Beiträge von RH_Mailo

    Nicht zwingend. Manche fühlen sich davon herausgefordert. Meine Eltern hatten mal das gleiche Geschirr mit dem gleichen Schriftzug für unseren unverträglichen Hüte-Mix (der ließ sich von 3 Personen anfassen, der Rest wurde angeknurrt und abgeschnappt). Es kam nicht selten vor, dass sich Leute mit Worten wie „waaaaas steht da, das glaub ich doch gar nicht, du bist doch so ein Süßer!“ auf ihn zu bewegen wollten. Da musste man sehr deutlich werden. Und geglaubt haben sie es, den oft irritierten Blicken nach, trotzdem nicht.

    Manche hundelose Mitmenschen sind einfach Hundeflüsterer - die wissen einfach, dass es dein Hund es jetzt gerade mag über den Kopf gestreichelt und am Fang angefasst zu werden! Egal was du sagst, oder was am Hund steht. Die wissen das einfach! Und sollten sie sich mal irren und der Hund unartig reagieren, dann sind nicht sie schuld, sondern du und dein aggressiver Hund! Schließlich lassen sich ja auch andere Hunde so von ihnen anfassen, ohne das was passiert!

    Genau das aber find ich als Ersthundehalter mit Labbi grad sehr schwierig. 5 Minuten, ja ok. Aber ich bin mir oft nicht sicher was jetzt zu viel oder zu wenig ist, was ist Pubertät oder einfach Junghund? Was ist der Labbi-Wahnsinn? Manches kann ich vielleicht dann retrospektiv einordnen.

    Es hilft mir hier viel mitzulesen zm meine Dame besser lesen zu lernen und Denkanstöße zu bekommen.

    Beobachten, beobachten, beobachten..... Gerade bei Junghunden glaube ich, dass es mit der Auslastung häufig übertrieben wird. Die (zumindest war/ist es bei unserm so) zeigen dir nicht an, dass sie müde sind und es genug ist - die würden toben/gehen/laufen bis zum Umfallen. Wenn man bedenkt, dass ein Hund ca. 18-20h am Tag Ruhe (dösen/schlafen/herumlungern) benötigen, kommt man halt auch schnell in eine Überforderung.
    Wir versuchen es so zu halten: 2mal - manchmal 3mal spazieren mit ganz kurzen Trainingssequenzen (ca. 1h jeweils) und einmal am Tag (nicht jeden Tag) 5-10min Training. Wenn wir Unterordnung oder Suchtraining (ca. 2-3mal die Woche) haben, fällt der Spaziergang dafür eher kurz aus. Den Rest des Tages hat unser Hund Ruhe - Und wir versuchen das auch unseren Kindern zu vermitteln, dass sie ihn, wenn er schläft, in Ruhe lassen sollen.

    Es geht hier doch gar nicht um Freilauf oder Schleppleine, sondern darum, ob regelmäßige Bewegung als schädlich für den Hund angesehen wird.

    Es geht um die unterschiedlichen Voraussetzungen, die jeder Hund, jeder Hundehalter, aber auch jede Gegend mit sich bringt. Und so wie ich das verstanden habe, geht es nicht um regelmäßige Bewegung, sondern um die Art und Weise (in dem Fall Spazieren gehen) und um die Häufigkeit/Dauer in Korrelation zur Auslastung....
    Und meine Meinung dazu ist, dass man das eben nicht pauschalieren kann....

    Lebe ich so, dass ich vor der Tür nen sehr weitläufiges Wiesengebiet ohne Wild habe, fällt Jagdverhalten weniger auf bzw. ist weniger eine Herausforderung, als wenn man halt beim Gassi 10 Rehbegegnungen innerhalb von 20 Minuten vom Hund sehr, sehr viel Impulskontrolle verlangen. Und ja, wenn der Hund noch nie in seinem Leben einer frischen Fährte oder gar nem echten, lebenden, flüchtenden Reh/Hase/Wildschwein begegnet sind, fällts natürlich leicht, zu sagen "Jagdtrieb voll im Griff".....

    Vollkommen richtig! Ich hab da oft die Diskussion mit Kollegen, die ihren Hund ständig im Freilauf haben (leben zwar ländlich, aber nicht so, dass sie Wildbegegnungen haben)... Wir wohnen quasi neben einem Wald, wo es durchaus vorkommt, dass Fuchs und Reh auch mal durch den Garten spazieren. Den Hund hier als einjährigen freilaufen zu lassen ohne dass er einer Fährte folgt ist fast unmöglich. Wenn wir allerdings auf den Straßen gehen gibts beim Freilauf kaum Probleme (immer mit Schleppleine am Boden "gesichert")

    Es wird leider allzuoft generalisiert und pauschaliert... Und auch beim "Wissen" und beim Feeling der HH bin ich bei dir. Mein Hund hat auch oft seine wilden 5 Minuten, die sich aber komplett von dem unterscheiden, wenn er mal überfordert bzw. gestresst ist (lässt sich halt auch nicht immer vermeiden) - das muss man halt erkennen und entsprechend reagieren können.

    Unser Junghund ist auch recht stark auf andere Hunde geprägt - zum Glück freundlich und ganz gut handlebar. Ich würde Hundebegegnungen gezielt trainieren - am besten am Hundeplatz oder auf einer gr0ßen Wiese und nicht beim Spazieren. Also zunächst mit viel Distanz und Fokus auf dich (zB Futtertreibend). Die Distanz immer verkleinern und dies dann auch an anderen Orten trainieren. Zuerst in einer für ihn reizarmen Umgebung.

    Ich denke, dass die Reaktion auf andere Hunde in diesem Alter normal ist. Also kann du ihn ja auch mal, wenn er ein paar mal ruhig an einem anderen Hund vorbeigegangen ist, ihn mit diesem dann spielen lassen.


    Als Alternative kannst du ihn sonst auch bei einer Begegnung ablegen/sitzen lassen. Wichtig ist mEn nur, dass auch das aufgebaut wird (und nicht zufällig beim Spazieren passiert)

    Also ich würde auch auf eine ganz leichte Biothane Schleppleine zurückgreifen und diese dann immer aufwicklen. Bei der Flexi haben sie halt immer einen Zug und "vergessen" dann halt gerne das Ende (wurde aber eh schon erwähnt). Sicher ist es umständlicher als mit einer Flexi, aber wahrscheinlich angenehmer für deinen hund.

    Hi


    Ich bin neu hier im Forum und seit einem halben Jahr auch neu in der Rettungshundearbeit. Es würde mich freuen, auf diesem Weg auch Mitglieder aus Österreich kennenzulernen und hier auch vielleicht zusammenzubringen. Wäre spannend einen Erfahrungsaustausch zu Stande zu bringen :)


    LG aus Österreich/Kärnten

    Ich denke, dass es ganz schwer pauschale Aussagen über zu viel, zu wenig, ausgelastet oder nicht zu treffen.... Kommt halt immer auf die Rasse, den Charakter und auch die "Gewohnheit" an, auf was ein Hund mehr oder weniger anspricht (im Sinne einer Auslastung). Wir wohnen z.B. sehr ländlich (also fast schon auf der Alm) und da ist ein Aufenthalt im Wald "nichts besonderes" (außer im Freilauf - da findet sich immer was spannendes). Bei uns ist ein Spaziergang in der Stadt dafür recht aufregende.

    Das gleiche ist halt auch bei der Art des Spazierganges. Den kann ich halt auch so oder so gestalten....
    Am spannendsten ist es bei uns zu beobachten, dass eine gleichzeitige Auslastung von Körper und Kopf immer am "schnellsten" geht. Ein Suchtraining von 2x 10 Minuten zum Beispiel lastet ihn mehr aus, als 1h spazieren.

    Aber seien wir uns ehrlich - es ist doch beim Menschen auch nicht anders: ein Sportler wird mit einer Stunde gemütlichem Spazieren gehen wahrscheinlich nicht gerade ausgelastet sein, wobei es für den anderen wieder zu viel ist....

    Unser aktueller Hund hat es im Alter von 10 Monaten mal bei einer Pflanze versucht, als wir bei meinen Eltern zu Besuch waren. Ein scharfes "Hey" und er hat sofort sein Bein gesenkt. Ist seitdem nicht mehr vorgekommen. Er war da allerdings schon 100% stubenrein und ich glaube, dass es kein Versuch war zu urinieren. Zu viel schimpfen würde ich allerdings auch nicht, da es ja kein absichtlich "böses" Verhalten ist. Ich würde mir mal keine Sorgen machen, wenn es noch nicht vorgekommen ist. Erst wenn es häufiger passiert und echt nicht mehr abstellbar ist, würde ich mir professionelle Hilfen holen. Hinter dem (Fehl)Verhalten unserer Hunde kann ja ganz viel stecken.....