Leinenführigkeit... ich weiß... arbeite ich seit einem dreiviertel Jahr dran... irgendwie bin ich zu blöd dazu... zu langsam, zu inkonsequent (weil ich manchmal es gesundheitlich einfach nicht schaffe ).
So darfst Du nicht denken. Du bist natürlich NICHT zu blöd dazu.
Ich würde jetzt mal behaupten, dass es kein Hund und auch kein Mensch schafft, z.B. eine halbe Stunde lang wirklich konsequent an der LF zu arbeiten.
Wenn man es richtig macht, muss man wirklich aufpassen, dem Hund quasi immer einen Schritt voraus sein usw. Das schafft man konzentrationsmäßig nicht sooo lange.
Unterscheidest Du zwischen Geschirr und Halsband oder so?
Ich habe es damals so gemacht, dass ich wirklich erst mal nur ein, zwei Minuten aufs Halsband umgesteckt habe - da aber dann wirklich sehr engmaschig bestätigt und später, als er im Grund wusste, was ich will, konsequent korrigiert habe.
Dann habe ich es auf etwas längere Dauer ausgedehnt, an verschiedenen Orten mit unterschiedlicher Ablenkung gemacht.
Aber manchmal dann auch wieder mal nur eine Minute oder auch mal ein paar Tage gar nicht.
Qualität vor Quantität.
Nur wenn ich selbst den Kopf dafür zu 100% frei habe und auch Lust darauf habe, übe ich das. Damit fahre ich sehr gut!
Ich habe kürzlich sogar meinen 11-jährigen Ersthund aufs Halsband umgestellt (er war sein Leben lang am Geschirr und durfte da alles außer ziehen).
Nach zwei, drei Tagen war es tatsächlich schon richtig gut zu sehen, dass er den Unterschied grundsätzlich versteht und er hat sich wirklich Mühe gegeben.
Aber Konsequenz ist hier wirklich wichtig. Wenn man die nicht sicherstellen kann, dann lieber nicht trainieren.
Ich verrate Dir noch einen Vorteil der LF in Bezug auf Leinenpöbelei. Das ist aber ein individuelles Ding und mag auf andere Menschen nicht zutreffen: Seit ich das mit der LF bei Hundebegegnungen mache, ist die Pöbelei nicht mehr vorgekommen. Ich führe es auch darauf zurück, dass ich selbst gar nicht mehr an den anderen Hund denke, sondern nur darauf achte, dass die Leine locker bleibt. Insofern kann ich keine eigenen Emotionen wie Frust in die Situation reinbringen, wie das halt bei Hundebegegnungen oft so ist.
Also einfach nur eine Umdeutung der Situation von "scheiße, da kommt ein Hund, wir werden versagen" zu "oh, jetzt kann ich LF üben, super!"