Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Habt ihr Ideen wie ich unseren jungen wilden drinnen halbwegs auslasten kann?

    Mein Mann und ich sind krank, im Wald ne Runde zu gehen aktuell aufgrund des Schneedrucks zu gefährlich und sämtliche Wege sind teilweise bis zur Hüfte verschneit :rolling_on_the_floor_laughing: So schön wie ich es auch finde... zum Gassi gehen is es nicht gerade toll

    Stellt die Wetten-Dass-Wette nach und bringt dem Hund bei, 100 Zahlen auseinander zu halten, haha.


    Also wir machen Tricks und ZOS (allerdings freestyle und eher laienhaft, egal).


    Was mir noch einfällt: Neue Kommandos baut man ja auch manchmal erst zuhause in reizarmer Umgebung auf. Das wäre ja eine Möglichkeit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden?

    Überlege doch mal, was Du Deinem Hund vielleicht ohnehin noch beibringen willst und fang schon mal im Wohnzimmer an.


    Wenn ich die Hunde einfach ohne mein Zutun beschäftigen will, nehme ich ganz viele Hundedecken und Handtücher, wickle da Leckerli ein und tue sie in eine Wanne. Sie kramen dann mit Begeisterung seeehr lange, bis sie alle gefunden haben.

    Ist jetzt nicht nobelpreisverdächtig, aber sie fahren voll darauf ab.

    Also die Geschwister meines Pudels sind so "immer-überall-dabei"-Hunde.

    Fröhlich-freundlich, flexibel... Der eine ist glaube ich in zwei Jahren schon 5-10 mal im Flieger mit geflogen.


    Meiner ist ein wenig schwierig gewesen, viel krank, dadurch recht schüchtern und ängstlich. Aber er kann alleine bleiben und seit er gesund ist, ist er halbwegs normal und ich bin auch mit ihm im Verein und habe schon Agi, RO und Trickdog-Kurse besucht.

    Wäre das dann letztendlich die "Endstation", oder könnte man aus der Distanz heraus dann einen Neustart vornehmen?

    Keine Ahnung, ich kenne den Hund nicht. Aber es gibt durchaus Hunde, für die ist Dabeisein nicht schön. Mein Süddeutscher Schwarzer war immer heilfroh, wenn er im Garten oder Keller (selbst gewählter Lieblingsplatz unter der Treppe - der Platz mit dem maximal wenigsten Reizen im Haus) sein konnte, wenn Fremde im Haus waren.


    Ich kenne ja das Konzept der Zwingerhaltung null. Also ob das dann nur "stundenweise" ist, wenn z.B. Besuch kommt. Da fände ich es natürlich sinnvoll. Oder wenn es eben eine Rasse ist, für die das eine geeignete Haltungsform ist (keine Ahnung, kenne ich mich nicht aus).


    Für meine Hunde ist Besuch teilweise auch Stress (was aber leider mit den entsprechenden Menschen zusammen hängt, die es einfach nicht schaffen, die Hunde nicht alle 5 Minuten hoch zu pushen).

    Wären meine an einen Zwinger gewöhnt, wären sie sicherlich dort echt besser aufgehoben. Wenngleich ich persönlich es schade fände, meine Hunde auszusperren, nur weil sich manche Menschen nicht im Griff haben. Denn bei normalem Besuch haben sie überhaupt kein Problem.

    (Deswegen begrenze ich solche Einladungen auf ein Minimum).

    Da ich den Zwinger genannt habe: Er dient bei Hunden, die mit Fremden nicht klar kommen vor allem dazu ihn sicher verwahren zu können. Wenn Kinder geplant sind, kann er ebenfalls ein gutes Hilfsmittel sein Gefahr zu bannen. Kinder bekommen ja auch irgendwann mal Besuch.

    Ah ok, das verstehe ich.


    Wäre das dann letztendlich die "Endstation", oder könnte man aus der Distanz heraus dann einen Neustart vornehmen?



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    Ich sehe insgesamt wirklich sehr viele Meta-Themen rund um die Vorstellungen und Erwartungen der Halter, den angestauten Frust, die selbsterfüllenden Prophezeiungen.


    Auch wenn die Geschichte so weit weg von meiner eigenen Situation wirkt, kommen mir immer wieder Parallelen in den Sinn, wie ich durch mein eigenes Verhalten und v.a. auch Denken Probleme schlimmer gemacht habe (allerdings eher rund um die frühere Krankheit meines Junghundes, weniger um Verhaltensdinge).

    Als der dann mal zwei Wochen in der Hundepension war, kam er gesund und auf der "psychischen" Ebene als fast schon komplett normaler Hund zurück.

    Das hat mich wach gerüttelt und ich habe quasi auf Reset bei mir selbst gedrückt. Seitdem läuft alles ganz normal...

    Aber ohne diese zwei Wochen Pause (die ja aus einem ganz anderen Grund stattfanden, wegen einer Urlaubsreise) wäre ich wohl nie aus der Spirale rausgekommen.

    Ich finde gerade die Winterzeit eignet sich super um kleine Tricks oder Positionen zu Hause zu üben. Vielleicht hat deine Trainerin ja einen Tipp was zur Überbrückung der Pause sinnvoll wäre oder du findest einen Online Kurs der thematisch passt?

    Schau mal hier:

    https://learn-to-train.coachy.…alle-trickvideos-von-a-z/

    Danke für den Tipp!


    Ja, das stimmt. Es wäre sinnvoll, sowas mit Anleitung zu machen. Ich neige leider zu Ungenauigkeit, was ja gerade bei Tricks nicht so toll ist.

    So, ich bin es noch mal mit einem Zwischenfazit.

    Der Schnupperkurs ist nun fast zu Ende. Es waren nur fünf Stunden, in denen erste kleine Grundlagen geschaffen werden sollten.


    Etwas schwierig finde ich die Zusammensetzung des Kurses, weil zwei Junghunde dabei sind, die nicht mal "sitz" können. Ist nicht böse gemeint, aber das macht es natürlich sehr schwierig.

    Es gab da auch recht viele, naja, "Verhaltensthemen" oder Erziehungsthemen mit den beiden bzw. mit den Halterinnen, weil sie z.B. nicht aufgepasst haben, dass ihre Hunde nicht zu den anderen Hunden gehen.

    Aber gut, das ist ja irgendwie in jedem Kurs so, mein Hund war beim Agi damals leider manchmal "der Flitzer", der nicht immer optimal gehört hat :see_no_evil_monkey:


    Jeder hat basierend auf ein paar Dingen, die der Hund schon kann plus ca. zwei neu gelernten Tricks eine Mini-Choreo von der Trainerin zusammengestellt bekommen, die wir nun bis zur letzten Stunde üben sollen.

    Das wird dann gefilmt und von der Trainerin wohl irgendwie als Film zusammen geschnitten, wenn ich es richtig verstanden habe.


    Dann ist der Kurs vorbei, und wie / ob es weiter geht, entscheidet sich leider erst Ende Februar :(

    Im eigentlichen Dogdancing-Kurs ist derzeit leider kein freier Platz...


    Das heißt für uns dann wohl, dass wir uns erst mal einen anderen Hundesport suchen müssen oder nach der Winterpause ggf. mit RO weiter machen.

    Meiner hat heute zum ersten Mal so halbwegs apportiert :see_no_evil_monkey:

    Ich dachte früher allen Ernstes, dass das Apportieren angeboren ist (es war das Einzige, was mein Ersthund damals konnte, als ich ihn aus dem Tierheim geholt habe).

    Aber der Junior möchte nichts tragen.


    Letztendlich kann ich damit leben, allerdings sucht er für sein Leben gerne Dinge und zeigt sie an. Manchmal wäre es aber besser, wenn er sie gleich mitbringt. Deswegen möchte ich gerne, dass er es vielleicht doch noch lernt.


    Naja, langsam zeichnen sich erste Fortschritte ab. Mal sehen...

    Bei uns ist es unterschiedlich: Der Senior friert seit zwei Jahren ziemlich (war früher überhaupt nicht so), der Junghund hat in seinen ersten beiden Wintern sehr gefroren und jetzt geht es recht lange gut, solange wir laufen. Er rennt weder mehr noch weniger, verhält sich ganz normal.


    Ich erkenne das Frieren bei meinen auch an dem leicht gekrümmten Rücken und steifen Bewegungen. Und am recht angespannten Gesichtsausdruck.


    Da meine Hunde recht genügsam / flexibel sind, was Auslastung angeht, gehen wir bei starker Kälte und Regen nur kurze Runden und machen halt im Haus noch was. Das ist für sie ok, und ich bin auch nicht traurig, bei -4 Grad wie derzeit bei uns nicht die üblichen 2,5 Stunden pro Tag draußen sein zu müssen, sondern nur 1,5.

    Ich habe den Thread zwar schon recht aufmerksam verfolgt, aber das mit dem Zwinger verstehe ich irgendwie nicht. Er hat doch kein Problem, mit seinen Menschen im Haus zu leben, oder? Und das Haus hat doch sicherlich mehr als ein Zimmer für den Fall, dass Besuch kommt?

    Was wäre dann der Vorteil eines Zwingers, gerade wenn der Hund anscheinend ja territorial ist. Würde er dann nicht die ganze Zeit im Zwinger bellen?

    Sorry dass ich frage, aber es interessiert mich einfach. Ich habe noch nie einen Hund im Zwinger gesehen, gibt es hier bei uns offensichtlich überhaupt nicht.



    Ich denke auch das ein riesiger Teil der Frustration und der Belastung mit dem Hund bisher wahrscheinlich auf genau diesem Konflikt beruht. Die Halter haben immer und immer wieder versucht das Verhalten des Hundes in einen gemäßigten Bereich zu kriegen was vieleicht wie ihr sagt einfach nicht drin ist mit dieser Art Hund. Natürlich führt das auf Dauer zu einer Menge Frust und einem geht die Energie aus.


    Also ich kann dazu jetzt auch mal was schreiben, weil ich genau diesen Gedanken von Anfang an beim Lesen Deines Threads hatte.


    Ich habe zwei Begleithunde. Einen Pudel und einen Pudel-Mix. Ok, da ist ein Terrier mit drin. INsofern bin ich kein Experte für Deine Rasse. Aber es gibt viele Parallelen:


    Meine Erwartungen waren eine Zeit lang so hoch, dass ich jede kleinste Verfehlung als Zeichen des absoluten Versagens gewertet habe. Und Dinge wie Leinenpöbelei waren sowieso der absolute Weltuntergang. Dabei hat mein einer Hund eigentlich "nur" intakte Rüden angepöbelt. Meine Güte, das kam mit ein wenig Management dann vielleicht alle zwei Wochen mal vor.

    Letztendlich habe ich meine Hunde überall nur als totale Ungeheuer / schwierige Hunde dargestellt, v.a. den älteren.

    Tja, und jeder, der sie kennen lernt, ist begeistert, wie freundlich sie sind und wie viel sie können.


    Mit anderen Worten: Ich habe nur noch das Schlechte gesehen.

    Und leider ist es ja grundsätzlich so, dass ein und dieselbe Eigenschaft manchmal ein Vorteil und manchmal ein Nachteil ist.


    Beispiel: Mein Junghund ist eher zurückhaltend. Wie viele Vorteile hat das bitte?! Er wollte niemals zu anderen Hunden hin, er macht nichts kaputt, er nimmt keine fremden Gegenstände, hibbelt nicht rum - aber er hat dafür eben vor Besuch oder manchen Gegenständen am Anfang Angst. Man kann einfach nicht alles haben, weil sich viele Dinge gegenseitig ausschließen.


    Klar, in meinem Kopf hätte ich gerne zwei super erzogene, umweltkompatible Hunde, die jede Situation mit Bravour meistern - aber nachdem ich jetzt sooo viele Hunde kennen gelernt habe, muss ich sagen: alle haben ihre Macken. Teils auch echt schlimme.

    Aber wie das wahrgenommen wird, hängt immer vom Halter ab.


    Unsere Nachbarshündin kläfft z.B. pausenlos im Garten. Aber die Nachbarn stört das sowas von null, dass sie trotzdem 18 Stunden am Tag draußen ist.

    (Ich selbst würde STERBEN!).


    Mittlerweile besinne ich mich auf die Stärken meiner Hunde, richte schon auch den Alltag / das leben ein wenig darauf aus. Aber das empfinde ich nicht als schlimm, denn sie sind Sozialpartner, die ein Recht (!) darauf haben, dass man ihre Bedürfnisse ernst nimmt. Und da sie sich den Halter nicht aussuchen können, ist es meine Aufgabe, den Rahmen zu schaffen. Und das sehe ich nicht negativ, sondern als ganz normal.


    Viele Halter bräuchten eher eine Psychotherapie (ist nicht böse gemeint, ich schließe mich da mit ein!) als Hundetraining. Oder im besten Fall beides zusammen ;-)