Beiträge von Massai

    Meine Hündin hatte 60kg und hat die Kleinen quasi durch die Bank weg ignoriert, selbst wenn die pöpelnd angelaufen kamen (und das kam oft vor!). Ich weiß nicht, was Kleinhundhalter motiviert ihre Hunde dem Risiko auszusetzen, aber ich habe es oft genug erlebt, um es nicht mehr als einmalig oder Zufall abzutun. Jetzt dem Großhundehalter die alleinige Schuld und Verantwortung zuzuschieben, egal ob er ein berüchtigter Schäferhundbesitzer ist oder nicht, halte ich für falsch. Jeder ist für seinen eigenen Hund verantwortlich und muss entsprechend weitsichtig denken. TE hat einen Fehler gemacht, eingesehen, gelernt - gut ist es. Ein weiteres Mal wird das so sicher nicht passieren.

    Ich kannte mal zwei Krankenschwestern, die haben zusammen in einer WG gewohnt und sich den Hund „geteilt“. Das lief super, der Hund war trotz Schichtsystem nie wirklich lang allein. Theoretisch geht es, praktisch solltest du wenigstens einen 2. Ansprechpartner für den Hund parat haben, der wirklich zuverlässig ist.

    Ja, meine BX war unbelohnbar. Niemals hätte sie draußen etwas gefressen, Leckerlis genommen (von keinem), etc. natürlich habe ich es anfangs darüber versucht, weil es der einfachste Weg ist. Aber sie war draußen einfach zu ernst und im Habacht-Modus. Wir sind zur reinen Stimmbelohnung übergegangen und die letzten Jahre brauchte ich keine Motivation, weil sie wusste, was sie zu machen und zu lassen hatte. Es reichte ein kleines „nee“ und sie lief weiter. Vor meiner BX konnte ich mir nie vorstellen, dass es Hunde gibt, die nicht über Belohnung konditioniert werden wollen, doch so ist es. Sie war so sensibel, dass sie mir es recht machen wollte und meinerseits ein höfliches Draufhinweisen genügte. Anfügen muss ich aber auch, dass es keine Strafen gab, nur mal ein stimmliches Zurechtweisen, welches nach 2-3 Wiederholungen verstanden wurde. Vermutlich war der Hund die glückliche Ausnahme. Bei meinem kleinen RR Rüden versuche ich allerdings auch ohne Kekschen auszukommen, macht vieles einfacher 😜

    Mein 1. Hund war klein, frech, dominant und unkastriert. Er ging keinem Streit aus dem Weg und auch, wenn er meist schneller und wendiger als die großen Hunde war, oder die ihn aus Pietätsgründen ignoriert haben, hatte ich oft Scherereien und sein ganzes Leben lang Angst um ihn. Wir haben damals auch in einer Großstadt gewohnt und der Modehund damals waren Pitbulls und deren Mischlinge. Seither sind alle meine Hunde groß, für mich lebt es sich einfacher, weil die Großen meiner Erfahrung nach auch weniger schnell hochfahren.

    Das Thema ist zwar schon ein wenig älter, ich will trotzdem noch was schreiben, weil es vielleicht weiterhin stille Leser gibt, die hier mitlesen und sich informieren wollen.


    Mein Tibet Terrier, den ich mit 8 Wochen geholt habe, ist fast 16 Jahre alt geworden. Die TT sind eine sehr spezielle und recht eigensinnige Rasse. Was sie sich in den Kopf gesetzt haben, ziehen sie durch, egal wie. Ja, sie sind sehr lernfähig, aber nur, wenn es Spaß macht. Wollen sie nicht, wollen sie eben nicht. Es war damals mein Anfängerhund und ich habe in vielen Dingen eklatant versagt (und dazu gelernt). Alleinebleiben ist bei dieser Rasse auch sehr schwierig, da sie sich an eine Person eng binden. Ich würde diese Rasse wirklich keinem Anfänger empfehlen.


    Ich füge mal noch an, dass man ihn schon schnell und gut erziehen kann, eher mit Leckerlis, Lob denn Härte und Strafe. Aber es Ende entscheidet er, ob er Bock hat.

    Außerdem war mein TT ca 10 Jahre alt, als mein Kind zur Welt kam. Das war nie ein Problem. Die beiden haben sich hartnäckig ignoriert 😂