Um noch ein paar Punkte herauszugreifen, weil die RR ja nach wie vor auf der Liste stehen.
RR mögen in der Regel nicht unbedingt Wasser. Also meiner geht schon mal rein, bei Hitze auch mal von allein ne Runde schwimmen oder mal mit den Füßen rein. Aber er würde niemals in jeden Tümpel springen. Heißt aber auch: Regen ist Gift. Also den Hund dazu bewegen bei Regen rauszugehen, wird nicht einfach werden.
RR sind Jagdhunde, ja. Da liegt es viel an der Erziehung von Welpe an. Meiner ist eher der Sichthetzer, von einer Witterung kann ich ihn hingegen problemlos abrufen. Aber rennt er erst mal, rennt er erstmal. Aber er stöbert nicht und kommt zurück, wenn er das Wild aus den Augen verloren hat (und er gibt ordentlich Sichtlaut, manche jagen auch mit dem RR, kenne ein paar Jäger, die ihn nutzen).
Ansonsten kommt es sehr viel auf die Zucht an.
Mein Rüde ist z.b. super menschenfreundlich, was heißt, er ist nicht aufdringlich, eher neutral, nie aggressiv oder gar, dass er Leute stellt. Er ist eigentlich ein richtig mieser Wachhund, weil er nie bellt. Hier darf jeder ins Haus, wenn wir dabei sind. Vermutlich auch ohne, haben das nur nie ausprobiert (ja, das hatten wir uns auch anders vorgestellt und stand in der Rassebeschreibung anders).
Verträglich mit anderen Hunden ist eine andere Sache. So einfach sind die RR dahingehend nicht. Zumal sie auch ein raues Spiel bevorzugen, was viele Hunde nicht abkönnen. Wie gesagt, mit Kleinen ist meiner super vorsichtig, dennoch muss man da aufpassen, weil wie gesagt: raues Spiel, Grobmotoriker.
Euer Grundstück würde ihm gefallen, allerdings geht meiner ohne mich eh nie in den Garten. Man kann ihn gut ohne Leine laufen lassen (jetzt mit drei Jahren), wenn man weiß, wo die Gefahren lauern. Im Zweifel kommt er an die Leine.
Man kann ihn auch gut mit in die Stadt nehmen, obwohl da große Hunde unpraktisch sind. Ich lasse ihn lieber zu Hause, weil es für den Hund keinen Mehrwert hat.
Als Auslastung reichen ihm zwei große Spaziergänge am Tag. Manchmal mache ich bisschen Dummy oder ZHS, aber das braucht er nicht. Hauptsache bewegen, nicht zwangsweise rennen. Einfach seine 10-12 km am Tag und er ist happy und pennt den Rest der Zeit. Übrigens schläft er allein im Wohnzimmer unten. Er dürfte mit hoch, wenn auch nicht ins Schlafzimmer, aber das will er gar nicht.
Was ein Punkt ist, denn man bedenken sollte, außer groß und schwer und eventueller Territorialtrieb (wo es wie gesagt stark auf die Zucht ankommt), ist, dass mein Hund zwar nicht reizoffen wie ein Hütehund ist, daher ausgeglichen und gelassen, wie ihr das bevorzugt. Aber er ist ein "Heimscheisser". Heißt, zu Hause ihn gewohnter Umgebung ist er am liebsten.
Klar fährt er mit in den Urlaub und das geht dann auch nach ein paar Tagen, aber er braucht wirklich seine Routine und seine klaren Regeln, um ausgeglichen zu sein. Das und die Bewegung, die sein müssen.
Ja, man muss sich auch durchsetzen können, Hundesprache gut können und nicht konfliktscheu sein, dann bekommt man das hin.
Die ersten beiden Jahre können sehr anstrengend sein, danach wird es meist einfacher. Bei meinem Rüden kam im dritten Jahr noch die Rüdenunverträglichkeit dazu, die sich zum Glück aber nur auf gleichgroße Hunde bezieht.
Fell ist natürlich super easy, bedeutet aber auch bei Kälte und Regen = Mantel. Viele RR mögen es am liebsten warm und kuschlig.