Hier noch mal die allberühmte Frage: wie beruhige ich meinen Welpen (oder inzwischen Junghund)?
Timir ist jetzt 5 Monate alt. Sie schläft inzwischen auch viel mehr, ist außen und innen deutlich entspannter. Wir haben sie erst seit 4 Wochen, ein vermutlich Schäferhundmischling aus dem Tierheim. Wir haben lebensbedingt keinen super geregelten Tagesablauf, aber Futter gibt es immer zu den selben Uhrzeiten und danach gehts auf jeden Fall raus. Dazwischen je nach dem, ob sie pinkeln muss.
Immer wieder gibts diese halbe Stunde bis Stunde, in der sie sehr aufgeregt ist, in alles beißt, auch immer wieder in unsere Hände (nicht stark, aber die Zähne sind halt spitz). Sie ist sichtbar nervös und gestresst, jagt ihren Schwanz (was wir freundlich unterbrechen) und bleibt maximal auf dem Sofa einen Moment liegen.
Wir waren gerade ein paar Tage mit ihr in einer Hütte im Wald, dort war es nicht so. Vielleicht lag es an der Hundegesellschaft, die sie zuhause nicht hat? Ist sie gerade unruhig, wenn wir von außen reinkommen, weil sie es nicht mag, die Treppen im Hausflur hochgetragen zu werden? Es würde mich wundern, denn manchmal klettert sie von selbst auf meinen Arm.
Manchmal scheint mir, sie wird besonders dann unruhig, wenn ich ihr etwas verbiete, wie in meine Schuhe zu beißen. Sie hat allerdings genügend Spielzeug, in das sie gern beißt, zur Verfügung. Meistens biete ich ihr auch direkt danach etwas an, was sie immer jedenfalls kurz annimmt.
Wir versuchen, sie zu ignorieren, was manchmal hilft. Wenn sie uns bspw. am Esstisch wirklich gar nicht in Ruhe lässt, binden wir sie auch mal fest (so, dass sie uns weiterhin nah ist, und sie hat Spielzeug zur Verfügung). Da beruhigt sie sich meistens nach einer Weile auch, wir müssen allerdings mit der Aufmerksamkeit die ersten zehn Minuten bei ihr bleiben und bestärken, wenn sie ruhiger ist. Beißen in Hände unterbinden wir sofort und bieten Alternativen an. Wenn sie irgendwo liegt, hilft es manchmal, meine Hand auf sie zu legen. Das beruhigt mich und sie scheinbar auch. Kauartikel helfen auch nur selten, sie zerkaut sie, frisst sie auf und danach gehts weiterhin rund.
Ich denke nicht, dass es noch die Zähne sind. Vor allem, da es ja auch in der Hütte fast gar nicht passiert ist.
Naja, noch Tipps?
Alles anzeigen
Servus,
also wir haben unserem - ebenfalls 5 Monate alten - Jungspund mit viel Geduld ein paar Regeln beigebracht. Vieles lief körpersprachlich. Zum Beispiel muss er, genau wie unser Senior, wenn wir essen in sein Körbchen. Das Kommando kennt er, und wenn er Anstalten macht, wieder aufzustehen, steht einer von uns auf, oder wir sagen "äh!".
Sowas dauert schon eine Weile, man muss sich ja vor Augen halten, dass ein Hund erst mal überhaupt nicht weiß, was man von ihm verlangt.
Wir haben jedoch bislang nur positive Erfahrungen gemacht. Wenn er es einmal verstanden hat, macht er es meist von sich aus und kommt schnell zur Ruhe.
Allerdings mussten wir ihn in den ersten Wochen auch ein wenig begrenzen, weil er eben immer wieder aufgestanden ist und dadurch wirklich wenig geschlafen hat. Dafür hatten wir in beiden Stockwerken Laufställe mit mehreren Liegemöglichkeiten darin. Die hat er wirklich sehr gut angenommen und nicht ein einziges Mal gejammert. Sonst hätten wir das auch nicht gemacht.
Wenn Euer Tagesablauf sehr unterschiedlich ist, würde ich wahrscheinlich Kontinuität durch eine Decke schaffen, die eben überall mit hin wandert. Das ist dann in bestimmten Situationen sein Platz.
Das das Anknabbern etc. angeht: Auch hier half bei uns maximale Konsequenz. Also immer, immer, immer "nein" (das Kommando haben wir ihm als allererstes beigebracht), und dann nach ein paar Sekunden eine Alternative anbieten. Auch das dauert. Wir sagen immer, dass man es exakt einmal mehr als der Hund durchziehen muss, nur dann ist es eben konsequent. Aber irgendwann platzt der Knoten! Unserer nimmt wirklich äußerst selten irgendwas in den Mund, das nicht ihm gehört. I.d.R. ist es dann nur die Ecke seiner Decke, auf der er rumnuckelt.
Spielzeug würde ich nicht zur freien Verfügung lassen, sondern wegräumen und ihn dann immer mal wieder mit einem überraschen. Dann bleibt es auch attraktiver.
Bei uns liegt "frei" nur ein Kaffeeholz-Stück rum.
Was Kauartikel angeht: Unser Kleiner ist noch sehr schwach und kaut stundenlang auf einem Kauartikel. Bei Eurer Rasse würde ich mal schauen, was es gibt, das sich nicht sofort auffressen lässt. Bei zooplus.de kann man bei den Produktbeschreibungen nachlesen, wie lange der Kauspaß ist ("mittel", "lang", "extralang"). Hufe verbrauchen sich z.B. nur äußerst langsam.
Warum tragt Ihr ihn denn noch die Treppen rauf? Wir haben nur eine kleine Rasse, aber er läuft sie seit seiner 16. Woche rauf und seit seiner 20. Woche runter. Ich weiß, dass es da unterschiedliche Empfehlungen gibt, aber unsere Ansicht ist: solange er nicht 5 Stockwerke am Stück mehrfach am Tag ist, sollte es kein Problem sein. Außerdem gibt es echt erstaunlich viele Hunde, die dann später Angst vor Treppen haben.
Dass es in dem Haus am Wald besser war, deutet ja darauf hin, dass ihn wohl doch einiges in Eurem Alltag nervös macht. Da würde ich mal genau darauf achten, wann das ist und wann nicht.
Habt Ihr bei Eurem Aufenthalt weniger oder mehr mit ihm gemacht? Das sollte dann am besten der Maßstab sein.
Das mit dem Schwanz Jagen hatte unserer auch mal ein paar Tage, das war ziemlich am Anfang. Wir haben dann alles runtergefahren und sofort war das vorbei.
Unserer ist manchmal auch aufgekratzt nach einem Spaziergang. Wir beenden den Spaziergang deswegen gerne mit Leckerli-Schnüffeln. Wenn er dann drinnen noch immer aufgekratzt ist, wird er ignoriert. Meist winselt er dann einmal frustriert, legt sich dann aber hin und pennt 1-2 Stunden.
Gut, wir haben unseren schon mit 10 Wochen bekommen, aber es hat schon einen Monat gedauert, bis wirklich Ruhe eingekehrt ist.
Was das mit den Händen angeht: Da haben wir uns intensiv damit auseinander gesetzt. Die einen Trainer empfehlen ignorieren, die Anderen Schnauzgriff, wieder andere Ablenkung. Bei uns war es so, dass er auf Ignorieren und Alternativen nicht wirklich reagiert hat, auf "nein" auch nicht (sonst wirkt das "nein" immer sehr gut). Wir haben daher ein einziges (!) Mal den Schnauzgriff gemacht, dann war der Spuk vorbei.
Sicherlich macht man sich da bei vielen hier unbeliebt, und ich würde das auch nicht explizit raten und weiß nicht, wie andere Rassen darauf reagieren.
Wir machen es uns bestimmt nicht einfach und wenden keine anderen Erziehungsmethoden an, die mit Gewalt arbeiten. Aber bei dem Thema war es uns wichtig, dass es wirklich aufhört.
Am Ende sei noch gesagt, dass ich keine Erfahrung mit Eurer Rasse habe, aber ich entdecke einige Parallelen und habe einfach mal aufgeschrieben, wie wir das machen.
Du hast auch nicht geschrieben, was Ihr sonst so mit ihm macht, da kann man dann auch schwer beurteilen, ob es Über- oder Unterforderung ist. Leider sind die Symptome oft ähnlich.