Beiträge von RH_Mailo

    Also ich bin kein Hundetrainer und auch kein Verhaltensforscher. Aber ich denk, dass das größte Problem in unserer psychischen Beziehung mit Hunden daran liegt, dass wir ihre Handlungen mit unseren menschlichen Handlungen gleichsetzen und danach beurteilen. Was meine ich damit:

    "Aggression" von einem Hund gegen jemand anderen kann ja unterschiedlichste Ursachen haben. Aggression deswegen unter Anführungszeichen, da es oft vorkommt, dass wir es als Aggression wahrnehmen, in Hundesprache aber nicht immer Aggression sondern eben "nur" eine klare Kommunikation ist.
    Wenn man sich Hundemammas und ihre Welpen ansieht, dann sieht man wie brutal die Mutter kommunizieren kann, wenn es notwendig ist. Wenn ein Hund wirklich aggressiv gegen einen anderen Hund/Mensch ist, dann kommen wir nicht mit einem blauen Flecken davon. Ich denke, dass er einfach klar kommuniziert was er NICHT will! Das soll jetzt das Verhalten nicht rechtfertigen - du hast ja eine Trainerin und arbeitest an der Lösung - aber dir vielleicht psychisch ein wenig den Druck nehmen, dass es keine Aggression gegen dich sein muss, sondern eben nur eine klare Kommunikation.


    Und ich denke auch, dass 4 Monate noch zu kurz sind, dass er mit dir/euch eine stabile auf Vertrauen basierende Beziehung aufgebaut hätte (Noch dazu mit seiner Vorgeschichte, die ja niemand genau kennt). Neben dem Training würde ich persönlich ganz viel Bindungsarbeit machen. Und wie gesgat - Hunde kommunizieren eben anders als wir und meinen selten etwas persönlich. Die denken da nicht wie Menschen!

    Wir wollten voriges Jahr (da war er ein halbes Jahr alt) fahren, haben uns dann aber wegen ihm dagegen entschlossen. Und ich glaube, es war die richtige Entscheidung...

    Als Alternative zum Rückruf ist übrigens die Pfeife super - da kommt man nicht in Verlegenheit, dass sie jedes Mal anders klingt und sie klingt auch bei allen gleich. Wir nutzen sie vor allem auch so, dass ein Pfiff quasi "Achtung" bedeutet. So laufen wir nicht Gefahr, den Rückruf zu ruinieren. Reagiert auf den einen Pfiff, weiß ich, dass seine Aufmerksmakeit bei mir ist und ich kann ihn mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zurückrufen. Reagiert er nicht, ist es besser ihn laufen lassen. Er macht das ja schließlich nicht aus Böswilligkeit, sondern aus einem Trieb heraus und da kann er dich dann oft nicht wahrnehmen. Wir lassen diese Situationen aber äußerst selten zu.

    Dass ein 6 Monate alter Junghund mit anderen Hunden spielen will ist ja wohl mehr als normal. Ich finde es schade, dass man von so einem jungen Hund schon verlangt unter so großen Ablenkungen Unterordnung zu trainieren (in dieser Dauer). Ich würde den Hundeplatz (vor allem wenn du Prüfungen machen willst) sowieso nicht mit spielen verknüpfen. Ja zu Training unter Ablenkung (aber aufgebaut mit langsam steigernder Ablenkung) und ja zu spielen (am Ende der Einheit, aber wenn möglich nicht am Platz)

    Aber einem 6 Monate alten Junghund zu unterstellen, dass er in der UO auf der Stelle tritt, weil er eben spielen will (der Spieltrieb ist halt noch ausgeprägter) halte ich für nicht zielführend....
    Meiner ist zum Beispiel auch so. Wenn wir alleine am Platz sind, dann macht er eine wirklich tolle UO. Wenn die Ableknung durch andere Hunde aber zu groß ist, kommt nach einer gewissen Zeit einfach der Sozialtrieb durch..... Ich denke, dass das bei jungen Hunden aber ganz normal ist.


    Wie Elaia aber schon geschrieben hat: Du solltest dich entscheiden was dir wichtig ist!


    Also wir arbeiten momentan mit folgenden Dingen daran:


    - Training Rückruf mit Schleppleine (immer wieder in "leichten" Situationen rückrufen - bei für den Hund schwierigeren Situationen mit Spezialleckerlis)

    - Spielen während des Spazierganges (z.B. 2-3mal Ball werfen am Feld) dann wieder anleinen

    - Gemeinsame "Jagderfolge" (Ich tue so, als ob ich Beute - Leckerlis - gefunden hätte und grabe im Boden herum)

    - Kurze Gehsequenzen ("Zu mir bzw. Fuß/hinter mir gehen/Schleppleine locker bzw. ziehen


    Nachdem wir noch einen jungen wilden haben, vertraue ich unserem Rückruf noch nicht eine allzulange Zeit. Wir machen es derzeit so, dass er eine gewisse Zeit und an gewissen Stellken frei laufen darf (an denen ich mir zu 99% sicher bin, dass der Rückruf funktioniert) - Ich denke mir halt, dass je öfters der Hund abhaut und dem RR nicht folgt, dass Kommando abgeschwächt wird....

    Aber es gibt halt dann auch die "Party" wenn er zurückkommt. Macht er das einmal nicht, bzw. "zu spät", wird er zwar fürs zurückkommen kurz belohnt, kommt dann aber an die Leine (allerdings ohne mit ihm böse zu sein)

    Also es zeigt sich hier ja mehr und mehr, dass eine "gesunde" Auslastung für die Hunde IMMER von vielen Faktoren abhängt: Alter, Rasse, Erfahrungen (HH/Hund), Sozialisierung des Hundes, Wohnort, etc.


    Sicher ist es bei einem Hund, der keinen Rucksack an Erfahrungen trägt wahrscheinlich die beste Art der Auslastung, seine Natur so gut es geht ausleben zu lassen: eben Streifzüge machen, ihn "jagen" lassen (Auslastung über Nasen und Laufarbeit), Sozialen Kontakt zu haben (Hund ist so gut wie es geht nie alleine), und ihn seine rassetypischen Veranlagungen ausleben zu lassen (hüten/jagen/bewachen/bringen/etc.) - Aber die Realität schaut halt anders aus - unsere Hunde müssen sich (und das schaffen sie in viele Fällen auch hervorragend - an unsere Verhältnisse anpassen!


    Und jetzt ist es mMn unsere Aufgabe als HH, unsere Hunde im Rahmen unserer Möglichkeiten, so gut es geht auszulasten und dabei nicht zu überfordern. D.h., dass es für einen "Stadthund" halt eben psychisch eine größere Belastung ist mal frei im Wald herumzulaufen, wenn er das nur einmal im Monat hat. Umgekehrt ist es für einen "Landhund" wahrscheinlich schon zu viel, wenn er eine halbe Stunde im Trubel einer Großstadt herumläuft (sofern er das nicht regelmäßig kennt).....


    Ich denke, dass es nicht eine Frage sein sollte, WELCHE spezielle Auslastung gut oder schlecht ist (weil eben individuell), sondern dass man als HH wissen/lernen sollte, WANN mein Hund zu viel Stress ausgesetzt wird.


    Mit meinem Hund beispielsweise kann ich eine Stunde spazieren gehen und er wird nicht gestresst sein (weil er das eben regelmäßig kennt). Unser "Hofhund" (der Hund der Schwiegereltern) hingegen ist nach einer Stunde spazieren gehen erledigt, weil er das Spazierengehen eben nicht so regelmäßig in dieser Dauer erlebt.


    Für mich ist es wichtig, dass der Hund adäquat nach seinen Verhältnissen ausgelastet und nicht überlastet wird. Und ich denke, dass das Problem häufig im Erkennen der "Tankanzeige" des eigenen Hundes liegt. Und am Ende des Tages muss das ganze dann ja auch noch in unsere Lebensverhältnisse passen!

    @Paawsi

    Hast Du die Schleppe am Halsband oder am Geschirr?


    @Paawsi

    Hast Du die Schleppe am Halsband oder am Geschirr?

    Am Geschirr!! Ist das nicht ein Must?! Das ist doch gefährlich! Am Halsband üben wir sowieso nur das ganz korrekte Leinenlaufen, hab sie fast nur am Geschirr darum. Mir tut alles am Halsband fast selber weh!

    Schleppleine nur am Geschirr!!!!! Alles andere ist höchst gefährlich und kann im schlimmsten Fall zu ganz schlimmen Verletzungen führen!

    Ich bin auf der Suche nach einer Eierlegendenwollmilchsau....

    Ich habe folgende Anforderungen an unser zukünftiges Geschirr und hoffe, dass ihr mir hier weiterhelfen könnt:

    Wir wohnen am Berg und unsere Geh/Laufstrecken sind demnach mit einigen Höhenmetern verbunden. Ich würde mit Mailo gerne so arbeiten, dass er bergauf zieht und bergab locker laufen kann.

    Gibt es da ein Geschirr, dass man als Zuggeschirr aber auch gleichzeitig als normales Geschirr verwenden kann? Muss jetzt nicht als Alltagsgeschirr tauglich sein, aber doch so, dass es auch ohne Zug verwendbar ist.

    Laut Ausgangspost hat KayaFlat den Eindruck, dass normale bzw zu lange Spaziergänge heutzutage als Problem dargestellt werden, mit denen Hunde nicht umgehen können und deswegen gestresst sind.


    Vielleicht ist es auch nur ein falscher Eindruck, aber ich nehme Spaziergänge in den Threads oft mehr als Problem, denn als Lösung wahr: den Hund stresst das draussen unterwegs sein, der Hund ist drüber, wenn man zu lange Spazieren geht usw.

    Meine Erfahrung deckt sich damit überhaupt nicht. Egal wie lange ich mit meinem Hund draussen unterwegs war, sie ist zu Hause müde und entspannt. Ich gehe kaum unter zwei Stunden täglich und am WE oft länger. Für mich zählen abwechslungsreiche Spaziergänge als die hundegerechteste Auslastung überhaupt

    Ja eh... Aber ins Detail gehend hat sich herauskristallisiert, dass es eben eine individuelle Sache ist, was/wie/wo spazieren gehen stattfindet und man pauschal nicht sagen kann, dass 30min/1h/2h spazieren gehen richtig/falsch/was auch immer ist.... Zugebener Maßen hat der Ursprung nix mit Freilauf zu tun - aber im Zusammenhang mit Spazierengehen = Auslastung = Individuell passt es ja doch ein wenig zum Thema