbildung dort anfangen können. Es ist eben wie in einem angeblichen Elektrofachmarkt, dort haben auch die Wenigsten Ahnung von ihren Artikeln. |)


    Aber ja, eigentlich sollte es einem wirklich Wurst sein. Ich habe bei den Leuten hier teilweise nur echt Angst, dass sie handgreiflich werden. Gestern die Dame ist mir wirklich auf die Pelle gerückt und Pebbles war vor lauter Überforderung natürlich keine Hilfe. Da blieb nur die Flucht.

    Ich hab mal in einem Buch gelesen, man soll sich einen Satz zum Thema Kontaktverbot aussuchen und diesen immer und immer wiederholen, egal was die andere Person sagt. So fängt man keine unnötige Diskussion an.

    Die Welpenzeit geht ja auch vorbei.

    Ich habe einfach nach den unangenehmen Erfahrungen Menschen meist den Rücken zugedreht, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommen, Kontakt aufzunehmen. Seit er so 5 Monate alt ist, ist es eigentlich nicht mehr passiert, dass ihn jemand streicheln oder anfassen wollte.


    Manche Sätze bringen einen halt in Rechtfertigungszwang. Habe es auch mal versucht mit " er hat vor Fremden Angst". Das stachelt viele leider noch mehr an, weil sie die Ersten sein wollen, vor denen er keine Angst hat ("aber vor MIR brauchst Du doch keine Angst haben, Du Süßer!").

    Oder wenn man sagt "er soll nicht irgendwann zu jedem hinlaufen, um gestreichelt zu werden", übersteigt das den geistigen Horizont dieser Leute.

    Dieses "einfach weitergehen, danke" war bislang am effektivsten, auch wenn man sich damit gewiss keine Freunde macht. Aber diese Leute will ich gar nicht als Freunde...

    Oh, das kenne ich. Komischerweise war es in der Tierbedarfshandlung - wo die Leute ja eigentlich etwas mehr Ahnung haben sollten - am schlimmsten. Unser kleiner Pudel wurde einfach hochgehoben, begrapscht (während er auf meinem Arm war), laut angeredet, obwohl er damals sichtbar Angst hatte. Die Angestellten waren auch nicht besser.

    Am schärfsten war eine ältere Dame auf dem Parkplatz, die verzückt rief "wartet, ich hole mal meinen aus dem Auto, ich habe einen Schäferhund dabei!". Ohne Worte.

    Sehr schnell wurde die Ansage "einfach weiter gehen, danke" meine Taktik. Natürlich ist jeder, der so angeredet wird, angefressen. Aber das ist mir wurscht. Den Satz nutze ich noch immer, wenn jemand mit einem fremden Hund auf der Leine meint, die beiden müssten sich unbedingt beschnüffeln. Müssen sie nicht.

    ...was mir gerade noch einfällt: Hatte die Tage mal starke Fußschmerzen und musste mir was einfallen lassen. 12km wären einfach unmöglich gewesen.


    Da gab es "Steh-Gassi" auf der Wiese. Also langsam einmal über eine große Wiese und zurück. Die Hunde durften schnüffeln und rennen, es gab dazwischen mal kleine Übungen. Da kam ich mit 2.500 Schritten (also ca. 2km) hin, dennoch waren wir eine Stunde draußen.

    Dann mit beiden noch mal zusammen zwei Löserunden im Schneckentempo und noch eine separate mit dem Junghund. Habe es geschafft, die 12km auf 4km zu drücken, aber weniger geht irgendwie nicht... Wie es mit 2km hinhauen soll, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen - und meine Hunde sind echt nicht groß.


    Habe mal im Handy geschaut: Das Wenigste in den letzten 12 Monaten waren wirklich die 4km.

    1 Pudelmix, 10 Jahre

    1 Pudel-Junghund, 7 Monate.


    Insgesamt kommen laut Fitnessuhr ca. 12km zusammen, wenn ich überwiegend getrennt mit ihnen gehe, oder aber ca. 8km, wenn ich überwiegend gemeinsam mit ihnen gehe (das variiert, je nachdem, ob ich gerade etwas mit einem von ihnen trainieren möchte). Wir laufen aber nicht schnell, weil beide sehr gerne schnüffeln.

    Bin insgesamt so 3-3,5 Stunden mit ihnen draußen, wenn ich separat gehe oder ca. 2 Stunden, wenn ich mit ihnen zusammen gehe.


    Ca. 1km müsste man jeweils abziehen, das wäre das, was ich ohne die beiden im Alltag so laufe.

    Bin bei flying-paws


    Aus eigener Erfahrung und durch aktuelle Probleme unserer Nachbarn mit ihrer Junghündin ist meine Frage (hoffe ich habe das nicht überlesen): Kann man ihn denn bremsen und auch mal für ruhigere Aktivitäten begeistern?


    Unser Ersthund (aus dem Tierheim) war offensichtlich durch seine Vorgeschichte regelrecht süchtig nach Rennen, es dauerte seeeeeeehr lange, bis wir das im Griff hatten und er richtigen Freilauf bekommen konnte. Jetzt haben wir es im Griff, endlich besteht ein Gleichgewicht aus Toben / Rennen und ruhige Aktivitäten - je nach Möglichkeiten des Umfelds. Und er ist abrufbar. Aber das dauerte wie gesagt sehr lange, den Kreislauf des Berauschens zu durchbrechen.


    Bei unserem Junior haben wir daher von Anfang an darauf geachtet, dass er sich nicht in solchen "Renn-Flashs" verliert. Bewegung, Rennen - ja. Aber das geht halt nicht überall und sollte m.M.n. kontrollierbar sein, sonst wird es mit dem Freilauf echt schwierig.


    Jetzt zu unseren Nachbarn, die eine Junghündin im gleichen Alter unseres Juniors haben: Die durfte von Anfang an frei laufen, egal wo, egal wie - und rast wie eine Irre. Ohne Pause. Sie wirkt (zumindest auf den ersten Blick) auch nicht gestresst, sondern "vergnügt", wenn man es mal vermenschlicht ausdrücken möchte.


    Jetzt haben die Nachbarn ein Problem. Sie ist jetzt in der Pubertät und überhaupt nicht mehr kontrollierbar. Sie hört nicht mehr auf den Rückruf, müsste also an die (Schlepp-)leine, was absolut nicht funktioniert, weil sie dadurch gefrustet und total drüber ist. Gestern erst gab es wieder einen mega Aufstand, sie hat ca. 15 Minuten ohne Pause gejammert, gekläfft, geheult, weil sie nicht frei laufen durfte.


    Als sie 3-4 Monate alt war, war es auch total süß, wie sie umher jagte. Und wie weit sie mit ihren kurzen Beinchen rennen konnte, ui, was für ein Spaß.


    Fürwahr, was für ein Spaß...

    Hm...also ich denke nicht, dass das alles unlösbar ist.


    Wir haben auch einen Hund aus dem Tierschutz, allerdings aus Deutschland.

    Er hat auch sein Päckchen mitgebracht. Drinnen ein Traumhund, draußen war es anfangs höchstens 'naja'.

    Er war auch null leinenführig und hat anfangs jeden Hund angekläfft, selbst wenn es nur ein Punkt am Horizont war.

    An Freilauf war nicht zu denken, da ist er ausgerissen.

    Vieles ist aber alles Stück für Stück besser geworden. Nur zwei Baustellen blieben: Freilauf - keine Chance und Pöbelei bestimmten Hunden gegenüber.


    Auch wir haben einige Trainer verschlissen. Die erste riet uns zur Einschüchterung per Schepperkette. Tolle Idee bei einem unsicheren Hund!

    Der zweite riet dazu, ihn an kurzer Leine anzubinden, sobald er Stress macht. Auch toll für einen nervösen Hund.


    Eigentlich habe ich erst hier durch ein Forumsmitglied und den persönlichen Austausch den richtigen Hebel gefunden, seitdem geht es bei den letzten Baustellen bergauf. Er ist jetzt im Freilauf, bestens an mir orientiert, und seitdem blüht er auf, ist generell ruhiger.

    Mit einer bestimmten Methode verbessern wir jetzt auch schrittweise die Pöbelei, die er noch manchmal veranstaltet.


    Ich denke, dass ein Dreivierteljahr noch sehr kurz ist. Bei einem "unbelasteten" Welpen braucht man auch länger, bis er "alles kann".

    Deine Hündin hat ja sehr viele positive Seiten.


    Ich würde mir an Deiner Stelle eine Prioritätenliste machen, was Du als Erstes angehen willst, und mich erst mal nur darauf konzentrieren.


    Für die anderen Baustellen gibt es vielleicht übergangsweise eine Art Nofallplan. Also wenn das Thema Pöbelei nicht das erste ist, was Du bearbeiten willst, dann kannst Du vielleicht Hundekontakte erst mal vermeiden, so gut es geht?


    Was das Bleiben bei anderen Leuten angeht: Hast Du es schon mal bei Leuten probiert, die vielleicht einen souveränen Hund haben? Oder in einer Hundepension? Ich könnte mir vorstellen, dass das ggf. besser funktioniert.

    Oder das Bleiben bei Deinen Eltern ganz kleinschnittig üben?


    Wir haben noch einen Junghund, da haben wir z.B. kürzlich die Gewöhnung an eine Hundepension begonnen. Das wurde ganz kleinschnittig gemacht. Erst mal nur gemeinsam vorbei schauen. Dann blieb er für zwei Stunden, dann für seine erste Nacht. Da hat er wohl kurz geweint, dann war aber alles gut und schnell vergessen, weil die anderen Hunde dort ja auch spannend waren.

    Du hast ja am Thema Straßenbahn gesehen, dass es funktioniert.

    Aber es gibt so viele ungewohnte Situationen für einen Hund, der das alles nicht kennt (puh, gerade hat im Dunkeln unser Nachbar die Mülltonnen sortiert, da hat es mein Junghund auch mit der Angst zu tun bekommen. Ist ihm halt nachts um 23:00 noch nie widerfahren, dass eine dunkle Gestalt gruselige Dinge herum rollt...).


    Du wirkst sehr motiviert und reflektiert, da bin ich mir sicher, dass Ihr das hinbekommt. Und alles muss ja auch nicht perfekt sein.

    Liebe Sara,


    erst mal: Kopf hoch!

    Willkommen in der Welpenzeit und herzlichen Glückwunsch zu Eurem "Familienzuwachs".



    Wenn er das brauch und sich das mit der Zeit gibt ist auch das kein Problem für mich, ich dachte nur wenn ich das dann mache gewöhnt er sich vielleicht daran und ein Dauerzustand sollte das ja nicht sein.


    Wir haben ja quasi das Gegenteil von einem Gebrauchshund (einen kleinen Pudel), aber fast alles, was Du so schreibst, kenne ich auch.

    Er war auch recht jung, als er zu uns kam - das würde ich nicht mehr machen. Aber egal, mittlerweile ist er 7 Monate und ist vom Verhalten kaum noch von unserem erwachsenen Ersthund zu unterscheiden, bis auf gelegentliche Trotzphasen (Pubertät) und seinen "Spieltrieb". Ansonsten ist er drinnen chillig und geduldig, draußen aktiv und neugierig.


    Die Unruhe zu bestimmten Tageszeiten (bei uns IMMER zwischen 20:00 und 22:00 Uhr) fanden wir sehr anstrengend. Wir haben glaube ich schon ein gutes Maß von Auslastung und Ruhe gehabt, bei uns ist es auch eher ruhig und er hat zusätzlich ja den Ersthund und ist nicht alleine. Dennoch war es abends echt chaotisch.

    Wir haben alles Mögliche ausprobiert... möchte ich jetzt nicht aufzählen.


    Geholfen hat das alles nicht wirklich, aber: Es war irgendwann von heute auf morgen einfach vorbei, als er ca. 4,5 Monate war. Genau wie die Stubenreinheit, die auf einmal da war. Gefühlt gestern noch drei Unfälle - und auf einmal war da nix mehr. Warum auch immer, vielleicht die normale Reifung.

    Es fing an, als er sein Bein hob, mehr schnüffelte und von sich auch auch gerne weite Strecken mit uns ging. Vielleicht hat ihm das vorher gefehlt, nur war er da einfach noch zu klein und jung für lange Touren.


    Was uns sehr geholfen hat, die Welpenzeit zu "überstehen", die wir einfach auch anstrengend fanden: Abends hinsetzen und überlegen, was gut geklappt hat (aber nicht, was schlecht war). Da kam wirklich jeden Tag eine Menge zusammen, auch wenn es nur Kleinigkeiten waren. Das hat uns sehr motiviert und gezeigt, dass es wirklich bergauf geht.


    Abschließend würde ich aber gerne noch hinzufügen, dass ich keine Erfahrung mit Gebrauchshunden habe und natürlich auch - wie Andere hier - raten würde, "fachkundige" Hilfe / Austausch zu suchen.


    Wir haben auch Bücher gelesen, uns überall informiert, zudem war es nicht mal unser erster Hund (der Ersthund ist allerdings schon erwachsen gewesen). Unser Fazit: Ein Welpe kann auch mal ein Biest sein (wenn auch nicht absichtlich), aber das gehört dazu. Es sind einfach Babies.


    Tausch Dich doch mit Gebrauchshundebesitzern aus, schau, dass bzgl. alles rechtzeitig in die richtigen Bahnen gelenkt wird, habt Geduld und achtet auf das Positive! Vieles, was Du schilderst, klingt schon mal gut!


    Zum Thema Box etc.: Vielleicht wäre die Abgrenzung bestimmter Bereiche ein Kompromiss. Also einige "ruhige" Quadratmeter mit 2-3 verschiedenen Liegemöglichkeiten (hart / weich) und Wasser. Das hat bei uns sehr geholfen.

    Es tut mir sehr Leid, das zu lesen :pleading_face:


    Ich selbst musste noch keinen Hund gehen lassen, aber meine Cousine schon drei. Den letzten auch wegen eines Tumors am Kiefer.

    Sie hat sich bei jedem Hund extrem schwer getan, ihn gehen zu lassen, was ich natürlich absolut nachempfinden konnte!

    Allerdings habe ich zwei der drei Hunde am Ende noch mal gesehen und war dermaßen schockiert von ihrem Leiden, während sie es so wahrgenommen hat, dass die Hunde zwar sehr krank sind, aber noch gut am Leben teilhaben.

    Als Außenstehender konnte man aber sehen, dass das nicht so war.


    Deswegen wäre meine Frage, ob Du jemanden hast, der Dir nahe steht, aber etwas emotionalen Abstand zu Deinem Hund hat, um Dir bei Deiner Einschätzung etwas zu helfen?

    Letztendlich waren es bei meiner Cousine ihre Eltern, die ihr geholfen haben, die Entscheidung zu treffen.

    Unser Pudelchen hat bis zur 16. Woche manchmal beim Spielen mit unserem anderen Hund kurz aufgehört, sich zwei Meter abseits gestellt, gepieselt - und dann weiter gespielt.

    Das war seine "Macke" und kam vermutlich auch von den Bedingungen beim Züchter (keine Kritik, sie hatten z.B. KEINE Pinkeldecken, die Welpen waren aber recht viel draußen in einem Auslauf, und dort konnten sie eben beim Spielen kurz pausieren und pieseln).

    Uns hat das damals auch irgendwie frustriert, weil es ansonsten schon super geklappt hat. Aber vielleicht macht es Mut: Es war, als er vier Monate alt war, von heute auf morgen vorbei. Seitdem ist nichts mehr passiert.

    Wir haben ihn aber wirklich genau beobachtet und in dieser Situation auch mal gefragt "musst Du Pipi??" - woraufhin er tatsächlich manchmal zur Türe gelaufen ist.

    Wenn wir ihn währenddessen ertappt haben, haben wir auch "nein" gesagt, ohne zu brüllen, sondern eher als Unterbrecher. Er hat dann tatsächlich auch "zugedrückt" und ist zur Türe gelaufen.

    Ich denke, das wird sich bei Euren automatisch ergeben, denn aus Spaß macht das kein Hund.