Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Danke Ben_auch_mal_hier für die tollen Fragen, die uns genau auch beschäftigen! Und für den Körbchen-Tipp. Ich tue den Thread wirklich noch mal durcharbeiten und schauen, was ich wie gebrauchen kann.

    Ich würde nur aufpassen, das nicht als eine Art "Checkliste" ausarten zu lassen, weil das wieder Stress verursachen könnte.


    Weißt Du, vieles läuft einfach durch den Alltag automatisch, ohne explizit dafür zu "trainieren". Jedenfalls bei uns. Erklärung folgt unten.

    Ich denke, dass der Knackpunkt ist, sich selbst bewusst zu sein, was man wie haben möchte und sich dann kongruent zu verhalten. Ich persönlich merkte es beim Thema "Gassi gehen mit zwei Hunden". Ich gebe zu, dass ich selbst noch keinen Plan habe, was ich wann von wem möchte. Und wie sieht es dann aus? Chaos. Wenn sie alleine sind: ein Traum. Aber die Armen wissen ja nicht, was ich bzw. wir wollen!


    Warum es (für uns) besser ist, vieles einfach im Alltag beizubringen:

    Unser Senior ist immer zu nervös, sobald wir etwas mit ihm üben wollen. Das war von Anfang an so, er zeigt deutliches Stressverhalten. Dadurch war auch Hundeschule ein Horror für ihn und letztendlich für uns. Ergo: Sachen erst einmal in Laborsituation üben? No chance.


    Bei ihm blieb uns also keine Möglichkeit, als ihm das, was wir möchten, nebenbei im Alltag beizubringen. Wie eben das mit dem Körbchen.

    Da wurde gar kein offizielles Deckentraining gemacht. Wir haben ihm eher körpersprachlich gezeigt, dass wir erwarten, dass er dort chillt, wenn wir essen. Hat super funktioniert, er macht das zuverlässig seit Jahren.


    Beim Junior haben wir in den ersten Tagen erst einmal gar kein "Training" gemacht, weil ja alles neu für ihn war. Und wir haben dann festgestellt, dass er durch Beobachtung (auch vom Senior) vieles gleich umsetzt. Z.B. wenn ich koche, auf die Decke in der Ecke der Küche gehen und Ruhe geben. Oder sich hinsetzen beim angeleint werden und warten, bis wir uns auch in Ruhe fertig gemacht haben. Das hätten wir niemals von einem kleinen Würmchen mit 9 Wochen verlangt! Aber er hat beim Senior beobachtet und es von sich aus gemacht. Dann wurde eben gelobt und sie Sache war erledigt.


    Wichtig ist einfach aus meiner Sicht, besonders für zur Nervosität neigenden Hunden, dass es Struktur, Ruhe und Konsequenz gibt. Da wir das eben schon vom Senior wussten, haben uns auch beim Welpen dann entsprechend so verhalten. Wir kamen uns vor wie neurotische Freaks in den ersten Tagen, weil wir wirklich die "Kerntätigkeiten" immer auf die selbe Weise gemacht haben. Aber das war wirklich ein Erfolgsrezept. Er ist für eine Rasse ein wirklich ruhiges Exemplar geworden, vermutlich, weil er einfach weiß, was als nächstes passiert.


    Er hat dafür draußen noch Baustellen, ist oft von Eindrücken überfordert. Also bleiben wir dann an der Seite stehen, Fuß auf die Leine, und lassen ihn beobachten und die Reize verarbeiten. Durch den Fuß auf der Leine überträgt sich keine eventuelle Emotion auf ihn, er wird dann recht schnell ruhig, setzt sich, beobachtet.

    Würde dem Hund seinen Fund einfach lassen und nicht sagen das er es ausgeben soll. Solange es nichts gefährliches ist, kann er es doch haben? Damit legt sich dann sicher auch das Problem, das er alles aufhebt , nur um es abgeben zu können um dafür belohnt zu werden

    hm, naja, leider sind diese Funde bei uns: Zigarettenkippen, Folie, abgebrannte Feuerwerkskörper, Draht, Biomüll, Pferdekacke :(


    Ist es mal nur ein Stock oder ein Blatt, sagen wir tatsächlich nicht "Aus!", aber ich glaube, er weiß mittlerweile ganz genau, welches die Sachen sind, die uns besorgt machen.

    Muss ich das jetzt jeden Abend machen?? Finde ich nicht zielführend, denn mein Ziel wäre ja dass wir essen und sie selbstständig irgendwo chillt. Oder?

    Hey,

    wir haben ja dieselbe Rasse wie Ihr und haben das so gemacht: Beim Abendessen herrscht Ruhe. Wenn er Ruhe gibt, ist es uns egal, wo das stattfindet. Läuft er rum oder "nervt", wird er ins Körbchen geschickt, das neben unserem Tisch steht. Ganz in Ruhe, ohne groß auf ihn einzureden.

    Und dann kommt der Knackpunkt, und wir machen das mit allem so: Sobald er Anstalten macht rauszugehen, kommt ein "äh-äh!". Reicht das nicht, steht einer von uns auf und geht einen Schritt auf ihn zu. Oft hilft das dann. Ist er mittlerweile ganz rausgegangen, wird er wieder geschickt, zur Not getragen.

    Und von vorne.


    Unser Motto: Man muss es "nur" einmal öfter machen als der Hund. Das kann 5x sein, oder 500x. Aber nur dann klappt es - und das, wenn man Glück hat, quasi ein Hundeleben lang.


    Wir haben bei einigen dieser Dinge anfangs gedacht, das klappt nie, aber es hat immer geklappt.

    Gut, ist der Erregungszustand super hoch, dann liegt das Problem woanders. Dann kann er einfach nicht ruhig im Körbchen liegen. Aber wenn es quasi einfach "Noch-nicht-Wissen" oder "Ungehorsam" ist, klappt das Vorgehens bestens.

    Das mit dem Körbchen beim Essen war nach 3-4 Mahlzeiten durch, beim zweiten Mal mussten wir ihn glaube ich nur noch 2 oder 3x erinnern, beim dritten Mal nur noch einmal.


    Klar gibt es auch immer mal wieder einen Abend, an dem er etwas hört oder sieht und rausgehen will, aber da reicht dann meist das "äh-äh!" aus.



    Darf ich hier mal einhaken? Könnte mir vorstellen, dass es den TE auch interessiert.

    Wir haben die selbe Rasse, und unser Herr Pudel ist ein Meister darin, Verhaltensketten aufzubauen, um an einen Keks zu kommen. Genau, wie Du es beschreibst.


    Wie würdest Du dann vorgehen, wenn der Hund z.B. ein unerwünschtes Verhalten extra zeigt, weil er weiß, dass er belohnt wird, sobald er damit aufhört? Du schreibst glaube ich, dass Du beim Aufhören des Bellens dann nichts belohnst.

    Das machen wir in gewissen Situationen auch nicht mehr, z.B. wenn er uns anspringt und nach dem Kommando "runter!" aufhört. Kein Keks.


    Wie ist es aber z.B. beim Kommando "Aus!", wenn der Hund draußen etwas in den Mund nimmt und auf das "Aus!" brav fallen lässt? Das belohnen wir immer, immer, immer, weil es uns wichtig ist, dass er das im Ernstfall auch wirklich macht. Nur: Herr Pudel sucht sich nun Dinge extra (!), um sie in den Mund zu nehmen und das Kommando plus Keks abzuwarten.

    In diesem Fall haben wir keine Idee. Denn hier nicht zu belohnen, würde sich irgendwie falsch anfühlen. Neulich hat er sogar Wurst fallen lassen, die er gefunden hat!

    Servus,

    mal eine hundebezogene Frage zum Thema "Verhaltensketten":

    Unser Kleiner (21 Wochen) ist ein Experte darin, Verhaltensketten aufzubauen, um an Belohnungen zu kommen.


    Beispiel: Kommando "Aus!". Er lässt alles fallen, selbst Salami oder andere essbare Dinge, die auf der Straße liegen. Mit dieser wichtigen Sache halten wir es genauso wie mit dem "Komm!", dass er immer belohnt wird, wenn er draußen etwas fallen lässt.

    Nur: Sehr schnell ging er dazu über, sich quasi Sachen zu suchen, diese mit Blick zu uns ("sehen sie es auch?") in den Mund zu nehmen und auf das "Aus" zu warten. Sobald wir das sagen, lässt er das Fundobjekt wirklich sofort fallen und läuft freudig zu uns, weil er ja weiß, dass er etwas bekommt. Dabei haben wir das gar nicht exzessiv in "Laborsituation" geübt, sondern eigentlich nebenbei im Alltag.


    Dasselbe mit "Weiter!" beim Gassi gehen. Hat das Kommando sofort kapiert plus (leider) die Tatsache, dass man erst stehenbleiben muss, damit es gesagt wird (mittlerweile haben wir das abgestellt, weil wir das Weiterlaufen einfach nicht mehr belohnen).


    Ebenso beim "Runter!", wenn er uns anspringt. Auch das haben wir anfangs belohnt, sodass er sofort anfing, extra hochzuspringen (auch hier haben wir es eingestellt, ihn zu belohnen).


    Der gemeinsame Nenner ist, dass es in jedem Fall der Abbruch unerwünschten Verhaltens ist, das er dann eben extra zeigt. Nur wie soll man das sonst belohnen?


    Wir haben sogar den Eindruck, dass er im Freilauf auch manchmal ein Stück wegrennt und dann wartet, dass wir ihn wieder in unsere Nähe rufen. Er rennt weg, bleibt stehen, schaut uns auffordernd an und rast sofort los, sobald wir ihn rufen. Ist ja schön und gut, aber ja nicht im Sinn der Sache.


    Any ideas?

    Ich hab mal gehört, dass manche das mit ner Bohrmaschine machen - es franst halt ziemlich sicher aus, aber sofern man dann ne Buchschraube reingibt sollte es ok sein 😅.


    Ne schlechte Lochzange funktioniert auch - mein Tipp: nicht einfach nur 1 Schicht Biothane lochen wollen, das ist einfach zu dünn. Ich hab damals immer mindestens zwei, manchmal drei Lagen Karton „mitgelocht“, einfach damit da mehr Material in der Lochzange ist, dann locht es auch die Biothane (ist das logisch was ich meine?)!

    Ah, witzig. Ich hätte da genau das Gegenteil erwartet. Aber vielleicht hängt es mit dem Hebel zusammen, oder dem Anpressdruck, wenn man einen größeren Abstand hat oder so.


    Also vielen Dank für die Tipps, dann werde ich meine schlechte alte Lochzange mal raussuchen.

    Ach und das ist ein Punkt, den ich nicht versteh. was heisst denn, eine Ansage machen? Laut werden? Hund packen?! weil in den vielen Kläff Wochen hab ich schon auch mal ein "Nein" laut und deutlich gesagt. Bringt genau nix. Meiner Erfahrung nach erzeugt Lautstärke und Druck bei ihr eher das Gegenteil, dass man sich hochschaukelt. Sehe auch andere Leute die ihre Hunde anbrüllen wenn die Kläffen und keiner hat das danach dann dauerhaft unterlassen. Hab das jetzt aber nur sehr wenige Male gemacht und würde gern von Euren Erfahrungen profitieren. Wie würdest Du, Frostbolzen (deine Erfahrungen interessieren mich ganz besonders und dein post macht mir grossen Mut!) das denn strenger bzw. nicht-positiv aufbauen?

    Also hier wird niemand gepackt oder angebrüllt. Da reicht ein mittellautes "nein!"

    Und natürlich nicht in allen Situationen.


    Ich kann nur von unserer Situation sprechen: Unserer bellt relativ selten, wenn, dann hat es unterschiedliche Gründe.

    Manchmal passt es ihm z.B. nicht, wenn man den Raum verlässt und die Türe schließt. Dann bellt er. Das ist bei ihm ganz sicher keine Trennungsangst (mehr), sondern das, was man vermenschlicht "Trotz" nennen würde. Da kommt ein "Schluss" und er hört sofort auf.

    Vermutlich klappt das, weil da sein Erregungszustand nicht so groß ist, sondern er das Bellen gezielt einsetzt, um uns mitzuteilen, dass das ihm jetzt nicht passt.

    Würde das "Schluss" nicht funktionieren, würden wir allerdings nicht einfach lauter werden, sondern uns was Anderes überlegen.


    Fazit: Unsere - doch relativ dezente - Ansage beim Bellen erfolgt ausschließlich in dieser speziellen Situation, in der für uns eindeutig ist, dass das Bellen in dem Fall eine Unmutsäußerung ist und nicht aus einem hohen Erregungszustand erfolgt.


    Es gibt noch andere Situationen, in denen es mal eine Ansage gibt, z.B. wenn er im Garten buddeln will und das normale "nein" rechts rein und links wieder raus geht. Aber insgesamt ist das alles eher selten.


    Unser Senior hat in einzelnen Situationen ein klares Erregungsproblem, z.B. wenn seine Lieblingsnachbarin kommt. Da könnte man schreien wie man will, das würde es nur schlimmer machen.

    Meiner Erfahrung nach hilft bei Erregungszuständen oder auch Angst z.B. eine schrittweise Steigerung der Reize, immer knapp unterhalb der Schwelle, wo es für den Hund noch machbar ist, sich selbst zu regulieren. Wahrscheinlich kann man das aber nicht auf alle Situationen übertragen bzw. in allen Situationen so machen. Entweder es klingelt an der Haustüre oder eben nicht. Aber wenn ein Hund z.B. hochgeht, wenn er Menschen sieht, könnte man da mit Entfernung arbeiten.

    Oder wenn er sich über den Ton beim Fernseher aufregt, könnte man den schrittweise erhöhen.

    Pudel sind zwar körperlich zart, müssen deswegen aber keine Sensibelchen sein. Auf die Gefahr hin, dass ich gleich gesteinigt werde, lasst noch mal einen Trainer draufschauen, aber dann müsst Ihr z.B bei Kläffen ggf doch mal mit Abbruch arbeiten. Ich war bei unserer Hauptbaustellen auch lange sehr vorsichtig, es hat uns aber sehr belastet und dann habe wir mit Trainerunterstützung mal " durchgegriffen" und es ist fast weg :ka: . Vorher monatelanges Trainieren mit positiver Verstärkung hat nur zu Erwartungshaltung und noch mehr gestressten Hund geführt.

    Und zum Mutmachen: irgendwann hat man sie dann groß :headbash: .

    kann ich auch so bestätigen. So schüchtern unserer draußen noch ist: In gewohnter Umgebung ist er ein Haudrauf, von Anfang an. Da muss man wirklich sehr konsequent sein und tatsächlich auch mal eine Ansage machen. Das heißt ja nicht, dass man Gewalt anwendet oder ihn gegen die Wand schreit. Aber ein mittellautes "Schluss!" oder "Nein!" muss es schon mal sein.

    Wir hatten nie das Gefühl, dass ihn das großartig einschüchtert, aber er hat dadurch gemerkt: ups, die meinen es Ernst. Scheiß Konsequenz. Gut, dann lass ich's halt.

    Pudel sind meiner Erfahrung nach ziemlich anpassungsfähig und fordern daher nicht unbedingt mehr ein. Aber wenn ich mir anschaue, wie viel Freude meine Hunde haben, wenn es etwas zu tun gibt, und dass es nochmal einen ganz anderen Stellenwert für sie hat, als normale Spaziergänge, mag ich ihnen das nicht vorenthalten. Auch der Senior mit seinen 12,5 Jahren ist übrigens immer noch mit Feuereifer dabei, wenn wir trainieren.

    Bin ich bei Dir!

    Nur wenn der Pudel dann eben das vom TE beschriebene Verhalten zeigt (was ich in ähnlicher Weise von unserem älteren Pudelmix kenne), dann ist es vermutlich zu viel.


    Unser Kleiner zum Beispiel kommt durch "Training" (damit meine ich jetzt einfach mal ein paar einfache Übungen) super runter, der Große wird sofort nervös. Da sind Hunde wohl einfach sehr unterschiedlich.


    Ich kenne mittlerweile einige Pudel, die sehr unterschiedlich leben (von der actionreichen Familie bis hin zur alten Omi). Die laufen alle eher irgendwie mit, es passiert schon was, aber nicht so stundenplanmäßig. Und die sind alle recht ausgeglichen.

    Ich mache das ja gewerblich und kann dich beruhigen, bei Biothane kannst du ohne Sorge Buchschrauben verwenden, bei einem kleinen Hund würde ich außerdem zur Super Flex Biothane raten, da die um einiges leichter ist als die Standard Beta Biothane (bei gleicher Bruchlast).

    Wichtig ist nur, Schraubenkleber in die Buchschrauben zu geben, damit sie sich nicht lockern können!

    Hey, danke für die Tipps! Super!

    Schraubenkleber ist bestellt.

    Eine Frage noch: Meine Nietenzange ist schon betagt und schafft nicht mal mehr Kunstleder :unamused_face:


    Da das mit der Schleppleine nur eine einmalige Sache sein soll: Kann man die Löcher für die Buchschrauben ggf. auch mit einer Bohrmaschine reinbekommen? Sorry für die blöde Frage, aber ich bin beim Googeln immer nur auf die Hinweise gestoßen, dass normale Lochzangen versagen.