Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Hm, also wie würdest Du das Bellen einschätzen? "Wütend" oder "freudig erregt"? Sorry für die vermenschlichte Beschreibung...

    Wir haben zwei kleine Hunde, die uns schon sehr respektieren. Doch in für sie aufregenden Situationen kann sowas auch schon mal vorkommen (bis auf das Jacke beißen). Da gibt es ein lautes "hey", wir drehen uns weg und das war's in der Regel.

    bei 6- bzw. 8-kg-Hunden ist das halt nicht so eindrucksvoll wie bei Deiner Rasse.


    Grundsätzlich werte ich Anspringen nicht gleich als Übergriff, es kommt schon auf die Situation an. Und was das Bellen angeht: Es gibt Hunde, die öfter mal bellen, andere seltener.


    Wenn es nicht öfter passiert, würde ich mir da jetzt ehrlich gesagt keine Gedanken machen.

    Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, Treppe (nach unten) zu sichern und ein Absperrgitter in der Schlafzimmertüre zu installieren, sodass sie im Flur vor dem Schlafzimmer ihren festen Platz mit mehreren Liegemöglichkeiten (z.B. Körbchen und Decke / Boden) hat? So wäre sie in Eurer Nähe, wäre etwas eingeschränkt, hätte aber trotzdem genügend Platz.

    Wir machen es mit unserem Junghund im Schlafzimmer so, dass er einen großen Bereich hat, aber nicht ziellos im ganzen Haus rumlaufen und ggf. die Treppen runterfallen kann. Ich denke, wenn dieser Bereich direkt vor unsrem Schlafzimmer wäre, würde er das jetzt auch nicht als Ausschluss interpretieren.

    Unserer ist 6 Monate und wechselt auch total oft. Auch bei ihm habe ich den Eindruck, dass er nicht richtig wach wird. Seine Körbchen sind auch echt groß genug. Vermutlich ist es ihm wirklich irgendwann zu warm / zu kalt / zu hart / zu weich.

    Unser Senior hat ein ganz starres Muster: Er schläft im Schlafzimmer-Körbchen bis ca. 5 Uhr, dann wechselt er ins Arbeitszimmer-Körbchen. Die beiden sind identisch, aber im Arbeitszimmer ist es wärmer. Vermutlich wird es ihm in den frühen Morgenstunden im Schlafzimmer einfach zu kalt.

    Bei dem Thema scheiden sich echt die Geister, und ich glaube, dass viele Halter großer, robuster Hunde manches nicht verstehen können.

    Z.B. fragte eine Freundin mal ganz entsetzt, warum wir ins Restaurant eine Decke mitnehmen.

    Mein Vater lacht sich kaputt, weil wir unserem Pudelmix bzw. Pudel bei Kälte etwas anziehen MÜSSEN, weil sie sonst vor lauter Zittern aufgrund der fehlenden Unterwolle einfach keinen Schritt gehen können. Macht uns auch keinen Spaß, den Hunden noch weniger - ist aber halt so.

    Dass die Klamotten unserer Hunde halt nett aussehen, ist den Hunden egal, erfreut uns aber hingegen. Insofern win-win.


    Was ich schlimm finde, sind Prozeduren, die nur dem Menschen "was bringen", dem Hund aber unangenehm sind. Z.B. gibt es hier eine Frau, die ihrem Jagdhund braunes Puder aufs Fell um die Nase schmiert, weil er da schon grau ist und ihr das nicht gefällt.


    Oder halt dieses ständige Hocheben, Rumtragen, in Taschen packen, auf den Schoß setzen, wenn es gar nicht notwendig ist.


    Dass man manchmal Verhalten aus menschlicher Sicht sieht, ist vermutlich einfach Unwissen. Ich dachte auch lange Zeit, Hunde könnten ein schlechtes Gewissen haben... Es wirkt halt einfach so, wenn man sie bei etwas ertappt.


    Ok, ja das kann ich nachvollziehen. Und sicher ist es ja auch wichtig für den Alltag, dass ein Hund das gut kann, ohne Stress zu haben.

    Hm, ich überlege nur laut: Hast Du z.B. Bekannte, die einen (wie man so schön sagt) "souveränen Hund" haben? Bist Du schon mal mit denen Gassi gegangen an fremden Orten?


    Ich frage deswegen, weil unser Junghund relativ lange Angst hatte draußen, aber wenn ein gemütlicher älterer Hund dabei war, war es wie weggeblasen.

    Hm, bis auf das Bellen macht unser 6-monatiger Junghund einiges davon auch bzw. würde es garantiert tun, wenn er die Gelegenheit hätte. Kein Zaun? Hahaha, er wäre weg. Und ehrlich gesagt würde mich alles Andere wundern.


    Witzigerweise finden wir unseren Hund aber ganz normal für sein Alter ;-)

    Pubertät eben.


    Das mit dem Geschirr Anlegen zum Beispiel:

    "Wir gehen Gassi!"

    "Hahahaha, fang mich doch!!!!"

    (Bei uns ist es egal, welches Geschirr / Halsband. Er findet das offensichtlich einfach lustig. Komischerweise nur morgens.)


    Wir versuchen halt immer, "pubertäres" Verhalten wohlwollend zu ignorieren und ruhig unseren Willen durchzusetzen.

    Allerdings haben wir das wirklich ab Tag 1 gemacht. Wir haben nicht 1000 Dinge von ihm verlangt, sondern vielleicht 3 oder 4. Aber da gab es einfach kein Wenn und Aber. Ein Hund ist schlau und merkt genau, wenn er mit etwas durchkommen kann - oder eben nicht. Und ja, das ist anstrengend und manches dauert lange. Doch wenn es mal sitzt, dann sitzt es und man hat es geschafft..


    (Ein Beispiel: Letztendlich dürfen unsere Hunde sich im ganzen Haus frei bewegen. Nur wenn wir abends essen, wollen wir Ruhe und kein rastloses Umherwandern. Also wurde ihnen ihr Platz gezeigt. Einmal, zweimal, 100 mal, wenn es nötig war. Nach drei Abenden war es geschafft und der Groschen war gefallen).

    Hallo Mia,


    mal eine blöde Frage, die ist aber ernst gemeint. Hoffe Du hast es nicht irgendwo geschrieben und ich habe es überlesen: Warum ist es Dir wichtig, mit ihr in fremder Umgebung zu laufen? Muss sie das (irgendwann) können?


    Ich frage deswegen, weil wir einen wirklich tollen Tierschutzhund haben, der eine einzige Macke hat: Seine wirklich krasse Aufregung an fremden Orten. Anfangs haben wir auch alles Mögliche versucht, sind dann aber zu dem Schluss gekommen, dass es ihm mehr schadet als nützt. In seiner gewohnten Umgebung ist er ein neugieriger, aber ansprechbarer Hund, der alles interessiert erkundet, ohne aber ständig unter Stress zu stehen. In fremder Umgebung wirkt er (vermenschlicht gesprochen) echt unglücklich und zieht auch wie ein Ochse, was aber eher getrieben und gestresst wirkt.

    Daher haben wir halt hier bei uns so 4-5 Routen und gehen nicht absichtlich wohin, wo er eben wieder unter Strom steht.


    Bei unserem Junghund ist es so, dass wir von Anfang an den Blickkontakt gemarkert haben. Bei ihm klappt es ganz gut, dass er in neuer Umgebung nach erster Aufregung und ca. 5 Minuten Ziehen an der Leine sich dann wieder auf uns konzentriert, was ihm zu helfen scheint, weil er dann echt recht gut bei uns läuft. Bis diese 5 Minuten vorbei sind, korrigieren wir auch nicht an ihm rum, weil wir finden, dass ihn das nur zusätzlich stressen würde.


    Vielleicht wäre das mit dem Markern auch eine Idee? Bzw. vielleicht machst Du das schon (ich habe nicht alle Beiträge komplett lesen können).

    Servus,


    ich habe schon ziemlich viele ähnliche Beiträge gelesen, und wir hatten das Problem auch am Anfang, bzw. kam es uns so vor. Vermutlich war er einfach ein ganz normaler Welpe, der neben unserem Senior aber total überdreht wirkte.


    Grundsätzlich denke ich, dass es auch länger als zwei Wochen dauern kann, bis ein Hund wirklich angekommen ist.


    Was bei uns geholfen hat:

    * Wenn er Welpe mal einen ausgeglicheneren Tag hatte, dann haben wir überlegt, was an jenem Tag anders war. Ich finde, das ist der Schlüssel, weil es sich dann auch wirklich auf Euren Welpen bezieht. --> Bei uns war es so, dass er mit einem mal ruhiger wurde, als wir wieder normal arbeiten mussten (Homeoffice) und eben nicht ständig nach ihm sehen und ihn bespaßen konnten. Siehe an: Er zog sich nach seinem Frühstück in seine Ecke zurück und schlief zwei bis drei Stunden. Und das nicht nur einmal, sondern immer an solchen Tagen.

    * Was auch geholfen hat (wurde weiter oben schon geschrieben): Wir haben ihm eine ruhige und etwas abgedunkelte Ecke eingerichtet. Er hatte dort alles, was er braucht: Mehrere Liegemöglichkeiten, Wasser, Platz). Anfangs haben wir diese Ecke zu gemacht, weil er sonst nicht drinnen geblieben wäre. Aber er hat die Ecke sehr gut angenommen, kam innerhalb kurzer Zeit zu Ruhe, sodass wir diese Ecke dann offen lassen konnten und er sich selbst dahin zurück gezogen hat.

    * Besonders gut zu Ruhe kam er tatsächlich nach Spiel mit Gleichaltrigen. Das ist bis heute so geblieben (er ist jetzt sechs Monate). Das kann ich nur dringend empfehlen! Das ist wirklich wichtig. Wir haben auch ab und zu einen kurzen Spaziergang mit einem souveränen Nachbarsmops zusammen gemacht, davon hat er auch profitiert.

    * Ein weiterer "Gelassenheitsschub" kam auch zustande, als wir tatsächlich diese ganze Trainiererei nicht mehr gemacht haben, weil wir im Prinzip keine 1000 Kommandos brauchen. Wir machen jetzt, wo das Wetter langsam besser wird, lieber längere Spaziergänge, auf denen er viel erkunden kann, die ihn aber nicht negativ stressen.


    Rückblickend muss ich aber sagen, dass er erst so mit ca. fünf Monaten wirklich ruhiger wurde. Jetzt ist er sechs Monate und kaum noch von unserem erwachsenen Hund zu unterscheiden, außer dass er natürlich verspielter und fitter ist. Aber er hat regelmäßige Ruhephasen, zieht sich selbst zurück, etc. Draußen ist er aktiv und neugierig.

    Bis fünf Monate hatte er zumindest abends immer noch eine recht aktive Phase.


    Zusammenfassend kann ich eigentlich nur sagen, dass ich es immer schwierig finde zu beurteilen, ob ein Hund jetzt zu viel oder zu wenig Programm hat. Deswegen noch mal mein Tipp: Überlegt Euch vielleicht abends immer kurz, was an dem Tag vielleicht besser (oder schlechter) lief und versucht, ein Muster zu finden.


    Lg

    Ich bin sehr gespannt, ob und woran ich irgendwann merken werde, dass mein Hund "erwachsen" wird... hab da noch keine Erfahrung, ist mein erster eigener Hund.


    Ich denke schon, dass man das merkt, wobei ich vermute, dass es nicht mit Tag X auf einmal alles vorbei ist.


    Wir haben auch einen Junghund und einen Senior, der aber erst mit zwei Jahren zu uns kam. Insofern haben wir das "Ende einer Pubertät" auch noch nicht erlebt.


    Beim Senior merkte man in all den Jahren ziemlich genau, wann man ihn laufen lassen konnte / kann.

    Wir haben bei ihm drei Stufen:

    1) Leine / Schleppleine mit Handschlaufe in der Hand

    2) Schleppleine lang, schleifend neben uns (so dass man jederzeit drauftreten könnte)

    3) eine "Fake-Schlepp", das ist nur ein ganz kurzes Stück Biothane, mit dem er natürlich theoretisch überallhin weglaufen kann. Er braucht dieses Fake-Teil irgendwie aus psychologischen Gründen, aber das ist eine andere Geschichte.


    Er hat auch immer so Phasen, in denen halt Schritt 3 oder sogar 2 nicht möglich sind (z.B. Frühlingstag mit zig Hunden um uns rum). Aber ich finde eben, wie eingangs geschrieben, dass man das ganz gut merkt, was geht und was nicht. Und dann kommt eben die Handschlaufe in die Hand und gut ist.


    Beim Junghund, der als Welpe wirklich immer, immer, immer gehört hat - selbst in wirklich schwierigen Situationen, hat man die Wesensveränderung auch sehr gut gemerkt. Er ist jetzt an der Schlepp und fertig. Das haben wir frühzeitig gemacht, sodass er zum Glück nie wirklich weggelaufen ist und gemerkt hat, wie geil das vielleicht ist. Wir haben sie halt dran gemacht, als seine Reaktion immer zögerlicher war und sein Fokus immer weiter wurde. Zugegeben: Wir gehen in der Hinsicht lieber auf Nummer sicher, ein überfahrener Hund in der Familie reicht :(. Und bei uns gibt es halt überall Straßen.

    Um den RR weiter aufzuladen, wird er sehr selten und wirklich nur dann eingesetzt, wenn er eh auf uns zuläuft (an der Schlepp oder im Garten), und dann wird belohnt und Party gemacht. Aber das alles eher selten.


    (Oder ab und zu mit dem Klicker, wie weiter oben schon beschrieben: Klick, wenn er sich umorientiert und dann noch mal, wenn er wirklich ankommt).


    Wir werden - analog zum Senior - wenn es möglich ist, von Stufe 1 auf Stufe 2 wechseln. Wenn das auch gut klappt, wird die Schlepp dann immer kürzer und hoffentlich irgendwann ganz verschwinden.

    So hatten wir es damals auch gemacht, als wir den Senior aus dem Tierheim geholt haben: Immer 1-2 Meter Schlepp abschneiden, bis es halt nur noch dieser kurze Fake-Strick war.

    Jeder Hund ist anders, ich kann also nur von unseren Erfahrungen berichten:


    Wir haben vor sieben Jahren einen 2-jährigen Hund aus dem Tierheim aufgenommen. Die ersten 2-3 Tage haben wir ruhig gestaltet und ähnlich wie bei einem Welpen - nur alles mehr oder weniger im Schnelldurchlauf.

    Also mal Müll rausbringen, mal 10 Minuten weg gehen etc. (ab Tag 3 oder so).

    Im Tierheim haben sie auch dazu geraten, es ruhig anzugehen und gesagt, dass er in den ersten Tagen viel schlafen wird.

    Man hat - obwohl es echt ruhig zuging - schon gemerkt, dass er trotzdem durch die neue Situation gestresst war. Hat sich viel gekratzt, auch mal erbrochen. Aber das legte sich schnell.


    Nach ein paar Tagen Eingewöhnung wurden nach und nach mal die wichtigen Menschen aus unserem Umfeld eingeladen, der Vater, die besten Freunde. Nicht alles auf einmal, aber halt schon so, wie es dann später auch im Alltag sein würde.

    Er wurde dann auch mal ins Restaurant mitgenommen, lernte die Hunde der Familie / Freunde kennen etc.


    Ich denke, man merkt dem Hund Stress schon ganz gut an: Kratzen, Gähnen, Hecheln, unruhiges Umherlaufen, Durchfall. Je nachdem, wie er wirkt, würde ich das "Programm" dann hoch- oder ggf. auch mal wieder runterfahren, bis man merkt, dass er in der neuen Umgebung entspannt ist. Wann das ist, kann man halt nicht vorhersagen.


    Sowas wie "Training" etc. würde ich auch nicht sofort an Tag 1 starten, sondern auch erst, wenn er ruhig wirkt. Das Einzige, was ich ab Tag 1 auf jeden Fall machen würde, ist Regeln durchzusetzen, die es geben wird (also sowas wie Sofa / Bett - ja oder nein, wo sein Platz ist, was er ggf. nicht darf). Das zahlt sich später aus.


    LG und viel Erfolg