Feines Thema .... Lola ist ein Leinenpöbler par excellence: Zu ihren Glanzseiten (bevor wir intensivst an der Leinenaggro gearbeitet haben) hat sie mit ihren 35 kg Lebendgewicht, 62 cm Stockmaß auf den Hinterbeinen in der Leine gestanden und alles angemacht, was da kam: Mensch, Hund etc. Ich hab's mir einfach gemacht, bin nur noch in die Pampa gefahren, damit ich bloss niemanden treffe - aber Hunde gibts überall, auch in der Pampa. Also musste ich was tun: Erste Frage - warum tut sie das? Antwort: Hund ist extremst unsicher gegenüber allem Neuen und Fremden - ergo muss ich ihr die Sicherheit bieten. Da ich selbst ziemlich unsicher in neuen und fremden Situationen, fing ich an zu managen: schönfüttern, an der Seite absitzen lassen, Bogen laufen, Umdrehen und was es sonst noch für Möglichkeiten gab. Auf Dauer hat letztendlich das an der Seite absitzen lassen + schönfüttern geholfen - aber das war pure Ablenkung, außerdem will man ja auch mal weiterkommen. Hier im Forum bin ich dann auf den Z+B-Thread gestossen und habe es sofort ausprobiert und war begeistert. ES HAT FUNKTIONIERT!!! Die Leute, die uns nur als Aggrogespann kannten, waren erstaunt, wie sich dieser Hund von dem Clicker beeindrucken lässt. Und ich hab's trainiert, immer und immer wieder - es gab und gibt Rückschläge, klar, sie hat ihre Feinde, da kann ich mir nen Wolf clickern, da hilft dann nur unser Management: Seite, setzen, Klappe halten - funktioniert heute auch.
Leinenaggression ist meiner Meinung nach ein hausgemachtes Problem und ziemlich schnell antrainiert: Lola kam im Alter von 9 Wochen zu uns und war bis sie zwei Jahre alt war, mit jedem Hund gut Freund - solange sie nicht an der Leine war. Aber immer frei geht nicht und Leinenkontakte sind nicht nicht so mein Ding gewesen. So fing sie dann an, zu zetern, wenn es nicht nach ihrer Nase ging und zog in Richtung des entgegenkommenden Hundes. Ich hab dann die Leine halt kürzer genommen - und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Zum Schluss hatte ich dann einen in der Leine stehenden Hund, der kaum noch zu halten war ..... Ich musste mir irgendwann eingestehen -schweren Herzens - das ICH das Problem bin und damit kam die Wende.
Lola ist heute 8 Jahre alt, mit 5 Jahren hab ich das Z+B angefangen - heute brauch ich weder Clicker noch Lecker um an anderen Hunden vorbeizugehen, ein "Schau" oder der berühmte Griff in die Leckerlietasche meiner Jacke reicht aus - und wenn sie mal pöbelt, so what, ich ignoriers und geh einfach weiter.
Sie ist ein Hund, der nun mal seine Artgenossen nicht unbedingt mag, weder im Freilauf noch an der Leine - und das Verhalten ist identisch. Da sie sich aber nicht sicher abrufen lässt und auch kein "Tut-Nix" ist, muss sie leider an der Schleppe laufen - aber damit habe ich mich abgefunden ....
So, liebe TE, das war jetzt mal unsere Geschichte, um Dich zu ermutigen, den Clicker noch mal auszupacken und einen neuen Anlauf zu nehmen. Auch in uns sind Hunde reingerannt und haben alles wieder zunichte gemacht - heute nehme ich es als Trainingsansatz ...
LG Marion