Beiträge von seramafan

    Also fremde Artgenossen sind bei Gero ein Thema. Mittlerweile kriegen wir das passabel gesittet hin, das war aber viel Arbeit. Ich hab da anfangs einiges falsch gemacht, damit war das Thema dann auch größer, als nötig. Gott sei Dank ist er verfressen, mit Leckerchen geht echt viel bei ihm.


    Das Bellen muss man erziehen bzw. besser gesagt anleiten. Als Welpe und Junghund hat Gero viel gemeldet, weil er eben noch nicht wusste, was meldenswert ist und was nicht. Mittlerweile hört man nur noch was von ihm, wenn es wirklich was zu melden gibt. Der Spitz braucht Anleitung.


    Kommunikativ ist zumindest mein Spitz aber trotzdem - halt meistens tonlos. Es ist unglaublich, wieviel Mimik ein Hund drauf haben kann. Man kann ihm so ziemlich jede Emotion am Gesicht ablesen. Dazu kommt jede Menge weiterer Körpersprache. Es ist in dem Punkt der gesprächigste Hund, den ich bisher hatte.

    Und dazu eine bunte Mischung aus: ehrlich und höflich; ernsthaft und absolut albern; alles andere als stur, aber er macht sein Ding schnell noch zu Ende; ziemlich fix im Kopf; zuverlässig; für fast jeden Mist zu haben.


    Gero ist dazu ziemlich spritzig und aktiv und damit auch schnell zu überfordern, weil das Spritzige dazu führt, mehr zu machen, als den Hundchen gut tut.


    Mangelnde Kooperation war nie ein Thema. Während meine Rumänin noch überlegt, ob sie sich jetzt wirklich hinsetzen soll - geht ja eh gleich weiter, sitzt mein Spitzbub schon. Mit etwas Feingefühl, Geduld und jede Menge guter Laune, kriegt man diesen Grinskuchen schnell motiviert.

    Oh ja, das kenn ich auch. Das war bei jedem Tierarzt die erste Frage: "Brauchen wir einen Maulkorb?" Ähm nein? Warum soll der beißen? Nur weil er ein Spitz ist?

    Mich irritiert diese Reaktion bis heute. Der Bub ist nicht mein erster Hund, aber der Erste, dem solche Vorbehalte entgegen gebracht werden. Bisher hat er aber alle TÄ (bis auf eine, die ich auch nicht mag) gekriegt durch sein unnachahmlich charmantes, freundliches Wesen.


    Überhaupt bin ich am Anfang sehr viel mit Vorurteilen konfrontiert worden. Darauf sollte man sich einstellen, wenn man zum ersten Mal einen Spitz hält.

    Ein gutes haben diese Vorurteile in den Köpfen der Menschen allerdings: Der Kleine wurde noch nie überfallen und ungefragt angegrabbelt. Jeder bewundert ihn von Ferne.

    Gero hat durchaus jagdliches Interesse, aber er ist abrufbar. Mehr als ein paar Sprünge in Richtung Wild hat er noch nie gemacht. Man muss es halt trainieren, aber das ist m.E. kein so großer Aufwand, wie bei richtig jagdlich motivierten Rassen. Gero ist aber auch jemand, der unglaublich Spaß daran hat mit mir zusammen zu arbeiten, was das Thema auch nochmal vereinfacht.


    Gero ist seit April kastriert (wiederkehrende Prostataentzündung) und langsam verändert sich das Fell. Es ist weicher geworden und das Deckhaar ist nicht mehr so schön pflegeleicht-griffig. Zum Filzen neigt das Fell nicht, der Pflegeaufwand ist der gleiche wie vorher. Aber das funktionale Fell ist es nicht mehr, dass er vor der Kastra hatte. Ich bedauere es oft (auch wegen dem Fell), dass die Kastra nötig war.

    Soweit ich weiß überlebt der Erreger im Boden Monate bis Jahre. Da kann er von jedem Wiederkäuer aufgenommen und weiter verbreitet werden, der auf so einer Fläche frisst. Auch Rehe und Wildschweine können m.W. MKS bekommen. Man will sowas offenbar verhindern. Brantkalk ist halt im wahrsten Sinne des Wortes totsicher durch die hohe Hitzeentwicklung die entsteht, wenn er mit Wasser in Berührung kommt.

    Das Testen im Sperrgebiet dient dazu sich einen Überblick zu verschaffen, wie groß das Problem ist. Im Prinzip hätte die MKS auch noch in einem weiteren Bestand vorhanden sein können. Getötet werden muss im Sperrgebiet auch mit negativem Testergebnis, weil das gesetzliche Vorgabe ist. Ob man die Proben vor oder nach der Tötung zieht legt das Vet.amt fest.

    Die gesetzlichen Grundlagen stehen in der EU VO 429/2016 und der EU VO 687/2021. Lohnt sich ohnehin da mal eine Blick hineinzuwerfen.

    Die MKS Verordnung dürfte auch noch in weiten Teilen gültig sein - so sie nicht lockerer ist, als das EU Recht. Strenger geht immer.

    Kommt darauf an. Für die Betäubungszange braucht es (genau wie für das Einschläfern) geschultes Personal. Tierärzte lernen das Einschläfern aber nicht den korrekten Umgang mit der Elektrozange. Du brauchst also jemanden der das machen will/kann/darf.

    Elektrobetäubung ist bei Rindern auch nicht unbedingt das Mittel der Wahl. Da ginge allerdings Bolzenschuss und Rückenmarkszerstörung. Aber auch dafür braucht es geschulte Leute. So einfach ist es alles gar nicht, wenn man eine größere Menge Wiederkäuer töten muss.

    Ich glaube, das wäre zu teuer ... aber in der Tat weiß ich nicht wie die getötet werden.

    Teuer ist relativ. Wenn das der Weg ist, um eine Weiterverschleppung zu verhindern, dann wird das gemacht. Man darf nicht vergessen: Die Tiere werden auf dem betroffenen Hof getötet. Der normale Hof hier bei uns (und die werden sich kaum von Höfen im Rest Duetschlands unterscheiden) hat keine Möglichkeiten zu schlachten und dabei eine Kontamination der Umwelt mit Keimen zu verhindern - sind ja schon keine geigneten Räume dafür da. Also bleibt nur unblutig und da ist Einschläfern das Mittel der Wahl.


    Nehmen wir Dich als Beispiel zum Verdeutlichen: Hast Du Räume zum Schlachten Deiner Schafe? Auf die man zurück greifen könnte im Seuchenfall? Die desinfizierbar sind? Wo nichts raus kommt, was nicht raus soll?