Hallo alle zusammen,
ich bin noch recht neu hier, lege aber mal direkt los mit einem Thema, das mich bereits längere Zeit beschäftigt.
Vorweg: Ich bin Ende 20, mein letzter Hund ist im stolzen Alter von 17 Jahren von uns gegangen und ich überlege derzeit, mir wieder einen Hund anzuschaffen.
Gesucht werden konstruktive Gedanken, sachliche Kritik ist gern gesehen.
Eigentlich wollte ich nach meiner Emma (Kniehoch, ca. 20-25 kg) nicht wieder einen neuen Hund. Sie war ein absolutes Goldstück. Immer lieb, egal ob Kinder, Männer oder andere Tiere und absolut einfach im Umgang und vom Anspruch. Dabei sein war alles, was sie liebte.
Einige von euch höre ich bereits virtuell seufzen, wenn gleich das Nächste kommt...
Eine meiner Freundinnen hat seit Jahren immer mal wieder Rettungshunde aus dem Auslandstierschutz bei FB geteilt und kürzlich hat mich eine "gepackt". Natürlich würde man am liebsten sofort alles anleiern und loslegen, aber ich möchte erst einmal (möglichst) alle Eventualitäten klären und suche hier daher nach Erfahrungen/Rat und Kritik.
Zu meiner Situation: In meiner 2,5 Zi-Whg. ist Hundehaltung erlaubt (meine Emma war bis zu ihrem Tod auch hier als Hund angemeldet) ich muss nur noch abklären wie die offiziellen Bedingungen sind, um einen neuen Hund eintragen zu lassen. Finanziell ist ein Hund sowohl von der Haltung als auch von jeglichen Tierarztkosten kein "belastbarer" Faktor.
Kommen wir zu den - aus meiner Sicht - kritischen Punkten: Ich arbeite 40h pro Woche, manchmal fallen Überstunden an, allerdings fahre ich knapp 40 km hin & zurück, d.h. pro Tag 2h Fahrtweg zusätzlich. Regulär 5 Tage/Woche, regelmäßig auch Sonntags. Im Unternehmen sind Bürohunde erlaubt, hier kläre ich derzeit noch, ob 3 Tage pro Woche möglich sind. Hierfür steht noch eine Umfrage in unserem Großraumbüro aus (Angst/Allergie sind das K.O. Kriterium).
Zusätzlich für die restlichen Arbeitstage bräuchte es einen Gassi-Service für die Mittagsrunde (finanziell auch kein Problem, gibt es ab 250 EUR aufwärts im Monat).
Ich bin nicht der Typ Mensch, der groß Urlaub macht, eher fahre ich für ein spontanes WE weg und idR sind Hunde gestattet, als Ausweichmöglichkeit kümmern sich meine Eltern oder meine Geschwister gern (ist erprobt, dank Emma).
Dann schreibe ich mal noch allgemeine Gedanken dazu auf. Emma war damals ein absoluter Glücksgriff (Tierheimhund) und da sie ursprünglich von meiner Mutter (für mich, nach dem Tod unseres vorigen Familienhundes, als ich noch bei meinen Eltern wohnte) angeschafft wurde, kümmerten wir uns auch gemeinsam um sie. Nach meinem Auszug nahm ich sie mit und konnte/durfte sie regelmäßig bei meinen Eltern lassen (nicht, weil ich keine Lust auf sie hatte, sondern weil sie sie als Familienmitglied ansahen und auch Zeit mit ihr verbringen wollten), als sie immer älter wurde und Treppensteigen (wohne im 2. OG) immer schwieriger wurde, zog sie wieder fast komplett zu meinen Eltern (Haus + Garten + ebenerdiger Einstieg) und ich hatte sie im Laufe der Jahre immer seltener längere Zeit bei mir.
Natürlich erwarte ich keine Emma 2.0 (auch wenn ich mich gern positiv überraschen lasse) und auch derselbe Deal mit meinen Eltern wäre im Alter des Hundes möglich, sollte ich bis dahin nicht in etwas ebenerdiges umgezogen sein.
Was ich nicht bedacht habe, ist ein "Problem" - was passiert, wenn der Hund schlecht allein bleiben kann & viel bellt? Natürlich kann man das Alleinbleiben trainieren und auch das Bellen ließe sich ggfs. verringern. Auch wenn ein neuer Hund vielleicht kein solches Problem verursachen sollte, beschäftigt mich das dann doch etwas.
Auch sorge ich mich darum, was sein sollte wenn die Nachbarn sich bei der Genossenschaft beschweren (sollte der Hund viel bellen). Ein Tier anzuschaffen bedeutet für mich, dass man die Verpflichtung (s)ein Leben lang trägt.
Ja, ich weiß, dass ich theoretisch wieder ins Tierheim fahren, dort mehrfach einen Hund Gassi führen und kennen lernen könnte, allerdings besteht dort die Möglichkeit ebenso, dass das o. g. Problem auftritt, sobald man den Hund mit nach Hause nehmen darf.
Lasst mich gern wissen, was ihr dazu denkt. Nur eines zum Schluss noch - ich bin ein Mensch, der sich immer 5001 Gedanken macht und vieles (zu viel) zerdenkt, das ist nicht immer hilfreich (leider). Es kann natürlich sein, dass ein neuer Hund ein tyrannischer alles-Zerstörer wird, oder tatsächlich ein lieber, ruhiger & entspannter Zeitgenosse einzieht.