Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Der Wunsch aufs Land zu ziehen war noch nie so groß, die Menschen hier bei mir in der Stadt sind teilweise so rücksichtslos.

    Sorry, ich musste mich hier mal kurz ausheulen. :loudly_crying_face:

    Tu's nicht. Ich lebe auf dem Land, hier ist es der Horror. 1000 Tutnixe, alle frei, 95% nicht abrufbar.

    Bei uns in der Straße (kleines Wohngebiet) leben exakt 30 Hunde, davon bestimmt 24 nur mäßig erzogen, im Freilauf (teils auch im Dunklen), an der Flexi. Ätzend ohne Ende. Ich gehe hier niemals Gassi, fahre immer weg.

    Hihi. Kenne ich.

    Habe meinen mal von einem Eichhörnchen abgerufen. Er kam sofort (mega). Habe ihn belohnt, aber kein Konzept gehabt, wie es dann weiter geht. Also rannte er wieder los. Das Eichhörnchen war weg, er geht eh nicht vom Weg runter, aber geärgert habe ich mich trotzdem.


    Man lernt daraus.


    Am besten ein wenig Party bei sich machen, dass der Hund lernt, dass es hier beim Herrchen/Frauchen schöner ist. Unauffällig Leine dran und weiter laufen.

    Mein erster Hund durfte leider den Weg immer verlassen (leider hatte ich mal eine Gassigängerin, die immer "offroad" mit ihm gegangen ist).

    Mein zweiter Hund durfte es nie. Er weiß glaube ich nicht mal, dass es die theoretische Möglichkeit gäbe, den Weg zu verlassen.


    Er rennt sogar Eichhörnchen hinterher und bleibt am Wegesrand stehen, sobald sie in den Wald gehen. Das ist für mich die wichtigste und praktischste Regel überhaupt. Selbst wenn ein anderer Hund ein Rennspiel in den Wald hinein macht, bleibt er am Wegesrand stehen.


    Das war natürlich etwas Arbeit (unter anderem deswegen bliebt er bis ca. 1,5 Jahren an der Schlepp), aber ich will das nicht missen!

    Macht er das nur, wenn er ganz alleine ist oder auch, wenn jemand anderes in der Wohnung bleibt? Dein Freund / Mann oder so.


    Unserer hat mal eine Zeit lang kurz gebellt, wenn ich weg bin, auch wenn er dann gar nicht alleine war. Das wäre dann also ein etwas anderes Thema. Trennung vs. Alleinebleiben.


    Bei uns trat das in einer stressigen Zeit auf, als er "Hormonprobleme" hatte. Auch so im Alter Deines Hundes. Danach war es vorbei.


    Unternommen haben wir ehrlich gesagt nichts. Er hat ja eben auch nur so 2-3 mal gebellt, hat sich dann aber hingelegt und geschlafen. Er frisst auch, wenn ich weg gehe oder er ganz alleine ist (auch stinknormales Futter), was ja auch schon mal ein recht gutes Zeichen ist.

    Mich macht gerade ein Satz stutzig: "Er stolpert über Äste und prallt gegen Bäume"

    Was sagen denn die Anderen hier dazu?


    Also mein Junghund war jetzt nicht die Ausgeburt an Koordination und Eleganz, aber das ist ihm echt noch nie passiert. Klar, wenn er etwas unter hohem Laub nicht sehen kann, kann es schon mal passieren, dass er kurz strauchelt, aber gegen Bäume oder andere Hindernisse ist keiner meiner Hunde jemals geprallt (und der Senior sieht nicht mal mehr gut).


    Ohne irgendwas pathologisieren zu wollen, aber ich finde das irgendwie merkwürdig in dem Alter.


    Wie ist es denn, wenn Ihr NICHT im Wald, sondern auf Wiesen oder an anderen ruhigen Orten geht?

    Meiner ist im Wald manchmal aufgeregt und beunruhigt, je nachdem, was dort unterwegs ist. Früher führte das öfter mal zu Übersprungsverhalten in Form von rasen oder den Ersthund anspielen. Das ist, seit er ca. 1,5 Jahre alt ist, so gut wie weg. Er kennt aber die Gegend mittlerweile gut.

    Huhu,


    ich würde auch entweder die Kommandos sinnvoll in den Alltag integrieren oder aber, wenn Du eh vorhast, auch später mit ihm zu trainieren (z.B. Tricks oder andere Dinge), jede Übungseinheit, und sei sie noch so kurz, mit einem Startsignal beginnen und einem Endsignal beenden. Das hilft später sehr, weil der Hund genau weiß, dass jetzt geübt wird.


    Also ich mache es z.B. so, dass ich die nötigen Utensilien vorbereite (bei uns Clicker, Leckerli, ggf. Decke oder andere Hilfsmittel). Ich lasse ihn zuschauen, sage dann "los geht's!", dann üben wir und am Ende sage ich "fertig!" und räume alles wieder weg.


    Ich habe relativ früh kleine Übungen mit unserem Welpen gemacht (er war auch neun Wochen), allerdings nur, weil es ihm sichtbar Spaß gemacht hat und er konzentriert dabei war. Wir haben dann geclickert und ihm z.B. die Namen von Spielzeugen beigebracht, die er dann angestupst hat. Ist aber alles kein Muss in dem Alter, er mochte es einfach.


    Was ich auch sofort von Anfang an gemacht habe ist, dass ich immer "Pause" gesagt habe, wenn für ihn nichts mehr passiert ist. Also z.B., wenn ich den Ersthund bürsten oder streicheln wollte. Da kam der Kleine natürlich angedackelt (bzw. angepudelt, haha). Ich habe "Pause" gesagt, ihn mit dem Arm gaaanz sanft zurück gehalten und mich um den Ersthund gekümmert. Hat er sich brav zurück genommen, habe ich das ruhig gelobt und dann kam er dran mit streicheln usw.


    Das "Pause" nutze ich auch noch heute und er versteht es gut. Sehr hilfreich!


    Aber wenn ich so überlege: Die wichtigen Dinge liefen nebenbei. Also dass er ruhig wartet, bis ich z.B. das Futter hergerichtet habe, dass er auf dem Flurteppich wartet, bevor es raus geht usw. Fest Routinen haben ihm da geholfen und er hat es schnell umgesetzt.

    Leinenführigkeit... ich weiß... arbeite ich seit einem dreiviertel Jahr dran... irgendwie bin ich zu blöd dazu... zu langsam, zu inkonsequent (weil ich manchmal es gesundheitlich einfach nicht schaffe ).

    So darfst Du nicht denken. Du bist natürlich NICHT zu blöd dazu.

    Ich würde jetzt mal behaupten, dass es kein Hund und auch kein Mensch schafft, z.B. eine halbe Stunde lang wirklich konsequent an der LF zu arbeiten.

    Wenn man es richtig macht, muss man wirklich aufpassen, dem Hund quasi immer einen Schritt voraus sein usw. Das schafft man konzentrationsmäßig nicht sooo lange.


    Unterscheidest Du zwischen Geschirr und Halsband oder so?


    Ich habe es damals so gemacht, dass ich wirklich erst mal nur ein, zwei Minuten aufs Halsband umgesteckt habe - da aber dann wirklich sehr engmaschig bestätigt und später, als er im Grund wusste, was ich will, konsequent korrigiert habe.

    Dann habe ich es auf etwas längere Dauer ausgedehnt, an verschiedenen Orten mit unterschiedlicher Ablenkung gemacht.

    Aber manchmal dann auch wieder mal nur eine Minute oder auch mal ein paar Tage gar nicht.

    Qualität vor Quantität.


    Nur wenn ich selbst den Kopf dafür zu 100% frei habe und auch Lust darauf habe, übe ich das. Damit fahre ich sehr gut!


    Ich habe kürzlich sogar meinen 11-jährigen Ersthund aufs Halsband umgestellt (er war sein Leben lang am Geschirr und durfte da alles außer ziehen).

    Nach zwei, drei Tagen war es tatsächlich schon richtig gut zu sehen, dass er den Unterschied grundsätzlich versteht und er hat sich wirklich Mühe gegeben.

    Aber Konsequenz ist hier wirklich wichtig. Wenn man die nicht sicherstellen kann, dann lieber nicht trainieren.


    Ich verrate Dir noch einen Vorteil der LF in Bezug auf Leinenpöbelei. Das ist aber ein individuelles Ding und mag auf andere Menschen nicht zutreffen: Seit ich das mit der LF bei Hundebegegnungen mache, ist die Pöbelei nicht mehr vorgekommen. Ich führe es auch darauf zurück, dass ich selbst gar nicht mehr an den anderen Hund denke, sondern nur darauf achte, dass die Leine locker bleibt. Insofern kann ich keine eigenen Emotionen wie Frust in die Situation reinbringen, wie das halt bei Hundebegegnungen oft so ist.

    Also einfach nur eine Umdeutung der Situation von "scheiße, da kommt ein Hund, wir werden versagen" zu "oh, jetzt kann ich LF üben, super!"

    Bei uns war es lustig, weil meiner sich die Zeiten selbst rausgesucht hat :rolling_on_the_floor_laughing:

    Wir hatten immer Tamtam mit dem Essen, und nun hat er es sich rausgesucht, dass er um 9:30 Uhr, um 15:30 und um 23:00 Uhr (!!) frisst.

    Nachts musste er noch nie raus. Weder jetzt seit der späten (selbstgewählten) Fütterung noch bei der früheren Zeit um 19:00 Uhr.

    Auch mein anderer Hund musste in seinem Leben (er ist 11 Jahre) erst ein einziges Mal nachts raus.


    Ich weiß aber von sehr vielen anderen Hundehaltern, dass deren Hunde schon ab und zu mal nachts raus müssen (so alle paar Wochen). Scheint also nicht sooo ungewöhnlich zu sein. Vermutlich habe ich bei meinen einfach Glück gehabt.

    Sky bekommt auch Hunde mit, die weit entfernt sind und bei einigen schmeißt er sich mit vollen Gewicht platt hin... Ohren sind komplett zu und ich bekomme den Kerl nicht dazu weiter zu gehen. :pleading_face:

    Oh nein, Du Arme!

    Genau das hatten wir auch. Und leider kann das wirklich irgendwann in Pöbeln übergehen, wenn der Hund merkt, dass ihm diese Strategie nichts bringt.


    Ich habe mehrere Hundetrainer gefragt, und die Tipps reichten von "jegliche Hundesichtung vermeiden, um zu vermeiden, dass er sich hinlegt" bis hin zu "den Hund einfach weiter ziehen" oder "den Hund vorbei tragen".

    Naja, fand ich jetzt alles nicht so prickelnd und änderte ja am grundlegenden Problem nichts.


    Ich überlege gerade, wie wir es in den Griff bekommen haben...

    Ich glaube letztendlich über unsere vielen Hundeschulbesuche, bei denen er nebenbei gelernt hat, dass a) es keinen Kontakt zu anderen Hunden gibt und b) sie ihm nichts tun können.

    Parallel dazu habe ich endlich mal angefangen, konsequent an der Leinenführigkeit zu trainieren, und zwar dass "Halsband" bedeutet, dass es nichts Anderes gibt als neben mir in meinem Tempo zu laufen.


    Außerdem habe ich wirklich akribisch vermieden, dass es Kontakt an der Leine gibt (den ich selbst nie initiiert habe, aber leider viele Andere).

    Die richtig krassen Frontalbegegnungen (starrender Hund kommt auf enger Straße von vorne) vermeide ich jedoch noch immer.


    Letztendlich gab es dann keine Situationen mehr, in denen er sich hinlegen "musste" bzw. hatte er das Hinlegen mit dem Laufen am Halsband zum Glück noch nicht verknüpft und nie gemacht.


    Ich glaube, dass er auch durch Reifung und Erfahrung ein wenig dazu gelernt hat. Er hat sich damals immer aus Unsicherheit hingelegt, aber mittlerweile ist er nicht mehr so unsicher bei Hundebegegnungen.