Beiträge von RH_Mailo

    Ich halte Routinen und Beständigkeit auch für extrem wichtig - zumindest so gut es sich in den Alltag integrieren lässt... Ich hab es ja auch so gemeint, dass man damit mal schauen könnte, ob es in einer anderen Umgebung auch so ist um herauszufinden wo man ansetzen könnte....
    Wobei ich auch denke, dass gewisse "Eigenheiten" manchmal kommen und gehen. Unserer (allerdings ein Junghund) hat sich mal eingebildet, dass man aus dem Geschirranziehen ja eventuell ein Fangenspielen machen könnte.... Er hat das 3,4 mal versucht und ist von alleine draufgekommen, dass es nix bringt, weil wir ja eh nicht mitspielen :rolling_on_the_floor_laughing:

    Also ich würde da auch unbedingt einen Physio oder ähnliches "drüberschauen" lassen. Hunde lassen sich Schmerzen ganz oft nicht anmerken.


    Wenn es nicht die Schmerzen sind, dann würde ich mal schauen, ob sie auch anderen Orten "Unsicherheiten" zeigt -sie zum Beispiel mal ins Auto tragen und versuchen wo anders spazieren zu gehen. Nicht um es als Dauerlösung zu etablieren, aber vielleicht um rauszufinden, ob es nichts mit eurem Garten zu tun hat.
    Ich denke, dass es gerade bei Hunden bei denen man die Vergangenheit nicht kennt, ganz schwer ist einen Auslöser für gewisses Verhalten zu erkennen. Klingt jetzt vielleicht blöd, aber es kann ja auch sein, dass eure Ablauf beim fertig machen (Schuhe anziehen, Jacke,....) sie beunruhigt.

    Ich würde unabhängig von der Individualität von so einem Problem, aber versuchen die richtige Mischung aus Bestimmtheit und trotzdem positiver Verknüpfung zu finden. Also weniger rauslocken, aber dann fürs richtige/erwünschte Verhalten belohnen.

    Also vielleicht hilft dir ja unsere Erfahrung mit "Ruhe und alleine sein" ein wenig wieder, bzw. zeigt dir (wie auch wir es lernen mussten), dass man gerade bei Welpen und Junghunden viel Geduld braucht:


    Unser Mailo war von Anfang an die Box gewöhnt, da sich mit 5 Wochen ein Bein gebrochen hatte und es da gar nicht anders ging, als ihn in an die Box zu gewöhnen. Wir nutzten also immer wieder die Box, um ihn zur Ruhe kommen zu lassen. Allerdings nie lange und nur so lang, bis er zur Ruhe kam - dann öffneten wir die Türe. Er blieb allerdings fast immer in der Box liegen.


    In der ersten Zeit, waren wir allerdings immer zuhause (zumindest einer von uns) und versuchten da so gut es ging selbst ruhiger zu sein. Wenn er mal unter dem Tisch eingeschlafen ist, sind wir halt (damit er einfach seine Ruhe hat) länger sitzen geblieben als sonst. Nachdem das aber natürlich nicht alltagstauglich ist, haben wir schrittweise immer mehr in unser "Standardleben" gefunden. Wichtig ist es in deiser Zeit mMn, dass man dem Hund nicht immer Aufmerksamkeit schenkt. Wenn er unbedingt glaubt jeden Schritt verfolgen zu müssen, dann wird er dafür halt nicht mit Aufmerksamkeit "verwöhnt". Mit der Zeit (und da meine ich jetzt nicht Tage sondern eher Wochen) hat er gelernt, dass eigentlich nichts spannendes passiert, wenn wir mal den Raum verlassen. Mittelerweile ist es so, dass er in Ruhephasen einfach liegen bleibt. In Wach- bzw. Aktivzeiten geht er uns trotzdem nach - Legt sich dann aber halt in dem Raum nieder, in denen wir uns befinden.

    Das Alleine lassen ist mMn wieder ein ganz anderes Kapitel, dass man gezielter aufbauen sollte. Wir haben ihn immer wieder mal kurze Zeit alleine gelassen und dies gesteigert. Unsere Erfahrung war in diesem Zusammenhang, dass es einen Unterschied ausmacht, wo er alleine ist. Am ANfang versuchten wir es im Wohnzimmer - Da hat er aber immer (auch wenn wir nur kurz weg waren) einen Radau gemacht. Im Vorzimmer (da hat er das ganze Haus in seinem "Blick) hingegen kann man ihn mittlerweile stundenlang alleine lassen.


    Für uns haben wir kurz gefasst folgendes mitgenommen:


    - Geduld haben (bei manchen Dingen brauchen manche Hunde halt länger als andere)

    - Wenn der Hund unruhig ist, ihn so gut es geht ignorieren (im Alltag meine ich jetzt)

    - Dem Hund die Möglichkeit geben ruhig zu sein (weniger oft ansprechen)

    - Allein sein langsam aufbauen und vielleicht auch den Ort wechseln


    Thema Box: Muss jeder für sich selbst entscheiden - Ich halte sie grundsätzlich nicht für "böse", sie sollte halt auch entsprechend positiv für den Hund aufgebaut werden und zielführend eingesetzt werden.

    Unser Mailo hat gerade mit seinen 12 Monaten den ersten richtigen Kontakt mit einer läufigen Hündin (freilaufende Nachbarshündin - Hofhund)..... Auch wenn sein Gejammer nervt - irgendwie hab ich Mitleid mit ihm und verstehe seinen Kummer :rolling_on_the_floor_laughing:


    Zum Glück dauerte die "schlimme" Phase nur zwei Tage. Seit vorgestern ist er wieder ruhig und im Garten ansprechbar...

    Nachdem wir am Berg wohnen, sind unsere Fahrten zu den Trainingsgebieten nie unter 30 Minuten. Aber mit dem Vorteil, dass wir unser "privates" Trainingsgebiet quasi vor der Haustüre haben!


    Wir sind in Österreich bei der Rettungshundebriagde und gerade mitten in der Ausbildung :)

    Ich denke, dass beides wichtig ist - Das ins Maul greifen können ist ja auch für andere Situationen wichtig. Auch das man dem Hund sein Futter bzw. seine Beute "wegnehmen" kann, ohne dass er knurrt oder schnappt. Wir haben das von Welpen an trainiert und er lässt sich eigentlich immer und in jeder Situation ins Maul greifen und ihm seine Fundstücke rausnehmen (wenn es notwendig ist) - Je interessanter sein Fundstück ist, desto weniger gefällt es ihm natürlich :) Aber gehört mMn von klein auf angewöhnt.


    Das "Aus" ist natürlich auch wichtig und der Idealfall - funktioniert bei uns zum Glück bei den meisten Sachen. Wenn er aber mal einen Knochen oder ähnliches findet, dann hilft aber nur es ihm wegzunehmen.... Vielleicht funktioniert aber das "Aus" wenn er älter und reifer ist.

    Die Amis verwenden bei ihren Grenzspürhunden zum Beispiel Deutsche Kommandos, damit sie nicht so leicht auf Kommandos von Fremden hören. Dem Hund ist es ja egal, welches Kommando er bekommt - er kennt ja die Bedeutung an sich nicht sondern nur die erlernte Verknüpfung mit der erwünschten Handlung.


    Wir verwenden eigentlich auch meistens Standardkommandos. Wir haben nur ein paar "Ausreißer": z.B. Down statt Platz ("geh Platz" ist bei uns dafür das Kommando fürs gemütliche Hinlegen am Platz oder unterm Tisch) oder "Auge" für Blickkontakt....


    Grundsätzlich haben mMn Standard Kommandos natürlich den Vorteil, das auch andere (Familienmitglieder, Trainer, etc.) mit dem Hund kommunizieren können, aber eben auch den Nachteil, dass sie eben durch andere "abgenutzt" werden können. (Bei uns zum Beispiel die Kinder, die halt eben nicht so konsequent in der Anwendung sind....

    Wenn Welpen miteinander spielen, ist das kein entspanntes "ich bau mal Druck ab und bin dann viel auffassungsfähiger"...

    Spielen ist für Welpen genau so anstrengend und ein Lernprozess den sie erst verarbeiten müssen.


    Wenn man sich mal bewusst ist, dass das Lernen in der Ruhe und eigentlich beim "Schlaf" stattfindet, wird einem klar, dass eine Stunde Unterordnung und spielen einfach viel zu viel ist!


    Ich würde persönlich jede Lerneinheit trennen und die nicht länger als 5-15 Minuten (je nach Alter des Welpen bzw. Junghundes) abhalten. Und danach gehts ins Auto oder an einem ruhigen Platz!


    Und zum Thema Unterordnung - Am Platz bekommst du im Idealfall gezeigt, wie du Übungen aufbaust - das "Training" sollte dann ja ohnedies zu Hause stattfinden. Und gerade im Welpenalter kann man super zu Hause Bindungsarbeit in kleinen Einheiten abhalten.