Hi Greta,
also ich denke, dass diejenigen, die schon Kinder großgezogen haben, weniger Probleme haben ;-)
Wir haben keine Kinder und waren in den ersten Wochen oft ein wenig gestresst. Dabei ist unser Pudel nicht "schlimm", seit der 16. Woche stubenrein, recht still etc. Aber man hat halt viel zu tun und muss - je nach Wohnsituation und Lebensumständen - schon sehr viel aufpassen. Das kennen Kinderlose so nicht...
Wir stehen in Kontakt mit einigen anderen Welpen-/ Junghundbesitzern, und alle die Welpen-Themen waren sooo unterschiedlich!
Der eine pieselte bis er fünf Monate war ständig rein, war aber ansonsten total ruhig, der nächste kläfft in einer Tour, ist dafür in anderen Dingen wieder eher pflegeleicht, konnte von Anfang an echt total super alleine bleiben.
Vieles hat man aber selbst im Griff. Man sollte sich meiner Erfahrung nach schon die ersten vier Wochen gut Zeit nehmen, um wichtige Grundsteine zu legen. Die ersten Wochen sind halt am wichtigsten.
Das sind - neben dem häufigen Rausgehen und Füttern - Dinge wie Autofahren, Sozialisierung, Welpenschule, an Körperpflege gewöhnen etc.
Aber wenn es mal läuft, dann läuft es!
Bei uns waren die 16. Woche und jetzt die Zeit um 5-6 Monate Meilensteine. Jetzt läuft alles und wir brauchen kaum mehr Zeit als für unseren Ernsthund.
Naja, jetzt warten wir auf die Pubertät
Unseren haben wir im Schlafzimmer in einer abgetrennten Ecke, in der genug Platz für verschiedene Schlafplätze ist (Hunde wechseln gerne mal, brauchen was Wärmeres und was Kühleres, weil sie die Temperatur nicht so regulieren können wie wir). Wir wollen ihn derzeit noch nicht frei rumlaufen lassen, denn wir haben die Schlafzimmertüre wegen unseres Ersthundes offen. Deshalb die abgetrennte und abgegrenzte Ecke. Aber er nimmt das gut an und hat noch nie da reingepieselt. Überhaupt mussten wir in der ganzen Zeit insgesamt nur zweimal nachts raus - bei unseren Bekannten ist das wiederum ganz anders. Die gehen jetzt noch teilweise nachts raus, obwohl der Hund auch schon fast 5 Monate ist.
Es ist einfach unterschiedlich.
Am besten nicht so viele Erwartungen haben, viel mit Bauchgefühl machen, und sich Leute suchen, die in einer ähnlichen Situation sind.
Unserer hat dafür relativ viel Angst (gehabt), da mussten wir einiges tun, damit er sich gut an all die Dinge gewöhnt (Fahrzeuge, Menschen, Mülltonnen, Geräusche...).
Daher wäre ein Urlaub mit fünf Monaten für UNSEREN sicherlich Stress gewesen - andere wiederum hatten da überhaupt keine Probleme. Die Nachbarswelpin ist z.B. jetzt 17 Wochen und gerade mit dem Wohnmobil in Spanien ;-)
Was rückblickend für uns am Wertvollsten war und sich jetzt auszahlt sind die folgenden Punkte (die wie gesagt jetzt für UNS gelten und bei anderen anders sein können!
* Struktur reinbringen und Dinge wie "Training" erst nach und nach beginnen. Also fester Tagesablauf, damit der Welpe gleich versteht, was wann und wie läuft. Bei uns hat sich einiges, was wir sonst mühevoll hätten trainieren müssen (z.B. auf die Decke gehen, wenn wir mal in Ruhe essen wollen) durch diese Struktur automatisch ergeben.
* Geduld und Konsequenz bei Dingen wie: Das darfst Du nicht, das ist meins, nein, Du bleibst jetzt auf Deiner Decke, in die Leine beißen gibt es bei uns nicht. Wir haben ihm das wirklich geduldig sehr oft mitgeteilt, und nach einer gewissen Zeit hatte er das verinnerlicht und sich nicht mal während des Zahnwechsels an irgendwas vergriffen. Aber hart war das anfangs zugegebenermaßen schon.
* Einfühlsame Sozialisierung und Gewöhnung an Dinge: Dinge langsam zeigen, ihm Schutz geben, noch mal wiederholen...
Alles Andere war für uns erst mal nachrangig. Sitz und Platz können Hunde auch später noch lernen. Bevor man den Hund stresst, würde ich persönlich die oben genannten Punkte immer priorisieren.
Liebe Grüße,
Ben