Also wichtig ist bei dem Thema, dass Du Dir genau überlegst, was Du möchtest.
Ein eher halbherziges "er soll einfach nicht in die Leine springen" ist zu wenig.
Gilt das "immer"?
An jeder Leine?
Am Halsband und am Geschirr?
Wo genau soll er laufen (also z.B. links neben Dir, auch mal vor oder hinter Dir? Darf er die Seite wechseln?)
Nicht in die Leine springen ist auch etwas Anderes als richtige Leinenführigkeit, denn zu der gehört dazu, dass der Hund an Dir orientiert ist.
Ich finde bei Junghunden immer ganz praktisch, zwei Modi zu haben:
Die richtig gute Leinenführigkeit (machen viele am Halsband, damit der Hund den Unterschied versteht) und einen Freizeitmodus. Das kann Schlepp am Geschirr, Flexileine oder auch der Freilauf sein.
Man definiert erst, wie der Leinenführigkeitsmodus aussehen soll, zerlegt das dann (am besten mit einem Trainer) in einzelne Schritt und fängt an zu trainieren. Mit dem Ziel, dass man diesen Modus immer mehr auf alle möglichen Situationen ausweiten kann.
Aber man trainiert immer nur in einem Bereich, den der Hund auch schaffen kann.
Wir machen es i.d.R. so, dass meine Hunde gut orientiert am Halsband bis zum Freilaufgebiet laufen müssen. Dort darf der eine Hund dann in den Freilauf und der andere kommt ans Geschirr und darf die volle Leine ausnutzen.
Unser Halsbandmodus heißt, dass meine Hunde auf der jeweiligen zugewiesenen Seite neben mir laufen und nicht ziehen, nicht nach vorne gehen, nicht stehen bleiben und schnüffeln.
Das habe ich aber seeeehr kleinschrittig aufgebaut:
Neues Halsband, neue Leine, neue Regeln und dann erst mal 10m neben mir mit Hilfe eines Leckerli.
Das wurde dann schnell weggelassen, der Hund aber engmaschig geklickert und belohnt. Ziel: Er soll erst mal verstehen, was ich will. Das ist nämlich überhaupt nicht selbstverständlich, dass er das weiß!
Dann wurde die Belohnung immer mehr ausgeschlichen und die Strecke vergrößert.
Erst wenn das gut klappt, werden Ablenkungen mit eingebaut.
Sobald ich weiß, dass der Hund es eigentlich kann, korrigiere ich ihn, wenn er die Regeln nicht einhält. Aber Korrekturen (je nach Hund unterschiedlich: Kann ein "äh-äh" sein, ein Blocken usw.) sollen aber nur in Ausnahmefällen vorkommen. Der Hund sollte es also viel häufiger richtig machen als falsch, sonst muss man wieder ein-zwei Schritte zurück gehen im Training.
Dass Dein Hund sich hinsetzt und Dich anschaut, kann leider heißen, dass er eben NICHT weiß, was Du von ihm willst.
Ich persönlich würde in der Leinenführigkeit erst mal gar nichts freigeben. Also bei uns ist es so: Solange sie am Halsband sind, gelten die o.g. Regeln. Das ist dann klarer und die Hunde geiern nicht darauf, dass endlich eine Freigabe kommt. Freigegeben wird erst durch den Wechsel aufs Geschirr.
Das Ganze dauert schon etwas bei einem Junghund (außer man arbeitet gleich mit Strafe, die heftig genug ist, dass der Hund gehemmt ist. Aber das wäre jetzt nicht so mein Ding).
Wenn Dein Ziel "nur" ist, dass er nicht in die Leine springt, würde ich ehrlich gesagt trotzdem mit einer richtigen Leinenführigkeit anfangen. Das ist klarer und einfacher zu trainieren als dem Hund, der eh schon nicht mehr orientiert ist, drei Meter vor Dir klarmachen zu wollen, dass er jetzt langsam machen soll.