Beiträge von Oosi

    So, nun komme ich auch endlich mal zum Antworten!

    Ich hätte mich hier schon viel früher anmelden sollen, um zumindest die Fehler, die wir gemacht haben vermeiden zu können. Wir dachten immer, wir müssen sie ja auch auslasten. Was ich als kindliches Ungestüm gesehen habe war wahrscheinlich einfach Überforderung. Wir schrauben das auf jeden Fall runter mit der Draußenzeit. Bei trainieren statt dominieren gibt es leider in unserer Nähe keinen Trainer, der nächste wäre circa 50 km entfernt :/


    Ich habe aber ja noch ein paar angerufen und angeschrieben, eventuell kommt da ja die Tage was. Für den Übergang machen wir aber tatsächlich das Online-Training, um überhaupt etwas zu machen und trotzdem nicht ganz „allein“ dazustehen.


    Danke für‘s Mut machen, ich bin wirklich guter Dinge, dass wir das schaffen!

    Vielen Dank für eure lieben, konstruktiven Antworten, die mir schon total viel geben! Leider kann ich nicht auf alles antworten, weil diese Nachricht wahrscheinlich ohnehin schon sehr, sehr lang werden wird.

    Vielen Dank für den Tipp mit der Deprivation, da mache ich mich gleich einmal schlau.


    Niki grüßt freudig zurück :) leider weiß ich nicht, wie ich vom Handy ein Foto reinstellen kann, geht das überhaupt?


    Zu Deinen Fragen:

    Als wir sie übernommen haben war sie fast 7 Monate alt, wir haben sie nun also schon über 4 Monate bei uns. Mit fragen können wir uns jederzeit an die Vermittlerin wenden, allerdings bringt das nicht wirklich viel, weil ihr Charakter in dem anderen Umfeld ein komplett anderer war..

    Am Anfang war spazieren gehen außerhalb des eigenen Grundstücks nicht möglich und wir sind nach kurzer Zeit, wenn die Panik immer größer wurde umgedreht. Als es dann besser ging und das Problem mit der Angst vor Entgegenkommenden da war, haben wir glaube ich falsch gehandelt. Uns wurde gesagt, dass man nicht umdrehen darf weil man den Hund dann in seiner Angst bestätigt, deshalb haben wir sie, panisch wie sie war oft in diese Situationen gedrängt :/

    Natürlich mit Abstand, aber vorbeilaufen musste sie.

    Ich glaube ihr hilft einfach möglichst wenig Reiz und komplette Ruhe von außen, also Fernseher zB ist vollkommen in Ordnung für sie, nicht aber der bellende Nachbarshund.

    Sie hat eigentlich immer die Möglichkeit ins Schlafzimmer ins Bett zu gehen, im Wohnzimmer steht ihr Körbchen. Allerdings ist sie sehr anhänglich und bleibt eigentlich immer dort, wo wir gerade sind. Wir arbeiten beide von zuhause im Wohnzimmer (ich Coronabedingt, mein Freund ist generell zu 100% im Homeoffice)

    Momentan wohnen wir in einem Zweifamilienhaus im Erdgeschoss. Unser normaler Tagesablauf sieht folgendermaßen aus:

    Wir gehen morgens nach dem aufstehen (meistens zwischen 6 und 7) ca. 45-60 Minuten mit ihr, danach gibt es Frühstück und wir fangen an zu arbeiten, sie schläft dann meistens bis 12 manchmal wird sie auch schon vorher „quäkig“, dann geben wir ihr einen Kauknochen oder spielen kleine kurze Suchspiele. Gegen Mittag geht dann einer von uns nochmal ca. 20-45 Minuten mit ihr, danach ist sie dann erstmal wieder müde. Nachmittags nochmal kurz Pipi machen und nach Feierabend gehen wir auch nochmal eine Stunde, danach gibt es wieder essen und noch ein Spiel. Abends dann nochmal Pipi machen und ins Bett.

    Wir wohnen auf dem Dorf und sind auch in 5 Minuten im Wald, allerdings gibt es eine verhasste Kreuzung, über die wir rübermüssen, an der sehr viel Verkehr ist.

    Sie kann absolut nicht allein sein, selten mal ein paar Minuten. Wir wollten das eigentlich von Anfang an aufbauen, allerdings nimmt sie sich dann immer etwas, was sie nicht soll (Schuhe, Verpackungen…). Auch geht es ihr mittlerweile um meinen Freund und mich und nicht ums generelle Alleinsein, wenn wir sie zB zu seiner Mutter bringen um einkaufen zu gehen bellt sie eine Stunde durchgehend.

    Sie schläft an normalen Tagen normal würde ich sagen, nachts schläft sie bei uns im Bett und mittlerweile auch gut durch. Wenn wir Besuch haben der länger bleibt, auch die ganze Nacht, kann sie sich erst richtig entspannen wenn der Besuch weg ist.

    Bezüglich Bewegung spielen wir mit ihr auf den Spaziergängen öfter Ball und Stöckchenholen an der schleppleine, oder üben den Rückruf, da rennt sie auch wie eine wilde und sehr gern.

    Oft fängt sie auch einfach an, an der kürzeren Leine wie verrückt im Kreis zu rennen.


    Vielen Dank auch für deine Schilderungen, finde es total interessant zu lesen, wie es Leute machen, die es hinbekommen haben.

    Hi,


    von dem was wir rausgefunden haben wurde sie in Bulgarien lange aufgepäppelt und kam dann mit circa 4 Monaten nach Deutschland in eine Pflegestelle. Dort hat sie soweit ich weiß viel Zeit im Zwinger, aber auch mit vielen anderen Hunden verbracht und war weiterhin extrem ängstlich. Die Dame, von der wir sie haben hat uns gesagt, dass sie mit den ganzen Hunden und relativ lauten Menschen nicht zurecht kommt und einen Ort braucht, an dem sie Ruhe hat und auch ruhige Menschen um sich.


    Wenn wir Besuch haben schläft sie tatsächlich irgendwann ein, daher dachte ich eigentlich schon, dass sie zur Ruhe kommt. Wie gesagt verjagt sie sich aber direkt, sobald der Besuch kurz aufsteht oder z.B. schnelle Bewegungen macht, dann wird aufgesprungen und gebellt…


    Ich denke einfach, dass sie bei uns nicht das Gefühl hat sicher und beschützt zu sein :(

    Ich weiß aber auch nicht, wie wir ihr das vermitteln sollen. Wie zeige ich ihr, dass sie zu mir kommen kann wenn sie Angst hat, und nicht die Flucht (nach vorne oder hinten) ergreifen muss?


    Weitere Hundeschulen wurden angerufen und angeschrieben, mal sehen, was jetzt kommt..

    Hi,


    vielen Dank für deine schnelle Antwort!

    Ich werde mich auf der Website mal schlau machen, ob es in der Nähe etwas für uns gibt, guter Tipp :)


    Ich denke auch, dass sie uns nicht wehtun möchte, sie tut es aber…wir haben auch schon an Überforderung gedacht, allerdings fing das ganze erst später (seit der Pubertät?) an und wir haben an unserem Gassiverhalten nichts verändert…


    Dass wir ständig unsere Taktik geändert haben ist auch sicher nicht gut, wir waren aber so überfordert mit allem, was wir gelesen und gehört haben, dass wir uns einfach ständig umentschieden haben. Was wäre denn die beste Strategie? Ab und zu (bei weitem nicht immer, eher 50/50) hilft es sie mit einem Kommando abzulenken, wie zB. „Sitz“


    Bezüglich Hundebegegnungen versuchen wir natürlich immer großen Abstand einzuhalten, damit haben wir schon angefangen, als sie noch super ängstlich war und nicht weiter wollte…in manchen Situationen wird das aber eher schwierig. Sollte man dann lieber umdrehen anstatt ihr der Situation auszusetzen? Sie muss aber ja lernen, dass sie keine Angst bzw. keine Aggression zeigen muss.


    Bezüglich Besuch: sie ist am Anfang immer ins Schlafzimmer gegangen und dort geblieben, mittlerweile bringen wir sie dort auch immer hin wenn Besuch kommt und lassen die Tür angelehnt. Sie kommt dann wirklich alle 2 Minuten zurück und kommt gar nicht zur Ruhe, einsperren wollen wir sie da eigentlich nicht, oder wäre das eventuell die beste Lösung?

    Hi zusammen,


    wo soll ich anfangen: ich bin neu hier, habe mir aber in den letzten Monaten schon einiges hier im Forum durchgelesen und Tipps umgesetzt. Nun haben wir einige Baustellen. Einmal kurz zur Ausgangssituation:


    Wir haben vor ein paar Monaten eine junge Hündin aus Bulgarien adoptiert (nun bald ein Jahr alt). Sie war wirklich extrem ängstlich (so etwas habe ich noch nie erlebt), allem und jedem gegenüber. Ließ sich zu Beginn nicht anfassen und spazieren gehen war kaum möglich, allerdings war sie niemals aggressiv oder laut, einfach nur panisch und total verängstigt. Uns wurde gesagt, dass sie wirklich schlimme Dinge erlebt haben muss und fast nicht überlebt hätte. Sie wurde wohl mit circa 1 1/2 Monaten zusammen mit ihren Geschwistern irgendwo ausgesetzt. Mittlerweile hat sie aber uns (meinen Freund und mich) akzeptiert und man merkt richtig, wie sie (wenn sie Zuhause ist) aufblüht. Uns gegenüber ist keine Scheu mehr vorhanden - allerdings auch zu wenig Respekt…

    Sie war im November das erste Mal läufig und ist nun wohl in der Pubertät, seitdem stellen sich Veränderungen ein.


    Unser größtes Problem:

    Sie fällt uns beim Spazierengehen regelmäßig an, vor allem meinen Freund. Es ist kein Muster zu erkennen, oft macht sie das wenn wir die Straße überqueren, andere Male einfach aus dem nichts auf einem Feldweg. Sie macht zwar zwischendurch immer die Spielpose, knurrt aber wie verrückt, springt hoch und gnapst wie wild in Arme und Beine. Wir haben wirklich viel versucht, ignorieren, Maßregeln, umlenken, Sprühflasche usw….das einzige was funktioniert ist die Sprühflasche, sollte aber ja eigentlich keine Lösung sein und wenn wir die aber mal nicht dabeihaben merkt sie das und macht es umso öfter. Was ist der Grund dafür und wie können wir das in den Griff bekommen? Es muss noch erwähnt werden, dass uns empfohlen wurde sie aufgrund ihrer Angst mindestens ein Jahr nicht von der Leine zu lassen


    Das zweite Problem ist ihre Reaktion auf Menschen und Hunde

    Am Anfang ist sie einfach erstarrt, wenn uns jemand entgegenkam, es ging nicht mehr weiter. Eingeklemmter Schwanz und Bürste. Besonders bei Hunden. Das besserte sich mit der Zeit und mit viel gutem Zureden ging sie irgendwann auch tatsächlich vorbei (trotzdem mit Bürste)

    Mittlerweile, seit Ende der Läufigkeit ist sie aber vom einen auf den anderen Tag extrem offensiv geworden, bellt wie verrückt und wirft sich nach vorne in die Leine, wenn uns ein Hund entgegenkommt. Mittlerweile macht sie das auch bei Menschen. Ich kann das Verhalten nicht einschätzen, wenn sie dabei defensiv sein würde könnte man ja noch annehmen, dass sie Angst hat, sie ist aber wirklich total offensiv und will unbedingt auf das „Ziel“ zustürmen. Andere Spaziergänger gucken uns schon immer tadelnd an…sie ist aber in solchen Situationen nicht in den Griff zu bekommen, sie hört uns einfach nicht, ist nur fixiert auf den Entgegenkommenden.


    Das dritte Problem ist Besuch bzw. ihr Territorialverhalten.

    Auch da hat sie sich zu Beginn immer in ein anderes Zimmer verkrochen und ist dann später mal zum vorsichtigen schnuppern rausgekommen. Mittlerweile bellt und knurrt sie Besuch an, kommt dann irgendwann zur Ruhe, aber sobald derjenige aufsteht oder eine schnelle Bewegung macht springt sie auf und bellt…ich habe Angst, dass sie wirklich irgendwann mal zubeißen könnte und möchte das so schnell wie möglich in den Griff bekommen.


    Ich weiß, dass eine Hundeschule bzw ein Trainer wichtig wäre und versuche schon seit Monaten etwas zu bekommen, bei einer Dame die sich auf Angsthunde spezialisiert hat habe ich lange auf einen Termin gewartet, den sie dann kurz vorher abgesagt hat, ich habe es noch ein paar mal versucht aber sie hat sich nicht mehr gemeldet. Von vier anderen Hundeschulen kam ebenfalls nie eine Rückmeldung. Bald haben wir ein Vorgespräch in einer Online-Hundeschule. Hat damit jemand Erfahrungen gemacht? Ich versuche es natürlich weiter, möchte mir aber für den Übergang gern erstmal vielleicht hier ein paar Ratschläge einholen.


    Ich bin für jeden Tipp dankbar! :)