Beiträge von seramafan

    Im weiteren Bekanntenkreis gibt es einen Lagottorüden (jetzt um die 3 Jahre alt), den sehe ich etwa 1x im Monat.


    Dieser Hund hat keinerlei Artgenossenproblem und ist im Naturell an sich sehr nett und freundlich.


    Dafür hat er jede Menge anderer Angewohnheiten, die ich persönlich bei einem Hund nicht wollen würde, als da wären: ordentlich Jagdtrieb, extrem kommunikativ (nicht unbedingt bellen, aber geräuschlos gibt es den nicht und laut ist es auch), hibbelig, nervös, hektisch, problematisch beim allein bleiben, kann nicht warten, haut ab - auch über den Zaun - sobald was spannendes (z.B. läufige Hündin) zu riechen ist, hat durchaus einige Schuhe und Anderes auf dem Gewissen.


    Die Halter sind Hundeanfänger, Erziehung bzw. das Etablieren und Durchsetzen von Regeln war/ist nicht deren Stärke. Der Bub hat zudem keinen Job, da sind die Halter nicht davon zu überzeugen, dass dem Burschen eine rassegerechte Arbeit gut täte. Dafür sind sie mit dem Hund jeden Tag 3-4 Stunden (manchmal auch mehr) unterwegs, weil der Hund das ja braucht - sagen sie.

    Ich erlebe diesen Lagotto als unentspannt und überdreht.

    Hier ist es eine Mischung aus klassischen kurzen Ansagen und ganzen Sätzen, wobei ich letzteres bevorzuge - auch weil die beiden Hunde es verstehen.


    Sitz = Sitz

    Platz = leg dich, hinlegen

    steh = stehen

    bleib stehen = warte

    Fuß = dableiben

    Nein = Ey, äh äh, vergiss es

    Freigabe = Du darfst, Jetzt, Ja, OK


    Ende = das Spiel ist ausgespielt

    Pause = wir unterbrechen unser Spiel und machen später weiter

    Vorsicht = Achtung ich stehe gleich auf, besser du gehst vom Stuhl weg

    schauen = schau Dir den Aufreger erstmal an, bevor Du losblökst

    vor = steh mit den Vorderpfoten wo drauf

    rück = steh mit den hinterpfoten wo drauf

    Fass = Du darfst die Heimkehrer begrüßen


    "Anziehen" und "ausziehen" bei Geschirren, Mänteln usw.

    Räum Dich weg = geh an einen Deiner Plätze

    liegen lassen = was immer du aufnehmen möchtest und aus welchem Grund auch immer - lass es liegen

    Lass die Katze in Ruhe = genau das

    benimm dich = pöbel keine anderen Hunde an!

    Mach sie platt = frag doch mal die Althündin, ob sie Lust auf eine Runde spielen hat - geht auch umgedreht

    darfst du nicht = hier wird nicht hinmarkiert

    keine Felder/Wälder/Bänke/... = da wird weder hin gemacht noch rein gelaufen

    Könntet ihr mal bitte von der Tür weg gehen = rutscht mal, damit ich aufmachen kann

    jetzt nicht = Ich habe gerade keine Zeit für Dich

    Willst Du mitkommen? = wenn Du magst, kannst Du mich gerne begleiten

    Dableiben, da kommt ein Auto/Radfahrer/Fußgänger/Gegenverkehr/... = lauf neben mir


    Im Alltag nutze ich viel ganze Sätze und ich finde es immer wieder erstaunlich, wie gut die beiden Hunde das richtig auslegen und umsetzen können.

    Da ist wahrscheinlich Cantaxanthin drin als sensorischer Zusatzstoff. Das sorgt normalerweise für eine intensiv orangene Farbe. Sollte auch deklariert sein.

    Luzerne wäre auch noch eine Möglichkeit zu einer intensiveren Eidotterfarbe zu kommen, da wären es dann Carotinoide, die das bewirken.

    Lucifer erinnert mich an mein Rumänenmädel. Die hat anfangs bei den Fotosessions grundsätzlich den finstersten Blick, zu dem ein Hund überhaupt imstande ist, für mich übrig gehabt. Sitzen für etwas dessen Sinn sie nicht erkennt, fand sie absolut überflüssig. Gott sei Dank ist sie bestechlich.


    Bonadea Das meiste wird da doch aber untersucht, wenn ich mir das richtig gemerkt habe. Oder?

    Ich finde es eher schade, wenn man da so gar nichts fürs Köpchen macht. Aber auch sehr anpassungsfähig und wenn viele abwechslungsreiche Spaziergänge --> geht das sicher auch ohne extra Sport

    Ich meine mit Sport tatsächlich im Verein - egal ob mit oder ohne Tunier.

    Zum Glück haben wir hier eine abwechslungsreiche Umgebung, so dass ich beim Gassi immer mal wieder was Neues einbauen kann. Meine Hunde sind für mich auch Models und da kann man immer was Nettes einüben, was ich dann auch für Fotos verwenden kann. Sei es irgendwo sitzen und nett aussehen, sei es irgendwo auf Kommando drüber hüpfen, irgendwo hoch oder herunter klettern, was suchen, usw., gern auch mit eigenen Ideen der Hunde.

    Du wirst es schon merken.

    Wenn ein Sheltie sein Köpfchen unbedingt nutzen will, dann wird dieser erstaunlich kreativ.

    Naja, dann kann ich ja immer noch schauen, ob ich da nicht eine Aufgabe herauskreieren kann. Mein Spitzbub hat sich auch einen Job gesucht, den er gern macht. Er ist Landschaftssauberhalter, indem er beim Gassi jeden Müll bringt und gegen ein Leckerlie tauscht. Das macht er ausdauernd und gern (im Gegensatz zum schnöden Apportieren von Futterbeuteln). Er ist erstaunlich treffsicher und danach sehr zufrieden mit sich und seinem Leben.

    Danke schön, das hilft weiter. :-) Zuchten, wo explizit Sport erwähnt wird habe ich für mich vorher schon heraus sortiert. Dem kann ich nicht gerecht werden.

    Ich war nur unsicher, wieviel die Shelties brauchen, wo Sport nicht vom Züchter erwähnt wird. Bei anderen Rassen braucht ja auch die "Showlinie" einen gewissen Input, um zufrieden zu sein. Hätte ja sein können, dass das beim Sheltie auch so ähnlich ist. Aber wenn der Nicht-Sport-Sheltie mit Familienleben auch glücklich ist, dann passt das ja. Neben Wandern und Radfahren mache ich auch ganz gern Fototouren, hin und wieder auch gezielt mit den Hunden, die dann als Model fungieren. Wenn ein Sheltie damit ein zufriedenes Leben führen kann, dann wird der nächste Vierbeiner wohl ein Sheltie.

    Das liest sich besser, wie befürchtet. :-)

    Dann lasse ich den Sheltie mal auf meiner Wunschliste und schaue mir in den nächsten Jahren mal Züchter an. Es gibt hier leider wenig Shelties, aber die wenigen, die ich sehe, sind tiefenentspannt und unauffällig. Was sie brauchen, um glücklich zu sein, sieht man ihnen aber leider nicht an.


    Ein großes Pro-Argument für den Sheltie ist halt (neben dem scheinbar unkomplizierten Charakter und der knuffigen Optik), dass da auch auf HD geschaut wird. In der Gewichtsklasse leider nicht üblich. Nachdem der Spitzbub damit so seine Probleme hat, ist das für mich mittlerweile für mich ein sehr wichtiges Argument. Der Bub leidet schon sehr darunter. Das Risiko für HD würden wir gern beim nächsten Hund minimieren.

    Andererseits hat es ja seinen Grund, dass der Sheltie darauf untersucht wird und das hat mich unsicher gemacht, ob ich so einem Hund dann gerecht werden kann. Soll ja auch für den Hund ein angenehmes Leben sein.

    Jetzt muss ich Euch Sheltie-Halter doch mal fragen: Leben Eure Shelties als reine Familienhunde oder macht ihr irgendeinen Sport mit den Hübschen?


    Ich schleiche die ganze Zeit ein wenig um den Sheltie herum - für in ein paar (hoffentlich erst in vielen) Jahren, wenn mein altes Rumänenmädchen mal nicht mehr ist. Was hier geschrieben wird begeistert mich, v.a. die Unkompliziertheit. Aber ich habe immer irgendwie den Eindruck, dass Shelties auch irgendeinen Sport (Agility?) zu ihrem Glück brauchen und das kann ich nicht bieten. Ist das so? Oder täuscht der Eindruck?

    Sport ist halt so gar nicht meines, würde ich auch nicht für/wegen einem Hund anfangen.

    Wir wandern ganz gern mal, machen Radtouren, täglich 2-3 Stunden draußen (2-3x die Woche größere Touren), dazu Begleiter bei jeglicher Gartenarbeit und natürlich Familienhund. Wäre ein Sheltie mit sowas auch glücklich? Oder kann ich den Sheltie gleich wieder von der Liste streichen?