Beiträge von Marion P.

    Feines Thema .... Lola ist ein Leinenpöbler par excellence: Zu ihren Glanzseiten (bevor wir intensivst an der Leinenaggro gearbeitet haben) hat sie mit ihren 35 kg Lebendgewicht, 62 cm Stockmaß auf den Hinterbeinen in der Leine gestanden und alles angemacht, was da kam: Mensch, Hund etc. Ich hab's mir einfach gemacht, bin nur noch in die Pampa gefahren, damit ich bloss niemanden treffe - aber Hunde gibts überall, auch in der Pampa. Also musste ich was tun: Erste Frage - warum tut sie das? Antwort: Hund ist extremst unsicher gegenüber allem Neuen und Fremden - ergo muss ich ihr die Sicherheit bieten. Da ich selbst ziemlich unsicher in neuen und fremden Situationen, fing ich an zu managen: schönfüttern, an der Seite absitzen lassen, Bogen laufen, Umdrehen und was es sonst noch für Möglichkeiten gab. Auf Dauer hat letztendlich das an der Seite absitzen lassen + schönfüttern geholfen - aber das war pure Ablenkung, außerdem will man ja auch mal weiterkommen. Hier im Forum bin ich dann auf den Z+B-Thread gestossen und habe es sofort ausprobiert und war begeistert. ES HAT FUNKTIONIERT!!! Die Leute, die uns nur als Aggrogespann kannten, waren erstaunt, wie sich dieser Hund von dem Clicker beeindrucken lässt. Und ich hab's trainiert, immer und immer wieder - es gab und gibt Rückschläge, klar, sie hat ihre Feinde, da kann ich mir nen Wolf clickern, da hilft dann nur unser Management: Seite, setzen, Klappe halten - funktioniert heute auch.
    Leinenaggression ist meiner Meinung nach ein hausgemachtes Problem und ziemlich schnell antrainiert: Lola kam im Alter von 9 Wochen zu uns und war bis sie zwei Jahre alt war, mit jedem Hund gut Freund - solange sie nicht an der Leine war. Aber immer frei geht nicht und Leinenkontakte sind nicht nicht so mein Ding gewesen. So fing sie dann an, zu zetern, wenn es nicht nach ihrer Nase ging und zog in Richtung des entgegenkommenden Hundes. Ich hab dann die Leine halt kürzer genommen - und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Zum Schluss hatte ich dann einen in der Leine stehenden Hund, der kaum noch zu halten war ..... Ich musste mir irgendwann eingestehen -schweren Herzens - das ICH das Problem bin und damit kam die Wende.
    Lola ist heute 8 Jahre alt, mit 5 Jahren hab ich das Z+B angefangen - heute brauch ich weder Clicker noch Lecker um an anderen Hunden vorbeizugehen, ein "Schau" oder der berühmte Griff in die Leckerlietasche meiner Jacke reicht aus - und wenn sie mal pöbelt, so what, ich ignoriers und geh einfach weiter.


    Sie ist ein Hund, der nun mal seine Artgenossen nicht unbedingt mag, weder im Freilauf noch an der Leine - und das Verhalten ist identisch. Da sie sich aber nicht sicher abrufen lässt und auch kein "Tut-Nix" ist, muss sie leider an der Schleppe laufen - aber damit habe ich mich abgefunden ....


    So, liebe TE, das war jetzt mal unsere Geschichte, um Dich zu ermutigen, den Clicker noch mal auszupacken und einen neuen Anlauf zu nehmen. Auch in uns sind Hunde reingerannt und haben alles wieder zunichte gemacht - heute nehme ich es als Trainingsansatz ...


    LG Marion

    Ich hab eine Hündin, die ist unverträglich mit Artgenossen UND geht jagen - sie läuft zu 20% (an Straßen, im Wohngebiet) an der kurzen Leine (3 m) und zu 80% (überall da, wo "normale" Hunde freilaufen könn(t)en) an der Schlepp - sie ist ein X-Herder mit dem Drang nach vorne und Ernst zu machen, wenn sie etwas stresst - und das sind 90% aller Hunde, die uns begegnen. Zu ihrer Sicherheit und zur Sicherheit anderer läuft sie an der Schlepp - die Gefahr, dass sie anderen Schaden zufügt, ist einfach zu groß. Allerdings nutzt sie die SL nicht aus, sie bleibt meistens in meinem Dunstkreis und wenn sie das Bedürnis hat zu rennen, darf sie auch. Kommt eine brenzlige Situation, steh ich schnell mit dem Fuß auf der SL (es ist nicht so, dass sie gleich losrennt, sie bleibt erst mal stehen - Reaktionszeit meinerseits ist da noch ausreichend) und ruf sie zurück. Ich glaub nicht, dass sie darunter leidet .... die SL werden wir in diesem Leben wohl nicht mehr los, weil ICH einfach zu viel Schiß habe, dass etwas passiert ....
    Um Deine Frage zu beantworten: ja, es geht - weil es leider MUSS.

    @ mia: wieso fügt das dem Hund Schmerzen zu? Ein Pferd hat doch auch keine Schmerzen, wenn's ein Halfter trägt .... Bei unsachgemäßer Anwendung - ja, aber sonst ... Der TS würd ich allerdings auch kein Halti empfehlen - es sollte nicht genutzt werden um den Hund am Ziehen zu hindern, da gibts andere Methoden - wie von Dir beschrieben zB.


    Lola hat auch Halti getragen, und das fast 2 Jahre, aber net weil sie gezogen hat. Sie hat sich bei Hundebegegnungen dermaßen aufgeregt, dass ich sie nicht mehr halten konnte - da war mir das Halti schon eine gute Hilfe. Dies wurde mir damals von meiner Trainerin empfohlen und auch der Umgang damit gezeigt. Schmerzen hatte sie keine, weil wenn sie sich nicht aufgeregt hat, wars locker - wie ein Kettenhalsband auch. Natürlich hab ich jede Aufregung zu verhindern versucht - hat halt nicht immer geklappt. Zum Schluss hat sie's ohne Leine getragen - war Gewohnheit. Ganz wichtig: separate Leine an das Halti, separate Leine an Geschirr/HB. Die TS soll sich auf den Fall das Handling mit Halti von jemandem zeigen lassen, der Ahnung davon hat. Auf keinen Fall sollte der Hund nur mit Halti geführt werden - sieht man leider immer öfter ....


    LG Marion mit Terrortölchen Lola

    @ nicole t: das war/ist ein hausgemachtes Problem. Lola wollte immer zu anderen Hunden - egal ob die das wollten oder nicht - und ich hab's zugelassen. Da sie sehr unsicher ist, hat sie nie den richtigen Weg gefunden, sich anderen zu nähern und wurde sehr rabiat. Um dies zu unterbinden, habe ich schon bei Hundesichtung - klassischer Fehler - die Leine total gekürzt, so dass sie nur noch den Weg nach vorne hatte (weiß ich heute), somit hing sie dann keifend und spuckend auf 2 Beinen stehend in der Leine ... Bis mir bewusst war, dass ICH das Problem bin, ging eine Zeit ins Land, ja und dann kam der "Z+B"-Thread ....


    LG Marion mit Terrortölchen Lola

    Hallo, ihr Lieben, hier mein "Erfolgsbericht", kurz und knapp: nach 1 1/2 Jahren "Z+B" kann Lola an 95% aller Hunde (auch Freiläufer) ohne Pöbelei vorbeigehen - die restlichen 5% muss ich managen, da hilft auch kein Clicker ... Aber ich hätte es NIE für möglich gehalten, dass wir es mal schaffen - ich bin stolz auf uns! Den Clicker brauchen wir nicht mehr ....


    Ein Riesendank gebührt Shoppy für das Einstellen dieses Threads :gut:


    LG Marion mit Terrortölchen Lola

    Eva: magst Du mir die Trainerin auch mal per PN schicken? @TS: ich hab auch einen Herder-Mix und im Gegensatz zu Eva wusste ich nicht, was ich mir da ins Haus hole .... Lola ist (war) ein Extrem: (meist) aggressiv gegenüber Artgenossen und Menschen (joggend, radfahrend, reitend, spazierengehend etc.), egal ob Freilauf oder an der Leine ... ich habe mir nach zig Hundeschulen und Abgabeüberlegungen, Tränen und Schreikrämpfen einen Trainer ins Haus geholt, der mir gezeigt hat, wie ich diesen Hund zu führen habe: mit Souveränität, Liebe, Geduld und ganz wichtig: RUHE UND GELASSENHEIT - seitdem läufts bei uns einigermaßen rund - aber sie ist auch schon 7 Jahre alt. Die Welpenzeit war im Gegensatz zur Junghunde- und Erwachsenenzeit (und die überwiegt bekanntermaßen) die angenehmste. Die Symptome, die Du beschreibst, sind welpentypisch - egal ob Chi oder Herder ... Lola hat, bis sie ca. 3 Jahre alt war, alles geschreddert, was ihr zwischen die Zähne kam: vom Teppich bis zur Steckerleiste ....


    Also Kopf hoch - schlimmer geht immer - Tschaka, ihr schafft das ....


    LG Marion

    Zitat

    NinaBerger:
    Was sollte ein Social Walk denn in anderer Form bringen? Ich finde es ok so. Ich treffe mich gerne mit anderen Leuten zum Spazierengehen.


    Ja, Du!!! aber Dein Hund NICHT ... Ich gehe auch gerne mal mit mehreren spazieren, kläre aber vorher ab, WAS für Hunde da mitlaufen, da meine Hündin auch nicht so auf jeden anderen steht ... Die Zeit des "Auf Biegen und Brechen" habe ich hinter mir. Erspart Euch - und vor allem Du Deinem Hund - den Stress, es bringt nichts. Lola kann es nicht leiden, wenn in Hundegruppen einige Hunde dann anfangen miteinander zu spielen und wilde Hatz über die Wiese machen - da rastet sie komplett aus. Also lass ich das ... Ich war vor einigen Wochen mit jemandem verabredet, ich dachte, wir sind nur zu dritt - nein, wir waren zu 5 mit 7 Hunden, ok ich bin mitgelaufen, aber es war super stressig teilweise ...


    LG Marion


    PS: so, jetzt les ich den Rest ...